Schleimbeutelentzündung – Ursachen, Symptome & Behandlung der Bursitis
- Alle Informationen über die Bursitis/Schleimbeutelentzündung
- Was ist eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis)?
- Welche Körperteile sind betroffen?
- Für was ist ein Schleimbeutel gut?
- Wie sind Gelenke aufgebaut?
- Was sind Auslöser einer Schleimbeutelentzündung?
- Was sind Anzeichen einer Schleimbeutelentzündung?
- Schleimbeutelentzündung Behandlung & Diagnose: Hausarzt oder Orthopädie bei Bursitis?
Alle Informationen über die Bursitis/Schleimbeutelentzündung
- Definition: Entzündung des Schleimbeutels an verschiedenen Gelenken
- Synonym: Bursitis
- Auftreten: Schulter, Ellenbogen, Knie, Oberschenkel, Hüfte, Handgelenk, usw.
- Auslöser: Überbeanspruchung, Verletzungen, Infektionen
- Symptome: Schmerzen und Druckgefühle, nicht bei jedem gleich
- Hausmittel: Kältekompressen, Wärmekissen, Kräftigungs- & Dehnübungen
Was ist eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis)?
Bei einer Schleimbeutelentzündung handelt es sich um eine Entzündung eines Bursa synovialis, das ist ein Säckchen, welches in der Nähe von Gelenken vorkommt. Es ist überall dort vorhanden, wo eine höhere Belastung entsteht. Im menschlichen Körper existierten über 200 dieser kleinen Beutel. Und zwar immer dann, wenn Haut, Sehnen und Muskeln direkt neben einem Knochen liegen.
Bursitis ist nur eine andere Bezeichnung für die Schleimbeutelentzündung. „Bursa”, das sind die Gelenksäckchen; „-itis” ist die Endung für eine Entzündung. Der Plural von Bursitis lautet Bursitiden.
Welche Körperteile sind betroffen?
Besonders häufig sind die Ellenbogen, Knie, Schultern und die Oberschenkel von einer Schleimbeutelentzündung betroffen. Hier liegen üblicherweise vermehrt Belastungszonen, die eine Bursitis begünstigen.
Für was ist ein Schleimbeutel gut?
Normalerweise sorgen die Schleimbeutel dafür, dass sich der Mensch reibungslos bewegen kann, indem die Reibung der Knochen aneinander vermieden wird. Gefüllt mit Gelenkflüssigkeit (Synovia) und umgeben von einer festen Bindegewebsschicht, erfüllen die Schleimbeutel diesen Zweck sehr gut und bieten eine große Elastizität. Diese sorgt dafür, dass unsere Bewegungen geschmeidig wirken und wenig Bewegungseinschränkungen existieren.
Immer dann, wenn ein solches Säckchen verletzt, unter Dauerreizung steht oder infiziert wird, dann kann es zu einer Entzündung kommen, die unterschiedlich schmerzhaft ausfällt. Insbesondere, wenn ein Schleimbeutel von Belastungszonen betroffen ist, können die Schmerzen stark ausfallen.
Was ist eine Bursitis subdeltoidea?
Bei Bursitis subdeltoidea handelt es sich um eine Schleimbeutelentzündung in der Schulter. Die Bursa subdeltoidea ist ein großer Schleimbeutel, der die reibungsfreien Bewegungen des Oberarmkopfes ermöglicht.
Eine Schulterbursitis ist sehr häufig und verursacht starke Schmerzen. Sie entsteht bei chronischer Überlastung, üblicherweise bei Menschen, die mit den Armen über dem Kopf arbeiten oder Sportarten ausüben, die viele solcher Bewegungen voraussetzen.
Bursitis olecrani: Das steckt dahinter
Eine Schleimbeutelentzündung im Ellenbogen wird Bursitis olecrani genannt. Diese ist die typische Bursitis von Personen, die ihre Ellenbogen bei der Arbeit oder beim Sport stark belasten. Meist sind mit dieser Schleimbeutelentzündung anfangs keine großen Schmerzen verbunden. Stattdessen besteht nur ein Druckgefühl. Wird der Ellenbogen aber nicht geschont, sind auch bei einer Bursitis olecrani die Schmerzen bald vorhanden.
Was ist eine Bursitis praepatellaris?
Die Bursitis praepatellaris ist eine Schleimbeutelentzündung am Knie. Durch langes Knien schwellen die Schleimbeutel in dieser Region an, schmerzen und werden warm. Da es am Kniegelenk mehrere Schleimbeutel gibt, die sich entzünden können, ist eine Bursitis an diesem Gelenk besonders unangenehm.
