Gebärmutterhalskrebs – Ursachen, Symptome & Behandlung
- Definition: Was ist Gebärmutterhalskrebs?
- Gebärmutterhalskrebs – Alter und Sterblichkeit
- Die Ursachen von Gebärmutterhalskrebs?
- Gebärmutterhalskrebs Symptome – Was sind erste Anzeichen?
- Wie wird Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert?
- Behandlungsmöglichkeiten des Gebärmutterhalskrebs
- Gebärmutterhalskrebs & Kinderwunsch
- HPV-Impfung als Gebärmutterhalskrebs Vorbeugung
Definition: Was ist Gebärmutterhalskrebs?
Unter den häufigsten Krebs-Erkrankungen von Frauen weltweit, steht Gebärmutterhalskrebs insgesamt auf Platz 4. Gleichzeitig ist es aber auch die einzige Krebs-Art, von der die Forschung genau weiß, wie und wodurch sie entsteht und sogar, wie sie zu verhüten ist.
Erste Veränderungen der Schleimhaut erkennt ein Arzt schon bei der Vorsorge-Untersuchung. Vor Ausbruch der eigentlichen Krebs-Erkrankung können die Symptome erfolgreich behandelt werden. Die Frau ist im Anschluss gesund.
Das Zervix-Karzinom, Cervix uteri ist der lateinische Begriff für Gebärmutterhals, wird beim Geschlechtsverkehr übertragen. Dies ist sehr gut erforscht. Studien konnten belegen, dass beispielsweise unter katholischen Nonnen, die enthaltsam lebten, keine Fälle von Gebärmutterhalskrebs auftreten.
Im Laufe ihres Lebens entwickeln bis zu 80 % aller weiblichen Personen ein Risiko für Gebärmutterhalskrebs. Die Verbreitung in der westlichen Welt ist in etwa vergleichbar mit der Grippe. Jede Frau, aber auch jeder Mann mit ungeschütztem Geschlechtsverkehr, wird früher oder später davon betroffen sein. In den meisten Fällen jedoch, heilt eine Infektion, tritt sie denn überhaupt auf, ohne Beschwerden oder irgendwelche Folgen aus. Am Anschluss sind die Betroffenen dann immun gegen eine erneute Infektion.
Eine darauffolgende Erkrankung an Gebärmutterhalskrebs hingegen ist deutlich seltener. Die Erkrankungsquote liegt je nach Land zwischen 3,6 und 45 von 100.000 Frauen.
Gebärmutterhalskrebs – Alter und Sterblichkeit
Da Geschlechtsverkehr der ursprüngliche Auslöser einer Gebärmutterhalskrebserkrankung ist, gibt es auch kein typisches Alter, in dem die Krankheit entsteht. Allerdings wird ein Zervixkarzinom meist zwischen 45 und 55 Jahren oder später festgestellt, da der Krebs sich über einen längeren Zeitraum entwickelt. Fast 60 % aller Krebs-Erkrankungen des Gebärmutterhalses stellt man bei Personen über 55 Jahren fest.
Aufgrund besserer Diagnosemethoden der heutigen Zeit sinkt das Erkennungsalter für Gebärmutterhalskrebs inzwischen deutlich. Es zeigt einen weiteren Peak bei Frauen um die 35 Jahre.
Das Zervixkarzinom verursacht in der Regel keine Schmerzen. Teilweise kann es zu leichten Schmierblutungen kommen, ansonsten ist eine Infizierung gelegentlich mit einer Bildung von Feigwarzen verbunden, die einen Juckreiz verursachen. Dazu später mehr.
Im Laufe des Jahres 2012 erkrankten auf der ganzen Welt ca. 500.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, die Sterblichkeitsrate liegt bei 60 %. Kein anderer gynäkologischer Krebs verursacht eine höhere Sterblichkeit. Entsprechend ist es durchaus im Interesse von betroffenen Frauen wie auch von Ärzten, die Krankheit rechtzeitig zu erkennen. Dies erhöht die Chancen, die betroffenen Personen rechtzeitig zu heilen.
