Eukalyptus als Heilpflanze – stark bei Husten und Erkältung

Eukalyptus, Heilpflanze, Immunsystem
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Inhaltsverzeichnis

Als Fieberbaum fand Eukalyptus schon vor Urzeiten bei den Aborigines Verwendung. Auch die moderne Naturheilkunde spricht Eucalyptus globulus Wirkungen als Heilpflanze zu: So lindert die Inhalation von Eukalyptusöl die Symptome von Erkältungskrankheiten. Eukalyptus-Salben können Abhilfe bei Hautleiden und Gicht verschaffen. Wo Eukalyptus noch zum Einsatz kommt und welchen Inhaltsstoffen er seine Erfolge als Heilpflanze verdankt, lesen Sie hier.

Steckbrief des Eukalyptus: Ein Gigant mit starken Argumenten

  • Eukalyptus: Myrtengewächs mit einem glatten Stamm von bis zu 60 Metern und bläulich-grünen, ovalen und senkrecht herabhängenden Blättern von bis zu 20 Zentimetern
  • Heilwirkung: antiseptisch, auswurf- und durchblutungsfördernd, fiebersenkend, kühlend, krampflösend und immun-stimulierend
  • Einnahme: auf der Haut als Salbe, Balsam, Massageöl bzw. Badezusatz oder oral als Tee, Dampfbad, Nasenspray, Tropfen, Kapseln bzw. Hustenbonbons
  • Einsatzgebiete: Erkältungskrankheiten, akute oder chronische Atemwegserkrankungen, Harnwegsinfekte, Hautbeschwerden und Rheuma
  • Inhaltsstoffe: enthält eine Vielzahl an Wirkstoffen, darunter ätherische Öle, Bitterstoffe und Triterpene

Eukalyptus und seine Wirkung: A wie antiseptisch bis Z wie zeckenabwehrend

Es gibt über 100 Eukalyptusarten. Naturheilkundlich findet vor allem der blaue Eukalyptus (lat. Eucalyptus globulus) Verwendung. Er stammt ursprünglich aus Südwestaustralien und Tasmanien.

Wenig verwunderlich: Schon die australischen Aborigines haben den „Fieberbaum“ für seine Heilkräfte geschätzt. Eukalyptus ist allerdings nicht nur fiebersenkend. Er wirkt auch:

  • antiseptisch
  • auswurffördernd
  • durchblutungsfördernd
  • hautberuhigend, z. B. bei Ausschlägen
  • hemmt die Schleimbildung
  • kühlend
  • krampflösend
  • immun-stimulierend
  • zecken- und läuseabwehrend

Den Platz in der hauseigenen Apotheke verdient sich die Pflanze also dank seiner Vielzahl an naturheilkundlichen Effekten. Doch bei welchen Beschwerden kommt Eukalyptus als Heilpflanze zum Einsatz?

Einsatzgebiete von Eucalyptus globulus als Heilpflanze

Eukalyptus ist vor allem für seine wohltuende Wirkung bei Beschwerden der oberen Atemwege und bei Erkältungskrankheiten bzw. -symptomen bekannt. Dazu gehören:

  • Grippe oder grippaler Infekt
  • Husten, Schnupfen oder Bronchitis
  • Asthma (hier unbedingt auf Verdünnung achten, wegen Gefahr der besonders starken Reizung der Atemwege – fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!)
  • Nasennebenhöhlenentzündung
  • Ohrinfektion
  • Fieber
  • Kopfschmerzen
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Eukalyptus findet allerdings noch bei weiteren Beschwerdebildern als Heilpflanze Anwendung. Bei folgenden Beschwerden werden Präparate des Eukalyptusbaums ebenfalls eingesetzt:

  • Harnwegsinfektionen, z. B. Blasenentzündung
  • Ausschläge und Akne
  • Insektenstiche
  • Befall durch Läuse und Zecken
  • Gicht oder Rheuma

Sogar Muskelkater soll sich durch die Massage der betroffenen Muskelgruppen mit Eukalyptusöl lindern lassen. Diese vielfältigen Einsatzmöglichkeiten verdankt die Heilpflanze einer Vielzahl an wirksamen Inhaltsstoffen.

