Neurodermitis – Ursachen, Symptome, Diagnose & Behandlung
- Facts zu Neurodermitis
- Definition: Was ist Neurodermitis?
- Symptome: Wie äußert sich Neurodermitis?
- Ursachen: Wie entsteht Neurodermitis?
- Diagnose & Untersuchung: Wie wird Neurodermitis festgestellt?
- Therapie: Wie wird Neurodermitis behandelt?
- Welche Lebensmittel sollte man bei Neurodermitis meiden?
- Was ist Handdermatitis?
- Selbsthilfe: Welche Hausmittel helfen bei Neurodermitis?
- Fazit: Eine unangenehme, jedoch keine tragische Hautkrankheit
Facts zu NeurodermitisDefinition: Nicht ansteckende Hauterkrankung Symptome: Trockene Haut, Rötungen, Juckreiz Ursachen: Störung der Barrierefunktion der Haut Diagnose: Arztgespräch, Untersuchung, Allergiediagnostik Therapie: Pflege der Haut mit bestimmten Cremen und Salben, Optimierung durch abgestimmte Ernährung |
Definition: Was ist Neurodermitis?
Neurodermitis ist eine in Schüben verlaufende, nicht ansteckende Hauterkrankung. Sie wird auch atopische Dermatitis, atopisches Ekzem, endogenes Ekzem oder konstitutionelles Ekzem genannt.
Die Erkrankung kann je nach Alter des Patienten unterschiedliche Erscheinungsbilder und Beschwerden hervorrufen. Sie kann an unterschiedlichen Körperstellen auftreten und in verschiedenen Schweregraden vorkommen. Besonders belastend ist der oft sehr stark ausgeprägte Juckreiz.
Symptome: Wie äußert sich Neurodermitis?
Die Symptome dieser Hautkrankheit sind vielfältig. Sie unterscheiden sich je nach Alter der Betroffenen und sind außerdem von Mensch zu Mensch verschieden. Mal zeigen sie sich nur an bestimmten Hautstellen, mal sind großflächige Hautbereiche betroffen.
Die folgenden Symptome treten jedoch fast immer auf:
- Trockene Haut:
Die Haut spannt, fühlt sich rau an und wirkt leicht schuppig.
- Juckreiz:
Der Juckreiz ist ein Leitsymptom der Neurodermitis, denn fast alle Betroffenen leiden darunter. Er kann so stark werden, dass die Haut sich anfühlt, als würde sie glühen. Abends und nachts kann sich der Juckreiz verschlimmern. Deshalb schlafen viele Betroffene schlecht. Wie beim Schmerz gibt es ein „Juckgedächtnis”. Das heißt, bereits geringe Reizungen der Haut können ein starkes Juckgefühl hervorrufen. Der Juckreiz führt zu Kratzen. Dadurch empfinden die Betroffenen kurzzeitig Erleichterung. Doch danach setzt der Juckreiz verstärkt ein. Die Folge sind Kratzverletzungen wie Striemen, Blutungen und Krusten.
- Rötungen, Entzündungen, Veränderungen der Haut:
Die Ekzeme lassen sich in drei Stadien einteilen. Im akuten Stadium bilden sich neue Ekzeme, die für sich allein auftreten oder schon bestehende Ekzeme überlagern können. Zu den Beschwerden gehören Rötungen, Schwellungen, Bläschen, nässende Hautveränderungen und Krustenbildung. Das akute Stadium geht nach spätestens drei Tagen in eine chronische Phase über. Die Haut ist trocken, spannt, juckt und schuppt eventuell. Im dritten Stadium kommt es zu Hautveränderungen wie Verdickungen der oberen Hautschicht, vergrößerten Hautfurchen, tiefen Einrissen in die Haut sowie der Bildung von helleren und dunkleren Hautstellen.
