Formen der Gastritis: Ursachen und Behandlungsoptionen
Eine chronische Magenschleimhautentzündung (Gastritis) gehört zunächst immer in die Hand Ihres Arztes.
Oft bleibt eine chronische Gastritis jedoch über viele Jahre hinweg unentdeckt und wird meist bei einer anderen Untersuchung entdeckt.
Sie tritt bevorzugt bei älteren Menschen auf und kann aufgrund von Magenproblemen, ständiger Übelkeit und Appetitlosigkeit zu bedrohlichem Untergewicht führen.
Man nimmt an, dass hier Durchblutungsstörungen der Magenschleimhaut oder auch Medikamentenmissbrauch beziehungsweise die Einnahme zu vieler oder falsch verordneter Arzneien vorliegen könnten.
Das tut Ihnen bei einer chronischen Gastritis gut
Wenn Sie eine Magenentzündung plagt, sollten Sie alles vermeiden, was Ihre Beschwerden verschlimmert:
- nicht mehr rauchen
- einen Bogen um Alkohol schlagen
- auf Speisen verzichten, die Ihnen nicht bekommen
- auf saure Nahrungsmittel verzichten
- blähende, geräucherte oder stark salzhaltige Speisen weglassen
- ein leichtes Bewegungsprogramm tut auch Ihrem Magen wohl
Pflanzliche Behandlungsoptionen
Machen Ihnen Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen oder Übelkeit zu schaffen, können Sie auf bewährte Pflanzenarzneien zurückgreifen.
Viele der natürlichen Magenmittel enthalten Bitterstoffe (etwa Amara Tropfen Weleda, Amara-Pascoe®Tropfen, Iberogast®).
Diese regen die Muskulatur des Magen- und Darmtraktes an, stabilisieren die Verdauung und regen Ihren Appetit an.
Für die Behandlung einer akuten Gastritis sind diese jedoch nicht geeignet.
Ist der Gallenfluss gestört, helfen Präparate mit japanischem Gelbwurz (Bilobene®).
Ein bewährtes Homöopathikum ist Gastricumeel®. Dieses soll sogar geschädigten Schleimhautzellen wieder auf die Sprünge helfen.
Magenentkrampfend wirken Tees mit Kamille, Fenchel und Melisse.
Von Heilpraktikern wird oft die ayurvedische Heißwasserkur empfohlen. Dazu erhitzen Sie einen Liter Wasser (am besten morgens) und lassen diesen zehn Minuten lang köcheln.
Füllen Sie das Wasser in eine Thermoskanne um und trinken Sie das Wasser über den Tag verteilt.
7 Tipps gegen das Leiden einer Gastritis
Eine akute Gastritis heilt in der Regel von allein und folgenlos aus, wenn Sie Ihren Magen etwas schonen.
- Essen Sie ein bis zwei Tage nichts oder nur leichte Kost. Ab dem zweiten Tag verzehren Sie wieder kleine Essensportionen (fünf oder sechs am Tag).
- Trinken Sie viel, aber Getränke, die Ihren Magen nicht noch zusätzlich reizen, beispielsweise Wasser und lauwarmen Tee. Verzichten Sie auf Kaffee, alkoholische und kohlensäurehaltige Getränke und säurehaltige Säfte.
- Wählen Sie gut verträgliche, leicht verdauliche Kost aus wie Haferschleim, Zwieback oder geriebenen Apfel.
- Meiden Sie hastiges Essen und fette, scharfe oder gebratene Speisen.
- Zusätzliche Linderung verschaffen Ihnen Tees oder Tropfen mit Pflanzenwirkstoffen, beispielsweise aus Kamillenblüten, Galantwurzel, Schafgarbenkraut oder Süßholzwurzel (Apotheke/Drogeriemarkt).
- Stress kann Ihre Magensäureproduktion anregen. Regelmäßige körperliche Bewegung ist die beste und natürlichste Maßnahme, mit der Sie sich von Stresshormonen befreien.
- Lokale Wärmeanwendungen (Wärmflasche).
Chronische Magenschleimhautentzündungen
Dies chronische Form löst meistens keine Beschwerden aus.
Trotzdem ist die Behandlung wichtig, da eine chronische Gastritis beispielsweise Ihr Risiko für Magengeschwüre erhöht.
Typ-A-Gastritis
Auslöser ist ein Autoimmunprozess. Ihr Körper bildet gegen körpereigenes Eiweiß Gegenstoffe (Antikörper), die auf der Magenschleimhaut zu einer entzündlichen Reaktion führen.
Typische Folge: Ihr Magen verliert beispielsweise die Fähigkeit den Intrinsic-Faktor zu bilden, der für die Vitamin-B12-Aufnahme ins Blut notwendig ist.
Die Gefahr: Der Mangel an Vitamin B12 kann bei Ihnen langfristig zu einer Blutarmut führen. Hat Ihr Arzt das Problem erkannt, kann er es durch Vitamin-B12-Spritzen leicht beheben.
Die Typ-B-Gastritis
Ursachen für diese Form der Gastritis ist eine Infektion der Magenschleimhaut mit dem Bakterium Helicobacter pylori.
Das Fatale: Die Infektion bleibt oft unbemerkt, steigert aber Ihr Risiko für Magengeschwüre und bösartige Magenerkrankungen (Magenkrebs).
Besteht der Verdacht auf eine Helicobacter-Infektion, hat Ihr Arzt mehrere Möglichkeiten für einen Nachweis:
- Bei der Magenspiegelung führt er an kleinen Gewebeproben ein Schnelltest auf das Bakterium durch.
- Eine Stuhlprobe kann das Bakterium nachweisen.
- Harmloser Atemtest: Dazu trinken Sie eine Flüssigkeit, in der Harnstoff mit einem speziellen Kohlenstoff (C13) markiert wird. Findet sich C13 in Ihrer Atemluft, gilt das als Nachweis für Helicobacter pylori in Ihrem Magen.
Haben Sie durch die Infektion Beschwerden, ist eine Eradikationstherapie ratsam.
Dazu nehmen Sie rund eine Woche lang drei verschiedene Medikamente ein:
- zwei unterschiedliche Antibiotika (oft Amoxicillin und Clarithromycin)
- einen Säurehemmer
Die Typ-C-Gastritis
Auslöser sind hier Stoffe, die Ihren Magen reizen (siehe auch akute Gastritis), insbesondere Schmerzmittel und Rheumamedikamente (Acetylsalicylsäure, Ibuprofen und Diclofenac).
Fragen Sie Ihren Arzt nach Medikamenten, die Ihren Magen weniger belasten.