Reizmagen als mögliche Ursache für Magenbeschwerden
- Häufige Auslöser für einen Reizmagen
- Die ersten Anzeichen eines Reizmagens
- Vorsicht vor diesen Lebensmitteln, wenn Ihr Magen drückt
- Wie entwickelt sich eine Magenschleimhautentzündung?
- Akute Magenschleimhautentzündung: Ursachen
- Lebensmittel für einen leidgeplagten Reizmagen
- 7 Tipps, mit denen Sie gegen das Leiden aktiv werden
Magenschmerzen, Übelkeit und Völlegefühl: Ihr Verdauungstrakt ist einfach ausgesprochen empfindlich.
Stress, fettes Essen oder Alkohol schlagen Ihnen schnell auf den Magen und lösen dann heftige Beschwerden aus.
In den meisten Fällen ist Ihr Magen einfach überlastet.
Hinter Magenbeschwerden können organische Ursachen stecken, beispielsweise eine handfeste Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder gar ein Magengeschwür (Ulcus).
Bei 30 bis 50 Prozent der Patienten, die ihren Arzt wegen eines Magenleidens aufsuchen, lautet die Diagnose jedoch „Reizmagen”.
Die Betroffenen leiden unter Beschwerden, obwohl keine krankhaften Veränderungen des Magens nachweisbar sind: Ihr Magen ist einfach überlastet.
Häufige Auslöser für einen Reizmagen
- ungünstige Ernährungsgewohnheiten (fettes Essen, Alkohol)
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Rauchen
- psychische Belastungen (Stress, Überforderung, Kummer, Sorgen)
Die ersten Anzeichen eines Reizmagens
- Sie verspüren ein Druckgefühl im Oberbauch.
- Sie leiden häufiger unter Übelkeit oder Erbrechen.
- Sie haben oft wenig Appetit.
- Sie bemerken einen Druckschmerz im Magenbereich.
Die Differenzierung zwischen einem Reizmagen und einer Magenschleimhautentzündung ist allein aufgrund der beschriebenen klinischen Symptome nicht möglich.
Vorsicht vor diesen Lebensmitteln, wenn Ihr Magen drückt
Diese Lebensmitteln, bekommen einem empfindlichen Magen oft nicht gut:
- fette, scharf, gebratene und frittierte Speisen
- geräucherte (z. B. roher Schinken, Fisch) und gepökelte Lebensmittel (z. B. Kasseler)
- Hülsenfrüchte und Gemüse wie Kohl, Paprika, Lauch, Zwiebeln, Gurken oder Pilze
- unreifes Obst, rohes Steinobst wie Kirschen oder Pflaumen
- Gewürze wie Curry, Senf, Meerrettich, Knoblauch
- gekochte Eier
- Süßigkeiten
- Alkohol
- kohlensäurehaltigen Getränken wie Limonade oder Cola
- Kaffee
- Nikotin
Wie entwickelt sich eine Magenschleimhautentzündung?
Normalerweise schützt die Magenschleimhaut Ihren Magen vor der Salzsäure, die in Ihrem Magen natürlicherweise aktiv ist.
Die Säure tötet Bakterien ab, die Sie mit der Nahrung aufnehmen, und aktiviert eiweißspaltende Enzyme für Ihre Verdauung.
Ist Ihre Magenschleimhaut allerdings geschädigt oder ist die Säureproduktion zu hoch, kann sich bei Ihnen eine akute Magenschleimhautentzündung entwickeln.
Besteht das Leiden länger, kann es chronisch werden oder zu einem Magengeschwür (Ulcus ventriculi) führen.
Ein Magengeschwür ist eine Wunde in der Wand Ihres Magens, die bis in die tiefen Muskelschichten reichen kann.
In etwa 5 Prozent der Fälle kann es zum gefürchteten Magendurchbruch kommen.
So kann der Mageninhalt (Gemisch aus Nahrung, Säure, Verdauungsenzymen und Bakterien) in den Bauchraum gelangen.
