Schwangerschaft: alles was sie wissen müssen
- Ungeplante Schwangerschaft: Abtreiben oder nicht?
- Von den ersten Anzeichen bis hin zur Geburt – der Schwangerschaftsverlauf
- Risikofaktoren für Komplikationen in der Schwangerschaft
- Wann eine Schwangerschaft zu einer Risikoschwangerschaft eingestuft wird
- Gesund durch die Schwangerschaft: Worauf Sie als werdende Eltern achten sollten
Vielleicht kennen Sie diesen Ablauf bereits oder aber Sie durchleben ihn gerade zum ersten Mal: Seit einigen Tagen sind Ihre Brüste furchtbar empfindlich und spannen. Vom morgendlichen Kaffee wird Ihnen auf einmal übel. Und dann bleibt auch noch Ihre Regelblutung aus. Schnell machen Sie einen Schwangerschaftstest und warten ungeduldig auf das Ergebnis. Noch nicht ganz überzeugt gehen Sie zum Arzt und bekommen schlussendlich die finale Bestätigung: Sie sind schwanger!
Das Glücksgefühl, dass die meisten Paare bei dieser Nachricht bekommen, ist unbeschreiblich. Jetzt beginnt nicht nur eine bedeutsame Zeit der Veränderung, sondern auch ein völlig neuer Abschnitt des gemeinsamen Lebens.
Die Zeit der Zweisamkeit ist nun vorbei – aus dem Paar wird eine kleine Familie. Die werdenden Eltern stehen nun vor neuen und vor allem unbekannten Herausforderungen, die häufig auch von Gefühlen der Unsicherheit, Überforderung und Angst begleitet werden.
Ungeplante Schwangerschaft: Abtreiben oder nicht?
Während bei manchen werdenden Eltern die Vorfreude über das Wunschkind zunächst alle Sorgen und Bedenken übertönt, gibt es auch einige Paare wie auch Alleinstehende, welche die Nachricht einer Schwangerschaft regelrecht überrascht und sogar in Angst und Schrecken versetzt.
Denn nicht jede Schwangerschaft liegt einer gemeinsamen Familienplanung zugrunde. Nicht selten werden Paare oder auch alleinstehende Frauen ungeplant schwanger.
Nachdem der erste Schock überwunden wurde, werden meist die verschiedenen Möglichkeiten – von einer Abtreibung über die Freigabe zur Adoption bis hin zum Entschluss, das Kind zu behalten – in Betracht gezogen.
Dabei werden die Betroffenen meist von schweren Zweifeln, Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen geplagt – denn die Frage, ob man ein Kind behalten oder abtreiben möchte, ist eindeutig keine Entscheidung, die leichtfertig getroffen werden kann.
Daher sollten sich die Betroffenen in Ruhe zusammensetzen und offen über die ungeplante Schwangerschaft sprechen. Erst darauf sollte eine gemeinsame Entscheidung getroffen werden. Dabei sollten die werdenden Eltern nicht zögern, auch professionelle Hilfe und Beratungen in Anspruch zu nehmen, um Ihre Entscheidung zu festigen.
Von den ersten Anzeichen bis hin zur Geburt – der Schwangerschaftsverlauf
Von den ersten Anzeichen einer Schwangerschaft über die ersten körperlichen Veränderungen bis hin zu dem Einsetzen der Wehen und somit zur Ankündigung der Geburt: Der Schwangerschaftsverlauf lässt sich in drei Entwicklungsphasen einteilen, die jeweils eine Zeitspanne von 3 Monaten umfassen.
Die drei Stadien werden dabei als erstes, zweites und drittes Trimester bezeichnet, wobei der Ausdruck “Trimester” aus dem Lateinischen stammt und einen Zeitabschnitt von drei Monaten benennt (tris mensis).
Jedes dieser Trimester stellt eine weitere Entwicklungsstufe des Babys dar und kennzeichnet sich durch ihre ganz eigenen Besonderheiten aus.
Erstes Trimester
Das erste Trimester zeichnet sich insbesondere durch die rasante Entwicklung des Embryos aus. Während der Embryo in den ersten Wochen besonders schnell wächst und somit schon im ersten Trimester zu einem Fötus heranreift, lässt sich eine Schwangerschaft von außen noch nicht erkennen.
