Grüner Star – Ursachen, Symptome, Diagnose & Behandlung
- Glaukom-Definition: Was ist der Grüne Star?
- Was sind die Ursachen eines Glaukoms?
- Grüner Star & Grauer Star – Was ist der Unterschied?
- Was sind die Symptome eines grünen Stars?
- Wie wird grüner Star diagnostiziert?
- Wie wird der grüne Star behandelt?
- Wann sollte bei grünem Star eine Operation durchgeführt werden?
- Vorsorge: Wie kann man dem Grünen Star vorbeugen?
Glaukom-Definition: Was ist der Grüne Star?
Der Grüne Star, auch als Glaukom bezeichnet, ist eine Krankheit, die das Auge betrifft und fasst verschiedene Augenerkrankungen zusammen, bei denen der Sehnerv geschädigt wird. Dabei erhöht sich der Druck im Augeninneren, sodass der Sehnerv beeinträchtigt wird.
Er verdankt seinen Namen dem grünen Schimmer, welchen er im Auge des Betroffenen hinterlässt. Die Folgen der auch als Glaukom bezeichneten Krankheit sind schwerwiegend. Sie reichen von Gesichtsfeldausfällen bis hin zu absoluter Blindheit.
Wie entsteht der Druck im Inneren des Auges?
Damit das Auge seine nahezu kugelige Form halten kann und die visuellen Abläufe im Auge optimal funktionieren, müssen die Druckverhältnisse zwischen innen und außen stimmen. Dafür ist unter anderem das Kammerwasser verantwortlich, das den Augendruck kontrolliert.
Dabei handelt es sich um eine glasklare Flüssigkeit, die zwischen Hornhaut und Linse im vorderen Augenteil zirkuliert. Sie bildet sich ständig neu und versorgt Linse und Hornhaut mit Nährstoffen.
In bestimmten Abständen muss der Körper das Kammerwasser über ein spezielles Kanalsystem (Schlemm-Kanal) wieder ableiten, um anschließend frisches nachzuliefern. Normalerweise herrscht zwischen Bildung und Abfluss des Kammerwassers ein Gleichgewicht. So bleibt der Augeninnendruck konstant. In der Regel beträgt der Druck etwa 10 bis 20 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule).
Was sind die Ursachen eines Glaukoms?
Das Kammerwasser im Augeninneren ist dafür verantwortlich, dass Hornhaut und Linse mit ausreichend Nähstoffen versorgt werden. Nur dann kann das Auge optimal funktionieren. Diese Flüssigkeit steht in einem ständigen Kreislauf zwischen Zu- und Abfluss, da stets neue Nährstoffe geliefert werden müssen.
Ist das Gleichgewicht zwischen ein- und ausströmendem Kammerwasser gestört, und befindet sich mehr Wasser im Augeninneren, steigt der Augeninnendruck. Die Erkrankung Grüner Star entsteht.
Es gibt verschiedene Formen eines Glaukoms
Die Entwicklung des erhöhten Augeninnendrucks beim Grünen Star kann auf zwei Weisen erfolgen:
- Primäres Offenwinkelglaukom
- Winkelblockglaukom
Offenwinkelglaukom
Das Offenwinkelglaukom tritt auf, wenn der Abfluss des Kammerwassers nicht mehr richtig funktioniert. Es fließt zu langsam ab, der Augeninnendruck steigt und infolge dessen sterben Fasern des Sehnervs ab.
Diese Form ist für etwa 90 % aller Glaukome verantwortlich. Das primäre Offenwinkelglaukom betrifft in der Regel beide Augen, tritt aber meist zeitversetzt auf. Zudem werden beide Augen nicht gleich stark geschädigt.
Winkelblockglaukom oder Glaukomanfall: ein medizinischer Notfall!
