Bauchspeicheldrüsenkrebs: Symptome und Behandlung

Bauchspeicheldrüse
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Inhaltsverzeichnis

Informationen über Bauchspeicheldrüsenkrebs

  • Definition: Bösartiger Tumor in der Bauchspeicheldrüse, Pankreas „verdaut sich selbst”
  • Häufigkeit: selten, aber hohe Sterblichkeit (92% innerhalb von 5 Jahren)
  • Risikofaktoren: Rauchen, Alkohol, fettes Essen, Übergewicht, Diabetes mellitus
  • Behandlung: Operation, Chemotherapie, Bestrahlung

Was ist Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Unter dem Bauchspeicheldrüsenkrebs, der auch als Pankreaskarzinom bezeichnet wird, wird eine bösartige Veränderung der Bauchspeicheldrüse, genauer der Zellen dieser Drüse, verstanden. Dadurch, dass die Erkrankung erst im fortgeschrittenen Stadium Beschwerden zeigt, erfolgt eine Diagnose oftmals spät.

Erschwerend kommt hinzu, dass diese Symptome auch noch unspezifisch sind und auf viele Erkrankungen hindeuten können. Daher ist es von Relevanz, dass die Symptome entsprechend eingeordnet werden können und bekannt sind. Nur so können diese Beschwerden korrekt bewertet und frühzeitig ein Arzt konsultiert werden.

Betroffen von dieser bösartigen Erkrankung sind vorwiegend Menschen zwischen dem 60. und 80. Lebensjahr. Männer erkranken etwa doppelt so häufig wie Frauen. In letzter Zeit finden sich jedoch auch immer häufiger jüngere Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs. Diese Tumorart tritt bei einem von 10.000 Menschen auf.

Wie hoch ist die Lebenserwartung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Nur bei wenigen Erkrankten ist eine Heilung möglich, da ein Pankreaskrebs meist erst im fortgeschrittenen Stadium festgestellt wird.

Das Tückische ist, das der Tumor sehr schnell Tochtergeschwüre, die sogenannten Metastasen, bildet. Über die Lymphbahnen gelangen diese Tumorzellen in nahe gelegene Lymphknoten und in den Bauchraum. Über den Blutweg können sie außerdem in Leber, Lunge, Niere und Knochen gelangen.

Bauchspeicheldrüsenkrebs ruft in der Regel sehr diffuse Symptome hervor und macht eine frühzeitige Diagnose oft schwierig, weshalb bei auffälligen Erscheinungen schnellstmöglich ein Arzt für das diagnostische Verfahren aufgesucht werden muss.

Was ist die Bauchspeicheldrüse überhaupt?

Bei der Bauchspeicheldrüse (oder Pankreas) handelt es sich um ein Drüsenorgan im menschlichen Körper. Die Bauchspeicheldrüse ist ein Verdauungsorgan, welches Pankreassäfte herstellt, Verdauungsenzyme, die verschiedene Stoffe in Lebensmitteln aufspalten können. Sie ist ungefähr 15 bis 20 cm groß und keilförmig. Die Bauchspeicheldrüse besteht aus den drei Teilen: Pankreaskopf (umgeben vom Zwölffingerdarm), Pankreaskörper und Pankreasschwanz (das Endstück).

Die Bauchspeicheldrüse liegt direkt hinter dem Magen in unmittelbarer Nähe des Zwölffingerdarms, der Milz und der Leber. Auch die Gallenblase liegt nur unweit entfernt.

Wo liegt die Bauchspeicheldrüse

Bauchspeicheldrüsenkrebs erklärt: Die Funktion der Bauchspeicheldrüse

Neben ihrer soeben erwähnten Funktion, Nahrung in Bestandteile aufzuspalten, die dann von der Darmschleimhaut aufgenommen werden können, ist die Bauchspeicheldrüse auch dafür zuständig, Insulin zu produzieren. Dieses Enzym dient dazu, den Blutzuckerspiegel des Körpers zu regulieren. Ist die Bauchspeicheldrüse also geschädigt, wird unter Umständen nur noch wenig oder gar kein Insulin produziert. Die Folge ist eine Überzuckerung des Blutes.

Pankreatitis: Dauerhafte Schäden durch akute Attacken

85 % der Patienten einer akuten Pankreatitis leiden unter gelegentlichen schwachen Attacken, die meist von selbst wieder verschwinden oder mithilfe unterstützender Maßnahmen in den Griff zu bekommen sind. Verdauung und Zuckerstoffwechsel sind dann nur vorrübergehend beeinträchtigt.

