Cannabidiol (CBD): Definition, Wirkung & Anwendung

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Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes zu CBD

Definition: Wirkstoff bzw. Inhaltsstoff der Cannabispflanze

Gesetzeslage: Legal

Anwendungsgebiete: ALS, Angstzustände, Asthma, ADHS, Epilepsie, Gewichtsregulation, Hautkrankheiten, Herz-Kreislauf-System, Knochengesundheit, Reizdarm, Schmerzreduzierung, Tremor & Parkinson

Verwendung: Unter anderem in Tropfen-, Kapsel-, Zäpfchen- & Lebensmittelform

Nutzen: Diverse teils belegte medizinische Vorzüge, Einsatz als alternatives Arzneimittel

Nebenwirkungen: Bei Überdosierung Verstärkung von positiven Effekten ins Negative

Seit dem Jahre 2012 hat sich einiges getan hinsichtlich der Erforschung und Legalisierung von Cannabis bzw. der Hanfpflanze und deren Inhaltsstoffe. Eine große Rolle hat dabei die Legalisierung von nicht-medizinischer Cannabis-Nutzung in den Vereinigten Staaten von Amerika gespielt. Nachdem im Jahr 2012 die US-Bundesstaaten Colorado und Washington den Anfang machten und den nicht-medizinischen Konsum legalisierten, folgten diesem Vorbild bis ins Jahr 2019 acht weitere Bundesstaaten der USA mit einer entsprechenden Zulassung.

Die dortigen Gesetzgeber haben erkannt, dass der Kampf gegen den organisierten Drogenhandel nicht das Verbot von Cannabis umfassen kann. Gleichzeitig entdeckten sie, dass hinter dem offiziellen und legalen Verkauf von Cannabis und Hanfprodukten ein einträchtiges Geschäft steckt.

So sinnvoll und interessant diese Entwicklung ist, soll es in diesem Artikel nicht um nicht-medizinisches Cannabis gehen. Stattdessen wird in den nächsten Abschnitten eine Substanz behandelt, die ebenfalls aus der Hanfpflanze gewonnen wird. Gleichzeitig ist sie eng mit dem Stoff Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) verwandt, der als Inhaltsstoff Cannabis berühmt gemacht hat. Konkret klärt dieser Artikel auf, was der Wirkstoff CBD ist und wie das Cannabidiol auf den menschlichen Körper wirkt.

Definition Cannabidiol: Was ist CBD?

CBD steht als Abkürzung für Cannabidiol, dem nach dem Tetrahydrocannabinol (THC) zweitbekanntesten Wirkstoff der Hanfpflanze. Im Vergleich zu THC ist CBD nicht psychoaktiv und hat entsprechend keine berauschende Wirkung. Nichtsdestotrotz hat Cannabidiol gleichzeitig medizinisch wünschenswerte Vorzüge, die es für die Behandlung unterschiedlicher Leiden interessant macht. Zugleich ist CBD als ein Cannabinoid wichtiger Bestandteil der Cannabis-Pflanze.

Was sind Cannabinoide?

Bei Cannabinoiden handelt es sich um Inhaltsstoffe in der Cannabis-Pflanze, die pharmakologische Eigenschaften besitzen. Insgesamt sind über 113 verschiedene Cannabinoide bekannt, die bislang ausschließlich in der Hanfpflanze entdeckt werden konnten. Cannabinoide können sehr unterschiedliche Wirkung besitzen. Während sich speziell das THC mit psychoaktiven Eigenschaften hervorhebt, wirken andere Cannabinoide teils auf gegenläufige Weise auf die Rezeptoren im Gehirn oder lindern Beschwerden.

Unterscheidung von Cannabidiol (CBD) & Tetrahydrocannabinol (THC)

Im Detail unterscheiden sich Cannabidiol und Tetrahydrocannabinol hauptsächlich in ihrer Wirkung auf die Psyche. Während THC psychoaktiv ist und berauschend wirkt („high” sein), wirkt CBD, welches durch ein Extraktionsverfahren gewonnen wird, gegenläufig. Je stärker die CBD-Wirkung, desto mehr wird das THC gehemmt und desto weniger berauschend ist das Konsumerlebnis der Hanfprodukte. THC-reiches, berauschendes Marihuana enthält entsprechend wenig CBD, Haschisch kann stattdessen höhere Mengen enthalten. Demzufolge unterscheidet sich der Rausch zwischen verschiedenen Cannabisprodukten.

