Hautausschlag durch Stress

Hautausschlag durch Stress
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Wenn etwas mit unserer Gesundheit nicht stimmt, dann zeigt es der Körper früher oder später an. Denn Krankheiten und krankheitsähnliche Symptome sind immer Symbole und Warnzeichen dafür, dass etwas nicht in Balance ist. Ursachen können dabei nicht nur physischer Natur sein, sondern auch psychischer Natur. So können auch emotionale Belastungen und insbesondere lange anhaltender Stress sich in Form von Symptomen unterschiedlicher Art bemerkbar machen. Häufig führt Stress beispielsweise zu Hautausschlag in der einen oder anderen Form und gibt damit ein sehr deutliches Zeichen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Dieses Anzeichen sollte nicht ignoriert werden, sondern vielmehr ist es wichtig, dem auf den Grund zu gehen.

Was bedeutet Stress?

Stress oder eine stressige Situation hat jeder schon einmal erlebt. Dabei handelt es sich um Situationen oder auch Phasen, in denen die Grenzen der eigenen Belastbarkeit erreicht oder gar überschritten werden. Der Stress wird vor allem als psychischer Einfluss von Menschen wahrgenommen, da er sehr die Gedanken beeinflusst, oft nicht klar denken lässt und alle geistigen Aktivitäten hochgefahren werden, um die Situation zu meistern. Dabei wird häufig übersehen, dass Stress im Grunde eine körperliche Erfahrung und Reaktion ist. Stress kann zum einen durch physische Einflüsse wie Kälte, mechanische Einflüsse, Strahlung oder Ähnliches initiiert werden, aber auch durch psychische Faktoren wie Überforderung, Zeitdruck oder soziale Konflikte. Doch schlussendlich sind es doch körperliche Prozesse, die automatisch in Gang gesetzt werden und vor allem bei dauerhafter Belastung zu Problemen führen können.

Im Stresszustand wird der Körper in Alarmbereitschaft versetzt, um höhere Leistungen erzielen zu können. Viele physisch messbare Parameter fahren in dieser Situation hoch und steigern sich. Diese Reaktion stammt noch aus der Millionen Jahre alten Evolutionsgeschichte des Menschen. In Stresssituationen war dann erhöhte Aufmerksamkeit und Fluchtbereitschaft nämlich oft überlebensnotwendig.

Die Hormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin werden ausgeschüttet, die sogenannten Stresshormone. Prozesse, die in einer solchen Situation jedoch nachrangig sind, wie etwa die Verdauung, werden hingegen heruntergefahren. Von kurzzeitigen Stressphasen kann sich der Körper relativ rasch wieder erholen und sie stellen kein Problem für die Gesundheit dar. Dauert der Stress jedoch langfristig an, so können sich mit der Zeit gesundheitliche Probleme einstellen. Diese psychosomatischen Folgen können in Form von Herz-Kreislaufproblemen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, aber auch Hautausschlägen auftreten. Insbesondere die letztere Form ist für die Betroffenen meist sehr dramatisch, da diese auch klar sichtbar sind. Gleichzeitig sollte Hautausschlag bei Stress aber gerade für die Betroffenen auch ein deutliches Zeichen dafür sein, dass es etwas zu ändern gilt.

Warum entsteht Hautausschlag bei Stress?

Menschen, die unter Hautausschlägen leiden, fragen sich selbstverständlich häufig, warum Stress sich ausgerechnet auf der Haut in Form von Ausschlag zeigt. Die Zusammenhänge zwischen der Haut- und Stressprozessen zu erforschen, ist Teil der Psychodermatologie. Die Begründung für Hauterkrankungen wie Nesselsucht, Neurodermitis oder Schuppenflechte, für die Stress als Auslöser gilt, liegt darin, dass das Immunsystem des Organismus bei Stress geschwächt wird.

