Wie Sie Ihre Kopfschmerzen einfach wegdrücken
Wann | So vertreiben Sie den Schmerz |
Bei den ersten Anzeichen von Kopfschmerzen | ● Legen Sie Zeige- und Mittelfinger beider Hände links und rechts in die Vertiefungen Ihrer Schläfen.
● Geben Sie nun etwas Druck auf die Fingerspitzen und „reiben” Sie kleine Kreise in die Haut. Zählen Sie dabei bis zehn. ● Dann anhalten und die Finger sanft in die Haut drücken. Dabei zählen Sie bis sechs. ● Jetzt den Druck wegnehmen, sodass die Finger nur noch leicht aufliegen. Wieder bis sechs zählen, Druck etwas erhöhen, wieder bis sechs zählen, Druck wegnehmen, usw. ● Das Ganze dreimal wiederholen, dann mit kreisenden Bewegungen, bei denen Sie bis 10 zählen, die Massage beenden. |
Bei akuten Kopfschmerzen | Der Meisterpunkt der Schmerztherapie liegt zwischen Zeigefinger und Daumen. Sie finden ihn ganz einfach, wenn Sie den Daumen dicht an den ausgestreckten Zeigefinger legen. Dadurch entsteht eine Wölbung auf dem Handrücken. Die höchste Stelle dieser Erhebung ist der Akupressurpunkt.
● Den Zeigefinger der rechten Hand legen Sie nun auf den Punkt der linken Hand, den Daumen der rechten Hand legen Sie von unten auf den Punkt. ● Nun üben Sie etwas Druck auf den Zeigefinger aus und reiben kleine Kreise in die Haut. Der Druck sollte relativ kräftig sein, ohne dass Sie jedoch einen Schmerz empfinden. Dabei tief durchatmen und bis zehn zählen. ● Dann den Druck etwas verstärken, wieder bis 10 zählen und tief ein und ausatmen. ● Insgesamt dreimal wiederholen, dann den Schmerzpunkt der anderen Hand ebenso behandeln. |
Bei akuten Kopfschmerzen | Die soeben beschriebene Übung können Sie auch an drei weiteren typischen Kopfschmerz-Punkten ausprobieren:
1. die Mittelfingerspitze, 2. die Stelle zwischen der zweiten und dritten Zehe und 3. die Vertiefung zwischen dem ersten und zweiten Mittelfußknochen. |
Zur vorbeugenden Behandlung | Wenn Sie regelmäßig der Kopfschmerz heimsucht, können Sie die beschriebenen Übungen ein- bis zweimal täglich vorbeugend durchführen. |
Bei Kopfschmerzen, die von Nackenverspannungen herrühren | Fassen Sie die Nackenmuskeln dicht unterhalb des Hinterkopfrands mit dem Daumen auf der einen Seite und mit Zeige- und Mittelfinger auf der anderen Seite eines Nackenmuskels.
● Den Muskelstrang ca. 30 bis 50 Mal kneten, drücken oder reiben. Dasselbe tun Sie anschließend mit dem anderen Nackenmuskel. |
Zur Entspannung bei Kopfschmerzen | Sehr angenehm wird die Massage des Akupressurpunktes zwischen den Augenbrauen empfunden. Drücken Sie ihn ca. zwei Minuten lang mit einer Fingerspitze. |
Was die Mayo-Klink zu Ihren Kopfschmerzen sagt
Stellen Sie sich einmal folgende Situation vor: Jahrzehnte haben Sie gegen Migräne gekämpft. Deshalb war es für Sie eine Erleichterung, dass sich seit Ihrem 60. Geburtstag weniger kräftezehrende Migräne-Anfälle eingestellt haben.
Doch plötzlich, nach einer Phase fast ohne Kopfschmerzen, sind Sie wieder mit Kopfschmerzen konfrontiert, die ganz anders sind als die bisherigen Migräneattacken, die Sie kennen.
Angesichts Ihres Alters und Ihrer medizinischen Vorgeschichte empfiehlt Ihr Arzt einige Bluttests und bildgebende Hirnuntersuchungen, um die möglichen Ursachen Ihrer erneuten Kopfschmerzen einzugrenzen.
Und dann? Dann müssen Sie wissen, dass man bei Kopfschmerzen zwei Gruppen unterscheidet.
Primäre Kopfschmerzen – Diese Kopfschmerzen, wie zum Beispiel Migräne oder Spannungskopfschmerzen, werden durch kein anderes gesundheitliches Problem verursacht.
