Löwenzahn: mehr Heilpflanze als Unkraut
- Löwenzahn: Taraxacum officinale auf einen Blick
- Heilende Wirkung: Bei diesen Beschwerden hilft Löwenzahn
- Superfood Löwenzahn: Diese Wirkstoffe enthält die Pusteblume
- Vielfältig, lecker und gesund: Die Kuhblume Löwenzahn
- Nebenwirkungen von Löwenzahn: Hierauf sollten Sie achten
- An Wegrändern oder im Garten: So wächst der Korbblütler Löwenzahn
Bereits aus dem Vorspann der beliebten ZDF-Kinderserie ist bekannt: Löwenzahn wächst fast überall. Daher kennen viele Menschen den Korbblütler vor allem als Unkraut aus dem eigenen Garten. Besonders beim Jäten des Rasens ist er durch seine langen Wurzeln und den klebrigen Milchsaft meist nicht willkommen. Dass Löwenzahn jedoch eine Heilpflanze mit vielfältigen Wirkungsweisen ist, wissen nur wenige. So hilft die Pusteblume der Verdauung, regt den Appetit an und ist gut für die Gallentätigkeit. Doch was müssen Sie sonst noch über die Pflanze mit den gelben Blüten wissen? Und wie wendet man die Heilpflanze am besten an?
Löwenzahn: Taraxacum officinale auf einen Blick
- Löwenzahn: gelb blühende Pflanze aus der Familie der Korbblütler mit tiefer Pfahlwurzel und weißem Milchsaft
- Auch bekannt als: Pusteblume, Kuhblume, Butterblume, Wiesenlattich, Mönchskopf
- Heilwirkung: harntreibend, appetitanregend, verdauungsfördernd, blutreinigend, entgiftend
- Einnahme: Fertigpräparate, frisch (z. B. als Salat oder Smoothie), Löwenzahntee, Honig
- Einsatzgebiet: Entgiftung, Verdauungsstörungen, Appetitlosigkeit, Gallenschwäche, Hautkrankheiten
- Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Inulin, Flavonoide, Vitamine, Carotine, Mineralstoffe
- Botanik: krautige Pflanze mit gelben Zungenblüten, die sich zu braunen Samen mit Schirmchen verwandeln; der Löwenzahn wird zur Pusteblume
Heilende Wirkung: Bei diesen Beschwerden hilft Löwenzahn
An Wegrändern, auf Wiesen oder im eigenen Garten: Fast über das ganze Jahr verteilt finden aufmerksame Beobachter die Löwenzahnblätter in der Natur. Dabei ist der Korbblütler nicht ausschließlich das Unkraut, für das er im Garten häufig gehalten wird. Als Heilpflanze findet Taraxacum officinale – so der lateinische Name des Löwenzahns – vielfältige Anwendung, so auch gegen diese Beschwerden:
- Verdauungsstörungen
- Appetitlosigkeit
- Gallenschwäche
- Bauchspeicheldrüsenschwäche
- Harnwegsentzündungen
- Wassereinlagerungen im Bindegewebe
- Hauterkrankungen
Bei der Anwendung kommen vor allem die vielfältigen Heilwirkungen von Löwenzahn zum Einsatz. So aktiviert die Pflanze unter anderem Leber und Bauchspeicheldrüse, regt den Appetit an und reinigt das Blut. Häufig eingesetzt wird Löwenzahn deshalb zum Beispiel auch in Fastenkuren, als Tee, Honig, oder als Ersatz für Kaffee. Doch auch in roher Form hilft die spätere Pusteblume gegen vielfältige Beschwerden.
Achtung: Die beschriebenen Beschwerden können sich kurzfristig und auf natürliche Art und Weise durch die Einnahme von Löwenzahn verbessern. Sollten die Probleme aber anhalten oder wiederkehren, ist es notwendig, einen Arzt aufzusuchen. Dieser wird mit Ihnen das weitere gemeinsame Vorgehen gegen Ihre Symptome besprechen und auch die Einnahme von heilmedizinischen Alternativen zur Linderung abklären.