Vor allem lang andauernder Stress schwächt die Abwehrkräfte des Körpers sehr stark. Zu den Belastungen durch die jeweilige Auslösesituation kommen daher häufig noch Erkrankungen oder eben Ausschläge. Denn der Körper kann sich zunehmend weniger und weniger gegen Bakterien, Viren und andere Einflüsse zur Wehr setzen. Viele davon greifen die äußerste Schicht des Körpers, die Haut an und machen sich daher auch gerade dort bemerkbar zum Leidwesen der Betroffenen.

Welche Arten von Hautausschlag gibt es?

Wenn es sich nur um leichte Rötungen handelt, die mitunter an Stellen auftauchen, die im Alltag leicht verdeckt werden können, wird der Hautausschlag bei Stress als halb so schlimm empfunden. Sehr häufig zeigen sich bei längeren Stressphasen auch Pickel, vor allem im Gesicht, aber auch an anderen Körperstellen. Auch mit dieser Form wissen die meisten Betroffenen noch mehr oder weniger gut umzugehen. Doch wenn es sich etwa um eine großflächige Schuppenflechte handelt, die die Haut befallen hat, wirkt sich zusätzlich belastend auf die Psyche und den Organismus.

Bei Schuppenflechte sind oft große Teile der Haut betroffen.© farina3000 | Fotolia

Gerade aber auch die Nesselsucht gilt als sehr unangenehm, da die entstehenden Schwellungen zum einen stark jucken und brennen können, zum anderen aber auch zu Folgeerscheinungen wie der Lederhaut führen können. Weit verbreitet ist außerdem die Neurodermitis, die ebenfalls durch starken Juckreiz geprägt ist und sich entzünden kann. Sie tritt oft schubweise auf. Das führt oft zu der Annahme, dass der Hautausschlag wieder abklingt, obwohl er kurze Zeit später wieder aufflammt.

Was tun bei Hautausschlag durch Stress?

Wenn Hautausschläge auftreten, gilt es natürlich zunächst, den wahren Auslöser dafür zu finden. Nicht immer muss es Stress sein. Auch Hautreizungen, etwa durch Kleidung, aber auch Allergien können die Ursachen für Ausschläge der Haut darstellen. Dies lässt sich am einfachsten bei der Untersuchung durch einen Hautarzt feststellen.

Gerade dann, wenn aber keine klare Ursache für die Symptome gefunden werden kann, ist es wichtig, eine Innenschau zu betreiben und zu überlegen, ob tatsächlich eine psychische oder physische Belastung, möglicherweise schon über einen längeren Zeitraum vorliegt. Gerade dann, wenn die Belastung dauerhaft ist, neigen Menschen oft dazu, diese zu ignorieren oder kleinzureden, da sie sich bereits daran gewöhnt haben und als Routine ansehen. Doch das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Organismus ständig gefordert oder gar überfordert ist. Werden die Alarmzeichen nicht früh genug erkannt, zeigt der Körper ohnehin unmissverständlich an, dass etwas nicht stimmt. Gerade Hautausschläge sollten daher auch in Bezug auf Stress als Auslöser sehr ernst genommen werden.

Wenn Stress als Ursache des Hautausschlages in den Fokus rückt, ist es natürlich geboten, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Nicht immer gelingt dies einfach. Denn gerade dann, wenn eine berufliche oder private belastende Situation schon sehr lange anhält, lässt sie sich nur schwer einfach wieder abstellen. Dennoch gilt es, möglichst bald Wege zu finden, damit wieder Erholungspausen stattfinden können und die Stressoren möglichst nicht mehr auftreten. Denn der Körper hat ein klares Warnsignal gesetzt, das sogar optisch stark sichtbar ist. Dieses darf nicht ignoriert werden, wenn nicht auch noch Folgeerkrankungen und in Kauf genommen werden wollen.

Selbstverständlich sollte auch die ärztlich verordnete Therapie verfolgt werden, um den Hautausschlag zu bekämpfen. Jedoch ohne auch die Ursachen abzustellen, ist weder dem Immunsystem geholfen noch sind Betroffene davor gefeit, dass die körperlichen Reaktionen sich immer und immer wieder erneut zeigen.