Heilpflanze Bärlauch: Gesund und mit kraftvollen Inhaltsstoffen
- Bärlauch: Ein uraltes Heilkraut mit gesundheitsfördernder Wirkung
- Bärlauch – Heilwirkung aus der Natur
- Was ist Bärlauch?
- Bei welchen Beschwerden kann Bärlauch eingesetzt werden?
- Was ist die Heilwirkung von Bärlauch?
- Wie findet Bärlauch in der Medizin Anwendung?
- Worauf muss ich beim Sammeln von Bärlauch achten?
- In welcher Form kann ich Bärlauch essen?
- Fazit: Die gesunde Kraft von Bärlauch
Bärlauch: Ein uraltes Heilkraut mit gesundheitsfördernder Wirkung
Der Bärlauch verdankt seinen Namen einer alten Legende der Germanen: Nach vielen kalten Wochen soll das Heilkraut die erste Pflanze gewesen sein, die ein Bär nach seinem Winterschlaf zur Stärkung und Entgiftung seines Körpers verspeist. Die alten Germanen glaubten, die Kräfte des Bären gingen dabei auf den Bärlauch über und nach dem Verzehr der Pflanze seien auch sie so stark wie das Tier. So lässt sich der lateinische Ausdruck „Allium ursinum“ wörtlich tatsächlich mit „Lauch des Bären“ übersetzen.
Vor der Blüte (im Frühjahr von März bis April/Mai) besitzt der Bärlauch besonders viele wertvolle Inhaltsstoffe. Bewährt sind vor allem seine Wirkungen gegen Herz- und Gefäßkrankheiten. Außerdem ist die Heilpflanze aufgrund ihres knoblauchähnlichen Geschmacks eine vielseitige und aromatische Zutat für viele Speisen und hat sich zu einem beliebten Küchenkraut entwickelt.
Erfahren Sie hier, bei welchen Beschwerden Bärlauch nützlich ist, was der Pflanze ihre heilende Wirkung verleiht und wie Sie Bärlauchblätter sicher in der Natur selbst sammeln können.
Bärlauch – Heilwirkung aus der Natur
- Bärlauch: Pflanze mit knoblauchartigem Aroma, die zur Subfamilie der Lauchgewächse (Allioideae) gehört
- Gesundheitsförderliche Wirkungen: blutreinigend, entgiftend, antibiotisch, immunstärkend, appetitanregend, cholesterinsenkend, antimikriobiell
- Einsatzgebiet: Bluthochdruck, Thrombose, Asteriosklerose, Hypertonie, Verdauungsbeschwerden, Erkältung
- Inhaltsstoffe: Allicin, Lauchöl, reduzierte Schwefelverbindungen, Kalium, Eisen, Provitamin A, Vitamin C
- Einnahme: zerkleinert in Gerichten, als selbstgemachte Tinktur oder als Essig sowie als Tabletten oder Kapseln
- Weitere Namen: Bärenlauch, Waldknoblauch, Waldlauch, Wilder Knoblauch, Ramsell
Was ist Bärlauch?
Als Teil der Allium-Gewächse ist Bärlauch mit Pflanzen wie dem Schnittlauch, Knoblauch oder der Zwiebel verwandt. Die medizinische Verwendung des Krauts blickt dabei auf eine lange Tradition zurück. So soll Bärlauch insbesondere antibiotische und entgiftende Wirkstoffe enthalten, im Vergleich zu anderen Pflanzen der Gattung Allium auch in höherer Konzentration.
Der markante Geschmack und Geruch der Bärlauchblätter ähneln am meisten dem Knoblauch, was der Pflanze auch seine weiteren Namen wie Wilder Knoblauch oder Waldknoblauch gegeben hat. Dank dieses charakteristischen Aromas ist das Kraut nicht nur als Heilmittel, sondern auch als Gewürz für Rezepte aller Art bekannt geworden.
Bei welchen Beschwerden kann Bärlauch eingesetzt werden?
Dank seiner wertvollen Inhaltsstoffe soll Bärlauch nicht nur zur allgemeinen Symptomlinderung während einer Erkältung beitragen, sondern auch vielen schweren Erkrankungen wie zum Beispiel einem Schlaganfall oder Herzinfarkt entgegenwirken. Verantwortlich hierfür ist die schwefelhaltige Aminosäure Alliin, die auch in Knoblauch enthalten ist. Dieser Stoff wird nämlich beim Zerhacken bzw. Zerschneiden eines Bärlauchblatts oder einer Knoblauchzehe zu Lauchöl und in Allicin umgewandelt.
Allicin sorgt nicht nur für den typischen Knoblauchgeruch: Die chemische Verbindung soll einen entspannenden Effekt auf die Muskulatur und Blutgefäße haben und somit z. B. den Folgen eines Blutgerinnsels vorbeugen. Dazu wird Allicin ebenfalls als antibiotischer Stoff gehandelt.
