Heilpflanzen für gesunde Haut

Eine schöne Haut ist für viele Menschen sehr erstrebenswert und gilt als Schönheitsideal. Doch die moderne Gesellschaft wirkt sich oft negativ auf unsere Hautgesundheit aus. Stress, Fast-Food und schlechte Luft sind nur einige Dinge, die unreine Haut hervorbringen. Zahlreiche Heilpflanzen können hier Abhilfe schaffen.
7 min | Veröffentlicht am: 24.08.2022 | Aktualisiert am: 13.10.2022
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Inhaltsverzeichnis

Egal, ob Pickel, Unreinheiten oder trockene und rissige Haut: Fast jeder Mensch hat bereits unter Hauptproblemen gelitten – und dass, obwohl es zahlreiche Heilpflanzen gibt, die sanfte Linderung versprechen. Sogar in der Vorbeugung von Hauterkrankungen kommen Heilkräuter zum Einsatz. Lesen Sie hier, welche 7 Heilpflanzen für die Haut besonders beliebt sind, welche Wirkung diese haben und wie sie sich anwenden lassen.

Egal, ob Pickel, Unreinheiten oder trockene und rissige Haut: Fast jeder Mensch hat bereits unter Hauptproblemen gelitten – und das, obwohl es zahlreiche Heilpflanzen gibt, die sanfte Linderung verschaffen. © Anatoliy Karlyuk | Adobe Stock

1. Kamille

Die echte Kamille (Matricaria recutita) findet bei zahlreichen Hautproblemen Verwendung. Nicht nur Hautverletzungen, Wunden und Infektionen der Haut lassen sich mit dieser Heilpflanze behandeln. Sogar bei Akne und akuten Hautentzündungen am Körper (Dermatitis bzw. Ekzemen) kann Kamille Krankheitsanzeichen (Symptome) lindern und die Heilung beschleunigen.

Interessant: Auch das Öl aus den Samen von Borretsch soll bei akuter Dermatitis mit seinen enthaltenen Fettsäuren für Linderung sorgen.

Echte Kamille verdankt ihre vielzähligen Einsatzgebiete vor allem den ätherischen Ölen in der Pflanze. Diese sogenannten blauen Kamillen-Öle haben laut verschiedenen Studien eine wundheilende und entzündungshemmende Wirkung. Darüber hinaus können sie das Wachstum von Viren, Pilzen und Bakterien auf der Haut unterbinden. Das macht Salben und Cremes aus Kamille zu einem bewährten Bestandteil der Erfahrungs- und Naturheilkunde. Auch in Form von Kompressen, Waschungen oder Teilbädern mit Kamillen-Tinktur, -Öl oder –Tee kann die Heilpflanze einen Nutzen für die Haut haben.

Achtung: Bei der äußerlichen Anwendung von Heilpflanzen für die Haut sind Nebenwirkungen sehr unwahrscheinlich. In der Behandlung leichter Beschwerden bieten sie daher eine gute Alternative zu Medikamenten. Sollten die Symptome jedoch länger anhalten und durch die Selbstbehandlung mit dem Heilkraut nicht abklingen, so gilt es, ärztlichen Rat einzuholen.

Auch wenn Sie bestehende Behandlungsmaßnahmen mit einer Heilpflanze für die Haut begleiten möchten, sprechen Sie dies vorher mit einem Arzt oder Apotheker ab. Falls Sie auf Öle aus entsprechenden Heilkräutern zurückgreifen, achten Sie immer auf eine Verdünnung mit Wasser. Diese Hinweise gelten uneingeschränkt für alle Heilpflanzen und deren Anwendung.

2. Stiefmütterchen

Das GartenStiefmütterchen (Viola tricolor hybrid) ist nicht nur als farbenfrohe Zierpflanze bekannt. Sie hat sich auch als Heilpflanze bei Entzündungen auf der Haut (Dermatitis, Neurodermitis) einen Namen gemacht. Insbesondere bei der sogenannten Windel-Dermatitis im Säuglings- und Kleinkindalter greifen Eltern zum Stiefmütterchen. Es soll die Haut beruhigen und mildernd auf Entzündungsherde wirken.