Eine einzige heftige Attacke kann jedoch zu dauerhaften Schäden und Vernarbungen an jenen Zellen führen, die Verdauungsenzyme oder Insulin herstellen.

Die Schmerzen können über Stunden oder sogar Tage anhalten und verschlimmern sich nach dem Genuss von Alkohol oder nach dem Essen. Linderung verschafft meist nur das vornüberbeugen oder zusammenrollen im Liegen.

Was sind die Symptome von Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Die typischen Symptome von Bauchspeicheldrüsenkrebs sind eigentlich kaum der Rede Wert und werden daher selten mit der Krankheit in Verbindung gebracht. Zwar bereiten sie den Betroffenen große Probleme und sind mit Schmerzen und starkem Unwohlsein verbunden, doch in der Regel denkt bei ihrem Auftreten kaum jemand an Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Welche Beschwerden bei Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Betroffene leiden meist unter folgenden Beschwerden:

  • Übelkeit & Erbrechen
  • Fieber
  • schneller Puls
  • geschwollene, schmerzempfindliche Bauchdecke

Wie Sie sehen, deutet abgesehen von der geschwollenen Bauchdecke bei diesen Leiden nur wenig auf eine ernsthafte Erkrankung hin. Leider macht das die Krankheit so gefährlich, denn erst wenn die Symptome vermehrt auftreten, denken die Betroffenen an eine tatsächliche Krankheit und konsultieren einen Arzt. Dann ist es in vielen Fällen schon zu spät, um den Pankreaskrebs erfolgreich zu heilen.

Beschwerden im Zusammenhang mit der Bauchspeicheldrüse

Leider verursacht Bauchspeicheldrüsenkrebs meist erst in einem späteren Stadium Beschwerden. Umso wichtiger ist es dann, dass Sie diese ernst nehmen und rasch Ihren Arzt aufsuchen.

Die einzelnen Symptome können sehr unterschiedlich sein und in allen möglichen Kombinationen auftreten. Ist eines der folgenden Symptome nicht vorhanden, heißt das nicht, dass ein solcher Tumor ausgeschlossen ist.

Liste von Symptomen, die im Zusammenhang stehen:

  • Appetitlosigkeit, Übelkeit & Erbrechen
  • Verdauungsprobleme, z. B. Durchfall
  • Plötzliche Gewichtsabnahme
  • Leistungsschwäche & Abgeschlagenheit
  • Dumpfe Oberbauchschmerzen, die gürtelförmig ausstrahlen
  • Gelbfärbung der Haut und der Augen (Gelbsucht) mit Juckreiz, aber ohne Schmerzen
  • Neu aufgetretene Zuckerkrankheit
  • Schmerzen im Rücken bzw. in den Flanken

Achtung

Diese Symptome können natürlich auch bei anderen Erkrankungen, zum Beispiel des Magens, der Gallenblase oder des Darmes auftreten! Deshalb ist es so wichtig, immer auch an die Möglichkeit eines Pankreaskarzinoms zu denken.

Ein ernster Notfall: Eine Lungenembolie

Bei etwa einem Viertel der Patienten mit einem Bauchspeicheldrüsenkrebs kommt es zur Bildung von Blutgerinnseln, die in Richtung Lunge geschwemmt werden können. Dort verstopfen sie dann die kleinen Lungengefäße. Das nennt Ihr Arzt eine Lungenembolie.

Eine Lungenembolie ist eine lebensgefährliche Notfallsituation. Es kommt zu Herzrasen, Luftnot, Brustschmerzen, Husten, Schweißausbrüchen und großer Angst.

Sehr schnell entwickelt sich ein Schockzustand. Sie sollten im Ernstfall nicht zögern, sondern sofort unter der Telefonnummer 112 einen Notarzt alarmieren.

Warum ist Bauchspeicheldrüsenkrebs so tödlich?

Wie bereits angesprochen, ist das Trügerische am Bauchspeicheldrüsenkrebs, dass er so spät erkannt wird. Er ist zudem schwer zu diagnostizieren und endet in den meisten Fällen mit dem Tod. Nur 8 % der Erkrankten überleben die folgenden fünf Jahre. Dies ist eine vernichtende Prognose. Mit 18.000 Todesfällen im Jahr 2016 ist Bauchspeicheldrüsenkrebs trotzdem relativ selten.

In erster Linie muss verhindert werden, dass der Krebs in der Lage ist, Metastasen zu bilden. Dieser Wettlauf gegen die Zeit ist bei Bauchspeicheldrüsenkrebs sehr schnell verloren, denn bereits kurze Zeit nach den ersten Zellveränderungen, werden erste Tumorzellen in andere Körperregionen transportiert.

