Nasennebenhöhlenentzündung: Die besten Hausmittel bei Sinusitis

Gesichtsausschnitt eines jungen Mannes
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Drückender Schmerz im Kopf, Stirn- und Augenhöhlen, der sich noch verstärkt, wenn Sie sich bücken? Dann leider Sie unter Umständen unter einer Nasennebenhöhlenentzündung. Was dann zu tun ist und welche Hausmittel helfen können, lesen Sie hier.

Welche Funktion haben die Nasennebenhöhlen?

Die Nasennebenhöhlen, auch Sinus genannt, sind – der Name sagt es schon – Hohlräume innerhalb der Gesichtsknochen. Ihre Aufgabe besteht darin, die Luft, die wir einatmen, zu befeuchten und zu erwärmen. Daneben wird in den Nasennebenhöhlen Schleim produziert, der die Nasengänge reinigen soll. Es ist die Aufgabe der sogenannten Cilien, kleiner, winziger Härchen, die sich in den Nasennebenhöhlen befinden, den Schleim zu transportieren und so dafür zu sorgen, dass die Nasennebenhöhlen gereinigt werden und frei von Krankheitserregern bleiben.

Doch leider funktioniert das nicht immer. Gerade die sogenannten Ostien, kleiner Öffnungen, in die die Nebenhöhlen münden, verstopfen immer wieder, was eine Entzündung hervorrufen kann. 

Woher kommt eine Nasennebenhöhlenentzündung?

Sind die Ostien verstopft, sammelt sich der Schleim, der eigentlich abtransportiert werden sollte, dort an. Und bildet einen idealen Nährboden für Krankheitserreger. Denn der Schleim, der eigentlich dazu da ist, die Nasennebenhöhlen zu befeuchten und sie von Krankheitserregern zu reinigen, enthält selbst Krankheitserreger. 

Das ist ganz natürlich und unter normalen Umständen kein Problem. Zu einem Problem wird es erst dann, wenn der Schleim nicht mehr abfließen kann und die Nasennebenhöhlen verstopft. Denn dann können sich Viren und Bakterien vermehren und eine Immunantwort des Körpers provozieren. Die Entzündung, die durch den angestauten Schleim hervorgerufen wird, setzt eine Kettenreaktion in Gang. 

Die Verstopfung führt dazu, dass immer weniger Schleim abfließen kann, was zur Folge hat, dass sich immer mehr Nasensekret anlagert. Auf diesem Schleim können sich wiederum Krankheitserreger gut vermehren und zu einem weiteren Anschwellen beitragen.

Kurz gesagt: Mehr Nasensekret führt zu mehr Schwellungen, was wiederum zu mehr Schleim und mehr Krankheitserregern führt.

Ärzte unterscheiden folgende Arten der Nasennebenhöhlenentzündung:

  • Eine Entzündung der Stirnhöhle über den Augen (Sinus frontalis)
  • Eine Entzündung der sogenannten Siebbeinzellen der Nasenhöhle (Sinus ethmoidalis)
  • Eine Entzündung der Kieferhöhle links und rechts neben der Nase ungefähr auf Wagenhöhe (Sinus maxillaris)
  • Eine Entzündung der Keilbeinhöhle (Sinus sphenoidalis)

Wie breitet sich eine Nasennebenhöhlenentzündung aus?

Da die Nasennebenhöhlen untereinander verbunden sind, kann sich die Entzündung der Schleimhäute an einer Stelle der Nebenhöhlen auf alle anderen Stellen ausbreiten.

In schlimmen Fällen kann die Entzündung der Nasenschleimhaut auf die umliegenden Knochen übergreifen oder eine chronische Entzündung der Schleimhäute zur Folge haben. 

In sehr seltenen Fällen kann sich die Nasennebenhöhlenentzündung bis zum Gehirn hin ausbreiten und eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder einen Hirnabzess hervorrufen. Beides potenziell lebensbedrohliche Erkrankungen.

Kann ich bei einer Nasennebenhöhlenentzündung Hausmittel bedenkenlos anwenden?

Glücklicherweise gehören lebensbedrohliche Erkrankungen zu den wirklichen Ausnahmefällen bei einer Nasennebenhöhlenentzündung. Was aber nicht bedeutet, dass Sie die Erkrankung auf die leichte Schulter nehmen sollten. 

Suchen Sie in jedem Fall einen Arzt auf und lassen Sie ihre Beschwerden abklingen. Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie Sie die Nasennebenhöhlenentzündung behandeln können und was Sie beachten sollten.

Wenn Sie zunächst versuchen möchten, die Nasennebenhöhlenentzündung mit Hausmitteln zu behandeln, sollten Sie auch das mit Ihrem Arzt besprechen. In fortgeschrittenen Fällen oder wenn die Nasennebenhöhlenentzündung stark entzündet sind, können Hausmittel nicht mehr viel helfen. Dann müssen Sie zu stärkeren Medikamenten greifen.

