Schöllkraut: Eine Wunderwaffe der Natur
- Steckbrief: Alles zum Schöllkraut auf einen Blick
- Die Wirkungen des Schöllkrauts: Ein wahres Multitalent
- Naturheilkundlich wirksame Inhaltsstoffe der Heilpflanze
- Anwendungsgebiete: So vielseitig ist Schöllkraut
- So wenden Sie Schöllkraut an
- Tipps für eine sichere Beschaffung und erfolgreiche Anwendung des Schöllkrauts
- Schöllkraut in der Hausapotheke: Bei Warzen und Verdauungsproblemen
- FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Heilpflanze Schöllkraut
Bei Schöllkraut (Chelidonium majus) handelt es sich um eine Heilpflanze, die bereits im Griechenland des 1. Jahrhunderts naturheilkundliche Verwendung fand. Der wissenschaftliche Name Chelidonium majus geht auf das griechische Wort „chelidon“ für Schwalbe zurück. Andere übersetzen den Namen mit „Himmelsgabe“ – kaum verwunderlich, denn das Kraut wird von vielen Anwendern als wahrer Segen wahrgenommen. Sei es bei Warzen und Hühneraugen oder bei Beschwerden von Magen, Galle und Verdauung: Schöllkraut verschafft in der richtigen Dosierung sehr erfolgreich Abhilfe.
Steckbrief: Alles zum Schöllkraut auf einen Blick
- Schöllkraut: 30 bis 70 Zentimeter hohes Mohngewächs mit gelben, kreuzsymmetrischen Blütenblättern und gelbem Milchsaft
- Heilwirkung: entzündungshemmend, gallenflussanregend, krampflösend und virenhemmend
- Einnahme: Tinktur, Salbe oder frischer Saft aus dem Stängel oder Blättern
- Einsatzgebiete: Gallenstauung, Hühneraugen, Bauchkrämpfe, Völlegefühl oder Warzen
- Inhaltsstoffe: enthält eine Vielzahl an Wirkstoffen u.a. Alkaloide und Flavonoide
Die Wirkungen des Schöllkrauts: Ein wahres Multitalent
Das Schöllkraut verdankt die jahrhundertelang währende Bekanntheit als Heilpflanze seiner breitgefächerten naturheilkundlichen Wirkweise:
- entzündungshemmend
- gallenflussanregend
- hautreizend
- krampflösend
- schmerzstillend
- virenhemmend
Schöllkraut lässt sich also bei verschiedenen Beschwerden einsetzen.
Naturheilkundlich wirksame Inhaltsstoffe der Heilpflanze
Das Geheimnis hinter Heilpflanzen wie dem Schöllkraut, ist die Kombination verschiedener naturheilkundlicher Wirkstoffe. Chelidonium majus enthält unter anderem folgende Stoffgruppen:
- Flavonoide: wirken u.a. entzündungshemmend
- Alkaloide: haben insbesondere virenhemmende, krampf- und schmerzlösende Effekte
Die Hauptwirkungen des Schöllkrauts beruhen auf den Alkaloiden, die in einem Gemisch aus etwa 30 verschiedenen Alkaloid-Substanzen in der Pflanze vorhanden sind. Dazu gehören unter anderem Chelerythrin und Chelidonin.
Das Hauptalkaloid im Schöllkraut, das Chelidonin, greift direkt an der glatten Muskulatur an. Richtig dosiert wirkt es dadurch im Magen-Darm-Trakt sowie in den Gallenwegen krampflösend und schmerzlindernd. Die Virenhemmung kommt in der Behandlung von Warzen zum Tragen.
Anwendungsgebiete: So vielseitig ist Schöllkraut
Das Schöllkraut – auch Warzenkraut genannt – hilft tatsächlich gegen weitaus mehr als Warzen. Es kommt neben äußerlichen Beschwerden der Haut auch bei Problemen mit dem Verdauungssystem erfolgreich zum Einsatz.
Bereiche oberflächlicher Anwendung
Seit Jahrhunderten ist die Wirkung von Chelidonium majus bei Hauterkrankungen bekannt. In der klassischen Volksmedizin behandelt man heute noch Hühneraugen und Warzen mit dem Warzenkraut.