Ist der Winkel zwischen Hornhaut und Iris verengt oder ganz blockiert, kann das Kammerwasser nicht mehr (oder zu wenig) abfließen. Ein Winkelblockglaukom oder Glaukomanfall entsteht. Dies führt zum Absterben der Fasern des Sehnervs, weil sie durch einen zu hohen Augeninnendruck abgequetscht werden.
Das Winkelblockglaukom kann sich allmählich oder plötzlich entwickeln. Wenn sich der Kammerwinkel zwischen Iris und Hornhaut plötzlich verschließt, kann sich schnell ein erhöhter Augeninnendruck aufbauen und eventuell zu Beschädigungen am Sehnerv oder zur Erblindung innerhalb weniger Stunden führen.
Grüner Star & Grauer Star – Was ist der Unterschied?
Neben dem Grünen Star, der aufgrund einer Fehlfunktion beim Abfluss des Kammerwassers aus dem Auge entsteht, gibt es auch noch den Grauen Star. Dieser ist eine Folge der Alterung der Linse, was zu einer Verminderung der Sehschärfe führt.
Es handelt sich also, im Unterschied zum Grünen Star, um eine Trübung der Linse, nicht um eine Schädigung des Sehnervs. Im Unterschied zum Grauen Star, welcher meist Personen ab dem 65. Lebensjahr betrifft, kann der Grüne Star jeden treffen, meistens jedoch Leute ab 40. Es gibt für letzteren jedoch Risikogruppen, welche eine höhere Anfälligkeit für die Erkrankung aufweisen.
Kann aus einem Grünen Star ein Grauer Star werden?
Dies kann tatsächlich passieren. Allerdings ist es immer abhängig von der Ausprägung des Grünen Stars.
Wenn der Augeninnendruck zum Beispiel nicht langsam ansteigt, sondern sich in Form eines Anfalls rasch erhöht, können Eintrübungen auf der Linse (Glaukomflecken) zurückbleiben. Es kann aber auch sein, dass eine immer weiter fortschreitende Eintrübung der Linse zu einem Glaukomanfall führt.
Risikofaktoren: Wer ist besonders vom Grünen Star betroffen?
Generell ist die Wahrscheinlichkeit, am Grünen Star zu erkranken, ab dem 40. Lebensjahr erhöht. Es gibt jedoch einige Risikofaktoren, bei dessen Erfüllen die Augenkrankheit auch schon in jungen Jahren auftreten kann. Diese Risikofaktoren beinhalten:
- Familiär gehäuftes Auftreten des Grünen Stars (genetisch)
- eine schwere Kurzsichtigkeit, welche minus 5 Dioptrien übersteigt
- einen stark schwankenden oder dauerhaft erhöhten Blutdruck
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ II)
Kurzsichtige Personen, die regelmäßig am Computer arbeiten, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, einen Grünen Star zu entwickeln. Der ständige Blick auf den Computerbildschirm ist sehr belastend auf den Sehnerv, sodass er noch empfindlicher auf Belastungen reagiert.
Regelmäßige Pausen und konsequente Augengymnastik hilft den Augen dabei, sich zu erholen und verringert das Risiko, an einem Grünen Star zu erkranken. Auch regelmäßige augenärztliche Untersuchungen sollten stattfinden.
Selbsttest: Wie hoch ist Ihr Risiko für Grünen Star?
Sind Sie älter als 40 Jahre? | Ja | Nein |
Sind direkte Verwandte von Ihnen (Eltern, Geschwister, Kinder, Großeltern) an einem Grünen Star erkrankt? | Ja | Nein |
Ist bei Ihnen schon einmal ein erhöhter Augeninnendruck (> 21 mm/Hg) gemessen worden? | Ja | Nein |
Haben Sie Probleme mit Ihrem Blutdruck (zu niedrig, zu hoch, stark schwankend)? | Ja | Nein |
Haben Sie häufiger Durchblutungsstörungen (kalte Hände, kalte Füße, Schwindel, Ohrgeräusche?) | Ja | Nein |
Leiden Sie an Diabetes oder Gicht? | Ja | Nein |
Sind Sie kurzsichtig (minus 5 Dioptrien und mehr)? | Ja | Nein |
Leiden Sie an Migräne mit Sehstörungen? | Ja | Nein |
Nehmen Sie dauerhaft Kortison-Präparate ein? | Ja | Nein |
Stehen Sie unter Dauerstress oder gibt es in Ihrem Leben immer wieder starke Belastungsspitzen? | Ja | Nein |
Wenn Sie nur Frage 1 mit „Ja“ beantwortet haben, ist Ihr aktuelles Risiko, an Grünem Star zu erkranken, gering. Trotzdem sollten Sie alle zwei bis drei Jahre Ihren Augeninnendruck und Ihren Augenhintergrund vom Augenarzt kontrollieren lassen.