Leider leiden viele Frauen besonders in dieser Zeit an verschiedenen Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Stimmungsschwankungen, die jedoch in den darauffolgenden Wochen schnell wieder abklingen.
Da das erste Trimester als kritischste Phase der gesamten Schwangerschaft betrachtet wird, die besonders mit dem Risiko einer Fehlgeburt behaftet ist, warten die meisten Frauen mit der Verkündigung der Schwangerschaft noch ab.
Zweites Trimester
Im Gegensatz zu der kritischen Phase in den ersten drei Monaten, gilt das zweite Trimester als die schönste Zeit der Schwangerschaft. Das liegt nicht nur daran, dass die körperlichen Beschwerden und Gefühlsschwankungen, die das erste Trimester begleitet haben, verschwinden, sondern vor allem auch daran, dass das Risiko einer Fehlgeburt nun deutlich abgenommen hat.
Die kritische Phase ist nun vorbei und die werdenden Eltern können endlich freudig die Nachricht ihrer Schwangerschaft verkünden. Somit ist das zweite Trimester insbesondere von harmonischen Gefühlen der Entspanntheit, Zufriedenheit und Ausgewogenheit geprägt.
War die Schwangerschaft in den ersten drei Monaten noch nicht sichtbar, zeigt sie sich im zweiten Trimester deutlich: Die zunehmende Größe und Gewicht des Fötus führen dazu, dass der Bauch der werdenden Mutter stetig wächst. Auch die ersten Bewegungen lassen sich nun klar spüren und nicht selten sogar sehen.
Drittes Trimester
In der letzten Schwangerschaftsphase gilt das Baby selbst bei einer Frühgeburt schon als lebensfähig. Der Fötus nimmt im dritten Trimester also lediglich weiter an Größe und Gewicht zu.
Aufgrund des zusätzlichen Gewichts treten jedoch neue Schwangerschaftsbeschwerden auf: Viele Frauen sind besonders in den letzten Wochen von Rückenschmerzen, Kreislauf-Problemen, Sodbrennen und Wassereinlagerungen betroffen. Nicht selten sehnen sich die Hochschwangeren deshalb regelrecht nach der anstehenden Geburt.
Risikofaktoren für Komplikationen in der Schwangerschaft
Zwar laufen die meisten Schwangerschaften komplikationslos ab, jedoch existieren auch verschiedene Risikofaktoren, die eine Schwangerschaft nicht nur verkomplizieren, sondern die Gesundheit und Entwicklung des Kindes beeinträchtigen können.
Bei solchen Fällen wird allgemein von einer Risikoschwangerschaft gesprochen. Dabei sagt dieser Begriff nicht zwingend aus, dass Komplikationen auftreten müssen, sondern lediglich, dass ein erhöhtes Risiko dafür besteht und somit eine stärkere Betreuung und Überwachung der Schwangeren erfolgen wird.
So können mögliche Probleme frühzeitig erkannt und dementsprechend rechtzeitig behandelt werden.
Rauschmittel: So gefährlich sind Alkohol, Nikotin und andere Drogen für Ihr Baby
Schwangere Frauen sollten dem Konsum von Rauschmitteln wie Alkohol, Nikotin und anderen illegalen Drogen in jedem Fall entsagen.
Denn solche Nervengifte können nicht nur zu gravierenden Schädigungen des Embryos und somit zu schweren Folgeerkrankungen führen, sondern auch das Risiko für eine Fehl-, Früh- oder Totgeburt verdoppeln.
Alter als Risikofaktor für Schwangerschaftskomplikationen
Auch das Alter der Frau stellt einen Risikofaktor für eine gesunde Schwangerschaft dar. Sowohl Frauen ab 35 Jahren als auch sehr junge Mädchen, die das 18. Lebensalter noch nicht erreicht haben, weisen ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftskomplikationen auf.
Während sehr junge Frauen als besonders anfällig für Blutarmut, ein verfrühtes Einsetzen der Wehen sowie eine Wochenbett-Depression gelten, sind Frauen ab 35 Jahren häufig von Bluthochdruck sowie einer Schwangerschaftsdiabetes betroffen.
