Seitenstrangangina: Ursachen, Symptome & Behandlung

Seitenstrangangina, Angina
Юлия Лисяная - Adobe Stock
Inhaltsverzeichnis

Die Seitenstrangangina im Überblick

  • Definition: Akute Rachenentzündung mit angeschwollenen Seitensträngen
  • Übertragung: Tröpfcheninfektion durch Viren
  • Symptome: Schluckbeschwerden, trockener Husten, Fieber, Reizhusten, Abgeschlagenheit
  • Behandlung: Entzündungshemmende Medikamente, Lutschtabletten zur Linderung, diverse Hausmittel
  • Vorbeugung: Stärkung des Immunsystems durch einen gesunden Lebensstil, ausreichend Flüssigkeitsaufnahme, regelmäßiges Händewaschen

Was ist eine Seitenstrangangina?

Der Begriff Seitenstrangangina definiert eine akute Rachenentzündung. Diese kommt eher selten vor, weist aber vergleichbare Symptome wie eine normale Rachenentzündung auf.

Zur Risikogruppe zählen vor allem Personen, deren Mandeln bereits entfernt wurden. Da die Rachenmandeln normalerweise für den Schutz vor Viren verantwortlich sind, zählen Menschen ohne solche zur Risikogruppe für Seitenstrangangina. Sie sind anfälliger für Krankheiten wie dieser.

Eine akute Rachenentzündung wird oft durch eine Infektion mit Viren hervorgerufen und verschlechtert sich durch eine bakterielle Infektion. Entzündete Seitenstränge sind häufig dick angeschwollen, rot verfärbt und mit weißen Pünktchen übersät.

Wo liegen die Seitenstränge?

Seitenstränge sind die Lymphbahnen im Rachen, die an der Rachenwand im hinteren Bereich entlanglaufen. Da sich diese rechts und links im Rachen befinden, sprechen Ärzte bei einer Entzündung von einer Seitenstrangangina.

Da die Seitenstränge an der Verbindungsröhre zwischen Ohr und Rachen beginnen, können bei einer Seitenstrangangina auch Ohrenschmerzen auftreten. Die Eustachische Röhre ist die Verbindung zwischen dem Rachenraum und dem Ohr. Diese sorgt bei einem gesunden Menschen für den Druckausgleich im Ohr beim Sprechen oder Schlucken.

Wenn die Seitenstränge stark entzündet sind, kann dieser Druckausgleich gestört sein und es können Schmerzen im Ohr auftreten. Die Entzündung kann sich durch die Eustachische Röhre auf das Mittelohr ausdehnen, was dann zu einer Mittelohrentzündung führt.

Seitenstrangangina Anatomie

Wie lassen sich typische Symptome bei einer Seitenstrangangina erkennen?

Die Symptome werden oft mit einer herkömmlichen Rachenentzündung oder Erkältung verwechselt. Trotz der Ähnlichkeiten der beiden Krankheiten, sind einige typische Anzeichen zu erkennen.

Eine Seitenstrangangina löst primär Schluckbeschwerden und ein Kratzen im Hals aus. Anschließend verschlimmern sich die Symptome durch trockenen Husten. Unter Umständen kann der trockene Husten sich zu einem schweren Reizhusten entwickeln. Neben den typischen Symptomen können zusätzlich AbgeschlagenheitFieber und ein allgemeines Unwohlsein auftreten.

Weitere klassische Anzeichen kann der Arzt bei einer Untersuchung feststellen. Beim Blick in den Hals zeigen sich die geröteten und angeschwollenen Seitenstränge in diesem Fall sehr deutlich. Die Seitenstränge (Lymphbahnen) sind meist mit kleinen weißen Punkten gekennzeichnet. Zudem sind die Lymphknoten meist geschwollen.

Symptome der Seitenstrangangina

  • Schluckbeschwerden
  • Kratzen im Hals, Halsschmerzen
  • Trockener Husten, Reizhusten
  • Abgeschlagenheit
  • Fieber
  • Allgemeines Unwohlsein
  • Kopf- und Gliederschmerzen

Die Symptome der Seitenstrangangina und einer Rachenentzündung unterscheiden sich vorerst kaum voneinander. Allerdings sind bei einer ersterer Symptome wie Schluckbeschwerden und starke Halsschmerzen viel stärker ausgeprägt als bei einer normalen Rachenentzündung.

