Fußreflexzonen: Alles rund um die entspannende Therapieform
- Was steckt hinter der Fußreflexzonenmassage?
- Wie können Reflexzonen Störungen anzeigen?
- Die Fußreflexzonen als Spiegelbild des Organismus
- Wie funktioniert die Fußreflexzonenmassage?
- Wie läuft die Behandlung bei der Fußreflexzonenmassage ab?
- Können Sie Ihre Füße auch selbst mit der Reflexzonenmassage behandeln?
- So finden Sie einen geeigneten Fußreflexzonen-Therapeuten
Die Füße massieren, wenn der Bauch wehtut? Sanfter Fußdruck bei Leberbeschwerden? Eine sanfte Behandlung der Fußreflexzonen, wenn der Kopf dröhnt? – Das hört sich unwahrscheinlich an, ist es aber entsprechend dem aktuellen Forschungsstand nicht.
Auch Eunice D. Ingham, die Pionierin der Fußreflexzonenmassage in den USA, war schon davon überzeugt: „Je mehr sich ein Mensch um die Gesundheit seiner Füße kümmert, desto besser geht es seinem Organismus“.
Was steckt hinter der Fußreflexzonenmassage?
Der Hintergrund für diese zunächst gewagt erscheinende These: Unsere Organe können Schmerzen und Störungen auf die Fußsohlen projizieren; auf ihnen spiegeln sich alle Teile des Körpers wieder – davon gehen die Experten der Fußreflexzonenmassage aus.
Bei der Fußreflexzonenmassage geht man also davon aus, dass alle Organe und Muskelgruppen des menschlichen Körpers eine Entsprechung an der Fußsohle haben. Die Fußreflexzone ist hier ein Körperbereich, der aufgrund einer Wechselwirkung sowohl zur Diagnose als auch zur Behandlung von Beschwerden genutzt werden kann.
Im Westen bekannt gemacht wurde die Reflexzonenmassage Anfang des 20. Jahrhunderts durch den amerikanischen Arzt William Fitzgerald, der sich neben seiner Tätigkeit als Schulmediziner intensiv mit den Heilmethoden amerikanischer Ureinwohner beschäftigte.
Hierbei entdeckte er eine Druckbehandlung der Fußsohlen und entwickelte in der Folge ein System, welches den Körper in 10 senkrecht verlaufende Zonen unterteilt, die jeweils in den Fingerkuppen und Zehenspitzen enden.
Überall dort, wo eine dieser Körperzonen durch ein Organ führt, findet sich in der dazugehörigen Zone am Fuß eine Entsprechung. Diese Stelle ist nervlich mit dem jeweiligen Organ verbunden; über sie lässt sich das Organ ansprechen und stimulieren.
Aus dieser Erkenntnis wurde eine sanfte Druckpunktmassage entwickelt. Ist der Stoffwechsel eines Organs gestört, so können die entsprechenden Fußreflexzonen schmerzen, wenn darauf gedrückt wird.
Viele tausend Nerven enden also an der Fußsohle. Das erklärt ihre Empfindlichkeit (und warum wir an den Fußsohlen so kitzelig sind). Dass zwischen den Füßen und anderen Teilen des Körpers enge Verbindungen bestehen, hatten bereits die Chinesen vor Jahrtausenden erkannt. Auch den nordamerikanischen Indianern waren Druckpunkte an den Fußsohlen bekannt.
Von ihnen erfuhr Dr. Fitzgerald von dieser Therapie. Er entwickelte aus den Druckpunkten eine Art Landkarte, auf der die Berührungspunkte der entsprechenden Organe zu finden sind.
Dabei entspricht die rechte Körperhälfte dem rechten Fuß, die linke dem linken. Werden auf der einen Fußseite bestimmte Punkte massiert, gibt es über die Nervenbahnen einen Reflex in der entsprechenden Hirnhälfte. Daher rührt auch der Name der Methode. Solche Reflexzonen finden sich auch an anderen Stellen des Körpers, an den Füßen sind sie jedoch am ausgeprägtesten und sensibelsten.
Wie können Reflexzonen Störungen anzeigen?
Wie der englische Neurologe Henry Head (1861 bis 1940) herausfand, überträgt ein erkranktes Organ seine Störungen über Nervenverbindungen auf bestimmte Hautbereiche. Die entsprechenden Bereiche (Headsche Zonen) sind gegenüber Druck, Wärme oder Kälte empfindlich.
Dies macht sich die Reflexzonentherapie zunutze und sucht auf der Haut nach reflektorischen Zonen. Möglicherweise bemerken Sie die schmerzenden Hautpartien erst, wenn sie mit Druck berührt werden. Mit diesen Hautphänomenen befasste sich auch der amerikanische Hals-Nasen-Ohren-Arzt William H. Fitzgerald (1872 bis 1942).
