Ingwer: Die gelbe Wunderwurzel als Heilpflanze
- Zingiber officinale: Die Heilpflanze Ingwer im Überblick
- Ingwer als Heilpflanze: Bei diesen Beschwerden hilft die Ingwer-Knolle
- Gingerole und Co.: Diese Wirkstoffe enthält die Ingwer-Wurzel
- Tee, Pulver oder doch kandiert? Die vielfältige Zubereitung von Ingwer
- Ingwer: Diese Nebenwirkungen können auftreten
- Wo kommt Ingwer her? Die Ursprünge von Zingiber officinale
- Fazit: Ingwer – ein Alleskönner als Heilpflanze und Gewürz
- FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Ingwer
Durch seine würzige Schärfe und vielfältige Anwendungsweise ist Ingwer ein weit bekanntes Superfood. Besonders in der asiatischen Küche kommt die Wurzel – auch Rhizom genannt – häufig zum Einsatz. Aber Zingiber officinale, so der lateinische Name der Pflanze, kann noch vieles mehr: In der Naturheilkunde wird Ingwer unter anderem zur Schmerzlinderung und gegen Übelkeit eingesetzt. Doch wie nehmen Sie Ingwer am besten zu sich? Welche Wirkungen kann die Wunderwurzel vorweisen – und gibt es dabei auch Nebenwirkungen?
Zingiber officinale: Die Heilpflanze Ingwer im Überblick
- Ingwer: Aus Südasien stammende Gewürzpflanze mit würzig-scharfem Geschmack
- Auch bekannt als: Ingwerwurzel, Immerwurzel, Ingber, Imber
- Heilwirkung: lindert Brechreiz, schleimlösend, entzündungshemmend, schmerzstillend
- Einnahme: frisch, Ingwertee, Ingwerwasser, als Bonbon, in verschiedenen Rezepten (Suppen, asiatische Küche, Desserts), als Ingwerpulver, Tropfen oder Fertigpräparat
- Einsatzgebiet: Übelkeit, Magen- oder Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Völlegefühl, Erkältungen, Muskelschmerzen
- Inhaltsstoffe: wirksam durch Gingerole, Borneol, Shogaol, Zingeron und ätherische Öle (Cineol)
- Botanik: Ingwergewächs (Zingiberaceae) aus der Familie der Gewürzlilien, verwendet wird die Wurzel
Ingwer als Heilpflanze: Bei diesen Beschwerden hilft die Ingwer-Knolle
Schon seit Jahrhunderten setzt man in der ayurvedischen und traditionellen chinesischen Medizin auf Zingiber officinale als natürliches Universal-Heilmittel. Seit den 90er Jahren kommt die Wurzel auch in der westlichen Naturheilkunde immer häufiger zum Einsatz.
Denn Ingwer – und besonders die enthaltenen Gingerole – gelten als wirksames, natürliches Heilmittel gegen zahlreiche Beschwerden. Dazu gehören:
Verdauungsbeschwerden | Ingwer wirkt verdauungsfördernd – und hilft zusätzlich bei Blähungen und Völlegefühl. Die Wurzel regt aber auch den Speichelfluss an und steigert den Gallenfluss |
Übelkeit | Ob bei Reiseübelkeit, Brechreiz oder Übelkeit während einer Chemotherapie: Ingwer gilt hierbei als linderndes Mittel |
Schmerzen | Auch bei Schmerzen aller Art kann die Ingwerknolle Abhilfe schaffen. So beispielsweise bei Kopfschmerzen, Muskel- oder Gelenkschmerzen, aber auch bei Menstruationsbeschwerden |
Erkältungen | Bei Husten, Bronchitis oder anderen Erkältungssymptomen verspricht die Heilpflanze Ingwer Linderung |
Auch bei weiteren Beschwerden soll die südasiatische Wunder-Wurzel unterstützen. Denn die schmerzstillende Wirkweise der Heilpflanze hilft zum Beispiel auch bei Muskelkater weiter – und soll bei Erkrankungen wie Arthrose oder Rheuma positive Effekte erzielen. Zusätzlich ist Ingwer als Mittel zur Senkung des Blutzuckerspiegels beliebt und kann Diabetes abschwächen.
Achtung: Auch, wenn Ingwer bei den vorliegenden Beschwerden eine natürliche Linderung verschaffen kann, ersetzt die Wunderwurzel nicht den Besuch beim Arzt. Wenn Sie über anhaltende oder wiederkehrende Symptome klagen, sollten Sie dringend Ihren Hausarzt aufsuchen. Dieser klärt Sie über die medizinischen Ursachen auf, behandelt Sie dementsprechend oder überweist Sie an einen Spezialisten.