Da die Erkrankung vor allem Menschen betrifft, bei denen die Rachenmandeln entfernt wurden, wird die Entzündung hier nicht gestoppt, sondern setzt sich weiter fort. Folglich schwillt der Hals im Inneren im Bereich der Lymphbahnen stärker an. Das Schlucken schmerzt und fällt schwer; die Schmerzen sind stärker zu spüren als bei einer Rachenentzündung.

Seitenstrangangina Symptome

Was sind Ursachen von Seitenstrangangina?

Die primäre Ursache ist häufig eine Virusinfektion der oberen Atemwege, wie etwa eine typische Erkältung. Sehr oft befallen Viren zuerst die Schleimhäute in der Nase und verursachen dann dort eine Entzündung.

Danach verbreitet sich das Virus über die Rachenschleimhaut. Erste Symptome sind ein Kratzen im Hals und Hustenreiz. Auf der Schleimhaut können sich Bakterien gut vermehren. Eine solche Bakterieninfektion kündigt sich durch einen gelblich-weißen Schleim im Rachen und ein Anschwellen der Lymphknoten an.

Menschen, denen die Mandeln entfernt wurden, erkranken meist häufiger. Ohne die immunstarken Mandeln als Teil der körpereigenen Abwehr können Krankheitserreger leichter in die Rachenschleimhaut eindringen und sich dort vermehren.

Ist eine Seitenstrangangina ansteckend?

Eine Seitenstrangangina ist hochansteckend, da die Übertragung des Virus durch Tröpfcheninfektion beim Husten passieren kann.

Wann die Erkrankung überwunden ist und keine Ansteckungsgefahr mehr besteht, kann ein Arzt feststellen. Dieser nimmt dafür einen Abstrich der Rachenschleimhaut. Sind noch Erreger nachweisbar, ist die Erkrankung des jeweiligen Patienten noch immer ansteckend. Dies ist bei der Anwendung von Hausmitteln meist noch fünf Tage nach Ausbruch der Krankheit, bei einer medizinischen Behandlung meist nur zwei Tage lang der Fall.

Die Übertragung der Erreger erfolgt über eine Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen) von Mensch zu Mensch.

Wie wird eine Seitenstrangangina diagnostiziert?

Mit einer Lampe und einer Lupe untersucht der Arzt den Rachen des erkrankten Patienten. Sofern eine Seitenstrangangina vorliegt, sind die Seitenstränge rot und mit kleinen, weißen Punkten versehen.

Durch die Schwellung wirken die Lymphbahnen im Rachen bei der Untersuchung wie Stifte. Im schlimmsten Fall können die Seitenstränge auch äußerlich sichtbar sein.

Ob Viren oder Bakterien die Ursache der Seitenstrangangina sind, klärt der Arzt anhand der Symptome. Sind die Halsschmerzen Teil einer Erkältung, und tritt dadurch beispielsweise auch Schnupfen auf, gelten Viren als Auslöser.

Was kann man bei einer Seitenstrangangina tun?

Grundsätzlich heilt die Erkrankung problemlos von selbst ab. Erkrankte sollten während der Seitenstrangangina, die Zeit im Bett verbringen und sich selbst schonen. Damit die Symptome gelindert werden können, helfen zur Behandlung warme Halswickel, Nasentropfen, Lutschtabletten und Kamillentee. Inhalieren kann die entzündeten Schleimhäute zu besänftigen.

Eine Seitenstrangangina ist ansteckend, daher sollten Betroffene möglichst wenig direkten Personenkontakt haben und es meiden, mit gesunden Personen Körperflüssigkeiten auszutauschen.

Hinweis

Bei einer Seitenstrangangina sollte der Kontakt mit anderen vermieden werden, um die Ansteckungsgefahr zu verringern!