Vielfältige Wirkstoffe: Das Geheimnis hinter der Heilwirkung des Eukalyptus

Hauptverantwortlich für die bekannten naturheilkundlichen Effekte des Eukalyptus sind die enthaltenen ätherische Öle. Es gibt aber noch zahlreiche weitere wirksame Inhaltsstoffe, die sich in den verwendeten Eukalyptusblättern finden:

  • ätherische Öle (insbesondere Cineol): wirken u.a. antibakteriell, antiviral, desinfizierend, durchblutungsfördernd, auswurffördernd, schleimlösend und antirheumatisch
  • Triterpene: wirken antibakteriell und entzündungshemmend
  • Gerbstoffe: führen dazu, dass sich Schleimhäute zusammenziehen und verhindern so weitere Schleimbildung bei Erkältungskrankheiten, wirken zudem schmerzlindernd und blutstillend
  • Bitterstoffe: wirken fiebersenkend, stärken das Immunsystem und regen den Organismus ganzheitlich an

Übrigens: In der Naturheilkunde kommen entweder getrocknete Blätter oder Eukalyptusöl zum Einsatz. Das Öl wird durch Dampfdestillation aus Blättern und Zweigspitzen gewonnen. Es duftet frisch, ist farblos und enthält bis zu 80 Prozent Cineol. Da das Cineol ein sehr starkes ätherisches Öl ist, dürfen Sie Eukalyptusöl niemals unverdünnt verwenden.

Anwendung: Eukalyptus einmassieren, inhalieren oder doch besser trinken?

Viele Heilpflanzen lassen sich sowohl innerlich als auch auf der Haut anwenden. Für Eukalyptus bieten sich folgende Möglichkeiten der äußeren Anwendung an:

  • Cremes: kommen bei Rheuma oder Gicht zur Durchblutungsförderung zum Einsatz; sind aber auch bei Kopfschmerzen oder Muskelkater beliebt
  • Balsam/ Erkältungssalbe: unterstützt bei Erkältungskrankheiten durch Befreiung der Atemwege, kühlt aber auch bei Insektenstichen
  • Massageöl: hiermit lassen sich Pickel, Herpes und Fußpilz behandeln, es zeigt auch bei Fieberbläschen, Gürtelrose, Windpocken und anderen Hautbeschwerden seine Wirkung
  • Erkältungsbad: findet bei Erkältungskrankheiten zur Befreiung der Atemwege Verwendung
  • Absud/ Aufguss: verschafft Linderung bei Infektionen der Harnwege wie Blasenentzündungen

Eukalyptus kommt in der Naturheilkunde nicht nur auf der Haut zum Einsatz. Folgendermaßen lässt sich Eukalyptus auch innerlich anwenden:

  • Tee: ist vor allem bei Husten, Asthma und Bronchitis beliebt
  • Inhalation des verdampften Öls bzw. des Aufgusses der Blätter: erwies sich vor allem bei Erkältungen und Entzündungen der Atemwege und der Nasennebenhöhlen als nützlich; befreit und befeuchtet die oberen Atemwege; wird auch in der Sauna als wohltuend empfunden
  • Nasenspray: soll Atemwege schonend befreien und verbessert somit die Nasenatmung bei Erkältungen
  • Bonbons: können bei Halsschmerzen ein kühlendes Gefühl verschaffen und den Hustenreiz lindern
  • Tropfen und Kapseln: enthalten hohe Konzentrationen ätherischer Öle und lösen Schleim bei Bronchitis und Husten (Hustenlöser)

Achtung: Bei der oralen Einnahme gilt es besonders auf die Hinweise zur Dosierung und Behandlungsdauer zu achten. Denn besonders bei längerer und übermäßig dosierter Einnahme von Eukalyptus als Heilpflanze lassen sich Nebenwirkungen nicht ausschließen.

Eukalyptus als Heilpflanze: Präparate fertig kaufen oder selbst herstellen?

Entweder Sie erwerben Eukalyptusöl und Eukalyptusblätter in reiner Form und verarbeiten diese eigenhändig zu Balsam bzw. Tee weiter, oder sie wählen Fertigpräparate.

Kaufen von Fertigpräparaten: Worauf sollte ich achten?

In der Apotheke erhalten Sie neben dem reinen Eukalyptusöl (10 ml ca. 3 €)

  • Präparate zum Einnehmen (z. B. Soledum® oder ratiopharm Erkältungskapseln®),
  • Inhalieren (z. B. Transpulmin® Balsam, Babix®),
  • Einreiben (z. B. Stas Erkältungssalbe, Pinimenthol®)
  • oder als Badezusatz (z. B. tetesept®, Frühmesner® Badeöl).

Bei Fertigpräparaten ist einerseits sicherzustellen, dass echte und keine synthetischen ätherischen Öle Verwendung fanden. Andererseits gilt es, die Konzentration der ätherischen Öle in den Präparaten zu überprüfen. Je höher die Konzentration des Cineols ist, desto stärker kann die naturheilkundliche Wirkung des Eukalyptus-Präparats ausfallen.