Kinder und Neurodermitis
Schon ab dem dritten Lebensmonat können Babys unter Neurodermitis leiden. Die Ekzeme befinden sich bevorzugt an den Wangen und der behaarten Kopfhaut. Die nässenden Bläschen platzen mit der Zeit auf und bilden Krusten. Typisch sind harte gelblich braune Schuppen auf der Kopfhaut, der sogenannte „Milchschorf”. Der Name leitet sich von dessen Aussehen ab, welches an verbrannte Milch erinnert.
Beginnen die Kleinkinder mit dem Krabbeln, wandert die Neurodermitis oft auf die Streckseiten von Armen und Beinen. Ab dem zweiten Lebensjahr finden sich Ekzeme dann an Beugestellen wie Ellbogen, Knie und Handgelenke, sowie an Händen, Hals und Nacken. Ebenfalls kann es zu Ekzemen im Mundbereich kommen. Nicht ausgeschlossen sind nässende und entzündete Hautstellen an Augenlidern, Füßen, Oberschenkeln und Po.
Neurodermitis Schübe
Die Symptome der Krankheit äußern sich bei jedem Betroffenen in unterschiedlicher Ausprägung und an verschiedenen Stellen. Sie sind stark vom Alter abhängig.
Die Erkrankung tritt meist in Schüben von unterschiedlicher Dauer und Stärke auf. Häufig ohne direkt erkennbaren Grund. Genauso häufig enden sie, ohne dass man einen direkten Auslöser hierfür erkennen kann. Hierdurch entsteht oft eine große Unsicherheit über die letztlich erfolgreiche Behandlungsmethode.
In der akuten Entstehungsphase stehen entzündliche Veränderungen wie Rötung, Schwellung der Haut, Nässen und Krustenbildung durch Eintrocknen des Sekrets im Vordergrund. Wenn diese akute Entzündungsreaktion nicht rechtzeitig behandelt wird, können bakterielle Sekundärinfektionen hinzukommen.
Ursachen: Wie entsteht Neurodermitis?
Neurodermitis besitzt nicht eine Ursache allein. Grundlage der Krankheit ist eine Störung der Barrierefunktion der Haut. Außerdem funktionieren Immunsystem und Fettstoffwechsel der Haut bei Neurodermitis anders als bei gesunder Haut.
Dazu kommen Provokationsfaktoren, sogenannte „Trigger”. Sie können Schübe auslösen oder Ekzeme verschlimmern. Was genau die Schübe auslöst, ist von Mensch zu Mensch verschieden.
Betroffene können auf einen oder mehrere Trigger reagieren. Unspezifische Auslöser, auf die die Haut ohne Beteiligung des Immunsystems reagiert, spezifische wie Allergene, auf die das Immunsystem mit speziellen Antikörpern reagiert, und Pseudoallergene, bei denen das Immunsystem ohne Antikörper beteiligt ist.
Man unterscheidet drei Gruppen von sogenannten „Triggern” (Auslösern) von Neurodermitis:
- Unspezifische Auslöser:
Dazu gehören mechanische Hautirritationen wie Kratzen, Reiben, raue Kleidung und häufiges Waschen. Ebenso wie trockene Heizungs- und kalte Winterluft, Schwitzen, starke Temperaturschwankungen oder Infekte wie Mandelentzündung oder auch eine Besiedelung der Haut mit Bakterien.
- Spezifische Auslöser:
Hausstaubmilben, Pollen, Haustiere, Nahrungsmittel und Latex enthalten die Allergene, auf die Menschen mit Neurodermitis am meisten reagieren. Grundsätzlich kommen aber alle Substanzen, die Allergien verursachen, als Auslöser von Neurodermitis in Frage.
- Pseudoallergene:
Natürliche Lebensmittelbestandteile, beispielsweise in Obst, Gewürzen, Tomaten und Paprika, aber auch künstliche Konservierungs- und Farbstoffe in Nahrungsmitteln können einen Schub auslösen oder verstärken. Da bei einer Pseudoallergie das Immunsystem keine Antikörper bildet, können die Auslöser nicht über einen Allergietest ermittelt werden, sondern nur über eine Auslassdiät.
