Blepharoplastik – Wissenswertes über die Augenlider-OP
Sie waren auf eine Einschränkung des Sehvermögens im Alter eingestellt, doch mit einer verminderten Sicht aufgrund überhängender Augenlider rechneten Sie nicht.
Überhängende Augenlider und sogar überschüssige Hautfalten auf dem unteren Lid treten im Alter nicht selten auf. Für einige Menschen handelt es sich nur um ein ästhetisches Problem, aber manchmal ist die Sicht tatsächlich eingeschränkt.
Die Blepharoplastik bezeichnet eine Form der Augenlidoperation, die Ihre Sicht verbessert. Auch aus ästhetischen Gründen ist eine Augenlidkorrektur möglich, damit die Augen wieder besser zur Geltung kommen.
Wie hängende Augenlider entstehen
Hängende Augenlider können eine Reihe von Ursachen habe. Eine davon – die Ptosis – ist die Folge von neurologischen Erkrankungen oder eines geschwächten Muskels im Augenlid.
Eine andere ist das Alter. Im Alterungsprozess dehnen sich die Lider, die Muskeln werden schwächer, und es sammelt sich oberhalb und unterhalb des Auges Fett an.
Dies kann tief stehende Augenbrauen, hängende Augenlider und die Art von Augenringen verursachen, die einen Betroffenen so müde erscheinen lassen. Auch erbliche Faktoren spielen eine Rolle.
Nachlassende Spannkraft der Haut kann die Augen irritieren
Obwohl es bestimmte Erkrankungen gibt, die zu überhängenden Augenlidern führen können, vor allem neurologische Störungen wie Schlaganfall oder Myasthenia gravis, sind die meisten Veränderungen rund um die Augen altersbedingt.
Die Haut um Ihre Augen ist normalerweise dünn und empfindlich. Mit der Zeit dehnen sich die Augenlider, die Lidmuskulatur wird schwächer und Fett sammelt sich über und unter dem Auge an.
So kann es zu hängenden Augenbrauen, schweren Lidern und sogar Taschen unter den Augen (=vergrößerte Tränensäcke) kommen.
Außerdem senken sich Ihre Augenbrauen allmählich ab, sodass die Lider nach unten gedrückt werden und scheinbar überhängende Haut bilden, obwohl die Verlagerung der Augenbrauen an allem schuld ist.
Für einige Menschen besteht vielleicht nur ein ästhetisches Problem: Sie wirken müde und abgespannt, egal wie ausgeruht sie wirklich sind. Bei anderen Menschen kommt es vielleicht zu einer echten Sichtbehinderung, besonders im Randbereich.
Hautfalten auf den Lidern können auch allein durch vermehrte Reibung unangenehm sein. Wimpern können störend wirken, wenn die Hautfalten sie in unnatürliche Positionen – auch in das Auge – drängen.
Blepharitis
Bei der Augenlidentzündung oder Blepharitis entzünden sich die Lidhaut oder die äußeren Lidränder. Die Entzündung entsteht häufig durch Bakterien oder durch Schuppen der Kopfhaut, die von einem seborrhoischen Ekzem herrühren.
Darüber hinaus breitet sich die Entzündung unter Umständen in die Haarbälge und Follikel der Augenwimpern aus sowie in die Tränendrüsen, die die Augenlider befeuchten, und in die Oberfläche des Auges.
Augenlidentzündungen treten mit zunehmendem Alter häufiger auf. Die möglichen Symptome fallen recht verschieden aus.
Unter anderem gehören Brennen, übermäßiges Tränen, Jucken und eine Rötung und Schwellung der Augenlider dazu, ebenso wie schuppende Augenlider, verkrustete Wimpern beim morgendlichen Erwachen, Rötung der Augen und eine hohe Lichtempfindlichkeit.
Warme Kompressen hilfreich bei Verkrustungen
Zur Behandlung dieser Entzündung gehört das tägliche gründliche Reinigen der Augenlider. Um die Verkrustungen der Wimpern aufzuweichen, wendet man warme Kompressen an.
Möglicherweise empfiehlt Ihnen Ihr Arzt, nach den warmen Kompressen die Augenlider leicht mit einem Baumwolltupfer zu reiben. Diesen tauchen Sie zuvor in eine spezielle wässrige Reinigungslösung oder eine Mischung aus Babyshampoo und Wasser.
In einigen Fällen ist es angebracht, verschreibungspflichtige, antibiotikahaltige Salben oder andere Medikamente zu verwenden. Des Weiteren befeuchten Sie bei Bedarf Ihr Auge mit Augentropfen, die aus künstlicher Tränenflüssigkeit bestehen.