Sekundäre Kopfschmerzen – Diese Kopfschmerzen sind das Ergebnis einer anderen Erkrankung oder eines anderen gesundheitlichen Problems.
Kopfschmerzen betreffen Erwachsene jeder Altersgruppe. Einige Typen primärer Kopfschmerzen treten typischerweise eher im höheren Alter auf. Gelegentlich entwickeln sich neue primäre Kopfschmerzen bei älteren Menschen.
In dieser Altersgruppe sind sekundäre Kopfschmerzen häufig verbunden mit dem verstärkten Auftreten anderer gesundheitlicher Probleme.
Dazu gehören zum Beispiel subdurale Hämatome (Hirnblutung) oder Riesenzellarteriitis (entzündliche Erkrankung der Arterien).
Es gibt verschiedene Typen primärer Kopfschmerzen wie zum Beispiel Kopfschmerzen vom Spannungstyp, Migräne und chronische tägliche Kopfschmerzen. Primäre Kopfschmerzen machen die Mehrheit der Kopfschmerzen in allen Altergruppen aus.
Bei älteren Menschen sind die meisten Kopfschmerzen eine Fortsetzung primärer Kopfschmerzprobleme, die schon früher im Erwachsenenalter begonnen haben. Dazu gehören zum Beispiel:
Kopfschmerzen vom Spannungstyp
Diese Form der Kopfschmerzen kann sich wie ein enges Band um Ihren Kopf herum anfühlen. Einige Menschen beschreiben diese Kopfschmerzen als dumpfes, pressendes Gefühl.
Im Allgemeinen verschlimmern sie sich nicht durch Aktivität oder Bewegung.
Wenn Sie bereits früher unter Spannungskopfschmerzen gelitten haben, kann sich deren Häufigkeit mit dem Alter verringern. Jedoch sind auch die Kopfschmerzen, die bei vielen Menschen erst in der zweiten Lebenshälfte auftreten oft vom Spannungstyp.
Migräne
Bei älteren Menschen, die in jüngeren Jahren schon Migräne gehabt haben, nimmt die Häufigkeit und Intensität dieser Kopfschmerzform eher ab. Bei einem Drittel der Menschen, die unter Migräne leiden, setzt sich die Migräne auch im höheren Alter fort.
Der Charakter bzw. die Symptome dieser Kopfschmerzen können sich im Alter ändern.
So kann sich im Alter zum Beispiel Kopfschmerz eher ausbreiten anstatt auf einen Bereich fokussiert zu sein. Übelkeit, Erbrechen sowie Licht- und Geräuschempfindlichkeit treten im Alter weniger häufig auf.
Einige Menschen haben bei einer Migräne dafür eher mit Problemen wie einem trockenen Mund zu tun.
Oder sie sehen zum Beispiel sehr blass aus. Einige ältere Erwachsene haben auch schmerzlose visuelle Wahrnehmungsstörungen, die auch ohne die typischen Migräne-Kopfschmerzen auftreten kann (der medizinische Fachbegriff dafür lautet Migräne mit Aura).
Chronische tägliche Kopfschmerzen
Kopfschmerzen, die an mehr als 15 Tagen pro Monat auftreten, werden als chronische tägliche Kopfschmerzen betrachtet.
Zu den am häufigsten auftretenden chronischen täglichen Kopfschmerzen in allen Altersgruppen gehören Migräne und Spannungskopfschmerzen. Es gibt auch weniger verbreitete Kopfschmerzen, die chronisch sein können
Die sogenannten hypnic headaches, ein primär schlafgebundener Kopfschmerz (der auch als Wecker- oder Alarm-Kopfschmerz bezeichnet wird), betrifft fast ausschließlich ältere Menschen, vor allem Frauen.
Die seltene Kopfschmerzerkrankung führt dazu, dass die betroffene Person zur selben Nachtzeit mit moderaten bis starken dumpfen oder drückenden Kopfschmerzen aufwacht, die für eine kurze Zeit anhalten.
Cluster-Kopfschmerzen sind ebenfalls selten. Sie zeichnen sich durch starke Schmerzen aus, die über einen Zeitraum von Wochen und Monaten sehr häufig auftreten können, gefolgt von einer Phase ohne Kopfschmerzen.
Diese Kopfschmerzen treten typischerweise im Bereich von Schläfe und Augen auf und sind begleitet von Symptomen wie zum Beispiel Tränenfluss, verstopfte oder laufende Nase.