In den meisten Fällen werden Tumorzellen von der Bauchspeicheldrüse aus zur Leber, zur Lunge oder zu den Knochen übersiedelt. Entsprechend kann sich im Anschluss auch an diesen Stellen ein Krebs bilden. Die Heilungschancen werden so massiv verringert.

Bauchspeicheldrüsenkrebs Ursachen: Wie entsteht ein Pankreaskarzinom?

Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört wie einige andere Krebserkrankungen zu jenen Leiden, die die Forschung noch nicht erklären konnte. Warum es zu einer böshaften Zellveränderung kommt, ist der Wissenschaft generell ein Rätsel, doch bei Bauchspeicheldrüsenkrebs kommt hinzu, dass nur wenig über direkte Zusammenhänge bekannt ist.

Das sind die Risikofaktoren für ein Pankreaskarzinom

  • Nikotinkonsum: Häufig tritt das Pankreaskarzinom bei starken Rauchern auf.
  • Alkoholgenuss: Auch ein Zusammenhang mit übermäßigem Alkoholgenuss wird immer wieder diskutiert.
  • Fettreiches Essen: Menschen, die viele fettreiche tierische Produkte essen, steigern damit ihr Risiko, an Pankreaskrebs zu erkranken.
  • Übergewicht: Auch erhebliches Übergewicht ist ein Risikofaktor für die Tumorentstehung in der Bauchspeicheldrüse.
  • Zuckerkrankheit: Wer bereits an Diabetes leidet, ist zudem einem größeren Risiko ausgesetzt, auch Bauchspeicheldrüsenkrebs zu entwickeln.
  • Familiäre Belastung: Ob Vererbung eine Rolle spielt, ist bislang noch nicht geklärt. Pankreaskarzinome finden sich allerdings gehäuft innerhalb einer Familie.
  • Chronische Entzündungen: Ist die Bauchspeicheldrüse wiederholt entzündet, entwickelt sich möglicherweise eine chronische Pankreatitis. Auch daraus kann ein Krebs entstehen.
Bauchspeicheldrüsenkrebs Risikofaktoren

Tipp

Nehmen Sie die Anordnungen Ihres Arztes immer ernst und achten Sie selbst mit darauf, dass eine akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse immer vollständig auskuriert wird.

Ist Bauchspeicheldrüsenkrebs übertragbar?

Krebs ist eine Erkrankung, die (fast) nie von irgendwelchen Erregern von einem Menschen zu einem anderen übertragen werden kann. Es gibt einige wenige Ausnahmen, in denen Viren zu einer Krebserkrankung führen können. Doch auch da ist es nicht der Krebs, mit dem man sich ansteckt, sondern ein Virus, der die Voraussetzungen dafür schafft, dass ein Krebs entsteht. Ob und wann dieser tatsächlich ausbricht, ist keinesfalls gewiss.

Auch bezüglich einer Vererbung ist bislang in der Forschung nichts über Bauchspeicheldrüsenkrebs bekannt. Statistisch jedoch gilt das Risiko für Bauchspeicheldrüsen um das Zwei- bis Dreifache erhöht, wenn Familienmitglieder ersten Grades an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt sind. Auch weiter entfernte Verwandte erhöhen das Risiko in der Statistik.

Möglicherweise handelt es sich bei dieser statistischen Häufung aber auch um eine Folge anderer Faktoren wie ähnlicher Ernährung und ähnlicher Tendenz mit dem Rauchen oder Trinken zu beginnen.

Bauchspeicheldrüse Diagnose: Wie kann ein Pankreaskarzinom erkannt werden?

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist schwer zu erkennen, es braucht sowohl Experten, um ihn zu entfernen als auch um ihn überhaupt als Pankreaskarzinom zu erkennen und zu lokalisieren. Oft sind die Symptome uneindeutig und eine Bauchspeicheldrüsenentzündung kann sehr ähnliche Anzeichen mitbringen wie ein tatsächlicher Tumor.

Anamnese & erste Untersuchung auf Bauchspeicheldrüsenkrebs

Der Arzt wird mit einer Anamnese starten, bei der der Patient zu allen möglichen Symptomen, Vorerkrankungen und familiär-gesundheitlichen Situationen befragt wird. Im Anschluss schaut der Mediziner bei einer körperlichen Untersuchung, ob es Hinweise dafür gibt, dass etwas mit der Bauchspeicheldrüse nicht stimmt.