Ein besonderes Risiko, an Neurodermitis zu erkranken, haben Kinder, deren Eltern ebenfalls betroffen sind.
Ist Neurodermitis ansteckend?
Neurodermitis gehört zu den Krankheiten, die weder übertragbar noch ansteckend sind. Im Gegensatz zu vielen anderen Hauterkrankungen ist Neurodermitis nicht durch Speichel, Blut, Tröpfchen oder auf andere Weise übertragbar. Das liegt daran, dass es keine Neurodermitis Viren als Krankheitserreger gibt.
Diagnose & Untersuchung: Wie wird Neurodermitis festgestellt?
Frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung können bei Neurodermitis dazu beitragen, den weiteren Krankheitsverlauf und die Lebensqualität zu verbessern sowie Komplikationen zu verhindern. Daher ist es wichtig, bei anhaltenden Symptomen wie Schwellungen und Rötungen der Haut, sowie Juckreiz einen Arzt aufzusuchen.
Neben der Routine Diagnose können spezielle Testverfahren helfen, um die Bedeutung allergischer Reaktionen für die Neurodermitis Erkrankung eines Patienten individuell abzuklären. Weiters sind manchmal Untersuchungen notwendig, mit denen sich andere Hauterkrankungen mit ähnlichem Erscheinungsbild wie Neurodermitis ausschließen lassen.
Zur Diagnose sind folgende Untersuchungen notwendig:
- Anamnese: Befragung des Patienten durch den Arzt zur Vorgeschichte einer Erkrankung
- Körperliche Untersuchung: Der Arzt untersucht einzelne Hautpartien
- Weiterführende Untersuchungen: Allergiediagnostik zur Identifikation von Auslösefaktoren, Gewebeprobe zum Ausschluss anderer Erkrankungen
Therapie: Wie wird Neurodermitis behandelt?
Die wichtigste Maßnahme jeder Neurodermitis Behandlung ist die tägliche Pflege der Haut. Welches Produkt im Einzelfall geeignet ist, hängt vom Hautzustand ab.
Wer etwa unter trockener Haut leidet, sollte eine fette Salbe verwenden. Am besten man cremt sich damit direkt nach dem Duschen oder Baden ein, ohne die Haut vorher abzutrocknen. So wird das Wasser in der feuchten Haut gehalten. Für aufgesprungene Hautstellen gibt es spezielle Salben mit sehr hohem Fettgehalt. Sie werden über Nacht aufgetragen.
Bei weniger trockenen oder nässenden Hautstellen ist eine Creme sinnvoller: Sie enthält weniger Fett und dafür mehr Wasser. Noch weniger Fett steckt in Lotionen. Sie eignen sich ebenfalls für nässende Ekzeme. Cremen mit Harnstoff (Urea) als Zusatz halten die Feuchtigkeit in der Haut, machen sie geschmeidiger und lindern den Juckreiz. Bei Kindern unter fünf Jahren können Cremen mit Harnstoff ein vorübergehendes Brennen auf der Haut verursachen. Deshalb sollte man bei ihnen zuerst an einer kleinen Hautstelle testen, wie gut sie die Creme vertragen. Bei Säuglingen sollte man auf Harnstoff Cremen ganz verzichten.
Vor allem auf entzündeter Haut kann eine Harnstoff Creme ein brennendes Gefühl auslösen. Ein Test vorab auf einer kleinen Hautstelle ist deshalb ebenfalls ratsam.
Neben Harnstoff können auch andere Zusätze in Cremen und Salben der Neurodermitis Haut gut tun. Dazu zählen zum Beispiel Glycerin, Ceramide, Phosphatidylcholin und D-Panthenol. Dagegen sollte man bei Neurodermitis keine Kosmetikprodukte mit Konservierungs-, Duft-, Farbstoffen, Emulgatoren, Paraffinöl oder Vaseline verwenden.