Wenn Sie mehrere Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, ist Ihr Glaukomrisiko erhöht. Lassen Sie Ihren Augeninnendruck und Ihren Augenhintergrund baldmöglichst vom Augenarzt überprüfen.
Was sind die Symptome eines grünen Stars?
Nach der Vereinigung Initiativkreise zur Glaukomfrüherkennung leiden etwa 80.000 Deutsche an Grünem Star. Es liegt jedoch die Vermutung nahe, dass es pro diagnostiziertem Glaukom-Patienten eine Person gibt, die nichts von ihrer Erkrankung weiß.
Ein möglicher Grund dafür ist, dass bei der häufigsten Form des Grünen Stars, dem Offenwinkelglaukom, kaum Symptome auftreten, bis sich das Gesichtsfeld immer weiter einschränkt. Zu diesem Zeitpunkt ist der Sehverlust erheblich und nicht mehr rückgängig zu machen. Bleibt die Behandlung aus, lässt auch das zentrale Sehvermögen nach. Das führt bis zur vollständigen Erblindung.
Folgende Symptome und Gesundheitsprobleme weisen auf einen Grünen Star (Glaukom) hin:
- Zunehmende Gesichtsfeldeinschränkung
- Hoher Augeninnendruck
- Schleiersehen, Nebelsehen
- Tränendes und rotes Auge
- Kopfschmerzen
- Plötzlich auftretende Übelkeit und Erbrechen
- Extrem harter Augapfel
- Augenschmerzen
- Plötzlicher Sehverlust
- Sehen von Farbringen
- Herzrhythmusstörungen
Normaldruckglaukom: Grüner Star ohne erhöhten Augeninnendruck?
Ein Sonderfall eines Glaukoms ist das sogenannte Normaldruckglaukom. Wie der Name schon verrät, tritt bei dieser Form nicht der typische erhöhte Augeninnendruck auf. Die Werte liegen im Normalbereich bis rund 21 mmHg. Aufgrund dessen ist eine richtige Diagnose erschwert, sodass die Erkrankung unentdeckt bleibt.
Symptome und Diagnose eines Normaldruckglaukoms
Im Laufe der Zeit stellen sich schließlich die typischen, oben beschriebenen Symptome eines Glaukoms ein, beispielsweise die zunehmende Einschränkung des Gesichtsfeldes oder das Sehen von Schleiern bzw. Nebel. Der Augenarzt wird in diesem Fall den Kopf des Sehnervs genauer auf Schädigungen untersuchen, um eine sichere Diagnose zu stellen. Außerdem bietet sich die Durchführung einer Ophthalmoskopie an, wobei die Netzhaut inklusive ihrer Blutgefäße kontrolliert wird.
Was sind die Ursachen eines Normaldruckglaukoms?
Bedeutsame Risikofaktoren für die Entwicklung eines Normaldruckglaukoms sind Durchblutungsstörungen, welche beispielsweise durch einen niedrigen Blutdruck ausgelöst werden können. Dieser verringert sich besonders nachts. Er führt zu einer verringerten Sauerstoffversorgung der Blutgefäße und Sinneszellen im Auge.