Sollte Ihr Arzt jedoch sein OK geben, spricht nichts dagegen, zu versuchen, die Nasennebenhöhlenentzündung mit Hausmitteln zu behandeln. Wenn sich die Symptome verschlechtern, müssen Sie jedoch unverzüglich Ihren Arzt kontaktieren. 

Warum ist die Anwendung von Hausmitteln bei einer Nasennebenhöhlenentzündung sinnvoll?

Da der Grund für die Nasennebenhöhlenentzündung in vielen Fällen die geschwollene und entzündete Nasenschleimhaut ist, versucht man mit Hausmitteln zunächst die Schwellung zu lindern, damit der Schleim wieder ablaufen kann.

Denn das Nasensekret ist nicht nur ein guter Nährboden für Krankheitserreger, der übermäßig vorhandene Schleim ist auch ein Grund dafür, dass Betroffen und Kopfschmerzen und Druckschmerz in den Nasennebenhöhlen leiden. 

Hausmittel bei einer Nasennebenhöhlenentzündung: Welche können mir helfen?

Im Netz und in Selbsthilfeforen werden unterschiedliche Hausmittel empfohlen, die bei einer Nasennebenhöhlenentzündung helfen sollen. Übrigens: Gesund Leben ist eine gute Voraussetzung, um der Nasennebenhöhlenentzündung schnell Herr zu werden.

Grundsätzlich gilt: Nach Absprache mit Ihrem Arzt können Sie Hausmittel ausprobieren und so herausfinden, was Ihnen am besten bei Ihrer Nasennebenhöhlenentzündung hilft.

Die häufigsten Hausmittel, die bei einer Nasennebenhöhlenentzündung empfohlen werden sind:

  • Inhalieren
  • Nasenspülung mit der Nasendusche
  • Nasenspray
  • Massage

Eine pauschale Aussage, welche Hausmittel besonders gut helfen, lässt sich leider nicht treffen. Da Menschen ganz unterschiedliche auf die verschiedenen Maßnahmen reagieren. Was also tun? Probieren Sie einfach aus, welche Hausmittel Ihnen Linderung verschaffen und entscheiden Sie selbst, welche alternativen Methoden Sie anwenden möchten:

Hausmittel bei einer Nasennebenhöhlenentzündung: Inhalieren

Wenn sich das Nasensekret über einen längeren Zeitraum in der Nase sammelt, besteht die Gefahr, dass es zähflüssig wird und darum nur noch schwer abfließen kann. Durch eine Inhalation können Sie das zäh gewordene Nasensekret wieder etwas verflüssigen. Die Feuchtigkeit kann außerdem dabei helfen, die angeschwollen Schleimhäute wieder etwas abschwellen zu lassen. Und nicht zu vergessen: Die Wärme der Inhalation tut einfach gut und kann dabei helfen, die Gänge zu erweitern, was wiederum dazu führen kann, dass das Sekret leichter abfließt. 

Bei einer klassischen Inhalation stellen Sie zunächst ein Gefäß bereit, das Sie später nutzen, um Ihren Kopf darüber zu halten. Außerdem sollten Sie sich ein Handtuch oder ein anderes größeres Tuch bereit legen. Dieses können Sie später über Ihrem Kopf ausbreiten, um die Dämpfe möglichst lokal, in der Nähe Ihres Gesichts zu halten.

Für die Inhalation benötigen Sie Wasser, das Sie im ersten Schritt erhitzen. Seien Sie unbedingt vorsichtig im Umgang mit heißem Wasser. Das Wasser sollte nicht mehr kochen, jedoch heiß genug sein, dass es noch dampft.

Dieses Wasser kippen Sie dann in das bereit gestellte Gefäß. Wenn Sie bestimmte Zusätze verwenden, können diese die positiven Eigenschaften der Inhalation verstärken. Als Zusätze eigenen sich (sofern keine Unverträglichkeiten oder Allergien vorliegen):

  • Kamillentropfen oder -blüten
  • Lavendelblüten
  • Thymian
  • Salz

Unter Umständen können Sie auch ätherische Öle verwenden, um zu inhalieren. In diesem Fall empfiehlt es sich jedoch, mit einem Arzt Rücksprache zu halten. Gerade bei Kindern unter zwei Jahren sollten Sie gar keine ätherischen Öle verwenden. Auch ältere Kinder oder Senioren können relativ empfindlich auf die Öle reagieren. Klären Sie daher vorher unbedingt ab, ob Sie mit ätherischen Ölen inhalieren sollten.