Die Ursachen von Gebärmutterhalskrebs?
Die Ursachen von Gebärmutterhalskrebs sind gut erforscht und die Wissenschaft weiß sehr genau, was die Voraussetzungen eine Ansteckung sind. Ansteckung ist hier das richtige Wort. Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich nämlich nicht von selbst, wie viele andere Krebsarten durch unkontrollierte Zellteilung. Stattdessen sind bei der Entstehung Viren beteiligt, die über den Geschlechtsakt übertragen werden.
Bei den genannten Krankheitsüberträgern handelt es sich um Humane Papillomaviren (HPV). Diese Viren sind eigentlich harmlos, dennoch sind sie im Krankheitsfall zu 97 % der entscheidende Auslöser.
Was ist HPV?
Humane Papillomaviren sind kugelförmige DNA-Viren. © Pixabay – PublicDomainPictures
Humane Papillomaviren, oder auch Kondylomaviren sind kugelförmige DNA-Viren, die es in über 100 verschiedenen Arten gibt. Viele davon sind vollkommen harmlos, andere hingegen sind krebserregend. Einige der HP-Viren verursachen Warzen (Kondylome) im Genital-Bereich, die sich meist bis in den Anal-Bereich ausdehnen. Solche Feigwarzen sind unschön, jucken und stören, sind aber im Grunde gutartig.
Da es aber verschiedene Sorten von Warzen gibt, sollte sich jede betroffene Frau einer frauenärztlichen Untersuchung unterziehen. Der Arzt entfernt die Warzen ambulant unter Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie. Möglicherweise wachsen sie einige Monate später nach, dann sind Folgebehandlungen nötig.
Was ist der Unterschied zwischen HPV und HIV?
Vom Namen her klingen sie recht ähnlich und möglicherweise haben Sie bei der Erwähnung und der Verbindung zum Geschlechtsakt schnell an einen Zusammenhang gedacht. Tatsächlich gibt es zwischen Humanen Paillomaviren und den Humanen Immundefizienz-Viren, die die Krankheit AIDS verursachen, keine medizinische Verbindung. Lediglich in ihrer Infizierung haben sie eine Gemeinsamkeit – den Geschlechtsverkehr.
Anders als HPV zerstören HI-Viren weiße Blutkörperchen und sabotieren so die Selbstverteidigung des Körpers gegen Infektionen. Auch bezüglich der Verbreitung gibt es einen fundamentalen Unterschied. Während sich mit HP-Viren beinahe jeder sexuell aktive Mensch infiziert, liegt die Infektionsrate bei HI-Viren – zum Glück – nur bei einem Bruchteil dessen.
Da es so viele unterschiedliche Formen von HP-Viren gibt, werden diese in unterschiedliche Arten klassifiziert. Die einen sind Hochrisiko-Typen, die anderen Niedrigrisiko-Typen. Nur die Hochrisiko-Typen stehen überhaupt mit Gebärmutterhalskrebs in Verbindung. Diese sind zum Beispiel HPV 16 und HPV 18, aber auch 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59, 68, 73 und 82.
Falls eine HPV-Infizierung überhaupt mit Symptomen in Form von Warzen im Genitalbereich einhergeht, verschwinden die Symptome entweder von selbst oder können von einem Arzt zuverlässig entfernt werden.
Wie wird Gebärmutterhalskrebs übertragen?
Nur die Hochrisiko-Typen von HP-Viren lassen überhaupt eine Erkrankung an Gebärmutterhalskrebs zu. Gleichzeitig kann aber auch nur eine Übertragung über Schleimhautkontakt stattfinden, wenn die Infektion beim infizierten Partner aktiv ausgebrochen ist. Bei 2-8% der HPV-Betroffenen kommt es zu Zellveränderungen im Sinne von Zervixkarzinomen.