Typische Folge ist eine Bauchfellentzündung, die eine lebensbedrohliche Situation darstellt. Suchen Sie also bei Magenbeschwerden immer frühzeitig einen Arzt auf.
Akute Magenschleimhautentzündung: Ursachen
Hierbei treten Ihre Beschwerden plötzlich auf. Häufige Auslöser sind zum Beispiel:
- akute Infektionen mit Bakterien, Viren oder Schimmelpilzen
- Lebensmittelvergiftungen (verdorbene Speisen)
- zu viel Nikotin, Alkohol, Kaffee, scharfes Essen
- starker psychischer oder körperlicher Stress (große Verletzungen, Unfälle, Operationen, Verbrennungen, Kreislaufschock)
- einige Medikamente, beispielsweise Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Rheumamedikamente (Diclofenac), Wirkstoffe, die im Rahmen einer Chemotherapie zum Einsatz kommen, Kortison (vor allem in Kombination mit Schmerzmitteln)
- Strahlentherapie
- Verätzungen durch Säuren oder Laugen
Lebensmittel für einen leidgeplagten Reizmagen
- abgelagerte Produkte, Brot aus vollem, jedoch fein gemahlenem Korn, fettarme Backwaren wie Obstkuchen mit Hefeteig
- Pellkartoffeln, Salzkartoffeln Kartoffelbrei (fettarm zubereitet)
- junge und zarte, schonend und fettarm zubereitete Gemüsesorten wie Karotten, Blumenkohl, Kohlrabi, Blattsalate, Brokkoli
- rohes reifes Obst, gedünstetes Obst, Kompott, qualitativ hochwertige Obstsäfte
- mageres, zartes Fleisch gekocht, gegrillt oder in Folie zubereitet
- magere Wurstsorten wie Geflügelwurst, gekochter Schinken, deutsches Corned Beef, Roastbeef
- Seefische (sofern es Ihnen bekömmlich ist, auch fette), Süßwasserfische gekocht, gedünstet oder gegrillt
- weichgekochte Eier, Eierstich, Rühreier, Pfannkuchen (nicht zu braun gebacken)
- fettarme Milch, Buttermilch, Molke, Kefir, Dickmilch, Quark, fettarme Käsesorten
- Kaffee, koffeinfreier Kaffee, Malzkaffee, Tee, Grün-, Kräuter- und Früchtetee, Mineralwasser mit wenig Kohlensäure, stilles Wasser, Leitungswasser
- naturbelassenes Olivenöl, Lein- oder Rapsöl, Omega-3-Fettsäuren aus fettem Seefisch (oder aus Kapseln aus der Apotheke)
7 Tipps, mit denen Sie gegen das Leiden aktiv werden
Eine akute Gastritis heilt in der Regel von alleine und folgenlos aus, wenn Sie Ihren Magen etwas schonen:
- Essen Sie ein bis zwei Tage nichts oder nur leichte Kost. Ab dem zweiten Tag verzehren Sie wieder kleine Essensportionen, die Sie auf fünf bis sechs Mahlzeiten verteilen.
- Trinken Sie viel, aber Getränke, die Ihren Magen nicht noch zusätzlich reizen: Wasser und lauwarmer Tee. Verzichten Sie auf Kaffee, alkoholische und kohlensäurehaltige Getränke und säurehaltige Säfte.
- Wählen Sie gut verträgliche, leicht verdauliche Kost aus wie Haferschleim, Zwieback oder geriebenen Apfel.
- Meiden Sie hastiges Essen und fette, scharfe oder gebratene Speisen.
- Zusätzliche Linderung verschaffen Ihnen Tees oder Tropfen mit Pflanzenwirkstoffen, beispielsweise aus Kamillenblüten, Galantwurzel, Schafgarbenkraut oder Süßholzwurzel (Apotheke/ Drogeriemarkt).
- Stress kann Ihre Magensäureproduktion anregen. Regelmäßige körperliche Bewegung ist die beste und natürlichste Maßnahme, mit der Sie sich von Stresshormonen befreien.
- Lokale Wärmeanwendungen (Wärmflasche), werden von vielen Patienten als angenehm empfunden.