Als Alternative zum Topf bieten sich auch elektrische Vernebler an, die mithilfe von Druckluft oder Ultraschall einen feinen Nebel erzeugen. Vorteil ist hier, dass sehr kleine Tröpfchen entstehen, die tief in die Atemwege gelangen können. Wichtig ist hier, sterile Flüssigkeiten zu verwenden die für die entsprechenden Geräte zugelassen sind. Vorsicht mit ätherischen Ölen. Diese sind nicht für alle Geräte zugelassen und können diese verstopfen. Fragen Sie hier am besten Ihren Arzt oder Apotheker.

Das Inhalieren hilft übrigens auch hervorragend bei vielen Atemwegserkrankungen. Hier empfiehlt es sich aber vorher nochmal mit Ihrem Arzt zu sprechen.

von Lieres | Adobe Stock
Durch das inhalieren kann sich zäher Nasensekret lösen und die Schwellungen der Schleimhäute werden gelindert.

Alternative zum Inhalieren: Nasenspülungen mit der Nasendusche

Auch mit einer Nasendusche können Sie die Schleimhäute befeuchten und so Ihrem Körper dabei helfen, das Nasensekret abzutransportieren. Im Unterschied zu Inhalation profitieren Sie bei einer Nasendusche jedoch nicht von der zusätzlichen Wärme. Auf der anderen Seite sind dafür die Nasenspülungen mit der Nasendusche etwas einfacher vorzubereiten. 

Denn entsprechende Geräte gibt es in der Drogerie oder der Apotheke zu kaufen. Sie müssen die Nasendusche nur noch befüllen und können sofort starten. Ob Sie dafür die fertig vorbereitetes und ebenfalls und er Apotheke oder der Drogerie erhältliches Nasenspülsalz nutzen oder die Mischung selbst herstellen, bleibt Ihnen überlassen. Bei der Eigenherstellung müssen Sie jedoch unbedingt auf das richtige Mischungsverhältnis aus Salz und Wasser achten. Fragen Sie auch dazu Ihren Arzt oder Apotheker. 

Wichtig ist hier auf die Verwendung von sauberem Wasser zu achten. Normalerweise ist das verfügbare Trinkwasser in Deutschland von ausreichender Qualität für eine Nasendusche. Wer auf Nummer Sicher gehen will, nutzt sterile Flüssigkeiten für die Nasendusche.

Nasenspray als Hausmittel

Ebenfalls ein beliebtes Hausmittel nicht nur bei einer Nasennebenhöhlenentzündung, sondern generell bei Schnupfen und Erkältungsbeschwerden sind Nasensprays. Die gibt es in zwei Formen:

  1. Nasenspray mit Meerwasser: Diese Form der Nasensprays ist mit der Nasendusche mit Salz vergleichbar. Sie sollten dabei helfen, die Nasennebenhöhlen zu spülen und so Krankheitserreger abtransportieren. Eine Wirkung über den rein mechanischen Effekt hinaus haben sie jedoch nicht.
  2. Abschwellende Nasensprays: Anders bei abschwellenden Nasensprays. Sie enthalten Wirkstoffe wie Oxymetazolin oder Xylometazolin, die eine aktive Wirkung haben sollen. 

Massage als Hausmittel bei Nasennebenhöhlenentzündung

Sie können außerdem versuchen, die Nasennebenhöhlen durch eine Massage oder Klopfen wieder freizubekommen. Die Massage soll die Durchblutung anregen und so den Abfluss des Schleims begünstigen. Außerdem kann das leichte Massieren durchaus zu einer Entspannung führen und so die Beschwerden mindern.

Bei der Gesichtsmassage, um eine Nasennebenhöhlenentzündung zu behandeln, starten Sie am oberen Ende des Wagenknochens und arbeiten sich mit kleinen, kreisenden Bewegungen bis zur Nase vor. Ob Sie einen, zwei oder drei Finger für die Masse nutzen, können Sie selbst entscheiden, probieren Sie aus, was Ihnen am besten tut. 

Warum ist eine Nasennebenhöhlenentzündung bei mir immer so schlimm?

Einige Faktoren können dazu beitragen, dass bei Ihnen die Nasennebenhöhlenentzündung schlimmer abläuft als bei anderen Personen. Zu diesen Faktoren gehören:

  • Enge Gänge in den Nasennebenhöhlen
  • Bereits bestehende Atemwegserkrankungen 
  • Gesundheitsprobleme
  • Besonders große Polypen
  • Schädliche Umwelteinflüsse 
  • Rauchen
  • Einnahme bestimmter Medikamente

Wann sollte man bei einer Nasennebenhöhlenentzündung zum Arzt gehen?

Sollte die Nasennebenhöhlenentzündung länger als drei Monate anhalten, müssen Sie unbedingt nochmals einen Arzt aufsuchen. Unter Umständen hat sich aus der anfänglichen akuten eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung entwickelt. 

Auch bei hohem Fieber oder grünlich-gelbem Nasensekret ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen und über eine Behandlung über Hausmittel hinaus zu sprechen.