Die Knie sind darüber hinaus auch so schon recht empfindlich sowie im Alltag stark in Gebrauch, sodass bei einer Bursitis praepatellaris die Beschwerden groß sind. Oftmals sorgt nur das Stillhalten für eine Entlastung des Gelenks.
Das steckt hinter einer Bursitis trochanterica
Die Bursitis trochanterica ist eine Schleimbeutelentzündung der Hüfte. Frauen betrifft diese Form der Bursitis häufiger als Männer, auch hier ist die Beweglichkeit des Gelenks im Alltag oft notwendig.
Infolgedessen kommt es bei einer Schleimbeutelentzündung der Hüfte ebenfalls zu starken Einschränkungen durch Schmerzen und Schwellungen.
Wie sind Gelenke aufgebaut?
Herzstück der Gelenke ist der Knorpel. Er ist in jedem Gelenk vorhanden und verhindert, dass Reibung entsteht. Somit ermöglicht der Knorpel zu einem großen Teil, dass gelenkschonende Bewegungen möglich sind. Geht die Gleitwirkung des Knorpels verloren, dann reiben die Knochen direkt aufeinander, wodurch Abnutzungserscheinungen, aber auch Beschwerden entstehen.
Leider ist das Knorpelgewebe sehr empfindlich. Die lebenswichtigen Nährstoffe erhält es durch die Synovia, die Gelenkflüssigkeit und nicht durch Blutgefäße. Synovia wird von der Gelenkinnenhaut gebildet und es besteht ununterbrochen ein Kontakt zwischen ihr und dem Knorpel.
Zum einen werden dadurch alle Nährstoffe zu dem Knorpel transportiert, zum anderen werden aber auch Abbauprodukte wieder weggespült. Dieses sehr komplizierte und aufeinander abgestimmte System ist eindrucksvoll, aber auch anfällig für Störungen.
Was sind Auslöser einer Schleimbeutelentzündung?
Auslöser für eine Schleimbeutelentzündung können bakterielle Infektionen sein, zu denen es nach einer Verletzung in der Nähe des Schleimbeutels kommen kann. Das Gefährliche: Die Entzündung kann sich in diesem Fall ausbreiten und im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen. Daher ist in einem solchen Fall eine Operation üblich.
Welche Risikogruppen für eine Schleimbeutelentzündung gibt es?
Entzünden sich die schützenden Schleimbeutelkissen, dann liegt in den meisten Fällen eine Überlastung vor.
Als Risikogruppen gelten alle, die viel am Schreibtisch sitzen und ihre Gelenke dabei strapazieren. Diesem Risiko sind aber auch etwa Fliesenleger ausgesetzt, die viel auf den Knien arbeiten oder Sportler, die ihren Körper durch Stöße, Stürze oder einseitige Belastung strapazieren. Aber auch Studierende sind eine Risikogruppe für die Bursitis. Bei langem Lesen und Aufstützen der Ellenbogen können ebenfalls Schleimbeutelentzündungen entstehen.
Eine Bursitis kann aber auch noch auf verschiedene andere Auslöser zurückzuführen sein.
Auslöser einer Bursitis:
- Traumata
- Arthritis
- Unnormale Bewegungen
- Muskelanspannung
- Rückenprobleme
- Unterschiedliche Beinlänge
- Fehlstellungen der Gelenke
Was sind Anzeichen einer Schleimbeutelentzündung?
Eine Schleimbeutelentzündung kann an unterschiedlichen Stellen des Körpers auftreten und sich dort auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen. Üblicherweise beginnt eine Bursitis mit schwachen Beschwerden und verschlimmert sich, je länger die Belastung und Entzündung andauert.
Wie bemerke ich eine Schleimbeutelentzündung?
- Schmerzen bei bestimmten Bewegungen
- Eingeschränkte Bewegungen eines Gelenks
- Reiben & Brennen in der Gelenkregion
- Schwellung
- Überwärmung & Rötung in der jeweiligen Gelenkgegend
Der Schmerz verstärkt sich durch Belastung:
- Lagerung auf der betroffenen Stelle
- Direkte Belastung des betroffenen Gelenks
- Langes leichtes Belasten des betroffenen Gelenks
Bursitis: Schwellungen & Schmerzen
Häufig macht sich eine Bursitis nicht mit Schmerzen, sondern ausschließlich durch eine Schwellung bemerkbar. Der Beutel bildet dann mehr Flüssigkeit und schwillt an. Er ist überwärmt und kann anschließend in der Folge starke Schmerzen verursachen.
Die entzündeten Schleimbeutel um das Kniegelenk sowie an der Schulter und Hüfte hingegen, machen sich zunächst kaum durch Schmerzen bemerkbar. Dies liegt insbesondere an ihrer tieferen Lage im Gewebe. Bei einem Verdacht auf eine Schleimbeutelentzündung wird der Arzt diesen Verdacht über eine Ultraschalluntersuchung validieren.