Eins ist sicher: Im Zingiber officinale sind nicht nur jede Menge Scharfstoffe, sondern auch sehr viel natürliche Heilkraft enthalten. Doch welche Inhaltsstoffe des Ingwers sorgen für die Wirksamkeit der Knolle und welche Wirkungsweisen haben die einzelnen Bestandteile?
Gingerole und Co.: Diese Wirkstoffe enthält die Ingwer-Wurzel
Das Rhizom des Ingwers enthält viele wirksame Inhaltsstoffe. Seine Funktion als Heilmittel hat Ingwer unter anderem aufgrund der enthaltenen Gingerole inne. Isoliert man diese Scharfstoffe aus dem Ingwer, sind sie mehr als zwanzigmal so scharf wie Tabasco-Soße. Die Schärfe von Tabasco liegt auf der Scoville-Skala (diese Skala gibt die Schärfe von Lebensmitteln an) bei 2.500, Gingerole liegen bei 60.000. Zum Vergleich: Cayenne Chilis haben zwischen 30.000 und 50.000 Scoville. Doch wie wirken diese Scharfstoffe und welche anderen Bestandteile sind im Ingwer enthalten?
Inhaltsstoffe des Ingwers: Wodurch wirkt die Ingwer-Knolle?
Wer Ingwertee und Wasser mit Ingwer trinkt oder kandierten Ingwer isst, der schmeckt schnell die typische Schärfe der Wurzel heraus. Denn die enthaltenen Gingerole sind auch für den charakteristischen Geschmack der Ingwerknolle verantwortlich und wirken sich positiv auf den Körper aus. Die Scharfstoffe sind:
- entzündungshemmend
- schleimlösend
- schmerzstillend
Doch nicht nur Gingerole sind wirksame Inhaltsstoffe innerhalb der Ingwerwurzel. Das ursprüngliche Gewürz beinhaltet unter anderem auch noch diese Wirkstoffe:
Borneol | Der Inhaltsstoff Borneol wirkt hustenlösend und verbessert zusätzlich die Aufnahmefähigkeit des Körpers für Medikamente oder andere Stoffe |
Shogaol | Shogaol wirkt im Körper entzündungshemmend und schmerzlindernd, soll dabei auch das Immunsystem stärken und die Durchblutung fördern. Gleichzeitig gilt es als Antiemetikum, ein Stoff zur Reduktion und Behandlung von Übelkeit |
Zingeron | Der Wirkstoff Zingeron ist ein Abbauprodukt des Gingerols und entsteht bei schnellem Erhitzen von Ingwer. Der Bestandteil wirkt ähnlich wie Gingerole und Shogaole – zusätzlich aber auch noch antidiarrhoeisch, also antibakteriell gegen Auslöser von Durchfall |
Cineol | Cineol ist ein Bestandteil des ätherischen Öls im Ingwer. Der Wirkstoff ist ein bekanntes Mittel zur Bekämpfung von Atemwegsinfekten sowie Verschleimungen und lindert Entzündungen, da er antibakteriell und antiviral wirkt |
Tipp: Viele der wertvollen Inhaltsstoffe des Ingwers sitzen direkt unter dessen Schale. Seine volle Wirkung kann er daher am besten ungeschält entfalten. Zum Beispiel roh in kleinen Scheiben. Ist die Knolle jedoch schon holzig und damit älter, schneiden Sie die Schale vor dem Verzehr ab.
Die aufgelisteten Stoffe sind die wirksamsten Bestandteile der Ingwer-Wurzel. Durch ihre heilsame Wirkung setzen Kenner sie gegen verschiedene Beschwerden ein. Doch für welche Wirkungsweisen ist die Immerwurzel besonders geschätzt?
Wirkungsweisen der Wunderknolle: Diese positiven Effekte hat Ingwer
Ingwer, auf Englisch auch Ginger genannt, kennt viele Anwendungsbereiche und ist als Naturheilmittel weit verbreitet. Doch nur wenige Menschen kennen die Vielzahl an positiven Effekten, die das aromatische Gewürz auf die menschliche Gesundheit hat.