Es gibt noch keine standardisierte Behandlung für das Normaldruckglaukom. Zumeist erfolgt die weitere Senkung des Augendrucks durch spezielle Augentropfen oder durch eine Operation. Zur weiteren Behandlung und Vorbeugung wird versucht, den Blutdruck zu regulieren.
Wie wird grüner Star diagnostiziert?
Die Diagnose eines Glaukoms erfolgt beim Augenarzt. Er führt bei einer (Kontroll-)Untersuchung folgende Messungen durch:
- Messung des Augeninnendrucks
Nach der Betäubung des Auges durch ein Lokalanästhetikum wird eine Messplatte gegen den Augapfel gedrückt.
- Untersuchung mit der Spaltlampe
Der Lichtstrahl eines Mikroskops wird auf das Auge gerichtet, sodass die anatomischen Strukturen sichtbar werden.
- Untersuchung des Kammerwinkels
Besteht ein Verdacht auf Grünen Star, wird der Kammerwinkel zwischen Linse und Hornhaut genauer untersucht. Dieser ist bei einem bestehenden Glaukom verändert, sodass das Kammerwasser nicht optimal abfließen kann. Ein erhöhter Augeninnendruck entsteht.
- Messung des Gesichtsfeldes
Bei dieser Untersuchungsmethode ermittelt der Arzt, wie breit das Sehfeld des Patienten ist. Dafür werden Lichtreize im Raum verteilt abgegeben, ohne, dass der zu Untersuchende den Kopf wenden darf. Er gibt Antwort, welche Reize für ihn sichtbar sind und welche nicht.
- Augenspiegelung
Bei einer Augenspiegelung wird der Zustand des Augenhintergrundes untersucht. Dort befindet sich die sensible Netzhaut, zahlreiche Blutgefäße und auch der Ansatz des Sehnervs.
- Messung der Durchblutung
Die Durchblutung des Auges kann auf unterschiedliche Art und Weise gemessen werden, etwa durch eine Röntgenuntersuchung, bei dem ein Kontrastmittel verabreicht wird. Auch die Darstellung der Wärmeverteilung im Augapfel weist auf die Durchblutung hin.
Wie hoch ist der normale Augeninnendruck?
Der Augenarzt führt zur Feststellung eines Glaukoms unter anderem eine Messung des Augeninnendrucks durch. Dabei wird nach der Betäubung des Auges eine Platte gegen den Augapfel gedrückt und somit der Augendruck ermittelt.
Er wird in der Einheit mmHg – Millimeter Quecksilbersäule angegeben, welche auch zur Bestimmung des Blutdrucks dient.
Wie wird der grüne Star behandelt?
Wird bei der medizinischen Untersuchung ein stark erhöhter Augendruck und eine Fehlfunktion beim Abfluss des Kammerwassers festgestellt, dann liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Glaukom vor.
Ist der Sehnerv bereits durch den Grünen Star geschädigt das Gesichtsfeld beeinträchtigt, kann dieser Schaden nicht mehr rückgängig gemacht werden. Wird die Erkrankung aber rechtzeitig erkannt, dann kann der Verlust des Sehvermögens verlangsamt oder gar gestoppt werden.
Ist eine rechtzeitige Diagnose erfolgt und der Schaden am Sehnerv noch nicht zu weit fortgeschritten, gibt es verschieden Möglichkeiten, dem Verlust von weiterem Sehvermögen aktiv entgegenzuwirken.
Lebenslange Behandlung mit Augentropfen
Da der Grüne Star eine chronische und nicht heilbare Erkrankung ist, muss eine dauerhafte Behandlung erfolgen. Die wichtigste Maßnahme ist dabei die Senkung des Augeninnendrucks.
Zur Behandlung eines Glaukoms stehen heute eine Reihe wirksamer Medikamente zur Verfügung, die meist als Augentropfen angewendet werden:
- Betablocker aus der Herz- Kreislaufmedizin verringern die Bildung von Kammerwasser im Augeninneren
- Die Substanz Latanoprost erleichtert den Abfluss des Kammerwassers, schützt den Sehnerv und verbessert die Blutversorgung.