Eukalyptusöl und Eukalyptusblätter zu Hause verarbeiten

Alternativ können Sie getrocknete Blätter oder das Öl in unverarbeiteter Form beschaffen und je nach Wunsch zum Beispiel als Tee oder Balsam anwenden. Das Öl finden Sie rezeptfrei in Apotheken, Reformhäusern, Drogeriemärkten oder im Internet. Auch die getrockneten und geschnittenen Blätter lassen sich in Apotheken oder im Netz käuflich erwerben. Sowohl das Öl als auch die Blätter sollten bestimmte Qualitätsstandards erfüllen.

Wissenswert: Die getrockneten Blätter von Heilpflanzen sind dann besonders hochwertig, wenn sie vollständig trocken sind. Das überprüfen Sie, indem Sie die Blätter aneinanderreiben. Wenn es raschelt, können Sie die Heilpflanze gut weiterverarbeiten.

Eukalyptusöl-Fläschchen - Nahaufnahme
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Eukalyptusöl wird aus den Eukalyptusblättern gewonnen. Bei Erkältungen können Inhalationen mit Eukalyptusöl helfen, da auf diese Weise die Schleimhäute in den oberen Atemwegen gereinigt werden.

Im Einzelhandel finden Sie das Öl häufiger als Eukalyptusblätter. Aus dem Eukalyptusöl lässt sich beispielsweise durch die Mischung mit Mandel- und Jojobaöl ein wohltuender Balsam herstellen. Dieser trägt zur Linderung von Schmerzen in Muskeln und Gelenken bei. Aus Eukalyptusblättern wiederum lässt sich ein wohltuender Erkältungstee gewinnen:

  • Bringen Sie ¼ Liter Wasser zum Kochen
  • Geben Sie 3 Teelöffel Eukalyptusblätter in eine Tasse
  • Übergießen Sie die Blätter mit dem heißen Wasser
  • Lassen Sie den Aufguss 15 Minuten ziehen und seihen dann die Pflanzenteile ab

Genießen Sie bei Husten, Asthma oder Bronchitis immer wieder über den Tag verteilt kleine Schlucke. Insgesamt empfehlen sich bei akuten Beschwerden drei Tassen täglich. Nebenwirkungen bei der Verarbeitung zu Tee sind nicht bekannt. Die Einnahmedauer sollte 14 Tage nicht überschreiten.

In großen Dosen reizend: Was bei der Behandlung mit Eukalyptus zu beachten ist

Unabhängig von der Darreichungsform gelten allgemeine Hinweise zur Verwendung von Eukalyptus als Arzneipflanze. Grundsätzlich ist zu beachten: Das ätherische Öl sollte stets verdünnt und niemals pur eingenommen werden, sonst können Nebenwirkungen auftreten.

Wegen der Reizwirkung des Öls kann es zum Beispiel zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen kommen. Aufgrund der stark reizenden Effekten ist zudem der direkte Kontakt von Eukalyptus-Präparaten mit den Augen und offenen Wunden zu vermeiden. Neben der Dosierung ist auch die Einnahmedauer entscheidend: Nehmen Sie Eukalyptus-Präparate nicht länger als 14 Tage ein.

Einigen Personen ist von der Anwendung von Eukalyptus als Heilpflanze abzuraten:

  • Säuglinge, Kleinkinder und Kinder unter 6 Jahren
  • Personen mit Entzündungen oder Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich
  • Personen mit Entzündungen der Gallenwege
  • Personen mit Erkrankungen der Leber 
  • überempfindliche Personen

Die Anwendung von Eukalyptus in der Schwangerschaft ist umstritten. Ziehen Sie hier lieber einen Arzt zur Rate. Diabetiker sollten Eukalyptus ebenfalls nur nach Rücksprache mit einem Mediziner einsetzen. Eukalyptus senkt den Blutzucker, das kann, aber muss sich nicht günstig in der Diabetes-Therapie auswirken.

Darüber hinaus setzt Eukalyptus unter Umständen die Wirksamkeit anderer Arzneimittel (z. B. Homöopathika, Antibiotika oder der „Pille“) herab. Daher gilt es auch in diesen Fällen vor der Anwendung von Eukalyptus als Heilpflanze ärztlicher Rat einzuholen.

Fazit: Eukalyptus ist ein wahrer Allrounder

Eukalyptus ist ein echter Alleskönner, denn als Heilpflanze lindert er nicht nur Husten und befreit die Nase, er kann auch Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen und Fieber mindern. Zudem findet Eukalyptus auch bei chronischen Beschwerden wie Akne, Ausschlägen, Gicht und Rheuma Anwendung. Als Hausmittel gegen Insektenstiche, Zecken und Läuse wirkt Eukalyptusöl sogar in der Gesundheitsvorsorge. Damit hat sich Eukalyptus einen Platz in der Hausapotheke verdient.