Bereits die einzelnen Inhaltsstoffe der Wurzel, besonders die Scharfstoffe des Gingerols, gelten als sehr wirksam. In Kombination mit den anderen Bestandteilen des Ingwers wird das Rhizom beinahe zu einem Alleskönner. Folgende Wirkweisen verspricht die Ingwerwurzel:
- beseitigt Übelkeit (auch Reiseübelkeit)
- lindert Brechreiz
- regt die Verdauung an
- schmerzstillend
- entzündungshemmend
- wirkt gegen Erkältung
- kann bei Kopfschmerzen und Migräne helfen
- lindert Husten und Bronchitis
- wirkt appetitanregend
- hilft gegen Muskelkater und Muskelschmerzen
- lindert Rückenschmerzen
- reduziert die Nebenwirkungen einer Chemotherapie
- hilft gegen Gelenkschmerzen (z. B. bei Arthrose oder Rheuma)
- lindert Menstruationsbeschwerden
- senkt den Blutzuckerspiegel und hilft bei Diabetes
Zusätzlich zu den wirksamen Inhaltsstoffen, zum Beispiel Gingerole oder Shogaole, enthält Ingwer nur 80 Kalorien pro 100 Gramm. Figurbewusste Menschen können Ingwer daher bedenkenlos in ihren Speiseplan integrieren. 18 Gramm Kohlenhydrate, 2 Gramm Ballaststoffe und 2 Gramm Eiweiß sind weitere wichtige Nährstoffe des Ingwers. Darüber hinaus enthält er:
- Vitamin B
- Vitamin C
- Eisen
- Magnesium
- Kalzium
- Kalium
- Phosphor
Ingwer enthält so viele Nährstoffe, dass schon kleine Mengen den empfohlenen Tagesbedarf decken.
Tipp: Die Konzentration des Vitamin C im Ingwer liegt bei 6.000 mg pro 100 g. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt als Empfehlung eine Vitamin C-Menge von 100 mg pro Tag aus. Schon weniger als 2 g Ingwer erfüllen diesen Wert. Vitamin C stärkt das Immunsystem und wirkt positiv auf das Nervensystem und den Energiestoffwechsel.
Ingwer hat also viele positive Einflüsse auf den Körper. Und so vielfältig wie seine Wirkungsweisen sind auch die Arten, wie Sie die Knolle einnehmen können. Denn hierbei stehen viele Rezepte, Gerichte und Zubereitungen zur Auswahl – egal ob warm oder kalt serviert.
Tee, Pulver oder doch kandiert? Die vielfältige Zubereitung von Ingwer
Auch, wenn die Pflanze ursprünglich aus dem asiatischen Raum kommt: Die scharfe Würze der Ingwer-Knolle ist auch hierzulande niemandem mehr fremd. Denn auch in der heimischen Küche findet Ingwer nicht mehr nur als Gewürz seinen Einsatz. Egal ob frisch, getrocknet oder eingelegt: Ingwer ist mittlerweile ein fester Bestandteil von vielerlei Gerichten. Doch wie bereitet man die exotische Wurzel am besten zu und in welchen Rezepten kommt sie zum Einsatz?
Die Knolle in der Küche: In diesen Gerichten steckt Ingwer!
Ingwer ist ein richtiger Nährstoff-Garant und versorgt den Körper mit vielen wichtigen Vitaminen und Mineralien. Gleichzeitig enthält das Knollen-Gewürz viele wirksame Heilkräfte. In der Küche benutzt man Ingwer unter anderem in diesen Gerichten:
- Für Sushi und Sashimi: In Japan wird der eingelegte Ingwer traditionell zwischen den Sushi-Rollen gegessen, hierzulande wird er häufig dazu kombiniert
- In Smoothies, Säften und Limonaden: Besonders bekannt ist hier sicherlich Ginger Ale, ein Erfrischungsgetränk mit Ingwer-Geschmack
- In Tees: Verschiedene Tees haben ein Ingwer-Aroma, besonders beliebt ist der reine Ingwer-Tee
- In Suppen: Besonders im Herbst wird Ingwer häufig für Rezepte verwendet, beispielsweise für Kürbissuppe
- Für Desserts wie zum Beispiel Kompott und zum Backen von Kuchen, Keksen und Lebkuchen
- Kandierter Ingwer, Ingwermarmelade und Ingwerbrot verwenden die Menschen in England besonders gern
- Asiatische Küche: Vor allem in Chutneys, Wok-Gerichten, Soßen, Marinaden, und Curries ist die Ingwerwurzel fester Bestandteil
- In Bier: Ingwerbier ist vor allem in England sehr beliebt
Der Wurzelstock der Ingwerpflanze – das Rhizom – ist also vielfältig einsetzbar. Auch in herkömmlichen medizinischen Präparaten findet der Ingwer Verwendung, dennoch gibt es auch reine Ingwer-Präparate, wie beispielsweise Ingwerpulver. Die äußere Anwendung wird durch Ingwer-Öl möglich: Das Öl soll die Durchblutung anregen und entspannend wirken.