Neue Schübe gut kontrollierbar
In seltenen Fällen verschwindet eine Augenlidentzündung vollständig. Allerdings lassen sich neue Schübe in der Regel gut kontrollieren. Sie verhindern eine Wiederkehr der Entzündung am besten, indem Sie die Augenlider regelmäßig reinigen.
Wenn die Augenlidentzündung bei Ihnen jedoch zusammen mit einem seborrhoischen Ekzem, mit Akne oder einer Rosazea auftritt, wirkt sich die Behandlung dieser Hautprobleme unter Umständen positiv auf die Blepharitis aus.
Wie können Sie Abhilfe schaffen?
Bei der Blepharoplastik handelt es sich um eine Operation, bei der überschüssige Haut und Fett rings um die Augen sowie eventuell auch Lidmuskelanteile entfernt werden.
In einigen Fällen, bei denen die Lidhaut bis zur Pupille hängt, kombiniert man die Blepharoplastik mit einem anderen Verfahren. Dieses beseitigt die Ptosis (herabhängendes Lid).
Ihre gesundheitliche Vorgeschichte und eine körperliche Untersuchung helfen bei der Entscheidung, ob die Blepharoplastik die angemessene Behandlung darstellt.
Bestimmte Erkrankungen oder Störungen erhöhen das Risiko für Blutungen, Schwellungen oder Infektionen. Dazu gehören:
- Störungen der Schilddrüsenfunktion (z. B. aktive Basedow‘sche Krankheit)
- Diabetes
- Bluthochdruck
- Blutgerinnungsstörungen
- trockene Augen oder Mangel an Tränenflüssigkeit
Was geschieht bei der Operation?
Eine Blepharoplastik dauert in der Regel ein bis drei Stunden und betrifft je nach individueller Situation entweder nur ein oder beide Augen.
Die Operation findet ambulant statt, wobei Beruhigungsmittel verabreicht und eine örtliche Betäubung durchgeführt werden.
Selten ist eine Narkose erforderlich. Im Fall der überhängenden Augenlider nimmt der Arzt typischerweise einen Einschnitt etwa in der Mitte des Oberlides vor.
Überschüssige Haut und Fett und gegebenenfalls Muskelanteile können so entfernt werden. Dann wird die verbleibende Haut so geschlossen, dass die Naht möglichst in der Lidfalte verschwindet.
Wenn die unteren Lider operiert werden, erfolgt der Einschnitt kurz unterhalb der Lidkante oder von der Innenseite des Unterlides (transkonjunktival). Auch hier werden überschüssige Haut und Fett und gegebenenfalls Muskelanteile entfernt.
Blepharoplastik: Nach der OP
Nach dem Eingriff wird eine medizinische Feuchtigkeitscreme auf die Lidhaut aufgetragen. Häufig führt das vorübergehend zu verschwommener Sicht. Vielleicht verspüren Sie auch eine Reizung der Augen, Trockenheit oder Tränenfluss sowie Lichtempfindlichkeit.
Gewöhnlich ist das operierte Lid etwa 1 bis 2 Wochen lang geschwollen und enthält kleine Blutergüsse. Eine Taubheit der Lidhaut kann bis zu 6 Monaten dauern.
Es ist zu erwarten, dass sich das Aussehen der Narben über denselben Zeitraum ändert. Achten Sie darauf, Ihre Augenlider während dieser Zeit vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen.
Sowohl wenn eine Lidoperation aus ästhetischen Gründen als auch wenn sie zur Verbesserung der Sicht vorgenommen wird, kann ein erneutes Erschlaffen der Lidhaut nicht ausgeschlossen werden.
Wer bezahlt die Operation?
Wenn Sie durch die hängenden Augenlider beim Sehen behindert werden, also eine medizinische Notwendigkeit für die Operation besteht, kommen die Krankenkassen für die Kosten auf (AOK Bundesverband, Bonn).
Wenn die Operation aus rein kosmetischen Gründen durchgeführt wird, zahlen die Kassen in der Regel nicht. Die Frage der Kostenübernahme durch eine Krankenkasse hängt vom Grund für die Blepharoplastik ab.
Nur wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht, weil das Sehvermögen beeinträchtigt ist, besteht die Möglichkeit einer Kostenübernahme.
Sprechen Sie vor einer geplanten Augenlidkorrektur mit Ihrer Krankenkasse. Vor der Operation wird eventuell untersucht, wie stark die überschüssige Haut Ihre Sicht behindert.