Dazu wird der Patient zunächst im Bauchraum abgetastet. Anschließend können eine Blutuntersuchung sowie ein Ultraschall durchgeführt werden. Bestimmte sogenannte Tumormarker deuten auf eine Krebserkrankung hin und die Sonografie zeigt, wenn die Bauchspeicheldrüse anatomisch auffällig ist.

Bauchspeicheldrüse mit MRT & CT untersuchen

Bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanz- oder Computertomografie (MRT und CT) bilden den Körper mit großer optischer Informationsdichte ab. Solch detaillierte Bilder werden bei allen Krebserkrankungen eingesetzt und bieten die Möglichkeit einen Tumor umfassend zu studieren. CT- und insbesondere MRT-Aufnahmen sind häufig der Ausgangspunkt für die Planung einer Tumoroperation.

Bauchspeicheldrüsenkrebs

Wie wird Bauchspeicheldrüsenkrebs behandelt?

Bei einer Bauchspeicheldrüsenkrebserkrankung gibt es kaum Optionen in der Behandlung. Die einzige Behandlungsmöglichkeit, die erfolgsversprechende Aussichten bietet ist die Operation.

Die Bauchspeicheldrüsenkrebs Operation

Es handelt sich hierbei um einen großen und auch riskanten chirurgischen Eingriff, der ausschließlich in darauf spezialisierten Kliniken vorgenommen werden kann.

Bei der Operation werden der erkrankte Teil der Pankreas sowie eventuell auch der Rest der Bauchspeicheldrüse, der Zwölffingerdarm, die Milz und die benachbarten Lymphknoten entfernt.

Bauchspeicheldrüsenkrebs Bestrahlung

Im Anschluss an eine Operation besteht die Möglichkeit, mit einer Strahlen- oder Chemotherapie die Behandlung fortzusetzen. Die Erfolgsaussichten solcher, bei verschiedenen Krebserkrankungen bewährter Behandlungsmethoden, sind umstritten.

Neuesten Studien zufolge scheint es den Krebspatienten längerfristig besser zu gehen, die nach einer Operation zusätzlich eine Chemotherapie erhalten.

Gelegentlich ist es auch sinnvoll, bereits vor einer Operation mit Chemotherapie und Bestrahlung zu versuchen, das Krebsvolumen so stark zu verringern, dass die Operation schließlich mit dem Ziel der „Heilung” durchgeführt werden kann.

Nebenwirkungen der Bauchspeicheldrüsenoperation

Wird die ganze Bauchspeicheldrüse bei einer Operation entfernt oder ist der Teil, der Insulin produziert, durch den Tumor zerstört, dann erkrankt der Patient in Folge an einer Zuckerkrankheit mit erhöhtem Blutzucker. Da die Bauchspeicheldrüse der Motor der körpereigenen Insulinproduktion ist, muss ein operierter Patient den Rest seines Lebens regelmäßig Insulin spritzen, um den Zuckerspiegel zu regulieren.

Zudem müssen verschiedene Verdauungsstoffe, die ebenfalls durch die Bauchspeicheldrüse hergestellt werden, zu jeder Mahlzeit als Medikament eingenommen werden.

Dies sind allerdings sicherlich nur kleine Nebenwirkungen im Vergleich zur Ausprägung der Symptome von Bauchspeicheldrüsenkrebs und der schlechten Aussicht auf Heilung. Wer durch eine Operation geheilt werden konnte, wird entsprechend gerne die Anforderungen einer Diabeteserkrankung in Kauf nehmen. Schließlich ist diese heutzutage sehr gut in den Griff zu bekommen.

Trotz einer erfolgreichen Behandlung sind bei den Betroffenen nach einer solchen Operation leider häufig die Nahrungsaufnahme und die Verdauung gestört.

Bauchspeicheldrüsenkrebs Heilung

Auch wenn eine Heilung in fast allen akuten Fällen von Bauchspeicheldrüsenkrebs aussichtslos ist, gibt es Belege, die beweisen, dass eine schnelle Erkennung und Behandlung der Krankheit eine Heilung erreichen kann. Nur die Stadien I und II des Tumors gelten überhaupt als heilbar, Stadium III-Patienten überleben nach der Entfernung des Tumors im Schnitt noch etwas über ein Jahr.

Es lohnt sich in diesem Zusammenhang also nicht nur, die entsprechenden oben beschriebenen Risikofaktoren auszuschließen, sondern auch zu regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen zu gehen.

Wichtig

Unsere Informationen ersetzen keinen ärztlichen Rat. Sollten entsprechende Beschwerden und Symptome auftreten, wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.