Doch eine Schwangerschaft im Alter birgt weitere Gefahren: Denn mit zunehmendem Alter der Frau steigt auch das Risiko für eine Chromosomenschädigung des Kindes. So besteht bei einer Schwangerschaft ab 35 Jahren eine erhöhte Gefahr, dass das Kind mit schweren Erkrankungen oder Behinderungen auf die Welt kommt.
Gefahr durch Mangelernährung, Lebensmittelinfektionen und Fast Food
Eine ausgewogene und vollwertige Ernährungsweise spielt in der Schwangerschaft eine große Rolle. Dabei ist jedoch nicht nur die richtige Kombination von Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten entscheidend, sondern vor allem die ausreichende Versorgung mit bestimmten Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelemente.
Aufgrund des erhöhten Bedarfs an Mikronährstoffen weisen Schwangere daher häufig einen Nährstoffmangel auf. Doch eine Mangelernährung in der Schwangerschaft sollte in jedem Fall vermieden werden, da diese ein erhebliches Risiko für die Entwicklung und Gesundheit des Kindes darstellen kann.
Da selbst eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft den hohen Bedarf an diesen Mikronährstoffen nicht vollständig decken kann, leiden Schwangere sehr häufig unter einem Mangel an Folsäure, Jod und Eisen.
Dabei kann schon die Unterversorgung mit einem dieser Nährstoffe dazu führen, dass sich das Risiko einer Fehl- und Frühgeburt sowie schwerer Fehlbildungen stark erhöht.
Daher sollten Ernährungsgewohnheiten umgestellt und zusätzliche Präparate eingenommen werden, um den hohen Bedarf zu decken.
Ein weiterer Risikofaktor für Schwangere stellt der Verzehr von rohen tierischen Nahrungsmitteln dar. Denn diese können gefährliche Krankheitserreger übertragen und so zu schweren Infektionen führen, die die Gesundheit des Kindes gefährden können.
Des Weiteren gilt der übermäßige Genuss von Fast Food wie Burger, Pizza und Pommes als Risikofaktor, der vor allem für übergewichtige Frauen eine große Gefährdung darstellt.
Denn diese Lebensmittel strotzen regelrecht vor Fett und erhöhen somit das Risiko an Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken.
Doch der erhöhte Verzehr von Fast Food hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Schwangere, sondern auch auf das Kind: Abgesehen von der erhöhten Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt, kann das Kind mit einem zu hohen Geburtsgewicht, erhöhten Blutfettwerten oder zu niedrigen Blutzuckerwerten auf die Welt kommen.
Über- und Untergewicht stehen einer gesunden Schwangerschaft im Weg
Da das Körpergewicht der Frau vor der Schwangerschaft eine große Rolle für den Verlauf der Schwangerschaft und für die letztliche Gesundheit des Neugeborenen spielt, sollten Frauen bereits vor einer Schwangerschaft versuchen Übergewicht abzubauen.
Neben starkem Übergewicht kann allerdings auch Untergewicht in der Schwangerschaft die Gesundheit von Mutter und Kind stark beeinträchtigen.
Um mögliche Risiken zu vermeiden, sollten untergewichtige Frauen also auf eine gesunde Gewichtszunahme während der Schwangerschaft achten.
Psychische Belastungen und Stress können eine Frühgeburt auslösen
Auch eine anhaltende Stressbelastung kann eine Schwangerschaft negativ beeinflussen. Ähnlich wie bei dem Konsum von Rauschmitteln, können auch psychische Belastungen wie Stress das Risiko einer Frühgeburt verdoppeln.
Darüber hinaus weisen Studien darauf hin, dass dauerhafter Stress in der Schwangerschaft das Risiko für eine spätere Anfälligkeit von Depressionen des Kindes erhöhen kann.
