Blasenentzündung beim Mann: Behandlung und Vorbeugung

Eine Blasenentzündung beim Mann ist eine seltene, aber ernstzunehmende Erkrankung. Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Schleimhaut in der Harnblase, was zu schmerzhaften Symptomen führt. Bei Männern drohen außerdem schwerwiegende Begleiterkrankungen, weshalb eine Blasenentzündung bei Männern immer als kompliziert eingestuft wird. 

Wie äußert sich eine Blasenentzündung bei Männern?

Eine Blasenentzündung (auch Zystitis genannt) bei Männern äußert sich durch starke Schmerzen beim Wasserlassen. Weitere Symptome, die auf eine Blasenentzündung beim Mann hinweisen können, sind:

• Verfärbter, trüber oder blutiger Urin 
• häufiger und sehr plötzlicher/anfallsartiger Harndrang
• geringe Harnmenge trotz schwachem Harnstrahl
• Ausfluss aus der Harnröhre 
• Schmerzen im Unterleib
• Schmerzen im Bereich zwischen Hoden und After  
• Fieber
• Generelles Krankheitsgefühl

Wie häufig sind Blasenentzündungen bei Männern?

Nur einer von 100 Männern leidet im Leben einmal unter einer Blasenentzündung, so die Statistik. Bei den Frauen leidet jede zweite mindestens einmal im Leben unter einer Harnwegsinfektion. Somit sind Blasenentzündungen bei Männern deutlich seltener als bei Frauen. 

Wie wird die Blasenentzündung beim Mann diagnostiziert?

Über eine Urinprobe kann der Arzt eine Blasenentzündung zweifelsfrei feststellen. Die Bakterien aus der Blase lassen sich im Harn feststellen. Mittels Ultraschalls kann der Arzt überprüfen, ob weitere Organe wie die Prostata betroffen sind. Sollten Sie also erste Symptome bei sich feststellen, zögern Sie nicht. Gehen Sie zum Arzt, lassen Sie eine Harnprobe untersuchen und beginnen Sie dann mit der Behandlung, um Komplikationen zu vermeiden. 

Wie unterscheidet sich eine Blasenentzündung bei Männern und Frauen?

Die Harnröhre ist bei Männern im Gegensatz zu der von Frauen länger, wodurch Bakterien es schwerer haben, in die Blase einzudringen. Dadurch leiden sie seltener unter einer Blasenentzündung. Falls es dazu kommt, wird die Zystitis aber automatisch als kompliziert eingestuft, während bei Frauen in der Regel von einem unkomplizierten Harnwegsinfekt die Rede ist. 

Ein Mann sollte bei einer Blasenentzündung immer mit einem Antibiotikum behandelt werden. Schließlich kann sich die Blasenentzündung zu einer Nierenbeckenentzündung ausweiten oder gar chronisch werden. So können zusätzlich über die Samenwege Infektionen der Prostata und der Nebenhoden bzw. Hoden entstehen. Neben einer Prostataentzündung kann sich auch eine Harnröhrenentzündung entwickeln.

Bei Frauen lassen sich die Symptome häufig mit natürlichen Mitteln in den Griff bekommen und nicht immer wird sofort zu Antibiotika gegriffen. Schwere Begleiterscheinungen wie eine Nierenbeckenentzündung sind selten – können aber auch durchaus vorkommen.

Was kann eine Blasenentzündung beim Mann auslösen?

Eine vergrößerte Prostata kann die Ursache einer Blasenentzündung sein. Diese Vergrößerung entwickelt sich bei vielen Männern mit fortschreitendem Alter, weshalb Blasenentzündungen besonders bei Männern ab 60 Jahren häufiger werden. Wenn die Prostata dann auf die Blase drückt, sodass diese nicht vollständig entleert werden kann und Restharn zurückbleibt, kann dieser Restharn zur Bakterienverbreitung führen.

Weitere Risikofaktoren für eine Blasenentzündung sind:

• Nierensteine
• Diabetes mellitus
• Multiple Sklerose
• Eine verengte Harnröhre
• Einsatz eines Blasenkatheters 
• Operativer Eingriff an den Harnwegen
• Veränderungen der Vorhaut
• Analverkehr und Geschlechtsverkehr
• Ein geschwächtes Immunsystem durch Vorerkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente

Auch Bakterien, die über die Harnröhre in die Blase gelangen, können einen Harnwegsinfekt auslösen. Zu langes Sitzen auf kalten Steinen oder Darmbakterien können dafür die Ursache sein. Allerdings ist diese Ursache bei Männern selten, da die Harnröhre so lang ist und darüber hinaus nicht wissenschaftlich belegt.

Wie lange dauert eine Blasenentzündung beim Mann?