Kräutertees helfen sehr gut bei der Linderung der Symptome. Vor allem Kamillen-, Salbei– oder Fencheltee wirken schmerzlindernd und beruhigend auf die Entzündung im Rachenbereich. Zusätzlich können Lutschtabletten zur Linderung des Schmerzes eingenommen werden.

Bei einer Seitenstrangangina können Hausmittel, wie Meersalzlösungen zum Gurgeln die Schmerzen lindern. Betroffene sollten zur Behandlung außerdem viel Wasser trinken. Die Zufuhr von Flüssigkeit unterstützt die Speichelproduktion und stärkt das Immunsystem.

Kalte Halswickel stellen eine gute Möglichkeit dar, um starken Halsschmerzen und Beschwerden beim Schlucken entgegenzuwirken. Halswickel unterstützen die Durchblutung und sind zudem entzündungshemmend.

Sollte der Erkrankte Kälte als unangenehm empfinden oder bei der Anwendung von kalten Halswickel frieren, können auch warme Wickel benutzt werden. Bei diesen ist es wichtig, dass die Wärme währenddessen stets aufrecht erhalten wird.

Hausmittel, die zur Behandlung einer Seitenstrangangina nützlich sind:

  • Halswickel (warm, kalt)
  • Lutschtabletten
  • Kräutertees (Salbei, Kamille, Fenchel)
  • Inhalation
  • Gurgeln von Meersalzlösungen
  • Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme

Sollte trotz der Anwendung von Hausmittel keine sichtbare Besserung eintreten oder sich die Symptome noch verstärken, sollte auf jeden Fall ein HNO-Arzt konsultiert werden. Liegt eine Infektion mit Bakterien vor, kann eine Seitenstrangangina ebenso medikamentös mit Antibiotika behandelt werden.

Medikamente, die bei einer Seitenstrangangina verordnet werden: 

  • Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente
  • Antibiotika im Falle einer Bakterieninfektion
Seitenstrangangina Behandlung

Wie kann man einer Seitenstrangangina vorbeugen?

Da eine Seitenstrangangina als Folge eines geschwächten Immunsystems auftritt, ist grundsätzlich ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft als vorbeugende Maßnahme ratsam.

Hygiene kann dabei helfen, die krankheitserregenden Keime nicht weiter zu verbreiten. Daher sollte man die Hände stets gründlich waschen. Aber auch das Vorhalten der Hände beim Niesen oder die Verwendung von frischen Taschentüchern sind wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung einer Seitenstrangangina.

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist bei der Stärkung des Immunsystems ebenso hilfreich. Dies hydriert die Schleimhäute im Rachenraum und hilft, dass Viren einfacher ausgeschwemmt werden können. Der Hals sollte vor allem in kalten Monaten warm gehalten werden. Auch Dampfinhalationen, die beispielsweise mit Kamillentee durchgeführt werden, tragen dazu bei, dass die Nase und Nebenhöhlen nicht verschleimt werden und Bakterien keine Angriffsfläche haben.

So kann man einer Seitenstrangangina vorbeugen:

  • Immunsystem stärken: Auf eine gesunde, vitalstoffreiche Ernährung achten.
  • Ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser und ungezuckerten Kräutertees zu sich nehmen.
  • Hals-Nacken-Bereich vor kaltem Wind schützen.
  • Beim Autofahren die Fenster schließen, um kalten Luftzug zu vermeiden.
  • Sich nicht in unmittelbarer Nähe von Klimaanlagen aufhalten.
  • Durch die Nase und nicht durch den Mund einatmen. Die Luft wird dadurch von Krankheitserregern gereinigt.

Fazit zum Thema Seitenstangangina

Generell lässt sich eine Seitenstrangangina sehr gut mit diversen Hausmittel, aber auch mit Medikamenten behandeln.

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, sowie das Schonen des Körpers können den allgemeinen, körperlichen Zustand verbessern und bei der Heilung unterstützend wirken. Wenn die Beschwerden nicht binnen einiger Tage abklingen, sollte man einen Arzt aufsuchen.

Um eine akute Rachenentzündung vorzubeugen, sollte auf einen gesunden Lebensstil mit ausreichend Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung geachtet werden.