Löwenzahn bei Verdauungsbeschwerden
Der regelmäßige Verzehr der Löwenzahnpflanze regt die Gallensaftsekretion an. Das schützt Sie vor der Bildung von Gallensteinen. Auch bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich wie Völlegefühl, Blähungen und Verdauungsproblemen können Sie mit Löwenzahn eine Linderung erzielen.
So steigert die Heilpflanze die Magensaftsekretion, wirkt appetitanregend und außerdem krampflösend. Neben Löwenzahnsalat ist hier auch Löwenzahntee (Apotheke, Reformhaus) eine gute Hilfe.
Bei Harnwegsinfekten: Löwenzahn wirkt harntreibend
Löwenzahn ist ein bewährtes Hausmittel gegen Harnwegsinfekte. Wichtig ist bei der Behandlung, dass Ihre Blase gut gespült wird. Daher lautete die Devise: trinken, trinken und noch mehr trinken. Steigern können Sie den Spüleffekt durch harntreibende Arzneimittel (Diuretika). Das Problem: Diese Medikamente sorgen nicht nur für die Ausleitung von Wasser aus Ihrem Körper, sondern schwemmen auch Mineralstoffe hinaus.
Löwenzahn wirkt ebenfalls harntreibend. Er versorgt Ihren Organismus aber gleichzeitig mit wichtigen Mineralstoffen, insbesondere mit Kalium. Im Gegensatz zu synthetischen Diuretika führt diese Anwendung (z. B. in Form von Tee) nicht zu einem Mineralstoffmangel. Die Heilpflanze enthält zahlreiche Inhaltsstoffe, durch die die gesundheitsförderlichen Wirkungsweisen der Pflanze entstehen. Doch welche sind das und wofür sind diese Inhaltsstoffe jeweils gut?
Superfood Löwenzahn: Diese Wirkstoffe enthält die Pusteblume
Die Löwenzahnpflanze gilt als ausgesprochen gesund. Im Salat übertrifft der Korbblütler den Kopfsalat mit einem Vielfachen an Vital- und Mineralstoffen: In Löwenzahn steckt etwa vierzigmal so viel Pro-Vitamin A wie in Kopfsalat, neunmal so viel Vitamin C, viermal so viel Vitamin E und achtmal so viel Kalzium.
Löwenzahn ist reich an Kalium und vielen anderen Mineralstoffen, Spurenelementen und bioaktiven Pflanzenstoffen (z. B. Bitterstoffe und Flavonoide). Besonders die Löwenzahnwurzel ist reich an Inulin. Dabei schwankt die Konzentration im Laufe des Jahres zwischen 2 und 40 Prozent, wobei die Werte im Herbst am höchsten sind. Die Zuckerverbindung ist vor allem für Diabetiker geeignet, denn Inulin wird im Körper nicht zu Einfachzucker abgebaut und benötigt daher kein Insulin. Frischer Löwenzahnsalat ist daher ein ideales Diabetiker-Gemüse.