Nichtsdestotrotz besitzt CBD positive Wirkungen auf den Menschen. Es werden speziell Entzündungen gehemmt, Migräne und Arthritis reduziert und Muskelkrämpfen vorgebeugt. Zusätzlich steht der Stoff in Verbindung mit einer Linderung von Epilepsie und anderen Beschwerden.

Hinweis

Cannabis – Hanf – Marihuana – Haschisch: Bei den Begriffen kommt man schnell durcheinander. Cannabis ist der lateinische Name für die Pflanze Hanf, bezeichnet in Deutschland aber typischerweise THC-haltigen Hanf. Marihuana sind die getrockneten Blüten der weiblichen Hanfpflanze und Haschisch ist das gepresste Harz aus Blüten und Blättern des Hanfes.

Wissenswertes über die Hanfpflanze

Dass die Pflanze Hanf ein Allzweckwerkzeug ist, wissen die Menschen seit vielen Tausend Jahren. Hanf ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt, man spricht vom Nutzhanf. Seit Langem wird Nutzhanf eingesetzt, um als Rohstoff oder Baustoff Verwendung in verschiedenen handwerklichen Bereichen zu finden.

Zugleich sind die Effekte der Pflanze in der Heilkunde bekannt und werden dort geschätzt. Dauerhaft allerdings war der Gebrauch von Hanf eine zweischneidige Sache. Dies liegt daran, dass Nutzhanf neben der nützlichen Seite zugleich die zuvor erwähnten berauschenden Eigenschaften besitzt. Die Cannabinoide befinden sich in den weiblichen Pflanzen des Cannabis und ist je nach Sorte unterschiedlich ausgeprägt. Somit besitzt nicht jede Hanfsorte berauschende Eigenschaften.

Rechtliche Situation: Ist CBD legal?

Wer sich auf dem Cannabis-Markt umschaut, wird erkennen, dass es zahlreiche Produkte gibt, die Cannabis enthalten. Gleichzeitig ist jedoch der Verkauf und Besitz von THC-haltigem Cannabis verboten (Betäubungsmittelgesetz BtMG). Dies wirkt auf den ersten Blick paradox. Gründe dafür sind aber die Vielseitigkeit der Hanfpflanze und die Legalität von CBD. Tatsächlich ist CBD im Gegensatz zu THC legal und darf frei verkauft werden. Dank der Zulassung sind entsprechende Hanfprodukte wie Lebensmittel oder Öle nicht nur in Apotheken, sondern ebenfalls in Drogerieketten zu finden.

Öle, Tinkturen, Salben, Kosmetikprodukte, Zigaretten, Bonbons, Kaugummis, Lebensmittel: Die Liste an Produkten mit Cannabiszusatz ist lang und steht jederzeit in Zusammenhang mit dem Wirkstoff CBD. Die Höchstgrenze für den THC-Gehalt in Cannabisprodukten liegt bei einer Dosierung von 0,2 % und entsprechende Produkte dürfen in Apotheken, Drogerieketten, Reformhäusern und ausgewählten Online-Shops verkauft werden. Ein besonderer Fokus muss auf die Art der Extraktion gelegt werden. Die Käufer müssen älter als 18 Jahre alt sein. THC-haltiges Cannabis kann in ausgewählten Apotheken mit Rezept erworben werden; Lebensmittel mit THC-haltigem Cannabis sind nicht zugelassen.

Cannabidiol Wirkungsweise: Wie wirkt CBD?

CBD besitzt eine entkrampfende und entzündungshemmende Wirkung. Darüber hinaus ist es hilfreich gegen Angstzustände, Übelkeit und hat antibakterielle sowie neuroprotektive Eigenschaften. Diese Wirkung von CBD ähnelt medizinisch der von THC, besitzt allerdings ihre eigenen Besonderheiten. Im weiten Sinne wirken beide Inhaltsstoffe auf das menschliche Endocannabinoid System.

