Hypericum: Wirkung und Einsatzgebiete des homöopathischen Mittels
- Johanniskraut und Hypericum: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es?
- Wie wirkt Hypericum?
- Wann findet Hypericum Anwendung?
- Bei welchen Beschwerden kann Hypericum angewendet werden?
- Was sind die Nebenwirkungen von Hypericum?
- Was ist die richtige Dosierung von Hypericum?
- Wirksamkeit von Hypericum ist umstritten
Das Johanniskraut (Hypericum Perforatum) ist bereits seit Jahrhunderten als Heilpflanze bekannt. Verantwortlich für die heilende Wirkung der Pflanze mit den gelben Blüten sind vor allem die Wirkstoffe Hypericin und Hyperforin. Auch in der alternativen Medizin, der Homöopathie ist Johanniskraut bekannt: Das homöopathische Mittel Hypericum wird aus der Heilpflanze aufbereitet. Doch wie wirkt das Homöopathikum?
Johanniskraut und Hypericum: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es?
Johanniskraut wird unter anderem bei Magen-Darm-Beschwerden, Hauterkrankungen, Nervosität, Schlafstörungen oder Erschöpfung eingesetzt. Es gilt zudem als ein natürliches Antidepressivum und wird auch von Schulmedizinern gegen Depressionen beziehungsweise bei depressiven Verstimmungen und Burnout verordnet.
Somit ist Johanniskraut ein bewährtes pflanzliches Arzneimittel, das auch als Öl bei der Behandlung verschiedener Hautkrankheiten und Wunden Anwendung findet. Johanniskrautöl soll zudem stimmungsaufhellend wirken. Auch das homöopathische Mittel Hypericum wird aus Johanniskraut gewonnen.
Wie wirkt Hypericum?
Hypericum ist das stärkste homöopathische Mittel bei Nervenverletzungen. Es regeneriert durch Quetschungen, Stürze, Operationen und Schnittwunden verletze Nerven, besonders an nervenreichen Körperteilen wie Finger- und Zehenspitzen oder an der Wirbelsäule.
Wann findet Hypericum Anwendung?
Hypericum gilt in der Homöopathie als lindernd bei Nervenschmerzen. Unter anderem bei folgenden Verletzungen und Beschwerden kann Hypericum heilend wirken:
- Quetschungen der Finger oder Zehen
- Beschwerden nach Zahnbehandlungen
- Steißbeinprellung nach Sturz
- Schmerzen durch Operationswunden
- Bandscheibenvorfall
- Gehirnerschütterung
- Stich- und Schnittverletzungen
Hypericum soll dabei die Regeneration des betroffenen Gewebes unterstützen.
Bei welchen Beschwerden kann Hypericum angewendet werden?
Typische Symptome, bei denen Hypericum angewendet wird, sind stechende, aufwärts schießende Schmerzen entlang von Nervenbahnen. Außerdem findet Hypericum bei diesen Beschwerden Anwendung:
- Nervenschmerzen in Zahnwurzeln
- Ausgeprägte Schmerzempfindlichkeit
- Depressionen
- Nervosität
- Stimmungsschwankungen
- Innere Unruhe
- Schlafstörungen
Viele Beschwerden, die mit den Nerven zusammenhängen – sowohl Verletzungen als auch nervöse Störungen – können also durch Hypericum gelindert werden. Wenn die Schmerzen beziehungsweise Beschwerden sich jedoch nicht bessern oder sehr stark sind, sollte grundsätzlich ärztlicher Rat eingeholt werden.
Was sind die Nebenwirkungen von Hypericum?
Zu Beginn der Einnahme eines jeden homöopathischen Mittels können sich die Beschwerden vorerst verschlimmern – so auch bei Hypericum. Dies wird auch „Erstverschlimmerung“ genannt. In diesem Fall sollte das Mittel nicht weiter eingenommen werden, bis die Reaktion abgeklungen ist. Falls sich die Beschwerden verschlimmern oder über längere Zeit hinweg nicht verbessern, sollte ein Arzt kontaktiert werden.
Ansonsten sind für das homöopathische Hypericum weder Nebenwirkungen noch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt. In Form von Globuli enthält Hypericum allerdings Sucrose, also einen Zucker. Dies sollten Personen im Hinterkopf behalten, die eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckerarten haben. Auch in der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Hypericum erst nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden.
Warum können sich die Beschwerden verschlechtern?
Einige Faktoren tragen zu einer Verschlechterung der Beschwerden bei. Dazu gehören zum Beispiel Berührung und Erschütterung sowie feuchtes, kaltes Wetter. Außerdem kann die Wirkung eines homöopathischen Mittels wie Hypericum durch eine gesundheitsschädliche Lebensweise sowie durch Reiz- und Genussmittel beeinträchtigt werden.
Wie können sich Beschwerden verbessern?
Einige Tipps tragen zusätzlich dazu bei, dass sich Nervenschmerzen verbessern können:
- Beugen des Kopfes nach hinten
- Ruhiges Liegen
- Essen
Was ist die richtige Dosierung von Hypericum?
Wie Hypericum genau dosiert wird, lässt sich in der Regel dem Beipackzettel entnehmen. Grundsätzlich kommt es darauf an, wie potenziert das Mittel ist und in welcher Darreichungsform es vorliegt. Hypericum ist in Form von Globuli, Tropfen oder Tabletten erhältlich.
Für Hypericum Globuli gilt Folgendes: Unmittelbar nach einer Verletzung und dem Auftreten der Schmerzen hat es sich bewährt, drei Globuli Hypericum in der Potenz C30 langsam im Mund zergehen zu lassen.
Alternativ ist es möglich, sich mit fünf Globuli derselben Potenz eine Wasserauflösung zuzubereiten. Davon sollte man alle zehn Minuten einen kleinen Schluck trinken, bis die Schmerzen nachlassen.
Wirksamkeit von Hypericum ist umstritten
Wie bei allen homöopathischen Mitteln ist auch die Wirkung von Hypericum umstritten. Forscher sind weitgehend der Meinung, dass die Wirkung von Homöopathie nicht über den Placebo-Effekt hinausgeht und die Mittel somit keine medizinische Wirksamkeit besitzen.
Dennoch schwören viele Menschen auf homöopathische Mittel. Der große Vorteil von ihnen liegt darin, dass sie praktisch keine Nebenwirkungen haben – und dennoch die Beschwerden vieler Patienten lindern können.
Betroffene sollten jedoch auf keinen Fall Arzneimittel, die sie vom Arzt verordnet bekommen haben, selbstständig absetzen oder durch homöopathische Mittel oder sonstige alternative Medizin ersetzen. Bei weiteren Fragen zu Beschwerden, Behandlung und alternativen Therapien ist ein Mediziner der richtige Ansprechpartner.
Fazit: Hypericum ist für viele ein bewährtes Erste-Hilfe-Mittel
Hypericum ist ein homöopathisches Mittel, das sich nicht nur bei Quetschungen, Prellungen und sonstigen Verletzungen der Nerven, sondern auch als Akutmittel bei Stich- und Schnittverletzungen, zum Beispiel durch Messer oder Glasscherben, bewährt hat. Es ist daher bereits in vielen Familien ein fester Bestandteil der Hausapotheke.