Daher setzen auch viele Anwender bei der Therapie von Narben, Ekzemen und Schuppenflechte auf das Heilkraut. Als hauptverantwortlich für die entzündungshemmenden Effekte des Stiefmütterchens gilt die enthaltene Salicylsäure. Bei der Behandlung von Kindern ist die Heilpflanze deshalb so beliebt, weil bei äußerlicher Anwendung bisher keine Nebenwirkungen bekannt sind. Gängige Darreichungsformen sind Cremes und Salben. Aus getrockneten Stiefmütterchen lässt sich aber auch ein Tee für Waschungen oder Umschläge zubereiten.

Interessant: Auch Arnika und Teebaumöl sind für ihre entzündungshemmenden Effekte (z. B. bei Insektenstichen) bekannt. Allerdings ist Teebaumöl im Vergleich zu Hautpflege aus dem Stiefmütterchen aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle oft reizend für die Haut und daher nicht für Kinder und Personen mit Überempfindlichkeit geeignet.

3. Ringelblume

Die Ringelblume (Calendula officinalis) wird ebenfalls aufgrund ihrer potenziell gesundheitsförderlichen Effekte geschätzt. Äußerlich angewendet, sollen die leuchtend gelben Blüten der Pflanze die Wundheilung unterstützen – sei es bei einer Verbrennung, einem Ausschlag oder einer Entzündung. Sogar bei Herpes Zoster können Präparate aus der Ringelblume Abhilfe schaffen. Rissige Haut, Schwellungen, Juckreiz und Sonnenbrand sollen sich ebenfalls gut behandeln lassen.

Übrigens: Auch Sanddorn-Öl kann bei Sonnenbrand Linderung bieten. Sanddorn soll dabei das Fortschreiten von Sonnenbrand eindämmen und die Regeneration der Haut beschleunigen, weshalb ihn Anwender häufig auch prophylaktisch einnehmen.

Die sogenannten Triterpene (Gruppe von pflanzlichen Wirkstoffen) sollen den größten Beitrag zu den positiven Effekten der Ringelblume als Heilpflanze für die Haut leisten. Ihre Wirkung wird als antibakteriell, antiseptisch, abschwellend und entzündungshemmend beschrieben. Zudem sollen die Inhaltsstoffe der Ringelblume, wie zum Beispiel Gerbstoffe, wundheilend, zusammenziehend und immunstärkend sein.

Um die Ringelblume als Heilpflanze für die Haut anzuwenden, greifen Sie am besten auf Ringelblumensalbe aus der Apotheke zurück. Aus den getrockneten Blüten kann alternativ ein Aufguss für Umschläge oder eine Tinktur zur Behandlung von Hautkrankheiten hergestellt werden.

4. Johanniskraut

Johanniskraut (Hypericum perforatum) findet immer wieder als Ersatz für Antidepressiva bei psychischen Beschwerden wie Niedergeschlagenheit Verwendung. Doch auch die körperliche Gesundheit kann von dem Heilkraut profitieren. Hypericum perforatum soll keimtötende, wundheilende und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Daher kann die Pflanze bei zahlreichen Hautproblemen von Schnitt- und Schürfwunden über Verbrennungen bis hin zu Sonnenbränden symptomlindernd wirken.

Insbesondere der Hauptinhaltsstoff Hyperforin und das rotfärbende Hypericin werden für diese Effekte verantwortlich gemacht. Letzteres verleiht Johanniskraut-Öl auch die Bezeichnung Rotöl. Als Heilpflanze für die Haut kommt Johanniskraut vor allem in Form von Salben oder Tinkturen zum Einsatz. Rotöl ist hingegen sehr selten und findet kaum therapeutische Verwendung.

5. Zaubernuss

Die Zaubernuss (Hamamelis virginiana) hat nicht nur einen außergewöhnlichen Namen, ihr werden auch besondere Wirkungen zugeschrieben. So ist die Zaubernuss vor allem als Mittel zur Behandlung von Akne bekannt. Studien gemäß härten die enthaltenen Tannine (pflanzliche Gerbstoffe) die Haut und unterstützen sie in ihrer natürlichen Regeneration. Damit soll Hamamelis verhindern, dass weitere Erreger die Hautbarriere durchbrechen und entzündliche Pickel hervorrufen.

Anwender berichten von einem deutlich verbesserten Hautbild infolge der äußerlichen Behandlung mit Zaubernuss-Salben oder Auszügen. Außerdem enthält Hamamelis Glykoside und weitere Gerbstoffe. Auch ihnen sagt man günstige Effekte auf Haut und Schleimhäute nach.

Übrigens: Walnuss, Eiche und Mönchspfeffer enthalten ähnliche Wirkstoffe und sollen daher ebenfalls vielversprechende natürliche Therapie-Optionen bei Akne sein.