In kleine Scheiben geschnitten können Sie die Ingwer-Wurzel auch roh verzehren. Dennoch: Die beliebtesten Ingwer-Zubereitungen sind meist die, die schnell und einfach in der heimischen Küche herzustellen sind. So zum Beispiel Ingwertee oder auch Ingwer-Shots. Doch wie bereitet man das trendige Ingwer-Getränk zu?
Ingwer-Shots: So einfach gelingt das Trend-Getränk
Ein Ingwer-Shot ist genau das, was schon der Name verspricht: Das Getränk enthält eine große Menge an Ingwer und ist dabei nicht wirklich größer als ein kleiner Schnaps. In der Erkältungssaison oder bei ersten Anzeichen eines grippalen Effekts sind die Shots das Mittel der Wahl: Nutzen Sie die heilende Wirkung des Ingwers und stärken Sie Ihr Immunsystem.
Im Gegensatz zum Ingwer-Tee, wobei ein Teil der Knolle in heißem Wasser zieht, wird der Ingwer in den kleinen Shots nicht erhitzt. So behält er seine volle Kraft und es gehen keinerlei Nährstoffe verloren. Für einen klassischen Ingwer-Shot benötigen Sie:
- 1 Zitrone
- 50 g Ingwer
- 50 ml Honig – bei Bedarf auch etwas mehr (wer es lieber vegan halten möchte, kann auf Agavendicksaft oder Ahornsirup zurückgreifen)
Um die Shots zuzubereiten, schälen Sie die Wurzel und würfeln oder reiben Sie den Ingwer fein. Anschließend pressen Sie die Zitrone aus. Dann kommt beides mit dem Honig in einen Mixer und wird püriert. Die Zutaten ergeben knapp 200 ml Flüssigkeit, das sind vier bis fünf Portionen. Der Shot hält sich im Kühlschrank bis zu eine Woche. Um das Getränk zu variieren und weitere Wirkstoffe zu erhalten, können Sie beispielsweise Kurkuma hinzufügen.
Ingwer ist also vielseitig einsetzbar – ob als Gewürz, Heilpflanze oder beides zugleich. Besonders die Scharfstoffe machen die Pflanze interessant für die Zubereitung in der Küche aber auch für die Medizin. Doch was müssen Sie beim Verzehr von Zingiber officinale beachten und kann der Genuss der Knolle sogar mit Nebenwirkungen verbunden sein?
Ingwer: Diese Nebenwirkungen können auftreten
Ingwer ist als Heilpflanze und als Gewürz beliebt und bekannt: Das scharfe Aroma der Heilpflanze ist geschmacklich einzigartig und enthält viele positive Wirkstoffe. Doch auch wenn die Ingwer-Knolle viele positive und gesundheitsfördernde Eigenschaften hat – in großen Mengen kann er das Gegenteil bewirken.
Magen-Darm-Beschwerden oder Sodbrennen: Das kann Ingwer auslösen
Viele Menschen schätzen die Inhaltsstoffe von Ingwer genau dafür: Sie regen Magen und Darm an und wirken sich positiv auf die Verdauung aus. Bei übermäßigem Ingwer-Konsum bewirken die ätherischen Öle der Pflanze dennoch eher das Gegenteil dieser positiven Effekte. Dabei können beispielsweise folgende Beschwerden auftreten:
- Reizung der Magenschleimhaut
- Durchfall
- Blähungen
- Magenschmerzen
- Sodbrennen
Zudem ist es möglich, dass Ingwer die Blutgerinnung hemmt. Besonders Patienten mit Herzschwäche, die Blutverdünner oder gerinnungshemmende Medikamente zu sich nehmen, sollten daher vom Genuss von zu viel Ingwer absehen. Auch bei Gallensteinen sind eventuelle Nebenwirkungen möglich: Das Rhizom regt die Bildung von Gallenflüssigkeit an und führt daher eventuell zu Schmerzen.
Ingwer in der Schwangerschaft: Das sollten Sie beachten
Schwangere sollten sich vor dem Verzehr von Ingwer über die Wirkung der Wurzel informieren. Denn besonders in der Schwangerschaft kann die Knolle verschiedene Nebenwirkungen hervorrufen. Auch, wenn Ingwer als wirksames Mittel gegen Übelkeit gilt: Gerade beim Erbrechen in der frühen Schwangerschaft raten viele Ärzte davon ab, die Wurzel als Heilmittel zu verwenden, da es kaum Studien über die Auswirkungen auf das ungeborene Kind gibt.
