Zahngesundheit: Tipps und Hausmittel

Mundhygiene, Zähneputzen
bernardbodo - Adobestock
Inhaltsverzeichnis

Eine Untersuchung bei Ihrem Zahnarzt beginnt häufig mit Fragen nach Ihrer Zahngesundheit und deren Risikofaktoren wie Alter, Erkrankungszustand, Lebensstil oder Medikamenteneinnahme. Ihr Zahnarzt kann Sie fragen, ob Ihr Hausarzt Ihnen zu einer Antibiotika-Einnahme vor bestimmten Zahnbehandlungen geraten hat.

Danach wird Ihr Zahnarzt den Mundraum nach Zahndefekten oder Parodontose untersuchen. Dabei können verschiedene Methoden angewendet werden:

  • Suche nach Zahnhohlräumen (Kavitäten) – Mit einer dünnen Metallsonde kann Ihr Zahnarzt die Oberfläche Ihrer Kronen nach spröden Stellen absuchen, die häufig einen Zahndefekt darstellen.
  • Suche nach Zahnfleischtaschen – Eine der besten Maße für den Gesundheitszustand Ihres Zahnfleisches ist die Tiefe der Taschen am Zahnhals. Dazu führt Ihr Zahnarzt eine feine Messsonde an mehreren Stellen zwischen Zahnfleisch und Zahnhals ein und misst die Tiefe. Gesundes Zahnfleisch weist eine Tiefe von 1 bis 3 mm auf. Größere Werte deuten auf eine Taschenbildung hin, wobei große Taschen für eine starke Erkrankung des Gewebes sprechen.
  • Röntgenuntersuchung – Mit diesen Bild gebenden Verfahren kann Ihr Zahnarzt den Zahnverfall an Stellen sehen, die er mit bloßem Auge nicht einsehen kann. Das Röntgenbild kann versteckte Kavitäten zeigen, die sich zwischen den Zähnen ausbilden. Ebenso kann das Verfahren die Tiefe der Kavität verdeutlichen. In einem von Parodontose betroffenem Gebiet kann auch das Ausmaß den Knochenverlustes deutlich werden.
  • Abstriche – Ihr Zahnarzt kann auch eine Probe des Zahnbelages zur Untersuchung einschicken, um die Mikroorganismen zu identifizieren, die für die Parodontose verantwortlich sind. Sobald bestimmte Bakterienstämme erkannt sind, kann Ihr Zahnarzt ganz gezielt Antibiotika einsetzen.

Warum sind Zahnfleischentzündungen nicht harmlos?

Dass eine Zahnfleischentzündung absolut nicht harmlos ist, konnte eine aktuelle Studie der Universität Hannover mit 37 Probanden zeigen. Insgesamt 37 Männer und Frauen zeigen. Alle waren Nichtraucher, jünger als 25, hatten ein gesundes Gebiss und keine kardiovaskulären Vorerkrankungen oder Risikofaktoren dafür.

Diese Probanden putzten sich drei Wochen lang nur die linke Seite der Oberkieferzähne. Innerhalb dieses Zeitraums bekamen alle eine Zahnfleischentzündung. Im Blut der Studienteilnehmer zeigte sich daraufhin eine deutliche Erhöhung des Entzündungsmarkers CRP, der auch bei Herzinfarkt eine Rolle spielt.

Auch das Interleukin 6, eine Signalsubstanz des Immunsystems, die bei Entzündungsprozessen wichtig ist, konnte vermehrt nachgewiesen werden. Die Studienleiter sehen darin klare Anzeichen dafür, dass eine Gingivitis ein ernstzunehmendes Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen darstellt.

Achten Sie daher unbedingt auf eine konsequente Mundhygiene, die sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung einer Zahnfleischentzündung das A & O ist. Putzen Sie sich zweimal am Tag die Zähne, um ein Anhaften von Bakterien zu verhindern.

Einmal täglich sollten Sie Ihre Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen reinigen. Ergänzen Sie diese Zahnpflege durch eine tägliche Mundspülung. Auf diese Weise hemmen Sie das Wachstum der bakterienbildenden Plaques.

Auf Ihrer Zahnbürste lagern sich die Bakterien aus der Mundhöhle ab. Um eine Keimverschleppung zu verhindern, ist daher ein zweimonatiger Wechsel der Zahnbürste wichtig. Benutzen Sie nach einer überstandenen Erkältung unbedingt eine neue Zahnbürste.

