Bakterielle Vaginose

Bakterielle Vaginose
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Inhaltsverzeichnis

Symptome, Ursachen und Behandlung

Es juckt und brennt im Schritt? Dahinter könnte unter anderem eine bakterielle Vaginose stecken. Doch was ist eine bakterielle Vaginose überhaupt und wie lässt sie sich am besten behandeln? Erhalten Sie hier einen Überblick über die Erkrankung.

Was ist eine bakterielle Vaginose?

Wie der Name schon sagt, wird die bakterielle Vaginose von Bakterien ausgelöst. Was viele Frauen nicht wissen: Meist sind es Bakterien, die in geringer Zahl immer in der Flora der Scheide vorkommen. Am häufigsten wird eine bakterielle Vaginose durch Gardnerellen (Gardnerella vaginalis) ausgelöst.1

Normalerweise besiedeln überwiegend Milchsäurebakterien die Scheide. Gemeinsam mit anderen Keimen bilden sie die natürliche Scheidenflora. Erst wenn sich diese Keime stark vermehren und die Zahl der Milchsäurebakterien abnimmt, entsteht eine bakterielle Vaginose. Es handelt sich also um ein Ungleichgewicht in der natürlichen Scheidenflora, eine sogenannte Dysbiose.

Da sich das Gleichgewicht in der Regel nicht mehr von allein einstellt, müssen Sie die bakterielle Vaginose behandeln. Andernfalls kann sie Komplikationen wie Entzündungen der Gebärmutter oder Eileiter nach sich ziehen. Schwangere können durch eine bakterielle Vaginose außerdem eine Früh- oder Fehlgeburt erleiden.1

Die Symptome von bakterieller Vaginose

Nicht immer fällt den Betroffenen die bakterielle Vaginose auf. Nur etwa die Hälfte der Frauen leidet unter Ausfluss, der dann grau-weiß bis gelb-weiß, mitunter dünnflüssig oder auch schaumig sein kann. Diesem haftet außerdem ein sehr typischer, unangenehmer Fischgeruch an, der sich während der Regelblutung oder nach dem Sex noch verstärken kann. Die Haut im Scheidenbereich ist zudem gereizt, geschwollen und juckt. Manche Patientinnen berichten außerdem von Schmerzen, etwa beim Wasserlassen oder beim Sex.

Was sind die Ursachen von bakterieller Vaginose?

Zwar gilt die bakterielle Vaginose nicht als sexuell übertragbare Krankheit. Sex ist jedoch oft ein wesentlicher Faktor in der Entstehung. Die Erkrankung bildet ein Ungleichgewicht der Bakterienflora in der Scheide ab. Diese Dysbalance entsteht dann, wenn beim Sex Keime des Partners übertragen werden. Üblicherweise sind das dann nicht einzelne Bakterienarten, sondern gleich mehrere. Diese verschieben die Flora der Scheide und führen so zu einer bakteriellen Vaginose.2

Ein weiterer wesentlicher Faktor ist Stress. Die genauen Zusammenhänge sind zwar nicht bekannt, jedoch begünstigt er laut Experten die Entstehung der Erkrankung.2 Zudem betreffen hormonelle Veränderungen, insbesondere ein Östrogenmangel – etwa durch die Wechseljahre –, auch das Scheidenmilieu und machen eine bakterielle Vaginose dadurch wahrscheinlicher.2

Als Risikofaktoren für die bakterielle Vaginose gelten außerdem Rauchen und die Einnahme von Antibiotika. Nicht zuletzt stresst auch eine übertriebene Intimhygiene das empfindliche Gleichgewicht der Scheidenflora. Zu häufige, zu intensive Reinigung oder die falschen Mittel fördern daher ebenfalls die Entstehung einer bakteriellen Vaginose.3

Bakterielle Vaginose – Behandlung

Nur bei etwa einem Drittel der Frauen verschwindet die bakterielle Vaginose von allein wieder.1 Behandeln sollten Sie die Erkrankung, wenn Sie unter Symptomen leiden und die Diagnose durch einen Arzt bestätigt wurde.4

Zur Behandlung kommt in der Regel ein Antibiotikum zum Einsatz. Sie können es als Tablette einnehmen oder als Vaginalzäpfchen lokal anwenden. Unterstützend hilft außerdem eine antiseptische Vaginalcreme.1 Allerdings scheiden sich die Geister, mit welcher Art und Kombination von Präparaten sich die bakterielle Vaginose am besten behandeln lässt. Das hängt zum einen vom auslösenden Bakterium ab und zum anderen vom Immunsystem der betroffenen Patientin. Es kann also sein, dass Sie die Therapie wechseln müssen, wenn diese nicht gut greift.4 Leiden Sie häufiger an einer bakteriellen Vaginose, sollten Sie die Behandlung zusätzlich mit Laktobazillen unterstützen. Hierfür gibt es spezielle Präparate zur Anwendung in der Scheide.4

Auch wie lange Sie behandeln müssen, ist individuell und richtet sich unter anderem nach der Schwere der Infektion, nach Ihrem Immunstatus und nach äußeren Faktoren wie Intimhygiene. Achtung gilt außerdem bei der Anwendung von Cremes gegen bakterielle Vaginose: Diese enthalten Fette und Öle und greifen dadurch Latex und damit Verhütungsmittel wie Kondome und Diaphragma an.

So beugen Sie bakterielle Vaginose vor

Da beim Sex übertragene Bakterien zu den Hauptursachen zählen, sind Kondome ein probates Mittel, eine bakterielle Vaginose zu vermeiden. Auch Stressreduktion und eine sanfte, nicht zu intensive Intimhygiene tragen wesentlich zur Vaginalgesundheit bei.

Achten Sie außerdem auf folgende Punkte:

  • luftige, atmungsaktive Unterwäsche
  • regelmäßiges Tauschen von Tampons, Binden oder Slipeinlagen
  • keine scharfen oder parfümierten Pflegeprodukte im Intimbereich
  • richtige Wischtechnik beim Toilettengang

Auf invasive Reinigungsmethoden wie Scheidenspülungen oder –duschen sollten Sie ganz verzichten.


Quellen:

1 „Bakterielle Scheideninfektion“. gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/bakterielle-scheideninfektion.html. Zugegriffen 17. März 2025.

2 „Bakterielle Vaginose: Ursachen“. Frauenaerzte-im-netz.de, https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/bakterielle-vaginose/ursachen/. Zugegriffen 17. März 2025.

3 „Bakterielle Vaginose“. Gesundheitsportal, https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/sexualorgane/weibliche-sexualorgane/vaginose.html. Zugegriffen 17. März 2025.

4 „Bakterielle Vaginose: Therapie / Behandlung“. Frauenaerzte-im-netz.de, https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/bakterielle-vaginose/therapie-behandlung/. Zugegriffen 17. März 2025.