Er beobachtete die Schmerzbekämpfung indianischer Volksstämme und entwickelte die „Zonentheorie“. Dafür teilte er den Körper wie eine Landkarte in zehn Längszonen ein, die vom Kopf bis zu den zehn Zehen sowie zu den Fingern verlaufen. Die Mittellinie der Längszonen repräsentiert die Wirbelsäule.
Alle Abläufe in einer Zone stehen in energetischer und nervlicher Wechselwirkung mit den entsprechenden Organen und Körperbereichen.
Darüber hinaus bilden drei Querzonen am Rumpf eine Rasterung in der Horizontalen, die sich spiegelbildlich auch an den Füßen wiederfindet: Die Querzone vom Kopfbereich bis zur Schulterhöhe entspricht dem Vorfuß mit Zehen und Fußballen, der Brust- und Oberbauchraum dem Mittelfuß, und der Bauch-/Beckenraum mit dem Hüftbereich findet sich in der Fersenzone wieder.
Die Fußreflexzonen als Spiegelbild des Organismus
Die Erkenntnisse von Head und Fitzgerald machen deutlich, dass der Fuß mit allen lebenswichtigen Organen unseres Körpers in Verbindung steht.
Reize auf bestimmte Fußzonen könnten demnach Reaktionen in den entsprechenden Organen und Teilen der Wirbelsäule auslösen. Ein ähnliches Konzept ist von der aus China stammenden Akupunktur und Akupressur bekannt, wenngleich die Verläufe der Meridiane nicht mit den Zonen von Fitzgerald übereinstimmen.
Die Organe sind quasi auf den Füßen abgebildet. Der rechte Fuß ist das Abbild der rechten, der linke Fuß das Abbild der linken Körperhälfte. Paarige Organe wie Lungen oder Nieren spiegeln sich an beiden Füßen wider, einzelne Organe jeweils an einem Fuß entsprechend der Körperseite. Organe in der Körpermitte (z. B. die Harnblase) haben ihre Reflexzonen an der Innenseite der Füße.
Wie funktioniert die Fußreflexzonenmassage?
Es handelt es sich hierbei um eine Druckbehandlung ähnlich der Akupressur, bei der Druck auf bestimmte Punkte der Fußsohle ausgeübt wird. Ist die Behandlung unangenehm oder sogar schmerzhaft, weist das hin auf:
- ein Ungleichgewicht im Körper,
- eine Energieblockade
- oder sogar eine ernsthafte Krankheit,
die durch Behandlung der sensiblen Stellen am Fuß jedoch gelindert werden können. Eine Fußreflexzonenmassage stimuliert immer auch Lymph- und Blutfluss.
Auch bei Verspannungen und dadurch verursachten Schmerzen kann die Massage helfen: Unsere Füße tragen den gesamten Tag über ein nicht unerhebliches Gewicht und werden in einem hektischen Alltag, in dem das Barfußlaufen keinen Platz mehr hat, oft sehr strapaziert. Hier kann eine Behandlung, die sich allein auf die Füße konzentriert, helfen, Verspannungen zu lösen und Stress abzubauen.
Sinnvoll ist die Behandlung zur Vorbeugung von Beschwerden und zur Ausleitung. Allein die Berührung der Füße steigert das Wohlbefinden. Besonders für Frauen in den Wechseljahren, die sich deprimiert, abgeschlagen und müde fühlen, eignet sich die Fußreflexzonenmassage. Sie harmonisiert die Lebensenergien, baut Stress ab und entspannt.
Die Reflexzonenmassage unterstützt die ärztliche Behandlung und lindert Schmerzen. Auf diese Weise können Sie Schmerzmedikamente einsparen. Die Therapie ersetzt jedoch die ärztliche Diagnostik und Behandlung nicht.
Wie läuft die Behandlung bei der Fußreflexzonenmassage ab?
Zur Therapie von Beschwerden massiert man insbesondere die Fußzone, die spiegelbildlich dem belasteten Organ zugeordnet ist. Jede Behandlung beginnt mit dem Aufspüren gereizter Hautzonen. Dabei tastet der Therapeut den ganzen Fuß ab. Dies ermöglicht einen Überblick über Anfälligkeiten und Störungen des Organismus.
Gezielte Fußreflexzonenmassagen bei organischen Beschwerden führen erfahrene und speziell dafür ausgebildete Therapeuten 1- bis 2-mal wöchentlich durch. Sie verfügen über eine besondere Grifftechnik. Im Allgemeinen erwartet man dabei keine unerwünschten Nebenwirkungen. Aber jeder Körper reagiert anders darauf. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, vor einer Behandlung das ärztliche Gespräch zu suchen.