Was ist das Endocannabinoid System?

Das Wissen um die Wirkung von CBD ist nicht alt – der Großteil der Forschungen fand in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts statt. Ende der 80er Jahre fand ein Team um den US-Amerikanischer Wissenschaftler Allyn Howlett heraus, dass der Mensch Rezeptoren besitzt, die speziell auf Cannabinoide reagieren. Die zwei zentralen Rezeptoren wurden entsprechend CB1 und CB2 getauft.

Während CB1 sich im Darm und im zentralen Nervensystem befindet, liegt CB2 im Abwehrsystem und an Zellen zur Knochenstoffwechselregulierung. Gemeinsam bilden sie das Endocannabinoid-System, das von der Wissenschaft speziell mit den folgenden Eigenschaften und Wirkungen in Verbindung gebracht wird.

Areal Rezeptor Eigenschaften und Wirkungen
Abwehrsystem CB2 Verhinderung von Entzündungen und Infektionen
Darm CB1 und CB2 Hemmung von Entzündungen und Unterstützung der Darmaktivität
Fortpflanzungssystem CB1 und CB2 Unterstützung der Spermienproduktion
Haut CB1 und CB2 Linderung von Entzündungen und Schmerzen
Herz-Kreislauf-System CB1 und CB2 Reduktion der Herzfrequenz
Hirn CB1 Schmerzregulierung, Steigerung von Gedächtnisleistung, Lernvermögen und Koordinationsleistungen; Reduzierung von Angst, Übelkeit und Depression
Knochen CB2 Unterstützung des Wachstums
Leber CB1 und CB2 Schutz der Leberzellen
Nervensystem CB2 Wirkung auf das Schmerzsystem (peripher)

Der Begriff Endocannabinoid-System leitet sich von der Begrifflichkeit ab, die Stoffe bezeichnet, die im menschlichen Körper gebildet werden, die Endocannabinoide. Bei der Entdeckung dieser Stoffe war die Hanfpflanze namensgebend. Allerdings sind es die Cannabinoide im Hanf, die die vergleichbaren Stoffe im Körper imitieren.

Die Namensgebung wurde entsprechend rückwärts vorgenommen: Auch wenn die Endocannabinoide bis auf ihre Wirkungsweise im Grunde nichts mit dem Cannabis zu tun haben, wurden sie nach ihm benannt. Somit ist beispielsweise Anandamid (Ananda ist Sanskrit für „Abwesenheit von Unglück”) ein körpereigener Stoff, der im Körper ähnlich wirkt wie ein Cannabinoid. Anandamid wird speziell im zentralen Nervensystem aktiv und hat dort eine schmerzlindernde Wirkung.

Was sind die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 & CB2?

Im Detail handelt es sich bei den Cannabinoid Rezeptoren CB1 und CB2 um Andockstellen für Cannabinoide. Das bedeutet, Wirkstoffe wie THC oder CBD können an die offenen Stellen der Rezeptoren binden und somit eine Reaktion hervorrufen. An dieser Stelle wird direkt deutlich, wieso CBD eine gegenläufige Wirkung zu THC besitzt. Beide binden an den gleichen Rezeptor CB1. Ist dieser durch CBD besetzt kann THC nicht mehr binden und dessen Wirkung bleibt aus.

Wie schnell wirkt CBD?

Die Wirkungsgeschwindigkeit von CBD kann stark variieren, in Abhängigkeit von der Konsum-Form des Cannabinoids. Darüber hinaus existieren viele unterschiedliche Einflussfaktoren, die die Wirkungsgeschwindigkeit und Dauer eines pflanzlichen Wirkstoffes beeinflussen, ein zentraler Faktor ist der Stoffwechsel.

Während Tropfen generell eine schnelle Wirkung versprechen, benötigen Kapseln länger für die Wirkung. Dies ist leicht nachvollziehbar, denn Kapseln müssen sich zunächst auflösen und den Wirkstoff an den Körper weitergeben. Gleichzeitig ist natürlicherweise ebenfalls die Dosis entscheidend. Eine geringe Menge CBD kann bei manchen Personen wenig Wirkung zeigen, während erst eine höhere Dosis tatsächlich anschlägt.