Gebärmutterhalskrebs ist nicht erblich. Anders als bei anderen Krebserkrankungen spielt ein Vorkommen von Zervixkarzinomen in der Familie keine Rolle. Als ausschlaggebend gilt lediglich das eigene Sexualverhalten.
Auch HPV ist nicht vererbbar im eigentlichen Sinne. Allerdings kann es vorkommen, dass sich ein Säugling bei der Geburt mit HP-Viren ansteckt. Dies ist allerdings sehr selten und hauptsächlich mit den Niedrigrisiko-Typen HPV 6 und 11 bekannt.
Ihr Risiko für das Auftreten eines Gebärmutterhalskrebses ist erhöht, …
- … bei einer Vorgeschichte abnormer Zellabstriche des Gebärmutterhalses.
- … wenn in jungen Jahren mit sexueller Aktivität begonnen wurde.
- … bei einer Vorgeschichte sexuell übertragbarer Krankheiten (STDs).
- … bei einer Vorgeschichte mit wechselnden Sexualpartnern oder aber auch einem Partner mit wechselnden Sexualpartnern.
Gebärmutterhalskrebs Symptome – Was sind erste Anzeichen?
Wie bereits erwähnt, sind erste Anzeichen für eine Infizierung mit HPV Warzen im Genitalbereich. Symptome, dass sich aus einer Infektion ein Karzinom entwickelt, gibt es kaum. In der Regel verläuft eine Erkrankung weitgehend schmerz- und symptomfrei. In einigen Fällen kommt es zu Schmierblutungen, im fortgeschrittenen Stadium von Gebärmutterhalskrebs kann ein Vaginalausfluss mit süßlichem Geruch auftreten. Auch plötzliche Blutungen bei Kontakt gehören zu Anzeichen von Gebärmutterhalskrebs.
Frühe Gebärmutterhalskrebs-Stadien oder Anfangs-Stadien (Carcinoma in situ = Karzinom, das sich noch auf ein eng umgrenztes Gebiet beschränkt) kann beim Arzt gut behandelt werden. Auf diese Weise kommt es gar nicht erst zum massiven Ausbruch der Krebs-Krankheit.
Erst wenn die Krankheit weit fortgeschritten ist, entwickeln sich nach vielen Jahren Symptome, die weitreichendere Folgen für den Organismus haben. Sobald der Tumor stark gewachsen ist, werden umliegende Bereiche angegriffen und es können größere Schäden entstehen. Auch wenn sich Metastasen in anderen Teilen des Körpers bilden, kommt es zu entsprechenden Krankheitsbildern in diesen Bereichen.
Wie wird Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert?
Ein neues Testverfahren ermöglicht die Feststellung des Erkrankungs-Risikos gefährdeter Frauen bereits vor dem Auftreten sichtbarer Schleimhaut-Veränderungen. Auf diese Weise braucht keine Frau mehr Angst vor Gebärmutterhalskrebs zu haben; geschweige denn daran zu sterben. Voraussetzung: Sie nimmt die Chance der Vorsorge-Untersuchungen wahr.
Gebärmutterhalskrebs: Vorsorge-Tests retten Leben
Bestimmte Typen der HP-Viren scheinen äußerst gefährlich zu sein: Die hochriskanten HPV-Arten steigen zur Gebärmutter auf und setzen Läsionen (Verletzungen) in der Schleimhaut des Gebärmutterhalses. Behandelt man diese Läsionen nicht, können sie sich zu malignen (bösartigen) Zellen entwickeln.
Das Gute ist, dass sich der Krebs in den meisten Fällen erst 10 – 20 Jahre nach der Infektion durch HP-Viren entwickelt und Läsionen währenddessen entdeckt werden können. Aus diesem Grund gelten die gynäkologischen Vorsorge-Untersuchungen als so wichtig. Leider nutzen lediglich knapp 30% der Personen mit Risikofaktoren sie regelmäßig.