Heilerde und Pflanzenextrakte lindern eine Zahnfleischentzündung

Heilerde ist aufgrund der hauchfeinen Vermahlung ihrer Mineralien und Spurenelemente in der Lage, sowohl die Bakterien selbst als auch deren Toxine zu binden. Wenn sich bei Ihnen plötzlich Entzündungszeichen am Zahnfleisch zeigen, ist Heilerde daher ein gutes Mittel um den Heilungsprozess einzuleiten.

Verrühren Sie dazu einen Teelöffel Heilerde (aus dem Drogeriemarkt) in einem Glas lauwarmem Wasser oder Kamillentee, und bewegen Sie die Lösung ein paar Minuten lang im Mund. Ziehen Sie die Heilerdelösung auch durch die Zahnzwischenräume, und spucken Sie sie anschließend aus.

Alternativ können Sie auch aus Heilerde und Kamillentee eine zähe Paste anrühren und diese direkt auf die entzündete Stelle auftragen. Auf diese Weise entsteht eine besonders intensive Wechselwirkung zwischen der Erde und entzündeten Gewebe.

Um die infizierte Mundschleimhaut zu reinigen haben sich vor allem Spülungen mit Extrakten von Heilpflanzen bewährt. Aufgrund der in den Pflanzen enthaltenen ätherischen Öle wirken die Spülungen entzündungshemmend, desinfizierend und heilungsfördernd. Für Spülungen bewährt haben sich:

Sie können sich zur Spülung einen starken Kamillen- oder Salbeitee herstellen oder Sie wählen ein Fertigpräparat. Spülen Sie bei einer bestehenden Entzündung unbedingt nach jeder Mahlzeit. Zur Vorbeugung ist eine Spülung am Morgen ausreichend.

Warum heilt Sport auch entzündetes Zahnfleisch?

Entzündetes Zahnfleisch (Parodontitis) kann einen Herzinfarkt nach sich ziehen. Auch Diabetes und Parodontits treten oft zusammen auf. Doch ein gezieltes sportliches Training kann die Zahnfleischentzündung lindern. Diabetiker entwickeln dreimal so häufig eine Parodontitis wie Gesunde.

Ein Forscherteam vom Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Medizinischen Hochschule Hannover prüfte den Einsatz von Sport bei Zahnfleischentzündungen. 23 männliche und 19 weibliche Diabetiker, die gleichzeitig unter einer Parodontitis litten, nahmen an der Studie teil.

Nach einer vierwöchigen Eingewöhnungszeit absolvierten die Testteilnehmer über drei Monate zweimal wöchentlich ein halbstündiges Training (Kraft- oder Ausdauertraining oder eine Kombination aus beidem). Es zeigt sich bei beiden Geschlechtern ein deutlicher Rückgang der Zahnfleischblutungen.

Die Tiefe der Zahnfleischtaschen, in denen sich Krankheitserreger sammeln können, ging sogar „hochsignifikant” zurück. Da sich der schädliche Zahnbelag nicht wesentlich änderte, sagen die Forscher, sei die deutliche Besserung nicht auf eine gründlichere Zahnhygiene, sondern auf die sportliche Betätigung zurückzuführen.

Warum bedroht Nasenspray die Zahngesundheit?

Wussten Sie, dass bestimmte Medikamente Ihren Zähnen schaden können? Gerade jetzt, wo die Erkältungssaison langsam wieder beginnt, besteht diese Gefahr – durch Nasenspray, aber auch durch Augentropfen. Gefährdet sind Ihre Zähne, wenn Sie eines dieser Mittel langfristiger einnehmen.

Der Grund: Beide enthalten Stoffe, die die Schleimhaut abschwellen lassen. Außerdem wird durch sie die Speichelproduktion gehemmt. Dadurch wird Ihr Mund deutlich trockener. Entzündungen können sich ausbreiten oder der Gaumen anschwellen.

Beides erhöht das Risiko für Keime, die dann Karies auslösen können. Sie sollten daher sowohl Nasensprays als auch Augentropfen, wenn möglich, nicht länger als zwei Wochen am Stück einnehmen. Pflegen Sie in dieser Zeit Ihre Zähne besonders gut.