Krankheitsverlauf bei Neurodermitis
Neurodermitis ist eine chronische, in Schüben verlaufende Krankheit mit wechselndem Krankheitsbild. Die Erkrankung tritt meist in Schüben von unterschiedlicher Dauer und Stärke auf, häufig ohne direkt erkennbaren Grund.
Genauso häufig enden sie, ohne dass man einen direkten Auslöser hierfür erkennen kann. Hierdurch entsteht oft eine große Unsicherheit über die letztlich erfolgreiche Behandlungsmethode.
Der Krankheitsverlauf ist abhängig vom Lebensalter des Patienten:
- Neurodermitis bei Säuglingen und Kleinkindern:
Die Neurodermitis beginnt häufig bereits in den ersten Lebensmonaten. Beim Säugling sind vor allem die Wangen sowie der behaarte Kopf betroffen. Nach anfänglichen Rötungen der Haut bilden sich dort feine, gelblich weiße Schuppungen und Bläschen, die aufplatzen können. Daraus entwickelt sich oft ein nässendes, verkrustetes Ekzem, das umgangssprachlich als „Milchschorf” bezeichnet wird.
- Neurodermitis im Kindesalter:
Trockene und stark juckende Ekzeme an Ellenbeugen und Kniekehlen sind typische Symptome. Mit zunehmendem Alter verlagern sich die Hauterscheinungen. Im Kindergarten- und Schulalter treten die Ekzeme vor allem an Kniekehlen, Ellenbogen und Handgelenken auf. Man spricht deshalb vom Beugenekzem. Diese Stellen neigen besonders zu einer flächenhaften Verdickung der Haut, und jucken sehr stark, so dass sie häufig aufgekratzt werden und sich entzünden. Aber auch Oberschenkel, Gesicht, Nacken und Oberkörper können betroffen sein. Insgesamt ist die Haut sehr trocken.
- Neurodermitis bei Jugendlichen & Erwachsenen:
Nur etwa 3 – 5 % der Betroffenen leiden auch noch als Erwachsene an den Symptomen der Neurodermitis. Ein erstmaliges Auftreten der Neurodermitis ist auch im hohen Alter möglich. Bei Erwachsenen zeigen sich Ekzeme vor allem im Bereich der Augenlider und am Hals. Mitunter kommt es auch zu einer Variante der Neurodermitis mit Knötchen in den Beugen von Kniekehlen und Armen. Darüber hinaus entwickeln Neurodermitis Patienten häufig Hautentzündungen an den Händen mit juckenden Bläschen, trockener, schuppender Haut oder schmerzhaften Einrissen.
Welche Lebensmittel sollte man bei Neurodermitis meiden?
Viele an Neurodermitis erkrankte Kinder reagieren überempfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel.
Diese Lebensmittel sollten bei Neurodermitis gemieden werden:
- Milch-, Hühner- und Sojaprotein
- Weizenprodukte (manchmal auch andere Getreidesorten)
- Nüsse
- Äpfel, Pfirsiche, Bananen, Birnen
- Fisch
- Fleisch (insbesondere Schweinefleisch)
- Kartoffeln, Sellerie, Karotten, Sojabohnen, Tomaten
- Industriell stark verarbeitete Lebensmittel (Fertigprodukte)
- Histaminreiche Lebensmittel wie Fisch, Käse, Sauerkraut, Tomaten und Wein
- Erdbeeren, Zitrusfrüchte und Schokolade können in seltenen Fällen & in größeren Mengen einen Ekzemschub auslösen oder verstärken, ohne dass eine Allergie nachgewiesen werden kann
Dabei sind Lebensmittel als Auslöser eines Neurodermitis Schubes häufig schwer zu beweisen. Die dadurch entstehenden Ängste und daraus abgeleiteten Stressreaktionen sind oft bedenklicher als die vermuteten Stoffe selbst.