Die Pflanze enthält eine Vielzahl an gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffen. Deren Wirkungsweisen zeigt die folgende Übersicht:
Inhaltsstoff | Wirkung |
Bitterstoffe (Taraxin und Cholin) | Die Bitterstoffe, vor allem Taraxin und Cholin, im Löwenzahn sorgen für die vermehrte Produktion von Speichel und Magensäure, setzen Verdauungsenzyme frei und beschleunigen die Gallenaktivität |
Vitamin C | Das Vitamin C unterstützt das Immunsystem, fördert die Wundheilung und den Stoffwechsel und hat antioxidative Eigenschaften |
Mineralstoffe (Kalzium und Kalium) | Kalzium spielt eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung und im Hormonhaushalt und wirkt zudem entzündungshemmend. Kalium hilft dem Körper, seinen Säuregrad zu regulieren, und dient der normalen Funktion von Zellen, Muskeln und Nerven |
Inulin | Inulin gehört zu den Ballaststoffen und soll präbiotische Wirkungsweisen haben. Das heißt, der Inhaltsstoff begünstigt das Wachstum von positiven Darmbakterien und stärkt so die Verdauung |
Inosit | Inosit, oder auch Inositol genannt, ist ein Baustein, der für den Schutz und die Stabilität der menschlichen Zellen verantwortlich ist |
Flavonoide | Die enthaltenen Flavonoide im Löwenzahn haben eine entzündungshemmende und blutdrucksenkende Wirkung und stärken zudem das Immunsystem |
Carotine | Carotine sind ein Bestandteil des im Körper gebildeten Vitamin A: Dadurch sind sie für die Entwicklung von Schleimhäuten und Hautzellen im Körper verantwortlich |
Da der Löwenzahn die Leber- und die Nierenfunktion aktiviert, wenden ihn Kenner der Naturheilkunde traditionell im Frühjahr und im Herbst als Entgiftungs- und Blutreinigungskur an. Hierzu ist Löwenzahn besonders als Tee oder Frischpflanzensaft geeignet. Aufgrund seiner Bitterstoffe regt der Korbblütler den Appetit an und erleichtert die Verdauung. Doch auf welche Arten kann man das Gewächs mit den gelben Blüten noch verwenden?
Vielfältig, lecker und gesund: Die Kuhblume Löwenzahn
Nicht nur in der bekannten Fernsehsendung des ZDF ist Löwenzahn beliebt: Mit Peter Lustig und Co. erlernen Kinder neues Wissen. Auch auf dem Teller stellen Löwenzahnblätter, -blüten oder gleich die ganze Pflanze eine leckere und gesunde Option dar.
Taraxacum officinale auf dem Teller: Löwenzahn einnehmen
Viele Heilpflanzen überzeugen vor allem durch ihre Wirkung – oftmals eher weniger durch ihren Geschmack. Anders sieht das beim Löwenzahn aus. Denn der Korbblütler schmeckt leicht herb bis bitter-würzig. Daher ist er perfekt als Ergänzung vieler Rezepte: Wie bei anderen Wildkräutern auch können Sie seine Blätter als Salat, Gemüse, Suppe, Saft, grüne Smoothies oder Tee genießen.
Löwenzahnkraut sammeln Sie am besten zur Blütezeit, die Löwenzahnwurzeln erst nach der Blüte im Herbst. Sie können die Pflanzenteile im Backofen bei 40 °C trocknen und in einem Schraubdeckelglas aufbewahren. Fertigpräparate und getrockneten Löwenzahn erhalten Sie jedoch auch in Apotheken und Reformhäusern. Aus den getrockneten Blüten, Blättern und Wurzeln bereiten Sie später Löwenzahntee oder eine Tinktur zu.
Gut für die Haut: So unterstützt die Pusteblume
Eine Untersuchung der Universitäts-Hautklinik Mannheim hat ergeben, dass beispielsweise aus Löwenzahn gewonnener Heilpflanzensaft sowohl trockene Haut als auch Falten mindern kann. So stellen Zubereitungen aus der Korbblütler-Pflanze eine natürliche Alternative zu vielen teuren Cremes und Kosmetika dar.
Weibliche Versuchspersonen, die einen Monat lang täglich Brennnessel- oder Löwenzahnsaft getrunken hatten, wiesen danach eine wesentlich verbesserte Elastizität und Feuchtigkeit ihrer Haut auf. Wer seiner Haut auf natürlichem Weg etwas Gutes tun möchte, sollte zweimal täglich 10 Milliliter Löwenzahn- oder Brennnesselsaft trinken, je nach Geschmack pur oder gesüßt. Diese Säfte bekommen Sie im Reformhaus oder in der Apotheke.