Bei diesen Beschwerden kann das Bärenkraut Abhilfe verschaffen:
- Erkältung, Infektionen
- Verdauungsbeschwerden
- Bluthochdruck
- erhöhte Cholesterinwerte (LDL-Cholesterin)
- Thrombose
- Arteriosklerose (Verhärtung bzw. Verdickung der Arterienwand)
In der Erfahrungsheilkunde hat sich der Bärlauch ebenfalls zur unterstützenden Behandlung bei chronischen, stoffwechselbedingten Hauterkrankungen bewährt. Hierbei wird er gerne im Rahmen einer entgiftenden Frühjahrskur eingesetzt.
Was ist die Heilwirkung von Bärlauch?
Bärlauch kann unter anderem den Blutdruck senken, das Immunsystem stärken und die Hautgesundheit unterstützen. Dies geht auf seine Inhaltsstoffe zurück. Neben dem Allicin und den Lauchölen, die durch die Zerkleinerung des Bärlauchs entstehen, weist die Heilpflanze weitere gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe auf. Dazu gehören:
- Kalium (336 mg pro 100 g): Dieser Mineralstoff stabilisiert nicht nur den Blutdruck, sondern ist auch essenziell wichtig für das menschliche Nervensystem. Denn nur wenn der Körper mit ausreichend Kalium versorgt ist, können die Muskeln richtig arbeiten.
- Eisen (2,87 mg pro 100 g): Das Spurenelement dient zur Unterstützung eines starken und gesunden Immunsystems. Doch auch gegen Müdigkeit und Konzentrationsstörungen kann Eisen vorbeugen. Zugleich ist der Nährstoff für den Transport sowie die Speicherung von Sauerstoff im Blut verantwortlich und daher lebensnotwendig für den menschlichen Körper.
- Provitamin A (200 µg pro 100 g): Bereits mit 100 g Bärlauch ist ein Viertel des Tagesbedarfs an Vitamin A abgedeckt. Dabei profitiert nicht nur die Haut von dem Vitamin, sondern auch die Augen und das gesamte Immunsystem. Zudem besitzt das Vitamin A beim Eisenstoffwechsel einen wichtigen Stellenwert.
- Vitamin C (150 mg pro 100g): Der Wilde Knoblauch ist eine wahre Vitamin C-Bombe. Denn bereits 50 g Bärlauch decken den Tagesbedarf an Vitamin C ab. Dieses wirkt nicht nur effektiv gegen Müdigkeit und Stress, sondern schützt auch die Körperzellen.
Wie findet Bärlauch in der Medizin Anwendung?
Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin (TMC) lassen sich alle grünen Lebensmittel, wozu insbesondere frische Kräuter zählen, dem Frühling zuordnen. Aus diesem Grund besitzt der grüne Bärlauch nach den Lehren der TMC vor allem eine stärkende Wirkung auf die Gallenblase und die Leber.
Obwohl der Geschmack der Heilpflanze eher scharf ist, wird dem Bärlauch eine wärmende Thermik zugesprochen. Daher soll das uralte Heilkraut nicht bei kalten Händen und Füßen Abhilfe verschaffen, sondern auch gegen Schleim im Körper wirken. So findet Bärlauch vor allem gegen Erkältungen und Schnupfen Anwendung.
Aufgrund seiner reinigenden und desinfizierenden Wirkung auf den menschlichen Körper eignet sich die Heilpflanze insbesondere für eine Frühjahrskur. Doch Bärlauch beugt nicht nur einer Frühjahrsmüdigkeit vor. Vielmehr trägt das Heilkraut zu einer Linderung von Verdauungsstörungen, einem hohen Bluthochdruck sowie einem erhöhten Cholesterinspiegel bei.
Achtung: Vermeiden Sie den Wilden Knoblauch bei Problemen wie einem sensiblen Magen, Sodbrennen, Hautausschlag oder einer Gastritis. Es ist möglich, dass die Schärfe des Heilkrauts diese Beschwerden verschlimmert. |
Worauf muss ich beim Sammeln von Bärlauch achten?
Da Bärlauch in Europa heimisch ist, können Sie das Heilkraut ab seinen ersten Blättern in der Saison ab März in der freien Natur auffinden. Die größte Heilwirkung trägt das Kraut jedoch in sich, bevor er ab April bzw. Mai seine weißen Blüten bekommt. Diese entziehen dem Wilden Knoblauch nämlich einen Teil seiner gesunden Inhaltsstoffe.
An diesen Orten können Sie Bärlauch finden
Das Allium-Kraut wächst besonders gut in feuchten Gebieten mit ausreichend Schatten, beispielsweise in Laubwäldern oder an Gewässern gelegene Wiesenflächen. Dort breitet sich Bärlauch gern weitflächig aus und ist vor allem durch seinen Knoblauchgeruch auffindbar.
Warnung – Verwechslungsgefahr: Beim Sammeln von Bärlauch ist besondere Vorsicht geboten, denn es gibt mehrere Pflanzen, die diesem Kraut sehr ähnlich sehen, aber stark giftig sind.