Schleimbeutelentzündung Behandlung & Diagnose: Hausarzt oder Orthopädie bei Bursitis?
Schleimbeutelbursitis ist weit verbreitet. Sobald sie erkannt wird, kann man sie jedoch durch einfache Übungen zu Hause in den Griff bekommen.
Schleimbeutelentzündung Diagnose: So wird eine Bursitis diagnostiziert
Schleimbeutelentzündungen sind nicht immer die erste Erkrankung, die unter Schmerzen leidende Menschen als ihre Leidensursache vermuten. Schnell werden Vermutungen wie Arthritis laut. Ein Arzt kann jedoch mit einfachen Mitteln erkennen, ob es sich stattdessen um eine Bursitis handelt. Schon durch Druck auf die entzündete Stelle kann ein starker Schmerz ausgelöst werden.
Wie wird eine Bursitis behandelt?
Als das Kernstück einer Bursitistherapie gilt die Entlastung des jeweiligen Gelenks mit dem entzündeten Schleimbeutel. Darüber hinaus helfen Kältepackungen (Coldpacks) und Wärmepacks gegen die Schmerzen.
Generell wirkungsvolle Maßnahmen bei der Behandlung einer Schleimbeutelentzündung sind Ruhephasen und sanfte Kräftigungs- und Dehnübungen für die Hüfte.
Medikament bei einer Schleimbeutelentzündung
Eine Bewegungstherapie und eine Injektion von Wirkstoffen, die abschwellend oder entzündungshemmend wirken (Ibuprofen, Diclofenac), können bei der Linderung von Beschwerden unterstützen. Oft helfen aber auch schon Schmerztabletten und Salben mit Acetylsalizylsäure (Aspirin®), Ibuprofen oder Diclofenac (Voltaren®).
Bursitis Übungen lindern Schmerzen
Die Übungen, die jeweils bei einer Schleimbeutelentzündung helfen können, sind natürlich davon abhängig, welcher Schleimbeutel an welchem Gelenk betroffen ist. Ein Arzt oder Physiotherapeut kann helfen, die richtigen Übungen zu finden und Empfehlungen aussprechen. Immer gilt: Schmerzen müssen vermieden werden. Durch falsches Durchführen von Übungen aufgrund von Schmerzen können die Beschwerden verschlimmert werden.
Es gibt verschiedene physiotherapeutische Verfahren, die Abhilfe schaffen können:
Kräftigung & Dehnung | Durch Kräftigung- und Dehnungsübungen, die auch zu Hause durchgeführt werden können, wird die Muskulatur am betroffenen Gelenk gestärkt. |
Elektrotherapie | Bei diesem Verfahren werden elektrische Ströme in den Körper geleitet und der Schmerz reduziert. Eine solche Therapie ist die transkutane elektrische Nervenstimulation, kurz: TENS. |
Stoßwellentherapie | Bei der Stoßwellentherapie werden die Entzündungsstellen selbst therapiert, um ihre Heilung zu beschleunigen. |
Wärme- & Kältetherapie | Auch Wärme und Kälte sowie Massagen haben einen positiven Effekt auf die Heilung von Bursitis. Diese haben ebenfalls einen schmerzlindernden Effekt. |
Schleimbeutelentzündung: Hausmittel gegen den Schmerz
Auch schmerzlindernde Mittel aus der Naturapotheke können die Behandlung unterstützen. Dazu gehören Präparate aus der Teufelskralle (z. B. Rivoltan®, Teufelskralle von Stada® oder ratiopharm®) oder der Weidenrinde (z. B. Assalix®, Optovit actiflex®, Proaktiv®).
Schleimbeutelentzündung mit Operation therapieren
Falls die Beschwerden auch nach langer und umfangreicher konservativer Therapie nicht abklingen, so gibt es auch chirurgische Verfahren, die gegen entzündete Schleimbeutel eingesetzt werden können. Diese gelten allerdings als letzte Option. Bei bakteriellen Infektionen hingegen ist die Entfernung des Schleimbeutels die Regel, denn sonst könnte eine Sepsis eintreten.
Dieses Verfahren einer Schleimbeutelentfernung wird Bursektomie genannt. Die Entfernung ist relativ unkompliziert und verursacht keine bleibenden Probleme. Der fehlende Schleimbeutel wird vom Körper automatisch neu gebildet.
Durch eine Narbenbildung kann es neben den kosmetischen Folgen des Eingriffs allerdings auch zu Einschränkungen in der Mechanik des Gelenks durch die Narbe kommen. Nach der Operation kann es zudem zu Hämatomen und Nervenfunktionsstörungen kommen, die allerdings nur vorrübergehend sind.