Wann eine Schwangerschaft zu einer Risikoschwangerschaft eingestuft wird
- Frühere Erkrankungen der Mutter an Herz, Leber, Niere oder Nervensystem
- Schilddrüsenerkrankungen
- Autoimmunerkrankungen
- Starkes Unter- oder Übergewicht
- HIV/AIDS
- Zwillings- oder Mehrlingsschwangerschaft
- Schwangerschaftsdiabetes
- Infektionen
- Rhesusinkompatibilität
- Probleme bei der Blutgerinnung
- Vorangegangene Fehl-, Früh- oder Totgeburten
- Eine Schwangerschaft unter 18 oder über 35 Jahren
- Vorangegangene Schwangerschaftsabbrüche
- Kaiserschnitt bei vorausgehenden Geburten
- Dauerhafter Konsum von Rauschmitteln wie Alkohol, Nikotin oder anderen illegalen Drogen
- Blutarmut
- Bluthochdruck
- Erbkrankheiten in der Familie
Gesund durch die Schwangerschaft: Worauf Sie als werdende Eltern achten sollten
Eine Schwangerschaft stellt für die werdenden Eltern eine ganz besondere Zeit dar, die sowohl mit Harmonie, Glückseligkeit und Vorfreude als auch mit vielen Herausforderungen und Unsicherheiten gefüllt ist.
Da das richtige Verhalten in der Schwangerschaft maßgeblich für die Entwicklung und die letztliche Gesundheit des Kindes ist, sollten die werdenden Eltern folgende Aspekte beachten, die zu einer gesunden Schwangerschaft beitragen.
Der erhöhte Energie- und Nährstoffbedarf
Während der Energiebedarf in der Schwangerschaft mit einer Erhöhung von 10% nur leicht ansteigt, nimmt der Bedarf an bestimmten Vitaminen, Mineralstoffen wie auch Spurenelemente beträchtlich zu.
Daher sollten schwangere Frauen darauf achten, dass Sie vor allem ihren Bedarf an Job, Eisen und Folsäure ausreichend decken.
Die richtige Ernährungsweise
Um die Gesundheit und die Entwicklung des Babys zu fördern, sollten schwangere Frauen vor allem auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährungsweise Wert legen, die ihren Nährstoff- und Energiebedarf optimal deckt.
Dabei sollte die werdende Mutter nicht nur qualitativ hochwertige Lebensmittel bevorzugen, sondern auch auf bestimmte Lebensmittel verzichten, da diese ein Gesundheitsrisiko für das Kind darstellen könnten.
Die Vorbereitung auf die Geburt
Lassen Sie sich in der aufregenden Zeit einer Schwangerschaft begleiten: Zur Vorbereitung auf die Geburt sollten die werdenden Eltern gemeinsam einen Geburtsvorbereitungskurs besuchen.
So kann das Paar sich nicht nur umfassend informieren, sondern auch gemeinsam und unter Begleitung einen Geburtsplan erstellen, in dem die Auswahl des Geburtsortes und der Hebamme sowie weitere Interventionen und Behandlungsmaßnahmen des Neugeborenen nach der Geburt festgehalten werden.
Des Weiteren werden alle Fragen rund um die natürliche Schmerzverarbeitung und Atemtechnik bei der Geburt sowie das Stillen und die Pflege des Neugeborenen nach der Geburt ausführlich beantwortet.
Regelmäßige Bewegung
Körperliche Aktivitäten gelten auch in der Schwangerschaft als empfehlenswert, da regelmäßige Bewegung die Gesundheit von Mutter und Kind positiv beeinflusst.
Dabei sollten jedoch schonende Sportarten wie Schwimmen, Yoga oder Walking bevorzugt werden. Anstrengendes körperliches Training dagegen sollte vermieden oder nur mäßig ausgeübt werden.
Genussmittel
Schwangere sollten stets auf den Konsum von Genussmitteln wie Alkohol, Nikotin wie auch stark koffeinhaltige Getränke verzichten, da diese das Risiko von Früh- und Fehlgeburten sowie die Wahrscheinlichkeit einer Behinderung stark erhöhen.
Dabei gelten Kaffee und schwarzer Tee als milde Genussmittel, die – in geeigneten Maßen – keine Gefährdung für die Gesundheit des Kindes darstellen und somit erlaubt sind.
Vorsorgeuntersuchungen
Während der Schwangerschaft sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sowohl für Kind als auch für die Mutter von großer Bedeutung. Mithilfe solcher Untersuchungen lässt sich nicht nur die Entwicklung des Fötus beobachten und notieren, sondern auch die Gesundheit der werdenden Mutter.
So können mögliche Risiken oder Komplikationen besonders schnell identifiziert und somit frühzeitig behandelt werden.