Bei der Vorsorge-Untersuchung streicht der Arzt mit einem Wattetupfer oder Bürstchen Zellen von der Schleimhaut des Gebärmutterhalses ab und überträgt sie auf ein Glasplättchen. Dieses schickt er in ein Spezial-Labor ein, wo Forscher die Zellen unter dem Mikroskop nach bösartigen Veränderungen absuchen.
Dieser zytologische Abstrich (Zell-Abstrich) wurde nach seinem Erfinder benannt, dem griechischen Arzt George Papanicolaou. Entsprechend nennt man die Methode den Pap-Abstrich. Ihn gibt es seit den 1950er-Jahren und er rettete bereits Millionen von Frauen das Leben. Seither sank die Erkrankungs- und Sterbe-Rate an Zervix-Karzinomen deutlich.
Die Pap-Ergebnisse teilt man je nach Fortschritt der Zellveränderungen in verschiedene Grade ein:
- PAP I– kommt nur bei jungen Mädchen vor, die noch keinen Geschlechtsverkehr hatten
- PAP II– ist der normale Befund für sexuell-aktive, erwachsene Frauen. Er bedeutet, dass alles in Ordnung ist
- PAP III– spricht für leichte Zellveränderungen in der Schleimhaut
- PAP IV– weist Zellveränderungen nach, die sich zu einem Tumor entwickeln könnten
- PAP V– ist der Nachweis für bösartige Tumor-Zellen
Nach wie vor trägt der Pap-Abstrich dazu bei, die Entwicklung eines Zervix-Karzinoms abzublocken. Aus dem Grund sollte ihn jede Frau nutzen. In letzter Zeit jedoch mehren sich die Anzeichen, dass wieder mehr Frauen an Gebärmutterhalskrebs erkranken. Dies kann mehrere Gründe haben:
- Die Frauen verhalten sich nachlässiger mit den Vorsorge-Untersuchungen
- der Pap-Test weist lediglich 70 – 75% der durch HPV verursachten Zellveränderungen nach
- 25 – 30% der Pap-Abstriche zeigen keine eindeutigen zytologischen Ergebnisse
Die Folgen:
- Auf der einen Seite werden so manche der Frauen mit grenzwertigen zytologischen Befunden überbehandelt, denn ihre Zellveränderungen würden von selbst wieder abheilen
- Auf der anderen Seite erhalten andere nicht rechtzeitig die nötige Behandlung – womit wiederum kostbare Zeit verstreicht
DNA-Test zur Diagnose setzt früher an
Seit einigen Jahren gibt es nun in Deutschland einen in den USA entwickelten DNA-Test, der mit nahezu 100%-iger Sicherheit die wichtigsten und gefährlichen Typen der HP-Viren identifiziert.
Während der Pap-Test die entstandenen Zellveränderungen am Gebärmutterhals darstellt, setzt der DNA-Test früher an: Er identifiziert den „Auslöser” der Infektion, der später zu Zellveränderungen führt, durch Feststellung, ob Erbgut (DNA) von HP-Viren vorhanden ist. Mit dem DNA-Test kann man darüber hinaus sogar unterscheiden, ob es sich um einen risikoarmen oder hochriskanten Viren-Typ handelt.
Für die Patientin läuft bei der Vorsorge-Untersuchung der HPV-DNA-Test genauso ab wie der Pap-Abstrich. Dabei dient er nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung: Bei einem auffälligen Pap-Test oder einem grenzwertigen Ergebnis (PAP II oder PAP III) sollten Sie auf jeden Fall einen HPV-DNA-Test machen. In solchen Fällen übernehmen die Kassen die Kosten.