Hinweis

Üblicherweise ist die Zeitspanne bis zum Einsetzen der Wirkung von CBD im Mittel eine Viertelstunde. Dies gilt bei Einnahme von CBD Tropfen über die Mundschleimhaut.

Wie lange wirkt CBD?

Ähnliches gilt für die Dauer der Wirkung von CBD. Sie ist ebenfalls stark individuell und variiert von Mensch zu Mensch. Teilweise kann die Wirkung lange anhalten (bis zu mehreren Stunden) oder sie verfliegt nach kurzer Zeit wieder. Dies kann logischerweise von der Dosis abhängen oder von den Symptomen, die mit der Einnahme von CBD behandelt werden sollen.

Medizinische Anwendungsgebiete von CBD

Die Forschung zu CBD steckt noch in den Kinderschuhen. Dies ist darin begründet, da CBD erst seit knapp 50 Jahren bekannt ist und erst seit 30 Jahren größere Aufmerksamkeit genießt. Nichtsdestotrotz wird stark im Bereich von CBD und Cannabinoiden geforscht. Medizinisch lässt sich entsprechend eine ganze Reihe an unterschiedlichen Anwendungsbereichen aufzählen, die in der folgenden Tabelle zusammengefasst werden.

Anwendungsgebiet Beitrag von Cannabidiol
Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) Mit der Ice-Bucket-Challenge wurde 2014 die Krankheit ALS einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Sie betrifft die Motorik, verursacht Muskelkrämpfe und fesselt an einen Rollstuhl. CBD kann viele der typischen ALS-Symptome lindern, darunter Schluckbeschwerden, Muskelkrämpfe, Schmerzen und Schlaflosigkeit.
Angstzustände Es wird vermutet, dass CBD Angstzustände lindert. Teilweise wird die Wirkung sogar mit Antidepressiva verglichen. CBD soll die Verarbeitung von Serotonin unterstützen und Angstsymptome lindern. Hierzu werden aktuell diverse Studien durchgeführt.
Asthma Asthma wird teilweise mit Kortison behandelt, einem Wirkstoff, der appetitanregend wirkt, den Bluthochdruck erhöht und die Haut aufschwemmt. CBD kann ebenfalls durch eine entspannende Wirkung helfen, ohne die genannten Nebenwirkungen auszulösen.
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) In den USA gibt es erste Studien zu einem lindernden Effekt von Cannabis (auch THC) auf ADHS Symptome bei Erwachsenen. Speziell bei der Nutzung von CBD werden die unerwünschten Rausch-Effekte verhindert. Mit der Veröffentlichung von zukünftigen Studienergebnissen könnte sich CBD eines Tages eventuell als Mittel gegen ADHS bewähren.
Epilepsie In den USA hat sich regelrecht eine Bewegung gebildet, die CBD in der Behandlung von Epilepsie unterstützt. Der Wirkstoff soll die Intensität der Anfälle reduzieren und eventuell neue Schübe unterdrücken. Forschungen stehen noch aus, erste Untersuchungen zeigen jedoch vielversprechende Ergebnisse.
Gewichtsregulation Während THC appetitanregend wirkt, hat CBD eine appetitzügelnde Wirkung. Dies führt zu einem anorektischen Effekt: Der Stoffwechsel wird angekurbelt und die Fettverbrennung erhöht.
Hautkrankheiten In der Dermatologie ist Cannabis beliebt, es existieren viele Kosmetikprodukte mit CBD-Zusätzen. Die Wirkung von Cannabis ist zugleich in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bekannt. Gerade durch seinen entzündungshemmenden Effekt ist der Einsatz von CBD mit seiner Wirkung auf Hautzellen potenziell vielversprechend.
Herz-Kreislauf-System CBD wirkt durch eine Blutdrucksenkung indirekt auf das Herz-Kreislauf-System. Der Anwender wird entspannter, der Serotoninspiegel steigt und der Herz-Rhythmus wird reguliert. Das wirkt sich positiv auf die Herzgesundheit aus.
Knochengesundheit CBD spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der Aktivität von Knochenzellen und dem Knochenbau. Das Knochenwachstum von Mäusen konnte bislang durch CBD drastisch erhöht werden, bei Menschen könnte der Einsatz ebenfalls effektiv sein.
Reizdarm Neue Theorien lassen vermuten, dass das Endocannabinoid-System bei Darmerkrankungen eine Rolle spielt. Die Einnahme von CBD könnte entsprechend Entzündungen und Schäden in der Darmregion reduzieren. Gleichzeitig werden eventuell Symptome wie Übelkeit verringert.
Schmerzreduzierung Schmerzen, ausgelöst durch verschiedene Krankheiten, darunter Arthritis, Fibromyalgie, Menstruationsbeschwerden und Rückenschmerzen können durch CBD-Gebrauch verringert werden. Der Wirkstoff beeinflusst die Schmerzempfindung sowie die Stimmung insgesamt – ohne den Anwender high werden zu lassen.
Tremor und Parkinson CBD wirkt muskelentspannend und krampfreduzierend. Dies kann sich direkt positiv auf Krankheiten auswirken, die Symptomatiken wie Krämpfe, Tremor und Spastiken besitzen. Frühe Studien deuten speziell auf Verbesserungen in der Lebensqualität hin.