6. Aloe Vera

Kaum ein Gewächs hat sich als Heilpflanze für die Haut einen vergleichbaren Namen gemacht wie Aloe Vera. Genau wie Ringelblume und Johanniskraut kann Aloe Vera Verbrennungen lindern. Die Forschung legt aber auch nahe, dass die Pflanze bei Hauterkrankungen gewinnbringend eingesetzt werden kann. So soll Aloe Vera bei Schuppenflechte eine symptomlindernde Wirkung haben. Betroffene berichten nach der Behandlung mit Aloe Vera von deutlich weniger Juckreiz, Schuppenbildung, Brennen und Vernarbung der betroffenen Hautstellen. Auch bei Neurodermitis soll Aloe Vera günstig wirken.

Wissenswert: Alternativ können auch Cayennepfeffer oder Kurkuma eine förderliche Wirkung bei Schuppenflechte haben.

Darüber hinaus setzen Anwender bei leichten Schnittwunden und trockener oder rissiger Haut auf die positiven Eigenschaften der Aloe Vera. Denn die in den Blättern enthaltenden Stoffe können die Haut vor Austrocknung und Verletzung schützen, die Wundheilung beschleunigen und Entzündungen eindämmen. Zudem soll die enthaltende Salicylsäure schmerzstillend, antibakteriell, antiviral und antiseptisch wirken. Genau wie beim Stiefmütterchen wird dieser Stoff auch bei Aloe Vera als hauptverantwortlich für das naturheilkundliche Potenzial angesehen.

Wie das Stiefmütterchen ist auch die Aloe Vera als Zimmer- oder Gartenpflanze weit verbreitet. Um die Heilpflanze für die Haut zu nutzen, müssen Sie daher nicht zwangsläufig auf Hautpflege (Salben, Cremes) aus der Apotheke oder Drogerie zurückgreifen. Es kann auch einfach ein Stück der verdickten Blätter geerntet und aufgeschnitten werden. Das austretende Gel lässt sich hervorragend auf betroffene Hautstellen am Körper und im Gesicht auftragen. Achten Sie jedoch darauf, dass das Gel nicht in Kontakt mit den Schleimhäuten oder den Augen gelangt. Dies kann zu Reizungen führen.

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Es gibt viele verschiedene Heilpflanzen, von denen Ihre Haut auf andere Art und Weise profitiert. Doch welche Heilpflanzen helfen gegen welche Hautprobleme? © lovelyday12 - Adobe Stock

7. Nachtkerze

Die Nachtkerze verdankt ihren Namen dem Fakt, dass sie nachts weiß erblüht. Das Öl der Nachtkerze (Oenothera) kann bei Hautproblemen verschiedener Art symptomlindernd wirken. Vor allem Ekzeme sollen sich gut mit Nachtkerzenöl behandeln lassen. Es wirkt dabei nicht nur regenerierend und schützend, sondern auch allgemein hautpflegend.

Die Effekte der Nachtkerze lassen sich auf die enthaltene Gamma-Linolensäure zurückführen. Sie kommt in Blüten, Blättern und Wurzeln der Nachtkerze vor, weshalb diese Pflanzenteile die Basis für das Nachtkerzenöl bilden. Dieses ist in der Apotheke erhältlich, aber verglichen mit anderen Heilpflanzen-Ölen für die Haut recht teuer.

Heilpflanzen für die Haut – egal ob Akne, Neurodermitis oder Dermatitis

In der Naturheilkunde haben Heilpflanzen für die Haut einen festen Platz. Sie finden dabei nicht nur Verwendung bei alltäglichen Hautproblemen wie Schuppen, Rissen, Wunden oder Juckreiz, sondern gelten auch als vielversprechend in der Behandlung von Hautkrankheiten. Anwendern zufolge können Heilkräuter sowohl bei Akne als auch bei Schuppenflechte oder Dermatitis Linderung schaffen.

Je nach Beschwerdebild bietet sich eine andere Pflanze an: Während die Zaubernuss vor allem bei Pickeln Verwendung findet, sollen Aloe Vera und Stiefmütterchen gegen Schuppenflechte und Neurodermitis wirksam sein. Heilpflanzen für die Haut sind eine gewinnbringende Ergänzung der schulmedizinischen Behandlung, können diese aber nicht ersetzen.Nach obenÜber den Autor Redaktionsteam Gesundheitswissen