Dieser Test mag zwar teurer sein, bringt aber mehr Sicherheit und macht eventuelle Wiederholungen eines Pap-Abstrichs überflüssig – von der Einsparung einer unter Umständen unnötigen Behandlung ganz zu schweigen.
Weitere Möglichkeit zur Diagnose: Der HPV-Test
Zusätzliche Klarheit kann ein weiterer neu entwickelter Test schaffen: Der als äußerst zuverlässig geltende HPV-Test sollte insbesondere bei Frauen ab 30 Jahren für die Früherkennung Verwendung finden.
Man weiß heute, dass es so gut wie keinen Gebärmutterhalskrebs ohne die Beteiligung von HP-Viren gibt. Eine regelmäßige Früherkennung mit dem PAP ist deshalb besonders wichtig bei Frauen, bei denen der HPV-Test positiv ist. Den anderen Frauen könnte man die Erkennung auf Zellveränderungen und die damit verbundene Aufregung ersparen, glauben die Befürworter.
Wie der DNA-Test, entdeckt der HPV-Test das Risiko auf Gebärmutterhalskrebs schon bevor der Krebs überhaupt wächst. Er wird derzeit jedoch erst eingesetzt, wenn der PAP-Test veränderte Zellen nachweist.
Abstriche des Gebärmutterhalses dienen in erster Linie zur Prüfung, ob Gebärmutterhalskrebs vorliegt. Grundsätzlich ist es dabei wichtig, sowohl ältere als auch jüngere Frauen zu untersuchen. Da sich der Krebs langsam entwickelt, und ältere Frauen so ein größeres Krebsrisiko aufweisen, gibt es für Vorsorge-Zellabstriche des Gebärmutterhalses (Abstrich nach Papanicolaou) somit auch keine Alters-Begrenzung.
Wussten Sie? Der HPV-Test gilt nicht als Teil der gynäkologischen Krebsvorsorge. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten dafür nicht. Als IGel Leistung muss er von der Patientin bezahlt werden. Die Kosten werden nur zur Abklärung nach einem auffälligen PAP-Abstrich von der Krankenkasse übernommen. |
Gebärmutterhalskrebs Früherkennung ist das A und O
Fragen Sie Ihren Arzt nach dem für Sie geeigneten Untersuchungs-Rhythmus. Wenn Sie ein erhöhtes Risiko für Gebärmutterhalskrebs haben, empfiehlt Ihr Arzt Ihnen unabhängig von Ihrem Alter in der Regel jährliche Kontroll-Abstriche.
Sprechen Sie offen über Ihre Sexualität! Unabhängig von Ihrem Alter sollten Sie offen mit Ihrem Arzt über Ihre sexuelle Vorgeschichte und Ihre aktuellen sexuellen Beziehungen sprechen. Frauen mit einer entfernten Gebärmutter sollten mit ihrem Arzt besprechen, ob bei ihnen weiterhin regelmäßig Abstriche erforderlich sind. Liegen bereits 3 oder mehr aufeinanderfolgende jährliche Untersuchungen mit normalem Ergebnis vor, genügen weniger häufig angesetzte Untersuchungen.
Sie sollten darüber hinaus bedenken, dass das Zurückstellen der Abstrich-Untersuchungen mit Zustimmung Ihres Arztes nichts an der Notwendigkeit anderer wichtiger Früherkennungs-Untersuchungen wie Mammographie und gynäkologischer Untersuchung ändert.
Möglicherweise haben Sie von neueren Studien gehört, die darauf hinweisen, dass man bei älteren Frauen die Häufigkeit von gynäkologischen Abstrichen zur Untersuchung auf Gebärmutterhalskrebs reduzieren oder sogar unterlassen kann.
