Fingernägel – Ein Spiegel der Gesundheit
- Nägelkauen ist nicht nur unschön, sondern auch gefährlich
- Brüchige und weiche Fingernägel
- Eiterblase eines entzündeten Nagelbettes nie aufschneiden
- Fingernägel verraten viel über Ihre Ernährung
- Das Nagelwachstum verlangsamt sich mit dem Alter
- Diese Krankheiten können sich an Ihren Nägeln bemerkbar machen
- So werden eingewachsene Fußnägel behandelt
Ebenso wie Ihre Haut sind die Nägel auf Feuchtigkeit angewiesen. Tragen Sie deshalb Lotion auf Ihre Nägel auf, wenn Sie sich die Hände eincremen. Zupfen oder beißen Sie die Haut um Ihre Nägel nicht ab. Dadurch beschädigen Sie das Nagelbett und verschaffen infektiösen Pilzen oder Bakterien Zugang.
Nägelkauen ist nicht nur unschön, sondern auch gefährlich
Wenn man Menschen mit bis aufs Fleisch abgekauten Fingernägeln sieht, ist der erste Gedanke meist: “das sieht aber nicht schön aus.” oder “das ist aber ungesund”. Denn Nägelkauen erhöht auch das Risiko einer Bleivergiftung. Dies fanden russische Forscher heraus.
Blei nehmen wir über die Luft auf, aber auch über ungewaschenes Obst und Gemüse. Es reichert sich dann in den Fingernägeln an; werden die Nägel abgekaut, landet es im Magen und im Blut, wo es nach und nach zu einer Bleivergiftung kommen kann – je nachdem, wie stark die Umgebungsluft mit Blei belastet ist.
Am sichersten ist es natürlich, sich das Nagelkauen abzugewöhnen. Das ist aber leichter gesagt als getan. Es gibt viele Tricks: bei dem Einen helfen bitter schmeckende Lacke, bei dem Anderen Kaugummi kauen, damit man “etwas zwischen den Zähnen” hat. Frauen können sich auch Kunstfingernägel machen lassen.
Um das Blei, dass Sie durch die Abgase in der Luft zu sich nehmen und das den Körper ebenfalls schädigt, zu neutralisieren, sollten Sie eine vitaminreiche Ernährung bevorzugen und viel Milch trinken.
Brüchige und weiche Fingernägel
Brüchige Fingernägel stellen ein häufiges Problem und in der Regel eine Folge täglicher Beanspruchung dar. Am besten bewahren Sie Ihre Hände vor länger dauernder Nässe. Fingernägel sehen zwar wasserdicht aus, sind es in Wirklichkeit aber nicht.
Werden sie nass, so nehmen sie Wasser auf und schwellen an. Beim Trocknen schrumpfen sie wieder. Die häufige Wiederholung dieses Nass-Trocken-Kreislaufs macht die Fingernägel empfindlicher. Sie splittern leichter ab.
Um Ihre Fingernägel vor Wasserschädigung zu bewahren, tragen Sie Gummihandschuhe mit Baumwollfutter zur Absorption der Feuchtigkeit, wenn Sie Geschirr spülen oder andere Hausarbeit verrichten.
Trocknen Sie Ihre Hände immer sorgfältig ab und tragen Sie sofort Feuchtigkeitscreme auf Hände und Nägel auf. Sie schützen Ihre Fingernägel, indem Sie sie kurz halten.
Darüber hinaus feilen Sie die Nägel nur in eine Richtung. Beim vor- und zurückfeilen brechen sie leicht. Wenn Sie Nagellack benutzen, sollten Sie zurückhaltend im Gebrauch von Nagellackentfernern sein. Meiden Sie acetonhaltige Nagellackentferner.
Aceton trocknet die Nägel aus und macht sie brüchig. Verwenden Sie einen Nagelhärter, aber vermeiden Sie Produkte mit Formaldehydharzen. Diese verursachen unter Umständen Juckreiz, Hautirritationen und allergische Kontaktdermatitis.
Stutzen und feilen Sie Ihre Fingernägel regelmäßig. Verwenden Sie eine scharfe Nagelschere oder einen Nagelknipser und eine Nagelfeile, um die Kanten zu glätten. Ziehen Sie nicht an eingerissenen Nägeln, da man dabei fast immer lebendes Gewebe einreißt. Schneiden Sie den losen Teil vorsichtig ab und lassen Sie einen kleinen Rest überstehen.
Eiterblase eines entzündeten Nagelbettes nie aufschneiden
Viele kennen das: Sie haben oft Entzündungen rund um die Fingernägel. Woher kommt das und wie verhält man sich richtig, damit diese Nagelbett-Entzündungen schnell wieder abheilen?
Die Ursachen
Die häufigste Ursache für Entzündungen an den Fingernägeln sind kleine Wunden, die durch falsche Nagelpflege entstehen. Gerade, wenn Sie eine Nagelschere benutzen, können Sie Ihre Nägel leicht verletzen und es kommt zu Rissen oder Wunden in der Nagelhaut. Wenn Sie dann durch häufigen Kontakt mit Wasser aufgeweichte Haut haben, können sich Krankheitserreger in diesen Wunden anlagern.
Zunächst wird das Nagelbett dann rötlich, es kommt zu Schwellungen und schließlich zur Eiterbildung. Dieser Eiter kann unter dem Nagelbett nicht abfließen – er kann in schweren Fällen aber ins Gewebe wandern und dort Knochen und Gelenke schädigen.