Zu deren Behandlung eignet sich vor allem der gelbliche Milchsaft der Stängel und Blätter des Schöllkrautes. Dieser Saft wirkt stark hautreizend. Das macht man sich zunutze, um Warzen und Hühneraugen zu vertreiben. Die Wirksamkeit des Milchsafts auf Warzen ist auch durch die virenhemmende Wirkung der Alkaloide nachvollziehbar.
Gebiete für innere Anwendung
Auch Beschwerden im Körperinneren lassen sich dank des Schöllkrautes wirksam behandeln. So verschafft das Heilkraut bei folgenden Leiden Abhilfe:
- Gallenstauung
- Krämpfe im Oberbauch
- Völlegefühl nach schweren Mahlzeiten
Hierbei sei angemerkt, dass es für Effekte auf organischer Ebene keiner inneren Anwendung der Pflanze als Tee bedarf. Doch wie lässt sich die Heilkraft des Schöllkrauts dann erzielen?
So wenden Sie Schöllkraut an
Zu medizinischen Zwecken finden vor allem die zur Blütezeit gesammelten oberirdischen Teile des Schöllkrauts Verwendung. Für die äußere Verwendung eignet sich auch der charakteristische gelbe milchige Saft der Pflanze.
Doch welche Darreichunformen bieten sich an? Und welche gilt es zu vermeiden?
Äußerliche Anwendung: Wie Sie Hühneraugen, Warzen & Co. den Garaus machen
Zur äußeren Verwendung auf der Haut dienen Salben oder auch der Saft frischer Schöllkraut-Pflanzen. Cremes können Interessierte käuflich erwerben. Schöllkraut ist aber auch in der heimischen Flora zu Hause und lässt sich leicht sammeln – oft sogar im eigenen Garten.
Das Schöllkraut gehört zur Familie der Mohngewächse (Papaveraceae) und zeichnet sich durch einige charakteristische Eigenschaften aus:
- Standort: in Europa und inzwischen auch Nordamerika an Hecken- und Wegrändern auf trockenen Böden
- Blütezeit: Mai bis Oktober
- Höhe: 30 bis 70 Zentimeter hoch
- Laubblätter: blaugrüne Blätter mit gelappten Fiederblättchen und leicht behaarter Unterseite
- Blütenblätter: vier leuchtend gelbe Kronblätter, symmetrisch angeordnet
- Milchsaft: gelb-orange und dickflüssig, tritt aus Stängel und Blättern bei Beschädigung der Oberfläche aus
- Ähnlichkeit: ähnelt dem bekannten Klatschmohn, hat allerdings gelbe statt roter Blüten
Wichtig zu wissen ist, dass in der Naturheilkunde nur die beschrieben oberirdischen Pflanzenteile Verwendung finden. Von der Nutzung der Wurzel wird weitestgehend abgesehen. Denn diese kann bei Überdosierung sogar giftig sein. Auch das Kraut von Chelidonium majus sollte nicht übermäßig eingesetzt werden. Neben Cremes und dem frischen Milchsaft bieten sich hierfür noch weitere Anwendungsformen an.
Innerliche Verwendung von Schöllkraut: Die Dosis bestimmt das Gift
Für die innerliche Anwendung gilt eine Tinktur aus der Pflanze als Favorit. Verdünnt lassen sich mit einer Schöllkraut-Tinktur Beschwerden im Verdauungstrakt wirksam behandeln. Wichtig ist allerdings die Einhaltung von Hinweisen zur Verdünnung: Nehmen Sie bei Bedarf dreimal täglich fünf Tropfen in Wasser gelöst ein.
Die Dosierung ist aus einem einfachen Grund vorgeschrieben: Eine Überdosis von Schöllkraut ist unter Umständen gesundheitsschädigend. Von der früher gebräuchlichen innerlichen Anwendung des getrockneten Krauts als Tee ist daher abzuraten. Die Inhaltsstoffe, deren Konzentration hierbei entscheidend ist, sind die Alkaloide. Zu hoch dosiert lassen sich Leberschäden nicht vermeiden. Aufgrund dieser Gefahren für die Leber sind einige handelsübliche Extrakte inzwischen nicht mehr für den Verkauf zugelassen.
Wissenswert: Ein Richtwert ist die seit 2008 geltende maximale Tagesdosis von 2,5 mg Gesamtalkaloiden. Zugelassene Präparate dürfen diese Grenze bei Einnahme gemäß der Packungsbeilage nicht überschreiten. Dies gilt beispielsweise für das bekannte Mittel Iberogast gegen Magen-Darm-Beschwerden.
Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, lassen Sie sich in Ihrer Apotheke des Vertrauens beraten. Alternativ greifen Sie auf Homöopathie zurück: Der Clou liegt in der sogenannten Potenzierung – Homöopathen verdünnen die naturheilkundlichen Wirkstoffe sehr stark. So lassen sich gesundheitsschädliche Dosen zuverlässig vermeiden. Als homöopathische Zubereitung Chelidonium findet Schöllkraut vor allem Anwendung bei Gallenblasenentzündung, schmerzhaftem Husten bei Lungenentzündungen und Gelbsucht. Bei homöopathischen Präparaten fehlt allerdings häufig ein Nachweis darüber, dass die Mittel überhaupt eine Wirkung erzielen.
Tipps für eine sichere Beschaffung und erfolgreiche Anwendung des Schöllkrauts
Um das heilkundliche Potenzial von Chelidonium majus für sich zu nutzen, sollten Sie sowohl bei der Beschaffung als auch bei der Einnahme der Heilpflanze folgende Tipps beachten.
Wissenswertes zur Beschaffung von Schöllkraut
Wenn Sie sich dafür entscheiden, die Heilpflanze selbst zu sammeln, pflücken Sie das Kraut noch vor der Blütezeit. Wählen Sie zudem eine Form der Weiterverarbeitung, die eine Überdosierung vermeidet. Insbesondere die Verwendung frischer Pflanzenteile auf entzündeten Hautstellen bietet sich hierfür an.
Beim Kauf von Präparaten des Chelidonium majus gilt es, Dosierung und Qualität des Heilkrautes zu prüfen. Je niedriger die Alkaloid-Konzentration, desto sicherer die Einnahme. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
Übrigens: Schöllkraut-haltige Arzneimittel unter der Bezeichnung Ukrain sind in Deutschland nicht zugelassen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn schließt eine krebshemmende Wirkung des Präparats aus. Aufgrund negativer Effekte auf die menschliche Leber rät das BfArM von der Einnahme ab.
Sicherheitshinweise für die Einnahme von Chelidonium majus
Bei der Einnahme von Schöllkraut gelten folgende Sicherheitshinweise:
- Vermeiden Sie die Einnahme giftiger Pflanzenteile wie beispielsweise der Wurzel und nehmen Sie nur Blätter und Stängel zu sich. Greifen Sie stattdessen auf Präparate aus dem reinen Kraut von Chelidonium majus zurück
- Beachten Sie Dosierungshinweise auf der Packungsbeilage und sprechen Sie die Einnahme mit Ihrem Arzt ab
- Greifen Sie, wenn möglich, auf Formen der äußerlichen Anwendung zurück
- Suchen Sie bei Nebenwirkungen wie Magenkrämpfen, Koliken und Benommenheit unverzüglich eine Ambulanz auf
Folgende Personengruppen sollten von einer Behandlung mit Schöllkraut vollständig absehen:
- Frauen während Schwangerschaft und Stillzeit
- Personen mit akuter/ vergangener Erkrankung der Leber
- Kinder unter 6 Jahren
- überempfindliche Personen
Die vollständigen Hinweise finden sich in der jeweiligen Arzneimittel-Fachinformation. Beachten Sie die gesammelten Empfehlungen, so ist das Schöllkraut eine sehr wirksame Heilpflanze bei Beschwerden der Haut, des Magens und der Verdauung.
Schöllkraut in der Hausapotheke: Bei Warzen und Verdauungsproblemen
Nicht ohne Grund kommt Schöllkraut schon seit dem 1. Jahrhundert als Heilpflanze zum Einsatz. Das Mohngewächs entfaltet bei richtiger Anwendung eine nachgewiesene naturheilkundliche Wirkung. Sei es eine Magenverstimmung, Völlegefühle, Warzen oder Hühneraugen – Chelidonium majus verschafft Abhilfe.
Das verdankt die Pflanze ihren wirksamen Inhaltsstoffen aus der Gruppe der Alkaloide. Schwangere und Stillende sowie Personen mit Lebererkrankungen sollten von der Anwendung des Krauts jedoch dringend absehen.