Die erste Behandlung bei einem seriösen Fußreflexzonen-Terapeuten dauert etwa 60 Min., da der Behandler zunächst Ihren Fuß erkundet, die Auffälligkeiten registriert und sich ein Bild von Ihren möglichen Beschwerden macht.
Jede weitere Massage dauert 45 Min. und kostet zwischen 25 und 40 €, die Sie i. d. R. selbst zahlen müssen. Damit Ihr Körper sich zwischen den einzelnen Sitzungen regenerieren kann, sollten Sie nicht öfter als 2-mal pro Woche eine Massage vornehmen lassen.
Eine Erleichterung eventuell vorhandener Beschwerden werden Sie frühestens nach 3 Sitzungen verspüren. Wenn Sie bei einem ausgebildeten Reflexzonen-Therapeuten von schmerzenden Stellen am Fuß zu wohligem Behagen massiert werden wollen, müssen Sie mit 10 bis 12 Sitzungen rechnen.
Die Massage gilt als besonders angenehm
Wie fast alle anderen Naturheilverfahren, kann auch die Massage der Reflexzonen die Erscheinungen, welche bekämpft werden sollen, zunächst verstärken. Auch die Ausscheidungen über Haut, Nieren und Darm können aktiviert werden. Diese Erscheinungen verschwinden nach rund 24 Stunden meist wieder. Sie gelten jedoch als Nachweis dafür, dass der Körper die Heilsignale annimmt und umsetzt, und nicht als Nebenwirkungen.
Manchmal kommt es auch zu leichtem Juckreiz und Schwitzen. Meistens fühlen Sie sich jedoch frisch und entspannt nach einer Fußreflexzonenmassage, denn sie gilt unabhängig von ihrem therapeutischen Effekt als ganz besonders angenehm.
Therapeutische Wirkung für Seele und Körper
Eine therapeutische Wirkung ist bisher nur in wenigen Studien erwiesen worden, doch gehen die Befürworter der Fußreflexzonenmassage davon aus, dass eine regelmäßige Anwendung:
- den Patienten entspannt,
- Stress abbaut,
- Durchblutungsstörungen beheben
- und auch in der Schmerztherapie von großem Nutzen sein kann.
Eine Studie der Universitätsklinik für innere Medizin in Innsbruck konnte allerdings inzwischen nachweisen, dass die Fußreflexzonenmassage tatsächlich die folgenden Reflexe auslösen kann:
- Migräne lindern,
- Schmerzen bekämpfen,
- die Durchblutung verbessern,
- die Verdauung ankurbeln,
- Schlafstörungen lindern,
- den Stoffwechsel der Organe auf Trab bringen
- und Heilungsprozesse unterstützen.
Sie belegte beispielsweise, dass die Nierendurchblutung deutlich angeregt wird, wenn ein bestimmter Druckpunkt massiert wird. (Die Schulmedizin konnte sich bislang nur dazu durchringen anzuerkennen, dass über die Nervenenden an den Fußsohlen Reize zur Wirbelsäule und den Organen gehen und für bessere Durchblutung sorgen – was ja auch schon ein wünschenswerter Erfolg ist.)
Dadurch lassen sich natürlich keine Krankheiten diagnostizieren; allenfalls eine momentane Schwäche oder Erschöpfung feststellen.
Erfahrene Therapeuten sagen jedoch, dass sie unterschiedliche Empfindungen beim Massieren spüren: Ein kristallines, knirschendes Gefühl weise auf Störungen hin; ein teigiges, leeres auf zu wenig Energie in den entsprechenden Organen. Auch wenn der Körper in einem guten Zustand ist, merkten sie das am Widerstand an den Füßen.
So können sie komplexe körperliche Vorgänge erspüren und Reaktionen auslösen. Doch wie genau diese Verbindung zwischen oben und unten funktioniert, das konnte die Forschung bislang nicht klären.
Unabhängig von einer tatsächlichen medizinischen Wirkung geht man allerdings heute davon aus, dass allein Entspannung und Wohlbefinden das Wohlergehen eines Menschen positiv beeinflussen können; die Fußreflexzonenmassage hat also zumindest im Wellnessbereich ihre Nische gefunden.
Bei diesen Beschwerden kann Ihnen eine Reflexzonenmassage helfen:
- allgemeine Erschöpfung
- Stress
- Verspannungen
- Rückenschmerzen
- Menstruations-Beschwerden
- Wechseljahrs-Probleme
- Kopfschmerzen
- Kreislaufprobleme
- Magen- und Darmbeschwerden
- Schlafstörungen
- Allergien
Können Sie Ihre Füße auch selbst mit der Reflexzonenmassage behandeln?