Klinische Studien zu CBD

Wie zuvor in der Tabelle beschrieben, existieren diverse Studien, die sich mit der Wirkungsweise von CBD in verschiedenen medizinischen Bereichen beschäftigt haben. Viele dieser Studien haben in den letzten Jahren positive Ergebnisse verzeichnen können, bei anderen Studien stehen aussagekräftige Ergebnisse noch aus. Insgesamt lässt sich allerdings sagen, dass das medizinische Interesse an CBD steigt und zukünftig weitere medizinische Ergebnisse bezüglich CBD zu erwarten sind.

CBD Nebenwirkungen: Ist Cannabidiol gefährlich?

Wie jedes andere Mittel hat CBD ebenfalls gewisse Nebenwirkungen, die es zu beachten gilt. Im Vergleich zu anderen Wirkstoffen, die in ähnlichen medizinischen Bereichen eingesetzt werden, sind diese Nebenwirkungen allerdings deutlich geringer. In wissenschaftlichen Studien spielt speziell jetzt, in der Anfangszeit der CBD-Forschung, die Untersuchung von ungewollten Effekten eine große Rolle.

Im Großen und Ganzen lassen sich bei CBD gewisse Parallelen zum Konsum von anderen Cannabis-Produkten erkennen. Eine brasilianische Studie fand entsprechend an Zebrafischen heraus, dass diese nach wiederholtem, hohem CBD-Konsum schlechtere Konzentrationswerte zeigten. Eine Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeit ist eine typische Nebenwirkung von Cannabis-Missbrauch mit THC.

Nebenwirkungen von CBD

Darüber hinaus ist bei übermäßigem CBD-Konsum zu erwarten, dass sich die grundsätzlich positiven Wirkungen auf negative Weise verstärken. Eine Reduzierung des Blutdrucks, Entspannung und des Schmerzempfindens ist ausschließlich solange positiv, wie es nicht in Herzrhythmusstörungen, Schläfrigkeit und Unempfindlichkeit umschlägt. Als gefährlich kann ein verantwortungsvoller Konsum von Cannabidiol bei vernünftiger Dosierung hingegen nicht bezeichnet werden. Dagegen spricht zugleich die Tatsache, dass das Mittel frei verkäuflich ist.

Cannabidiol Einsatzformen: Welche CBD Produkte gibt es?

In einem früheren Absatz wurden verschiedene Produkte mit CBD Zusatz angesprochen. Das CBD wird durch spezielle Extraktionsverfahren gewonnen. In der folgenden Auflistung sollen ein paar der typischsten Vertreter auf dem CBD-Markt detailliert und anschaulich vorgestellt werden. Es werden jeweils die durch die Extraktion erzielten Anteile an CBD sowie die ungefähren Preise erwähnt.