Wie lange eine Blasenentzündung beim Mann dauert, hängt davon ab, ob noch andere Organe wie die Prostata betroffen sind. Bei einer reinen Blasenentzündung ohne zusätzliche Entzündung der Harnröhre oder der Prostata muss für drei bis sieben Tage ein Antibiotikum eingenommen werden, danach ist die Entzündung in der Regel weg. 

In komplizierten Fällen, zum Beispiel wenn zusätzlich die Prostata oder das Nierenbecken betroffen sind, dauert die Behandlung mindestens zehn Tage, sie kann aber auch bis zu vier Wochen andauern. Zwar haben die Betroffenen dann in der Regel schon keine Symptome mehr, das Antibiotikum muss aber so lange eingenommen werden, um einen Rückfall zu vermeiden.

Was hilft Männern bei einer Blasenentzündung?

Neben dem Antibiotikum können Sie Schmerztabletten einnehmen, wenn das Wasserlassen zu unangenehm ist. Außerdem sollten Sie viel trinken, mindestens drei Liter pro Tag, um die Blase und die Harnwege gut durchzuspülen. Gönnen Sie Ihrem Körper außerdem Ruhe, damit er sich auf die Heilung konzentrieren kann.

Das Trinken von Cranberrysaft, Nieren- und Blasentees sowie die Einnahme von Kapseln mit Preiselbeerextrakt oder Bärentraubenblätterextrakt hat keine nachgewiesene, heilende Wirkung bei einer Blasenentzündung und sollte nicht als alleiniges Mittel zur Behandlung in Erwägung gezogen werden. 

Wie können Sie einer Blasenentzündung vorbeugen?

Indem Sie viel trinken, können Sie einer Blasenentzündung vorbeugen, da mit jedem Wasserlassen Keime aus der Blase gespült werden. Außerdem hilft eine ausgewogene Ernährung, die alle wichtigen Mikro- und Makronährstoffe abdeckt, dabei Ihr Immunsystem zu stärken, wodurch es seltener zu Harnwegsinfektionen und anderen Gesundheitsproblemen kommt.

Außerdem sollten Sie nicht ungeschützt auf einem kalten Untergrund sitzen, da durch Kälte das Becken weniger durchblutet wird, wodurch Sie infektanfälliger werden.

Da außerdem Prostatavergrößerungen der Auslöser von Blasenentzündungen beim Mann sein können, sollten Sie auch dem vorbeugen. Das kann gelingen, durch:

• Reduktion von Übergewicht
• Sport und Bewegung
• Gesunde Ernährung
• Moderater Alkoholkonsum
• Wenig rotes Fleisch essen

Was tun, wenn die Blasenentzündung immer wieder auftritt?

Männer, die einmal eine Blasenentzündung hatten, haben ein höheres Risiko, dass sie erneut auftritt. Ist dies der Fall, muss der Urologe auf Ursachensuche gehen und zum Beispiel die Prostata näher betrachten. 

Eine weitere mögliche, wenn auch seltene Ursache ist, wenn zwischen Dickdarm und Blase eine Fistelverbindung besteht. Dabei handelt es sich um Ausstülpungen der Darmmuskulatur, die sich entzünden können und so Bakterien in die benachbarte Blase schicken. Wird eine solche Verbindung entdeckt, muss sie operativ geschlossen werden, um weiteren Blasenentzündungen vorzubeugen.

Das Trinken von Cranberrysaft wird häufig als Hausmittel genannt, das Blasenentzündungen vorbeugen kann. Die Studienlage dazu ist jedoch dünn und wer unter einer Prostatavergrößerung leidet, wird auch mit Cranberrysaft nichts zur Vorbeugung ausrichten können. Zwar enthält Cranberry viel Vitamin C und kann das Immunsystem stärken, jedoch sind solche Hausmittel für Männer nicht ausreichend, wenn es um die Behandlung von Blasenentzündungen geht. 

Fazit: Eine Blasenentzündung als Mann ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen

Mit einer Blasenentzündung sollten Sie als Mann schnell zum Arzt, um sich Antibiotika verschreiben zu lassen. Schließlich kann die Blasenentzündung sonst auf andere Organe übergreifen. Eine Beteiligung der Prostata oder des Nierenbeckens muss ebenfalls von einem Arzt ausgeschlossen werden. Männer bekommen in ihrem Leben zwar deutlich seltener Blasenentzündungen als Frauen, wenn sie auftreten, sind sie jedoch deutlich ernster. 

Brennende Schmerzen beim Wasserlassen sind ein Anzeichen dafür, dass die Schleimhaut der Blase entzündet ist. Mit einer gesunden Ernährung, Bewegung sowie einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr können Sie einer Blasenentzündung vorbeugen und tun damit auch Ihrer Prostata etwas Gutes.