Narbenbildung durch Herzmuskelentzündung
Besteht nach einer Herzmuskelentzündung die Gefahr, dass es zu Narben im Herzen kommt? Und was hat das für konkrete Auswirkungen?
Wir haben die Antworten auf diese Fragen für Sie hier in diesem Artikel zusammengestellt.
Führt eine Herzmuskelentzündung zu Narben?
In der Tat kann eine Herzmuskelentzündung zu bleibenden Veränderungen und Schäden des Herzmuskels führen. Narben können zwar auch beim Herzinfarkt entstehen, aber hier kommt es in der Regel nur zu einer Narbe im Herzmuskel.
Eine Herzmuskelentzündung dagegen führt dazu, dass viele kleine Narben zu finden sind, die über den gesamten Herzmuskel verteilt sind.
Narben können zum zusätzlichen Problem werden
Je nachdem, wie viele Narben vorhanden sind und wie groß diese sind, kann es durchaus auch zu einer Herzschwäche und zu Herzrhythmusstörungen kommen.
Erstere resultiert daraus, dass durch die Entzündung Muskelzellen des Herzens absterben und an deren Stelle kleine Narben auftreten.
Die Gefahr bei einer Schwäche des Herzmuskels liegt darin, dass sie mit Medikamenten nicht geheilt, sondern in fast allen Fällen nur durch Medikamente verzögert werden kann.
Wie sieht man ob eine Narbenbildung vorliegt?
Ob eine Narbenbildung vorliegt, kann ein Arzt durch eine Ultraschalluntersuchung, ein so genanntes Echokardiogramm (EKG) erkennen, bei der die Herzkammern vergrößert werden und auf die Bewegungen der Herzwand geachtet wird.
Defekte Aortenklappe schränkt Ihre Belastbarkeit ein
Drei dreieckig geformte Taschen aus Gewebe bilden zusammen die Aortenklappe. Diese Taschenklappe öffnet sich genau in dem Moment, in dem sich die linke Herzkammer zusammenzieht.
Sie leistet die Hauptarbeit des Herzens und pumpt das sauerstoffreiche Blut, was sich in ihr angesammelt hat, durch die geöffnete Aortenklappe in den Körperkreislauf.
Die Aortenklappe schließt sich unmittelbar nach dieser Herzaktion und verhindert so, dass das Blut wieder in die linke Herzkammer zurückfließen kann.
Wie kommt es zu einer verengten Aortenklappe?
Wenn eine der vier Herzklappen defekt ist, kann sie sich nicht mehr vollständig schließen, öffnen oder beides.
Bei der sogenannten „Aortenklappenstenose” hat sich die Herzklappe so stark verengt, dass eine komplette Öffnung von 3 bis 4 Quadratzentimetern nicht mehr möglich ist und sich das angesammelte Blut deshalb in der linken Herzkammer – zum Teil sogar bis in den Vorhof oder im schlimmsten Fall bis in die Lunge – staut.
Diese Verengung der Aortenklappe kann drei verschiedene Ursachen haben:
- Kalkreste lagern sich auf der Klappe ab: Mit dem alter kann die Aortenklappe verschleißen. Dort lagern sich zusätzlich noch Kalkreste ab. in manchen Fällen bereitet das zunächst keine Probleme. Die Ablagerungen können aber mit der Zeit dazu führen, dass die Gewebetaschen der Klappe immer unbeweglicher werden und sich die Fähigkeit zu öffnen immer mehr reduziert. Diese Beschwerden treten oft erst ab dem 70. Lebensjahr auf.
- Angeborene Herzfehler: In seltenen Fällen kommen Kinder zur Welt, deren Aortenklappe weniger als drei Taschen besitzt. Meist tauchen die ersten Beschwerden während der Kindheit auf, diese spezielle Fehlbildung kann aber auch bis zum Erwachsenenalter folgenlos bleiben.
- Rheumatisches Fieber: Als Komplikation einer Halsentzündung mit Streptokokken (rheumatisches Fieber) kann es zu narbigen Veränderungen der Aortenklappe kommen. im laufe der Zeit können sich an diesem zerklüfteten Gewebe vermehrt Kalkablagerungen sammeln, die wiederum zu einem noch stärkeren Defekt der Klappe führen. Heute kommt diese Erkrankung in Industrieländern nur noch selten vor.