Die regelmäßige Anwendung ist bei den Augentropfen besonders wichtig. Bei modernen Glaukom-Medikamenten ist eine einmalige Anwendung pro Tag ausreichend.
Früher musste bis zu viermal täglich geträufelt werden. Das erwies sich insbesondere bei hochbetagten Menschen häufig als Problem, wenn die Sehkraft nicht mehr ausreicht und die Hände ungelenk und zittrig werden.
Erzielt die Behandlung mit Augentropfen nicht die erwünschte Wirkung, kann der Arzt alternativ ein oral einzunehmendes Medikament verschreiben. Dieses ist jedoch nur für eine kurzfristige Einnahme ausgelegt. Auch Kontaktlinsen, welche die benötigten Wirkstoffe direkt ins Auge abgeben und gleichzeitig eine Fehlsichtigkeit korrigieren können, werden derzeit getestet.
Grüner Star-Augentropfen: Ohne Konservierungsmittel!
Konservierungsmittel in Augentropfen verhindern, dass Krankheitserreger ins Auge gelangen. Über lange Zeit angewendet schädigen sie jedoch die Augen.
Es kann beispielsweise zu einer chronischen Entzündung der Augenoberfläche kommen. Daraus gehen die typischen Beschwerden eines trockenen Auges hervor. Dann sollte der Wechsel auf andere Konservierungsmittel oder konservierungsmittelfreie Augentropfen erwogen werden.
Seit 1978 sind Konservierungsmittel in allen Augentropfen gesetzlich vorgeschrieben, die länger als 24 Stunden angewendet werden. In Mehrdosisbehältnissen vermehren sich sonst Bakterien oder Pilze. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft rät jedoch dazu, sich die Vor- und Nachteile vor Augen zu führen:
Vorteile von Augentropfen mit Konservierungsmitteln:
- Schutz vor Infektionen
- Erleichterung des Eindringens von medizinischen Wirkstoffen ins Auge
Nachteile von Augentropfen mit Konservierungsmitteln:
- Risiko einer chronischen Entzündung der Augenoberfläche
- Trockene Augen
- Kein absoluter Schutz vor Krankheitserregern
Die sicherste Wahl sind Augentropfen ohne Konservierungszusatz. Diese werden in speziellen Behältnissen abgefüllt, etwa mit versilberten Stahlventilen ausgestattet. Dadurch wird das Eindringen von Keimen verhindert. Bei anderen Flaschen saugt ein Filter den Konservierungsstoff vor dem Kontakt mit dem Auge auf.
Wann sollte bei grünem Star eine Operation durchgeführt werden?
Bei den meisten Glaukom-Patienten reichen die Augentropfen zur Behandlung aus. Schlägt aber weder diese Behandlungsmethode noch die orale Einnahme von Medikamenten an, kann eine Operation durchgeführt werden.
Iridotomie bei Glaukom
Beim operativen Verfahren bei Grünem Star verwendet der Chirurg einen Laser (Iridotomie), mit dem unter lokaler Betäubung kleine Löcher in das Abflusssystem „geschossen“ werden. So kann das Kammerwasser abfließen.
Der Eingriff erfolgt im Normalfall ambulant und bringt meist eine umgehende Sehverbesserung mit sich. Nach einigen Jahren muss er jedoch wiederholt werden.
Alternative operative Verfahren
Andere operative Maßnahmen sorgen für einen neuen Abfluss oder implantieren einen winzigen Abflussschlauch. Bei der Operation sind Mittel zur Entspannung sowie zur Betäubung des Körpers erforderlich.
Danach werden zeitweise Antibiotika und antientzündliche Augentropfen eingesetzt werden, um Augeninfektionen oder Narbenbildungen zu verhindern.