Besteht aber Verdacht, dass bestimmte Lebensmittel die Erkrankungsschübe verschlechtern, empfiehlt es sich, dieses Lebensmittel eine Woche gänzlich zu meiden. Wird das Nahrungsmittel nach der einen Woche wieder gegessen und kommt es bei neuerlichem Kontakt zu einer Verschlechterung des Hautbildes, liegt wahrscheinlich eine Unverträglichkeit auf das jeweilige Nahrungsmittel vor.
Grundsätzlich ist eine gewisse Wachsamkeit erforderlich, da Allergien bei Neurodermitikern bekanntermaßen weit verbreitet sind. Wichtig sind kritisches Ausprobieren, genaues Beobachten des Hautbildes in Zusammenhang mit dem Verzehr bestimmter Lebensmittel und fachkundige Beratung.
Nahrungsmittel wie Milch, Fisch, Eier, Nüsse, Mandeln und Hülsenfrüchte in jeder Form sind klassische Allergieauslöser. Um eine mögliche Nahrungsmittelallergie festzustellen, werden diese meist als Erstes getestet.
Folgende Nahrungsmittel lösen selten Allergien aus:
- Reis
- Lamm, Pute
- Blumenkohl, Gurke, Brokkoli
- Raffiniertes Pflanzenöl
- Milchfreie Margarine
- Mineralwasser, schwarzer Tee
- Salz
Oft ist in verarbeiteten Produkten oder Fertiggerichten nicht auf den ersten Blick zu erkennen, ob nur jene Nahrungsmittel enthalten sind, die man verträgt. Daher ist es ratsam, bei verarbeiteten Produkten stets genau die Produktinformationen sowie die Nährwertangaben durchzulesen.
Auch Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel und Farbstoffe, die vielfach in Fertigprodukten zum Einsatz kommen, stehen in Verdacht, das Hautbild von Neurodermitikern zu verschlechtern.
Was ist Handdermatitis?
Egal, wie viel Handcreme Sie benutzen, die Haut auf Ihrer Hand ist trocken, gerötet, rissig und juckt. Im Winter ist es besonders schlimm, aber manchmal erleben Sie auch Schübe in wärmeren Monaten. Vielleicht haben Sie mehr als nur trockene Haut. Es könnte sich auch um eine oder mehrere Formen von Dermatitis handeln, die die Hände befällt. Eine Dermatitis ist eine Entzündung der Haut – und sie ist weit verbreitet. Obwohl sich die Ursache nicht immer findet, lässt sie sich durch Medikamente und Pflege behandeln.
Die Symptomatik der Handdermatitis
Wenn die Haut juckt, rot und teilweise geschwollen ist..
Viele Dermatitisformen können die Hände befallen, und sie unterscheiden sich manchmal nur geringfügig. Kennzeichnend für eine Handdermatitis – auch als Ekzem bekannt – sind im Allgemeinen Hautrötungen (obwohl sie manchmal braun oder grau aussieht), wunde, juckende und teilweise geschwollene Haut. Manchmal kann die Haut auch nässende Bläschen bilden.
Mit der Zeit kann die Haut auch dick und ledrig werden. Viele Faktoren können eine Handdermatitis auslösen oder dazu beitragen: Allergien, Stress, genetische Faktoren und Reizstoffe aus der Umwelt. Eine Handdermatitis ist nicht ansteckend. Sie kann aber die Widerstandskraft Ihrer Haut gegen Infektionen beeinträchtigen.