Eine Studie in den Annals of Internal Medicine weist darauf hin, dass Frauen mit jahrelangen normalen gynäkologischen Abstrichen zu einer großen Wahrscheinlichkeit keinen Nutzen aus regelmäßigen Tests ziehen, die sie nach dem 65. Lebensjahr durchführen. Andere Ärzte halten weitere Studien jedoch für erforderlich, um gesicherte Angaben über die empfehlenswerte Häufigkeit von Untersuchungen zu erhalten. Darüber hinaus besteht unter den Experten erheblicher Zweifel aufgrund des Ratschlages, regelmäßige Untersuchungen völlig einzustellen.
Behandlungsmöglichkeiten des Gebärmutterhalskrebs
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Gebärmutterhalskrebs frühzeitig zu behandeln. Diese richten sich dabei nach dem jeweiligen Stadium, in dem sich die Krankheit befindet.
Die Chancen auf Heilung sind sehr gut. In früheren Stadien gilt Gebärmutterhalskrebs als fast immer vollständig heilbar. Die Devise lautet dabei wie so häufig: Je früher die Erkrankung erkannt wurde, desto besser lässt sich gegen sie vorgehen.
Selbst wenn die Krankheit weiter fortgeschritten ist, ist eine Heilung nicht unwahrscheinlich, insbesondere, wenn sich der Tumor komplett entfernen lässt. Auch palliativ, also ohne Aussicht auf Heilung, lässt sich das Leben, beispielsweise einer von Metastasen betroffenen Patientin, deutlich verlängern.
Wie wird Gebärmutterhalskrebs behandelt?
Es gibt grundsätzlich drei Arten gegen Gebärmutterhalskrebs vorzugehen:
- Operation
- Bestrahlung des Tumors und
- Chemotherapie durch eine zielgerichtete Medikation
Nicht nur der Fortschritt des Tumorwachstums, sondern auch der allgemeine Zustand der Patientin sowie ihre persönlichen Entscheidungen bestimmten, welcher Behandlungsweg eingeschlagen wird.
Operation von Gebärmutterhalskrebs
Bei der operativen Entfernung von Gebärmutterhalskrebs besteht viel Spielraum. Anders als beispielsweise bei einem Gehirntumor kann auch ein Teil des umliegenden gesunden Gewebes entfernt werden, sodass eine vollständige Entfernung des Krebsgeschwürs in vielen Fällen gewährleistet werden kann. Zugang zum Tumor besteht entweder über die Scheide, über eine Bauchspiegelung mit einem kleinen Schnitt oder über einen Bauchschnitt.
Auch die Operation kann auf verschiedene Art ablaufen. Die Konisation bezeichnet das Herausschneiden des Tumors in Keilform aus dem unteren Teil der Gebärmutter. Eine Schwangerschaft ist auch danach noch möglich, gehört allerdings zu den Risikoschwangerschaften mit einem erhöhten Risiko für Frühgeburten.
Die Trachelektomie bezeichnet einen größeren Eingriff, bei dem bis zu zwei Drittel der Gebärmutter entfernt werden. Der Muttermund sowie der Gebärmutterkörper bleiben erhalten und ermöglichen auch hier noch eine Risikoschwangerschaft mit notwendigem Kaiserschnitt.
Die Hysterektomie hingegen beinhaltet die vollständige Entfernung der Gebärmutter. Eine Schwangerschaft ist im Anschluss nicht mehr möglich. Je nach Alter der Patientin werden bei einer radikalen Hysterektomie auch die benachbarten Lymphknoten und Teile der Scheide entfernt. Bei jüngeren Patientinnen wird versucht, die Eierstöcke und Eileiter zu erhalten, um die Hormonproduktion nicht zu unterbrechen.
In stark fortgeschrittenen Fällen müssen auch der Enddarm und die Blase entfernt werden, falls auch sie schon vom Krebs betroffen sind.
Chemotherapie bei Gebärmutterhalskrebs
Die Therapie von Gebärmutterhalskrebs durch Zytostatika, sprich Hemmer schnell wachsender Zellen, wird meist zusammen mit einer Strahlentherapie angewandt. Systematisch werden die Krebszellen, die sich schnell und unkontrolliert teilen, angegriffen, während gesunde Zellen unangetastet bleiben.