CBD Einsatzformen in der Übersicht:

  • CBD Öle: Die eventuell beliebteste und verbreitetste Form von CBD ist die Ölform. Kleine Fläschchen mit verschiedenen Geschmacksrichtungen enthalten CBD mit 5 bis 15 % CBD Anteil. Sie gelten als sanfter Einstieg in den CBD-Gebrauch und werden schnell vom Körper aufgenommen. Das CBD wird über das Extraktionsverfahren flüssig gewonnen. Der Preis variiert je nach Anteil von CBD zwischen 30 und 100 €.
  • CBD Kaugummis: Kaugummis mit CBD enthalten 10 mg oder mehr Cannabidiol und existieren ebenfalls in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Der Wirkstoff wird hier ähnlich wie bei CBD Öl über die Mundschleimhaut aufgenommen. Der Preis pro Paket (12-15 Stück) liegt bei 5 bis 6 €.
  • CBD Zäpfchen: Zäpfchen mit CBD-Zusatz können anal oder vaginal eingenommen werden. Sie enthalten 50 mg CBD pro Zäpfchen, der Preis liegt bei ungefähr 50 € für 10 Stück.
  • CBD Kapseln: Anders als CBD Öl werden CBD Kapseln über den Verdauungstrakt aufgenommen. Eine Kapsel enthält ca. 10 mg CBD und kostet auf den Einzelpreis heruntergerechnet ca. 1 €. Hochkonzentrierte Kapseln gibt es zugleich mit je 50 mg. Der Preis für eine 30 Kapsel-Flasche liegt dann bei knapp 160 € (ca. 5 € pro Kapsel).

Unterscheidung von Hanföl & CBD Öl

Eine Besonderheit gilt es zu beachten: Hanföle und CBD Öle sind nicht identisch. Bei einem Hanföl handelt es sich grundsätzlich nur um ein hochwertiges Pflanzenöl für den Küchengebrauch. Es gilt neumodisch als sogenanntes Superfood, da es besonders gesund ist. Gleichzeitig dient es neben Kokosöl typischerweise als Trägeröl für CBD Öl. Diese andere Ölvariante enthält Hanfextrakt oder CBD-Extrakt, was speziell auf der Flasche vermerkt ist. Hanföl auf der anderen Seite enthält kein CBD.

Vorsicht

Der Preisunterschied vereinfacht die Unterscheidung zwischen Hanföl und CBD Öl stark. 500 ml Hanföl kosten ca. 10 bis 15 €. Das CBD Öl-Äquivalent (5 Flaschen zu 100 ml) kosten im Vergleich in Abhängigkeit der CBD-Konzentration 150 bis 500 €.

Worauf ist bei der CBD Dosierung zu achten?

Da es sich bei Cannabidiol um ein pflanzliches Arzneimittel handelt, sollten die Informationen auf dem Beipackzettel beachtet werden. Zum einen ist es schwierig, eine zu hohe Dosis CBD zu sich zu nehmen, zum anderen muss der Konsum individuell angepasst werden. Gleichzeitig sind CBD Produkte teuer. Empfehlungen belaufen sich auf ein bis zwei Tropfen 5-prozentiges CBD Öl pro Tag. Bei der Behandlung von Epilepsie sind dagegen bis zu 1000 mg pro Tag nicht unüblich. Eine Überdosis ist entsprechend unwahrscheinlich.

Fazit zu CBD

Insgesamt lässt sich sagen, dass Cannabidiol ein Mittel zu sein scheint, welches sich in verschiedenen Anwendungsgebieten einsetzen lässt. Die medizinische Wirkung ist aufgrund der Gewinnung aus der medizinisch wirkungsvollen Hanfpflanze unstrittig. Die genauen Effekte müssen jedoch noch in Studien belegt werden. CBD Produkte enthalten weniger als 0,2 % THC und machen nicht „high”. Entsprechend genießen sie zunehmend Aufmerksamkeit und können in Deutschland legal vertrieben und gekauft werden.

Da wenig Nebenwirkungen bekannt sind, ist eine Überdosierung zugleich schwierig und das Mittel somit weitgehend unbedenklich. Nichtsdestotrotz handelt es sich um ein pflanzliches Arzneimittel, welches verantwortungsbewusst konsumiert und in Maßen als Nahrungsergänzungsmittel angesehen werden sollte.