Zudem sollten Sie zuckerfreie Kaugummis kauen – diese regen Ihren Speichelfluss an. Wenn Sie mögen, verzehren Sie zudem fettreichen Frischkäse, wie unter anderem Mascarpone. Dieser ist in der Lage, gereizte Schleimhäute zu lindern.

Welche Speisen und Getränke sind gut für das Gebiss?

Die richtige Zahnpflege ist für Menschen wie Sie und mich ein Muss. Denn wer will schon mit unansehnlich grauen Zähnen oder gar Mundgeruch herumlaufen. Unbedingt empfehlenswert für zwischendurch und unterwegs sind zahnschonende und reinigende Kaugummis aus der Apotheke – gerade auch während Ihrer Fastentage.

Zahnbakterien lassen sich normalerweise zusätzlich zur Zahnbürste zudem interessanterweise auch mit der richtigen Auswahl der Speisen bekämpfen. Dazu zählen:

  • Sellerie schützt die Zähne einerseits durch das Kauen. Es massiert Zahnfleisch und reinigt Zahnzwischenräume. Andererseits regt das Gemüse die Bildung des Speichels an und neutralisiert das Kariesbakterium Streptococcus mutans.
  • Käse gilt als ganz besonderer Zahnfreund. Er hat einen niedrigen Kohlenhydrat- und einen hohen Kalium- und Phosphatgehalt. Er hilft, den pH-Wert im Blut aufrecht zu erhalten, schützt und regt die Neubildung von Zahnschmelz und Speichel an. Wer es wie die Franzosen macht und nach dem Essen noch etwas Käse genießt, tut also seinen Zähnen etwas Gutes.
  • Grüner Tee sorgt durch die so genannten Katechine dafür, dass den Bakterien der Garaus gemacht wird, die Zahnbeläge bilden. Außerdem neutralisiert grüner Tee die Mikroorganismen, die für Mundgeruch sorgen.
  • Wasser hält das Zahnfleisch von außen und innen feucht, regt die Speichelbildung an. Wer sich nach dem Essen die Zähne nicht putzen kann, sollte sich den Mund gründlich mit Wasser ausspülen und dabei das Wasser durch die Zahnzwischenräume drücken. So können Essensreste entfernt werden. Und während Ihrer Fastentage sollen Sie ja ohnehin reichlich Flüssigkeit zu sich nehmen.

Zahnfüllungen: Amalgam doch nicht gefährlich?

Der Zahnfüllstoff Amalgam ist schädlich, wenn er seinen Inhaltsstoff Quecksilber freisetzt. Dies ist eines der giftigsten Elemente und für eine Reihe von Gesundheitsproblemen verantwortlich. Diese Erkenntnis gehört für die meisten von uns inzwischen schon zum Allgemeinwissen.

Eine unabhängige Expertenkommission konnte jedoch in einer umfangreichen Studie keine Beweise dafür finden, dass die quecksilberhaltigen Zahnfüllungen so schlecht sind wie ihr Ruf. Ein Expertenteam hatte im Auftrag des amerikanischen LSRO (Life Sciences Research Office) in Bethesda alle Studien seit 1996 analysiert, in denen die Auswirkungen von Amalgam untersucht wurden.

Dabei fanden sie heraus, dass die Belastung durch Quecksilber mit steigender Zahl der Amalgamfüllungen durchaus zunimmt – auch etwa durch bestimmte Verhaltensweisen wie ständiges Kauen von Nikotinkaugummi, was den Abrieb der Füllungen verstärkt.

Dennoch konnten keine stichhaltigen Nachweise für einen Zusammenhang zwischen Amalgamfüllungen und dem Auftreten ernsthafter Erkrankungen wie Nierenfehlfunktionen, Multipler Sklerose, Alzheimer oder Parkinson gefunden werden. “Es gibt keinen eindeutigen Symptome, bis auf die sehr seltenen Allergien”, bestätigt Professor Klaus Ott von der Poliklinik für Zahnerhaltung in Münster.

Er schätzt die Datenlage als überaus sicher ein, da seit 150 Jahren darüber geforscht wird, wie schädlich Quecksilber für den Menschen ist. Zudem sind heute neue Amalgam-Legierungen im Einsatz, die kaum noch Quecksilber freigeben.