Zu beachten:
- Die lebenslange Anwendung von Augentropfen oder oralen Medikamenten wird dadurch nicht immer überflüssig
- Die neuen Drainagewege können nicht unbegrenzt offen bleiben
- Das Risiko für Augeninfektionen steigt
Entspannungstechniken unterstützen die Glaukom-Therapie
Es ist wissenschaftlich bewiesen: Stress erhöht auf Dauer den Augeninnendruck, verringert die Durchblutung und kann zu Schäden am Sehnerv führen. Auf diese Weise trägt er zur Entstehung des Grünen Stars bei. Dieser löst bei vielen Erkrankten die Angst aus, zu erblinden, was wiederum zu Stress führt, der den Augeninnendruck noch weiter erhöhen kann.
Deutsche Forscher haben aufgrund dieser Erkenntnis nun untersucht, wie sich eine Stressreduktion durch Entspannungsverfahren auf die Augen auswirkt. Folgende Verfahren dienen als perfekte Ergänzung zur Therapie eines Glaukoms:
- Autogenes Training
- Musiktherapie
- Hypnose
Die Vorteile von Entspannungsverfahren bei Grünem Star:
- Einfach zu erlernen
- Keine Nebenwirkungen
- Senkung des Stresslevels und damit des Augeninnendrucks
- Förderung der Durchblutung des Sehnervs
- Verbesserung der seelischen Gesundheit des Patienten
Autogenes Training bei Grünem Star
Yoga-Übungen sind bei krankhaft erhöhten Augeninnendruck (Glaukom) nur eingeschränkt geeignet. Sie belasten den Körper teilweise stark und können den Innendruck im Auge dadurch steigern
Bei Grünem Star empfiehlt sich eher Autogenes Training. Als Methode sei hier das Marburger Spezialtraining für Glaukom-Patienten genannt. Es basiert auf dem klassischen Autogenen Training basiert und wurde von der Augenärztin Professor Ilse Strempel und dem Psychologen Dr. Gert Kaluza entwickelt.
Vorsorge: Wie kann man dem Grünen Star vorbeugen?
Die Folge eines Glaukoms ist die Schädigung der Nervenfasern im Auge. Die Krankheit kann bis zur Erblindung führen. Wird der Grüne Star aber früh genug erkannt, kann er therapiert werden.
Vorsorgeuntersuchungen werden generell ab dem 40. Lebensjahr empfohlen. Bei der Vorsorge untersuchen die Ärzte unter anderem den Sehnerv. Dies erlaubt eine Aussage über das Bestehen eines Glaukoms und die Behandlungsnotwendigkeit.
„Durch qualifizierte Kontrolluntersuchungen lässt sich das Risiko für einen Grünen Star gut abschätzen und über den Therapiestart entscheiden.”
erläutert Professor Lutz Pillunat, Sprecher der Sektion Glaukom der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG).
Die DOG empfiehlt:
- Ab dem 40. Lebensjahr: Vorsorgeuntersuchungen alle drei Jahre
- Ab dem 65. Lebensjahr: Vorsorgeuntersuchungen alle ein bis zwei Jahre
Vitalstoffe beugen dem Grünen Star vor
Vitalstoffe halten den Sehnerv gesund:
- Bei bereits bestehenden erhöhten Augeninnendruck hilft Vitamin C: Nehmen Sie etwa 2 g auf den Tag verteilt zu sich.
- 400 mg Vitamin E täglich verbessern die Fließeigenschaften des Blutes. Dadurch wird der Sehnerv besser mit Nähstoffen versorgt.
- 2 g Omega-3-Fettsäuren pro Tag in Kombination mit Fischölkapseln führen zu einem noch besseren Ergebnis
Tipps zur aktiven Vorbeugung eines Glaukoms
Allgemeine Maßnahmen:
- Legen Sie beim Arbeiten im Nahbereich alle 30 Minuten eine Fünf-Minuten-Pause Blicken Sie dabei in die Ferne (z. B. aus dem Fenster), um Ihrer Augenmuskulatur zu entkrampfen.