Die Kopfschmerzattacke dauert in der Regel zwischen 30 Minuten und drei Stunden.
Wichtig: Eine weitere Form chronischer Kopfschmerzen kann aufgrund von übermäßiger Medikamenteneinnahme auftreten.
Diese Kopfschmerzen können auftreten, wenn Schmerzmittel – sowohl rezeptfreie als auch verschreibungspflichtige – regelmäßig, das heißt mehr als zwei- oder dreimal pro Woche zur Linderung von Kopfschmerzen eingenommen werden.
Es kann sich ein Teufelskreis aus häufigen Kopfschmerzen entwickeln, die dann erneut auftreten, wenn sich die Wirkung der Schmerzmittel abnutzt und höhere Dosen erforderlich sind, um die Schmerzen zu bekämpfen.
Medikamentenbedingte Kopfschmerzen treten häufig nach dem Aufwachen und in der Regel täglich oder nahezu täglich auf.
Sekundäre Kopfschmerzen
Mit zunehmendem Alter steht die Entwicklung neuer Formen von Kopfschmerzen häufiger mit anderen gesundheitlichen Problemen in Zusammenhang.
Grundsätzlich gilt: Bei neu auftretenden Kopfschmerzen, die ab dem Alter von 50 Jahren auftreten, sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden.
Beobachten Sie Kopfschmerzen ab dem 50. Lebensjahr, wenn Sie Beschwerden haben, die aus dem üblichen Rahmen fallen. Eine Reihe von Erkrankungen und gesundheitlichen Problemen treten in diesem Alter häufiger auf.
Zu den gesundheitlichen Problemen, die bei älteren Menschen im Zusammenhang mit sekundären Kopfschmerzen auftreten können, gehören:
Riesenzellarteriitis
Diese entzündliche Erkrankung der Arterien kann zu Kopfschmerzen führen. Aber auch zu Kieferschmerzen beim Kauen und zu Sehstörungen wie verschwommenem Sehen oder doppelten Bildern.
Eine umgehende Behandlung kann vor dem Verlust des Sehvermögens oder einem Schlaganfall schützen.
Transitorische ischämische Attacken (TIA)
Ein unterbrochener Blutfluss zum Gehirn kann zu Kopfschmerzen führen. Kopfschmerzen aufgrund einer TIA oder eines Schlaganfalls können begleitet sein von Schwächegefühlen in Ihren Armen oder Beinen, Taubheit, Seh- und Sprach-, Gleichgewichts- und Funktionsstörungen.
Subdurales Hämatom
Der Riss eines Blutgefäßes unter der harten Hirnhaut (Bereich zwischen Hirn und der äußersten der drei Membranen) kann zu einem Bluterguss (Hämatom) führen, wodurch Hirngewebe zusammengestaucht wird.
Die Kopfschmerzen können während des Tages auftauchen und wieder abklingen, manchmal dauern sie nur wenige Minuten.
Wann Sie Hilfe suchen sollten
Wenn Sie über 50 Jahre alt sind und eine Kopfschmerzsymptome haben, die bei Ihnen nie zuvor aufgetreten ist oder Ihre Kopfschmerzen nach einem veränderten Muster ablaufen, dann ist es grundsätzlich ratsam, sich an Ihren Arzt zu wenden.
Achten Sie auf jede Veränderung, die Sie im Zusammenhang mit Ihren Kopfschmerzen feststellen.
Mit diesen Informationen kann Ihr Arzt besser bestimmen, ob bei Ihnen primäre oder sekundäre Kopfschmerzen vorliegen.
Darüber hinaus sollten Sie auch wissen, wann Kopfschmerzen einen Notfall darstellen und Sie sich umgehend behandeln lassen sollten. Eine sofortige Notfallbehandlung ist in folgenden Fällen erforderlich:
- die Kopfschmerzen treten plötzlich oder heftig auf, wie ein Donnerschlag
- die Kopfschmerzen werden begleitet von Fieber, einem steifen Nacken, Verwirrtheit, Krampfanfällen, Doppelbildern, Kraftlosigkeit, Taubheit oder Sprechschwierigkeiten.
- die Kopfschmerzen beginnen unmittelbar nach anstrengender körperlicher Betätigung
- die Kopfschmerzen entwickeln sich nach einer Kopfverletzung, einem Sturz oder Schlag.
Fazit: Mit Kopfschmerz ist nicht zu spaßen. Und ein Spaß ist er erst Recht nicht.