Im Prinzip könnten Sie eine Fußreflexzonenmassage auch bei sich selbst durchführen. Doch Füße selbst massieren hat auch einige Nachteile:
Füße selbst massieren hat auch Nachteile
Massagen wirken generell nicht so entspannend, wenn Sie diese selbst vornehmen. In diesem Fall müssen Sie auch noch den Fuß an sich heranziehen, und das strengt besonders an. Dennoch gibt es natürlich kleinere Massagen, die Ihnen bei Stress und Unwohlsein gut tun können. Die Selbstmassage funktioniert oft erstaunlich schnell.
So funktioniert die Selbstmassage für Füße
- Massieren Sie immer beide Füße. Mit welchem Sie beginnen, ist egal. Wenn Sie unter Stress stehen, probieren Sie es mit dieser Massage: In der Mitte unter dem Fußballen liegt die Zwerchfell-Solarplexuszone. Wenn Sie diesen Punkt sanft massieren, kann sich nervöse Anspannung auflösen.
- Dann streichen Sie sanft mit den Fingern beider Hände in einer fließenden Bewegung vom Fußknöchel bis zu den Zehen aus. Dann ist der andere Fuß an der Reihe.
- Zur Entspannung massieren Sie Ihren gesamten Fuß (beide nacheinander) eine viertel Stunde lang mit einem angenehmen Massageöl ein.
- Wenn Sie Rückenschmerzen und -verspannungen lindern wollen, streichen Sie 7- bis 8-mal innen von den Zehen in Richtung Ferse. Dann umfassen Sie die Ferse und kneten den Fuß von beiden Seiten zur Mitte hin durch. Eine andere Version ist die: Sie streichen vorsichtig entlang der Stelle, wo die kleine Zehe in den Fuß mündet. Dieses ist das Pendant zum Schultergelenk und besonders empfindlich. Dann fahren Sie bis zur Ferse hinunter.
- Bei Menstruations- oder Wechseljahrsbeschwerden streichen Sie mit der ganzen Handfläche über die Innenseiten der Füße, dann drücken Sie mit der Daumenspitze in die Mitte des großen Zehs. Zum Abschluss massieren Sie die Zone unter Innen- und Außenknöchel.
- Bei Kopfweh kneten Sie Ihre großen Zehen. Dabei werden Gehirn, Kopfhaut, Nacken und Halswirbelsäule mitmassiert. Auch die anderen Zehen stehen in Verbindung mit dem Kopf.
Hier kann Ihnen eine Bindegewebsmassage helfen:
- bei Durchblutungsstörungen und Kreislaufschwäche
- bei rheumatischen Erkrankungen, Hexenschuss (Lumbalgie)
- bei leichten Gelenkbeschwerden
- bei Reizmagen, Magenschleimhautentzündung, Verstopfung und Reizdarm
- bei Bronchitis, Asthma und Heuschnupfen
- bei Menstruations- und Wechseljahrsbeschwerden
- bei Schmerzsyndromen (z. B. Migräne)
- bei Venenleiden (z. B. Krampfadern)
Nicht angewendet werden darf eine Bindegewebsmassage, wenn Sie z. B. kürzlich einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben, und auch nicht bei Lungenentzündung, akuter Nervenwurzelentzündung sowie anderen akuten Verletzungen und Entzündungen.
Wann eine Fußreflexzonenmassage Ihnen nicht gut tut
Auf eine Fußreflexzonenmassage ist zu verzichten, wenn Sie:
- Fieber haben,
- unter einer Infektion leiden – etwa einer Fußpilzerkrankung,
- Venenentzündungen oder Entzündungen des Lymphsystems haben (Bei Krampfadern sollten Sie vorher besser Ihren Arzt befragen.),
- unter schweren Depressionen leiden,
- Rheuma in den Füßen haben,
- größere Verletzungen irgendwo am Körper aufweisen,
- schwere Durchblutungs-Störungen mit absterbendem Gewebe oder offene Wunden haben (offenes Bein oder diabetischer Fuß),
- schwanger sind (weil die Massage die Gebärmutter in Unruhe versetzen kann).
So finden Sie einen geeigneten Fußreflexzonen-Therapeuten
Bei der speziellen Drucktechnik ist entscheidend, dass ein kurzer, aber starker Druck auf den jeweiligen Reflexpunkt ausgeübt wird; das erfordert eine spezielle Ausbildung. Fußreflexzonenmassagen werden heute v. a. angeboten von:
- Heilpraktikern,
- Krankengymnasten,
- Physiotherapeuten,
- Fußpflegerinnen
- und Kosmetikerinnen.
Fragen Sie ruhig nach, welche Ausbildung diese wo gemacht haben. Auf Fussreflex.de finden Sie seriöse Therapeuten in Ihrer Nähe.