- Meiden Sie direktes Sonnenlicht, da die UV-Strahlung Ihre Netzhaut zusätzlich schädigt.
- Geben Sie das Rauchen auf. Nikotin verengt die Gefäße.
- Erlernen Sie ein Entspannungsverfahren (autogenes Training, Yoga oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobson), wenn Sie unter starkem Stress stehen.
- Sorgen Sie für regelmäßigen Stuhlgang und vermeiden Sie starkes Pressen.
- Reduzieren Sie Stress. Er führt zu Verkrampfungen in den Gefäßen.
- Bauen Sie Übergewicht ab, wenn Sie an Diabetes, Arteriosklerose oder Gicht leiden.
Vorsicht bei bestehenden Erkrankungen:
- Achten Sie bei Diabetes auf eine gute Einstellung Ihrer Stoffwechsellage.
- Lassen Sie Ihren Blutdruck kontrollieren und ggfls. behandeln.
- Verzichten Sie auf abschwellende Nasensprays. Sie können den Blutdruck erhöhen.
Ernährung zur Vorsorge von Grünem Star
- Führen Sie zweimal pro Jahr eine Gefäßkur mit Knoblauch durch, um die Durchblutung des Auges zu verbessern.
- Essen Sie viel Gemüse, Obst, Trockenfrüchte und Vollkornprodukte.
- Führen Sie im Frühjahr und im Herbst eine Entgiftungskur durch, um abgelagerte Toxine aus dem Bindegewebe der Augen zu lösen.
- Wählen Sie viel gelbes, rotes und dunkelgrünes Gemüse (z. B. Paprika, Brokkoli, Karotten und Tomaten).
- Essen Sie zweimal pro Woche fetthaltigen Seefisch oder nehmen Sie Fischölkapseln ein, um ihren Bedarf an gefäßschützenden Omega-3-Fettsäuren zu decken.
Sportliche Betätigung bei Grünem Star
- Treiben Sie dreimal wöchentlich etwa 30 Minuten lang moderaten Ausdauersport (z. B. Walken, Radfahren).
- Vermeiden Sie Kraftsport mit Gewichten, da es hierbei ebenso wie beim Pressen zu einer Druckerhöhung am Auge kommt.
Ausdauersportarten, wie Laufen, Fahrradfahren oder Schwimmen wirken sich positiv auf den Augeninnendruck aus. Auch leichtes Krafttraining mit niedrigem Gewicht und häufigen Wiederholungen senkt das Risiko für Grünen Star.
Kopfüberpositionen, etwa die Yoga-Übung Shirshasana, der Kopfstand, sowie intensives Training mit hohen Gewichten können den Augendruck steigern.
Entspannungstechniken für die Augen
Besonders bei langer Arbeit am Bildschirm oder beim Lesen können Entspannungstechniken für die Augen Beschwerden vorbeugen.
- Blicken Sie regelmäßig aus dem Fenster. Stellen Sie den Blick auf weit entfernte Objekte scharf.
- Bewegen Sie die Augen – Formen Sie Achterschleifen oder blicken Sie abwechselnd nach oben und nach unten, nach links und nach rechts
- Vergessen Sie nicht, regelmäßig zu blinzeln, um die Augenoberfläche mit Feuchtigkeit zu versorgen.
- Massieren Sie die geschlossenen Augen sanft mit den Händen
Prognose bei Grünem Star
Der Grüne Star ist chronisch und nicht heilbar. Wird er aber früh festgestellt, kann eine rechtzeitig begonnene Behandlung der weiteren Schädigung des Sehnervs vorbeugen. Die Therapie erfolgt dann ein Leben lang.
Wird ein Glaukom jedoch nicht erkannt, führt die fehlende Blutversorgung des Sehnervs zu einer fortschreitenden Einschränkung des Sichtfeldes bis hin zur Erblindung. Dies kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Aufgrund dessen sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung des Grünen Stars essenziell.