Greifen Sie zum Beispiel zu Herbstzeitlosen oder Maiglöckchen statt zum Bärlauch, kann schon ein einziges Blatt reichen, um Vergiftungserscheinungen hervorzurufen. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind einige der Symptome. Bei einer Verwechslung mit der Herbstzeitlosen kann diese sogar tödlich enden. |
So verwechseln Sie den Bärlauch nicht mit Giftpflanzen
Untersuchen Sie Blätter und Stängel ganz genau: Beim Bärlauch wächst jedes Blatt an einem einzelnen Stängel aus dem Boden, meist in Gruppen dicht beieinander.
Maiglöckchen haben immer mindestens zwei Blätter an einem Stängel, die unterseitig glänzen. Bei den Herbstzeitlosen entwickeln sich Stängel umfassende Blätter. Sie liegen zunächst eng am Stängel an und entfalten sich dann erst weiter oben.
Achtung: Der typische, knoblauchähnliche Geruch des Bärlauchs ist beim Unterscheiden der Pflanzen kein verlässlicher Indikator, denn: Oft wachsen Maiglöckchen und Herbstzeitlose in der Nähe des Wilden Knoblauchs. Das starke Aroma des Bärlauchs überdeckt somit leicht die Blätter der Giftpflanzen. Dazu können die eigenen Finger beim Sammeln schnell den Duft des Bärlauchs annehmen und einen Geruchstest erschweren. Wenn Sie sich nicht sicher sind, kaufen Sie die Heilpflanze am einfachsten im Supermarkt oder Bioladen. |
In welcher Form kann ich Bärlauch essen?
Um von der gesundheitlichen Wirkung von Bärlauch zu profitieren, sollten Sie das Kraut immer „zerkleinert“ genießen. Denn beim Zerkleinern der Blätter wird eine chemische Reaktion in Gang gesetzt, bei der unter dem Einfluss von Enzymen Lauchöle entstehen. Diese Öle haben eine keimtötende Wirkung auf Bakterien und Pilze.
Dank des markanten Knoblauchgeschmacks eignet sich das Kraut als Gewürz in verschiedenen Rezepten, z. B. als Pesto oder Salat. Eine regelmäßige Einnahme des Wilden Knoblauchs und seinen gesunden Heilwirkungen ist somit kein Problem. Für die gezielte und gesundheitsfördernde Verwendung lässt sich Bärlauch aber zu einer Tinktur oder einem Essig verarbeiten.
Rezept für eine entgiftende Bärlauch-Tinktur
Schneiden Sie zwei Handvoll Bärlauchblätter in feine Streifen und übergießen Sie die Pflanzenteile in einem Schraubdeckelglas mit Doppelkorn, sodass sie gut bedeckt sind. Lassen Sie den Ansatz drei Wochen an einem warmen Ort ziehen und schütteln Sie das Glas gelegentlich um. Seihen Sie danach die Tinktur in eine dunkle Tropfflasche ab. Zur Unterstützung eines entgiftenden Effekts empfehlen Anwender eine Tagesdosis von täglich 10 bis 20 Tropfen.
Rezept für einen verdauungsfördernder Bärlauch-Essig
Lassen Sie eine Handvoll Blätter in einem Liter Apfelessig ziehen. Trinken Sie von diesem Gemisch morgens vor dem Frühstück einen Esslöffel in einem kleinen Glas warmem Wasser gelöst.
Hinweis: Bärlauch behindert die Aufnahme von Selen im Darm. Halten Sie aus diesem Grund bei der Einnahme von Selen einen zeitlichen Abstand von vier bis fünf Stunden ein. |
Fazit: Die gesunde Kraft von Bärlauch
Wilder Knoblauch kann nicht nur zum Würzen in der Küche, sondern auch als wirkungsvolle Heilpflanze eingesetzt werden. Neben gesunden Nährstoffen wie Vitamin C, Kalium und Eisen enthalten die Blätter des Bärlauchs die Aminosäure Alliin. Nach dem Zerkleinern der Pflanze wird Alliin in Allicin umgewandelt wird – ein antibakterieller Wirkstoff, der dank seiner entspannungsfördernden Eigenschaften bei Krankheiten der Blutgefäße wie Blutgerinnseln oder Cholesterin vorbeugen kann. Auch bei Problemen der Verdauung schafft Bärlauch unter Umständen Abhilfe.
Das Sammeln von frischem Bärlauch ist im Frühjahr sehr beliebt. In waldigen und schattigen Gebieten mit viel Feuchtigkeit ist das Heilkraut leicht zu finden. Es ist jedoch Vorsicht geboten: Giftpflanzen wie das Maiglöckchen oder Herbstzeitlose sehen dem Wilden Knoblauch zum Verwechseln ähnlich. Wenn es schwerfällt, Bärlauch von seinen giftigen Ebenbildern zu unterscheiden, sollten Sie das Kraut lieber in einem Supermarkt oder Bioladen kaufen.