Defekte Aortenklappe: Anzeichen und Behandlung
Muss ihr Herz gegen den Widerstand einer verengten Aortenklappe arbeiten, gelangt zu wenig sauerstoffreiches Blut in den Körper. Diese Überanstrengung kann auf Dauer den Herzmuskel schädigen.
Leider macht sich diese Erkrankung nicht automatisch und sofort bemerkbar. Oft entdeckt ihr Hausarzt die geschädigte Aortenklappe nur zufällig bei einer Vorsorgeuntersuchung.
Er hört das Herz ab, und dabei fällt ein krankhaftes Strömungsgeräusch auf, das auf eine Verengung der aortenklappe schließen lässt. im Verlauf der Erkrankung können folgende Beschwerden insbesondere bei Anstrengung hinzukommen:
- Kurzatmigkeit (sehr häufig)
- Schmerzen in der Brust oder ein Gefühl der Enge im Brustraum
- Ohnmacht oder das Gefühl, ohnmächtig zu werden
- Müdigkeit
Außerdem kann sich das Herz auch ohne Anstrengung durch einen plötzlich sehr schnellen Puls (Tachykardie) oder kräftiges Herzklopfen (Palpitationen) bemerkbar machen.
Operative Maßnahmen
Die Therapie richtet sich danach, wie schwer die Aortenklappe geschädigt ist. Grundsätzlich wird eine Operation nötig, wenn die Verengung von „leicht” oder „mittelschwer” fortschreitet und die typischen Beschwerden hinzukommen.
Folgende Maßnahmen stehen uns heute zur Verfügung:
- Konventioneller Ersatz der Aortenklappe – Die Operation wird bei einer defekten Aortenklappe am häufigsten durchgeführt. Sie gilt immer noch als der „Goldstandard”. Der Operateur öffnet dabei den Brustraum, entfernt die Aortenklappe und implantiert eine Ersatzklappe. In Frage kommt eine mechanische Klappenprothese aus Metall oder eine biologische Prothese, die von einem Tier (Schwein, Kuh), aus einem Spenderherz oder von der eigenen Pulmonalklappe stammt. Der Vorteil einer mechanischen Ersatz- klappe liegt in ihrer deutlich längeren Haltbarkeit. Sie hat aber den Nachteil, dass sich auf oder nahe dieser Ersatzklappe häufiger Blutgerinnsel bilden. Nach der Operation müssen deshalb lebenslang blutverdünnende Medikamente eingenommen werden. Das ist bei einer Bioprothese nicht der Fall. Sprechen Sie mit ihrem behandelnden Arzt, welche Ersatzklappe für Sie geeignet ist.
- Kathetergestützter Ersatz der Aortenklappe – Bei diesem Verfahren wird die auf einem Stent (= Metallgeflecht) fixierte Ersatzklappe mit Hilfe eines Katheters implantiert. Der Katheter wird meist über die leiste (Transfemoraler Aortenklappenersatz), in manchen Fällen aber auch direkt ins Herz eingeführt. Da Langzeitergebnisse noch ausstehen, setzen Kardiochirurgen dieses weniger invasive Verfahren nur bei Patienten ein, bei denen das Operationsrisiko sehr hoch ist.
- Kathetergestützte Ballondehnung– Dieses Verfahren wird in einem kurzen Eingriff durchgeführt. Bei der sogenannten Ballonvalvuloplastie wird die Aortenklappe über einen Herzkatheter und mit Hilfe eines aufblasbaren Ballons so geweitet, dass sie sich wieder mehr öffnen kann. Diese Methode eignet sich als überbrückende Maßnahme, während der Patient beispielsweise auf den vollständigen Ersatz der Herzklappe warten muss, oder für Schwerkranke, die eine größere Operation nicht mehr durchstehen könnten.
Nach dem Ersatz der Herzklappe sollten Sie regelmäßig zu Nachuntersuchungen gehen. Ihr Arzt kontrolliert dabei, ob ihre neue Aortenklappe ordnungsgemäß funktioniert.
Möglicherweise verordnet er ihnen Medikamente, um Herzrhythmusstörungen in den Griff zu bekommen, die oft mit einer verengten Aortenklappe assoziiert sind.
Wenn Sie die geeignete Therapie erhalten, können Sie auch mit einer verengten Aortenklappe ein aktives und langes Leben führen.
Nur bei einem nicht operierbaren, schweren Verlauf oder während Sie auf eine Operation warten, kann es sinnvoll sein, sich körperlich zu schonen.