Leider gibt es auch andere Körperzellen mit einer hohen Teilungsrate, darunter Haarwurzelzellen und Zellen der Schleimhaut sowie der Blutbildung. Aus diesem Grund führt eine Chemotherapie zu Haarausfall, sowie weiteren Nebenwirkungen wie Übelkeit und Blutbildveränderungen, die stets kontrolliert werden müssen.
Gebärmutterhalskrebs & Kinderwunsch
Gebärmutterhalskrebs und ein Kinderwunsch sind kein Widerspruch. Es ist durchaus möglich auch nach einer Operation schwanger zu werden. Eine solche Schwangerschaft kann allerdings mit Komplikationen wie Frühgeburten verbunden sein.
Solange wichtige Teile der Gebärmutter erhalten sind, ist eine Schwangerschaft für viele Frauen möglich, wenn auch schwierig. Besonders wenn Krebsgewebe nach einer Operation im Körper verblieben ist oder wiederkehrt, ist eine erneute Operation notwendig. Dies vermehrt das Narbengewebe, wodurch es schwieriger wird, dass das Sperma die Eizelle befruchtet. Auch das Risiko für Fehl- und Frühgeburten steigt signifikant.
Meist ist der Kinderwunsch zentraler Teil der Wahl der Behandlungsmethode. Besteht er nicht mehr, empfehlen Ärzte eine vollständige Entfernung der Gebärmutter, um eine bestmögliche Heilung zu gewährleisten.
HPV hat keinen Einfluss auf die Schwangerschaft. Es können sich lediglich Warzen herausbilden, zudem besteht das Risiko von Warzenbildung am Hals des Säuglings, wenn dieser sich bei der natürlichen Geburt mit (gutartigen) HP-Viren infiziert.
Eine Chemotherapie ist in der Regel mit einer Bestrahlung des Tumors verbunden. Diese hat zur Folge, dass eine Schwangerschaft nicht mehr möglich ist. Eine Chemotherapie ohne Bestrahlung hingegen, reduziert die Chance, beziehungsweise auch das Risiko einer Schwangerschaft, nicht.
HPV-Impfung als Gebärmutterhalskrebs Vorbeugung
Als Vorsorge gegen Gebärmutterhalskrebs hat sich seit mehreren Jahren eine Impfung etabliert. Sie wird Mädchen im Alter zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen, ersetzt jedoch nicht die Vorsorge selbst, die ab dem 20. Lebensjahr jährlich durchgeführt werden sollte. Beides wird von allen Krankenkassen übernommen.
Auch Jungen können geimpft werden, dadurch schützen sie zugleich ihre Partnerinnen vor Zervixkarzinomen und sich selbst vor HPV-Warzen und beispielsweise Peniskrebs.
Welche Nebenwirkungen hat die HPV Impfung?
Es gibt unterschiedliche Nebenwirkungen, die die verschiedenen HPV-Impfstoffe gemeinsam haben und die in den vielen Jahren des Einsatzes festgestellt werden konnten.
Sehr häufige Nebenwirkungen | Hautreaktionen (Schmerzen oder Rötung), Erschöpfung, Kopf- oder Muskelschmerzen |
Häufige Nebenwirkungen | Übelkeit, Durchfall, Bauch- oder Gelenkschmerzen, Fieber, Hautausschlag, Juckreiz, Einblutungen an der Impfstelle |
Seltene Nebenwirkungen | Atemwegsinfektionen, Schwellung der Lymphknoten, Ohnmacht |
Es gibt teilweise Todesfälle nach HPV-Impfungen, diese stehen aber immer mit anderen Vorerkrankungen in Zusammenhang. Daher darf eine Impfung nur gesund verabreicht werden. Auch bei Fieber muss die Impfung verschoben werden.