Formen der Handdermatitis inklusive ihrer Ursachen
Die Feststellung Ihrer Form der Handdermatitis hängt nicht nur von den Symptomen ab, sondern auch von Ihrer Krankheitsgeschichte. Zu den Dermatitisformen der Hand zählen:
- Kontaktdermatitis – Dazu kommt es, wenn die Haut auf die Berührung eines Reizstoffes reagiert. Es kann die Reaktion auf Reizstoffe sein, die die Zellen schädigen, oder aber auf bestimmte Allergene, die mit der Haut in Kontakt kommen. Typische Verdächtige sind Seifen, Parfums, Haushaltsreiniger, Kosmetika. Metalle wie in Schmuck (meist allergische Reaktion) oder Pflanzengifte wie beim großen Bärenklau (phototoxisch-allergische Reaktion).
- Dyshidrotische Dermatitis – Diese Form betrifft Hände und manchmal Füße und steht in Verbindung mit Haut, die häufig nass wird. Meist tritt sie stressbedingt auf. Eine Dyshidrotische Dermatitis tritt typischerweise zuerst an den Fingerseiten auf, wobei sie sich von kleinen juckenden Knötchen oder Bläschen bis zu einem flächigen Ausschlag ausbreitet.
- Atopische Dermatitis – “Atopisch” beschreibt eine erbliche Vorbelastung für eine Überempfindlichkeit der Haut. Eine Atopische Dermatitis ist eine lang anhaltende Störung, die von Asthma oder Heuschnupfen begleitet werden kann. Sie tritt gehäuft in Familien auf, in denen schon andere Mitglieder unter Asthma und Heuschnupfen leiden. Die Störung kann sich schon bei jüngeren Personen ausbilden und das ganze Leben fortdauern. Obwohl die Atopische Dermatitis fast an jeder Hautstelle auftreten kann, sind typischerweise die Innenseiten der Ellbogen und der Knie betroffen.
Es gibt auch eine Form der Schuppenflechte (Psoriasis), die anderen Formen der Handdermatitis ähnelt. Die Pustulöse Psoriasis ist eine Autoimmunerkrankung, die zu Bläschenbildung meist auf Händen und Füßen führt.
Tipps zur Selbsthilfe: Wie Ihre Hände wieder geschmeidig werden
Wenn die Haut Ihrer Hände zu Trockenheit und Juckreiz neigt, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen, um ernsthaftere Probleme zu vermeiden:
- Vermeiden Sie häufiges Händewaschen.
- Benutzen Sie lauwarmes oder kaltes Wasser beim Händewaschen oder Baden. Tupfen – nicht rubbeln – Sie Ihre Haut trocken und verwenden Sie groß-zügige Portionen an Feuchtigkeitscreme oder Salben für Haut und Nägel.
- Vermeiden Sie Kontakt mit Detergentien oder organischen Lösungsmitteln.
- Verwenden Sie hypoallergene Seife ohne Duftstoffe.
- Cremen Sie oft die Hände ein.
Selbsthilfe: Welche Hausmittel helfen bei Neurodermitis?
Wer nicht immer zu Cortison haltiger Salbe greifen möchte, kann es mit natürlichen Hausmitteln probieren.
Es gibt zwei verschiedene Wege, hochkonzentrierte Kräuter bei Neurodermitis anzuwenden und einzunehmen. Kräuter haben sich in der Geschichte bewährt, da sie seit Jahrtausenden in der Naturheilkunde und Volksmedizin gegen verschiedenste Hautprobleme eingesetzt werden, vor allem gegen Neurodermitis.
Kräuterpasten selbst herstellen ist der erste Weg. Entweder in Eigenregie oder mit einer Naturkosmetikerin zur Unterstützung kann man aus bestimmten Kräutern und Kokosöl eine Paste herstellen. Diese trägt man auf betroffene Hautstellen auf, lässt sie einwirken und versorgt die Stellen mit einem Umschlag.