Auch Kopfschmerzen oder Sodbrennen zählen in der Schwangerschaft zu den Nebenwirkungen der Knolle. Zudem kann die Ingwerpflanze so durchblutungsfördernd wirken, dass dies frühzeitige Wehen auslöst. Im schlimmsten Fall kann das zu einer Fehlgeburt führen. Sprechen Sie also vor der Einnahme von Ingwer in der Schwangerschaft unbedingt mit Ihrem Arzt und klären Sie diese Fragen vor dem Verzehr ab.
Wo kommt Ingwer her? Die Ursprünge von Zingiber officinale
Schon seit den 1990er Jahren wird Ingwer auch in Westeuropa für verschiedene Zwecke eingesetzt – früher als viele andere Heilpflanzen aus dem asiatischen Raum. Denn hier hat die Knolle ihren Ursprung. Doch wie wächst die Ingwerpflanze eigentlich – und woher kennen wir ihre heilsame Wirkung auf den Körper?
Herkunft der Immerwurzel: So wächst Ingwer heute
Ingwer stammt zwar aus dem südasiatischen Raum – wird heute aber auch in vielen weiteren Ländern angebaut. Hauptsächliches Anbaugebiet der Knolle sind dennoch die Tropen und Subtropen, da die Pflanze für gutes Wachstum ein warmes Klima benötigt. Verwendet wird von der Pflanze nur der Wurzelstock, das Rhizom. Je nach Sorte hat dieser eine abweichende Konzentration von ätherischen Ölen, die zwischen 0,6 und 3 Prozent liegen kann.
Ingwer ist eine mehrjährige Staude aus der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae). Aus dem Wurzelstock der Pflanze wächst dann ein Stängel, an dem sich Blätter und Blüten bilden. Vermehrt wird die Ingwerpflanze durch Teilung des Rhizoms. Dieser Wurzelstock wird geerntet, um ihn anschließend in Küche oder Medizin weiterzuverarbeiten. Doch woher stammt der Ingwer, der in Deutschland erhältlich ist?
Ingwer kaufen: Die Herkunftsländer von Zingiber officinale
In Deutschland gibt es mittlerweile in jedem Supermarkt Ingwer zu kaufen. Doch der Wurzelstock der Ingwerpflanze ist meist schon weit gereist, denn der in Deutschland erhältliche Ingwer stammt hauptsächlich aus China, Brasilien, Nigeria oder Thailand. Auch wenn das Grund-Aroma von Ingwer immer ähnlich ist: Je nach Herkunftsland hat er eine spezielle Note:
- Ingwer aus Jamaika ist der Intensivste – er enthält besonders viele ätherische Öle
- Chinesischer Ingwer ist besonders vollmundig
- Nigerianischer Ingwer ist der Schärfste, sein Aroma ist etwas blass
- Brasilianischer Ingwer ist sehr würzig und faserig
- Australien – hier wächst der mildeste Ingwer, der auch noch fast faserfrei ist
- Indien – er schmeckt zitronig und ist sehr scharf
- Fidschi – er hat den höchsten Feuchtigkeitsgehalt und trocknet daher nicht aus. Sein Geschmack ist leicht blumig, seine Schärfe angenehm
- Sri Lanka – hier wächst der Ingwer wild und hat dadurch einen sehr aromatischen, intensiven Geschmack
Je nach Vorlieben ist also für jeden Geschmack der richtige Ingwer erhältlich. Durch vielfältige Möglichkeiten, ihn zum Verzehr oder für heilsame Zwecke einzusetzen, wird Ingwer zu einem echten Alleskönner.
Fazit: Ingwer – ein Alleskönner als Heilpflanze und Gewürz
Ingwer gilt als Wunder-Wurzel – und das zurecht. Denn die Knolle glänzt als einzigartiges Gewürz ebenso wie als Heilpflanze. Mit ihrem charakteristischen, scharf-würzigen Geschmack verleiht sie sowohl asiatischen als auch heimischen Gerichten ein edles Aroma. In der Naturheilkunde ist die Pflanze vor allem zur Linderung von Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Erkältungen und vielerlei Schmerzen beliebt.
Dennoch sollten Sie den Knollen-Konsum nicht übertreiben: Nebenwirkungen wie Sodbrennen, Magenschmerzen oder Durchfall können auftreten. Auch Herzkranke und Schwangere sollten beim Verzehr der Wurzel Vorsicht walten lassen.