Nebenwirkungen von Löwenzahn: Hierauf sollten Sie achten
Der Genuss von Löwenzahn, seinen Blüten oder fertigen Präparaten ist für die meisten Menschen ungefährlich. Trotzdem sollten Sie bei der Einnahme vorsichtig sein, wenn Sie an einer der folgenden Beschwerden leiden:
- Probleme mit den Gallenwegen
- Erkrankungen der Nieren
- Allergie gegen Korbblütler
Am besten sprechen Sie die Einnahme der Heilpflanze vorher mit Ihrem Arzt oder Apotheker ab. So sind Sie auf der sicheren Seite und können auch eventuelle Fragen abklären.
In seltenen Fällen ist es möglich, dass nach der Anwendung von Löwenzahn Magenbeschwerden auftreten. Diese sind meistens kein Grund zur Sorge, da sie durch die Bitterstoffe entstehen können. Sollten Sie die Schmerzen über einen längeren Zeitraum haben, beenden Sie die Einnahme von Löwenzahn und suchen Sie einen Arzt auf.
An Wegrändern oder im Garten: So wächst der Korbblütler Löwenzahn
Die vielen gelben Löwenzahnblüten verlaufen sonnenförmig nach außen: Durch Form und Farbe der rosettenartig angeordneten Blüten erinnern sie an einen Löwen und seine Mähne – daher der Name der heilsamen Pflanze.
Einzigartig am Aussehen von Taraxacum officinale sind zudem seine großen, signifikant gezahnten Blätter. Auch die Stängel der Pflanze sind besonders: Denn sie sind vollkommen blattlos, dafür aber hohl und enthalten einen weißen Milchsaft. Diese Flüssigkeit ist – entgegen vieler Behauptungen –nicht giftig oder ungenießbar, sondern enthält viele der wirksamen Inhaltsstoffe.
Löwenzahn muss im Gegensatz zu vielen anderen Heilpflanzen nicht kultiviert werden. Die Pflanze wächst recht anspruchslos in beinahe jedem Garten, auf Wiesen oder an Wegrändern. Wer dennoch die Bedingungen für den Korbblütler etwas angenehmer gestalten möchte, sorgt für lockere Erde und eine halbschattige Lage. Wollen Sie die Pflanze aus dem Boden entfernen, müssen Sie dies großzügig tun. Denn: Die Kuhblume hat tiefe Wurzeln, Pfahlwurzeln genannt, die großflächig entfernt werden müssen. Bleiben Reste zurück, treibt die Löwenzahnwurzel an gleicher Stelle wieder aus.
Heilpflanze Löwenzahn: Viel mehr als nur ein Unkraut
Löwenzahn – auch Pusteblume, Kuhblume oder Butterblume genannt – kennen die meisten Menschen nur als Unkraut auf Wiesen, an Wegrändern oder auf Äckern. Oftmals unbekannt ist dagegen die Wirkung von Taraxacum officinale als Heilpflanze und der Wurzel. Dabei spielen vor allem die vielen wirksamen Inhaltsstoffe des Gewächses, wie Bitterstoffe, Flavonoide oder Mineralstoffe eine große Rolle für die Gesundheit.
So hilft die Pflanze mit dem hohlen Stängel und den gelben Blüten gegen Beschwerden der Verdauung, Appetitlosigkeit, Gallenschwäche oder auch bei Hauterkrankungen. Löwenzahnkraut und seine Löwenzahnwurzeln lassen sich sehr gut selbst sammeln. Fertigpräparate gibt es zudem in Reformhäusern und Apotheken zu kaufen. Die Pflanze hat dabei nicht nur gesundheitsfördernde Eigenschaften, sie schmeckt auch gut: Seine Blätter eigenen sich hervorragend, um daraus Tee und Honig herzustellen sowie als Beigabe zu Salaten, Säften oder grünen Smoothies.