Diese Kräuter eignen sich gut für Kräuterpasten bei Neurodermitis:
- Eichenrindenextrakt
- Kamillenblüten
- Ballonrebenkraut
- Zinnkraut
- Schwarzer Tee
- Aloe Vera Gel
- Stiefmütterchenkraut
- Süßholz Extrakt
Kräutertee zu trinken ist der zweite Weg. Täglich 1 – 2 Tassen Kräutertee mit Kräutern haben sich ebenfalls bei Neurodermitis wirksam gezeigt.
Diese Kräuter eignen sich gut für Kräutertees bei Neurodermitis:
- Löwenzahn
- Erdrauch
- Birkenblätter
- Stiefmütterchenkraut
- Klettenwurzel
Als Neurodermitis Hausmittel haben sich in vielen Fällen Wickel oder Auflagen bewährt. Ihr Vorteil ist, dass sie der Haut nicht so leicht Feuchtigkeit entziehen wie ein Wannenbad. Allerdings wirken diese nicht auf die Haut des ganzen Körpers, sondern nur auf den umwickelten Bereich.
Die Anwendung gestaltet sich wie folgt:
- Wickel: Ein Tuch aus Baumwolle oder Leinen (Geschirrtuch) so zusammenlegen, bis sich die Größe gut um Arm oder Bein wickeln lässt. Anschließend mit einem Mittel gegen Neurodermitis (Stiefmütterchen Tee) befeuchten und um die betreffende Körperstelle wickeln. Gegebenenfalls noch ein zweites, trockenes Tuch darüberlegen.
- Auflagen (Kompressen): Werden nur auf die betroffene Stelle gelegt und mit einer Binde festgehalten. Dabei wird die Kompresse mit dem entsprechenden Mittel benetzt.
Wickel oder Auflage können einige Zeit auf der Haut verbleiben. Eine genaue Angabe, wie lange die Mittel einwirken sollten, gibt es jedoch nicht. Hier muss jeder für sich herausfinden, was seiner Haut guttut. Falls sich während der Anwendung unangenehme Symptome zeigen, wie ein Brennen oder Hitzeentwicklung, müssen das Tuch oder die Kompresse sofort entfernt werden.
Die meisten Hausmittel bei Neurodermitis haben sich bei der Anwendung mit Auflagen, Wickeln oder Cremen bewährt. Da diese eine entzündungshemmende Wirkung haben. Allerdings ist die Wirksamkeit sehr unterschiedlich. Daher hilft es am ehesten, verschiedene Methoden auszuprobieren und die Haut genau zu beobachten.
Für Wickel und Kompressen eignen sich Sude aus verschiedenen Stoffen:
- Stiefmütterchen-Tee: Soll speziell bei Hautentzündungen und nässenden Ekzemen helfen.
- Kamillenblüten: Sollen die Wundheilung fördern und leicht desinfizieren.
- Ringelblume (Calendula): Ist mit Vorsicht zu verwenden, denn die Haut kann empfindlich mit Jucken, Brennen oder Rötungen reagieren.
- Schwarzer Tee: Hat in Wickeln oder Auflagen eine kühlende Wirkung, die den Juckreiz lindern kann.
Ergänzend zu den verschiedenen Hausmitteln sollte Neurodermitis immer auch von einem Facharzt behandelt werden. Der richtige Ansprechpartner ist hier ein Dermatologe.
Fazit: Eine unangenehme, jedoch keine tragische Hautkrankheit
Neurodermitis ist sehr unangenehm und individuell, denn bei jedem sind die Ursachen anders. Es gibt aber genügend Hausmittel und etablierte Methoden, Neurodermitis aktiv zu lindern, Schmerzen und Juckreiz zu verbessern und den Körper von innen und von außen zu regenerieren.
Bei auftretenden Symptomen oder Verdacht auf Neurodermitis sollte jedoch trotzdem umgehend ein Dermatologe aufgesucht werden, um eine Verschlimmerung der Krankheit zu verhindern. Eine ausgewogene, gesunde Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind ebenfalls wichtig, um die Beschwerden, die mit Neurodermitis einhergehen, nicht zu verstärken.