Blasen niemals aufstechen oder -schneiden!
Statt die Schwellungen aufzuschneiden oder zu stechen, sollten Sie sich in der Apotheke eine so genannte Zugsalbe kaufen und diese auf die betroffene Stelle auftragen. Diese Salbe bewirkt, dass sich die Schwellung öffnet und der Eiter abfließen kann. Passiert das, müssen Sie die Austrittsstelle zusätzlich noch desinfizieren.
Bessert sich die Entzündung trotz der Zugsalbe nicht, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Dieser verordnet Ihnen dann ein Antibiotikum, eventuell muss er die Eiterblase auch aufschneiden.
Fingernägel verraten viel über Ihre Ernährung
Ihre Fingernägel, die sehr eng mit der Haut und dem Blut verbunden sind, erlauben Aufschlüsse über Ihren Gesundheits- und Ernährungszustand.
Wie auch die Haut werden die Nägel über das Blut ernährt und reagieren ebenso wie diese auf das Fehlen von lebenswichtigen Substanzen in der Nahrung.
Führen Sie Ihrem Körper nicht genügend Aufbaustoffe zu, kommt es auch bei den Nägeln – vor allem bei den Fingernägeln – zu Mangelerscheinungen.
Tipp: Damit Ihre Nägel schneller wachsen, ernähren Sie sich möglichst eiweißreich – beispielsweise mit Fisch, Fleisch oder Eiern. Nahrung, die reich an Kohlenhydraten ist, sorgt für ein eher langsames Nagelwachstum.
Das Nagelwachstum verlangsamt sich mit dem Alter
Der Nagel ist ein verhorntes Anhanggebilde der Haut und schützt die empfindlichen Finger- und Zehenkuppen. Er ruht auf dem Nagelbett. Nur der hintere Teil des Nagels, die Nagelwurzel oder Nagelmatrix, liegt unter der Haut, ebenso die seitlichen Ränder des Nagels. Umgeben ist er von einem Hautwall, der sich relativ leicht entzündet.
In der Nagelmatrix bildet sich der neue Nagel, von hier aus wird er Stück für Stück “an die frische Luft geschoben”. Für diese Meisterleistung ist er auf eine ausreichende Zufuhr von Nährstoffen angewiesen. Wie schnell ein Nagel wächst, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Durchschnittlich werden Nägel täglich etwa 0,08 bis 0,1 Millimeter länger, das sind etwa 0,5 bis 1,2 Millimeter in der Woche.
Die Zehennägel wachsen dabei um ein Drittel langsamer als die Fingernägel. Generell verlangsamt sich das Wachstum mit dem Alter. Zudem verändern sich Farbe und Kontur. Sie können dann ein dumpfes, gelblich bis gräuliches Aussehen annehmen.
Häufig verkleinert sich auch der Halbmond oder verschwindet ganz. Abgeflachte und eingedellte Nagelplatten gelten als Alterserscheinung. Häufig tritt eine Längsriffelung auf oder die Nägel werden rau, rissig oder gespalten. Zahlreiche Nagelerkrankungen treten im Alter gehäuft auf.
Diese Krankheiten können sich an Ihren Nägeln bemerkbar machen
- Weiche Nägel lassen den Schluss auf anfällige Atemwege zu.
- Sehr harte Nägel treten hin und wieder bei Gefäßkrankheiten wie Arteriosklerose auf.
- Längsrillen, die mit dem Alter auffälliger werden, können auf eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse, eine Dünndarmreizung oder eine Gelenkentzündung hinweisen.
- Gespaltene Nagelspitzen können ein Zeichen für Diabetes sein.
- Querfurchen lassen den Schluss auf eine abgeklungene Entzündung zu.
- Rissige Fingernägel deuten auf eine Unterfunktion der Schilddrüse hin.
- Kleine Dellen im Nagel treten bei einer Überfunktion der Schilddrüse auf.
- Monströs verformte Riesennägel sind meist ein Zeichen für eine schlechte Durchblutung.
- Uhrglasnägel – gewölbte Riesennägel – kündigen manchmal eine Lungenerkrankung an.
- Bei Erkrankungen der Entgiftungsstationen des Körpers – der Leber oder der Nieren – schimmern die Nägel blässlich oder weißlich.
- Bei einem Mangel an roten Blutkörperchen können die Nägel blassrosa aussehen.
- Bei Herz- und Lungenleiden sind sie oft bläulich verfärbt.
- Nierenkrankheiten verfärben die Nägel manchmal bräunlich.
So werden eingewachsene Fußnägel behandelt
Relativ neu ist die so genannte Röhrchenmethode: Hierbei wird ein steriles Plastikröhrchen am Nagelrand nach unten geschoben.
Ihr Nagel wird dadurch geschient, und die Nagelhaut kann über das Röhrchen hinauswachsen. Das funktioniert aber nur, wenn der Nagelrand noch freiliegt.
In etlichen Fällen hilft nur noch der operative Eingriff. Dabei wird unter lokaler Betäubung ein Teil des Nagels und des Nagelbettes entfernt. Für zwei bis drei Wochen nach einer solchen Operation dürfen Sie nur offene Schuhe tragen und sind auf Gehhilfen angewiesen.
Als Nebenwirkungen sind Wundheilungsstörungen, Blutungen und Infektionen bekannt. Manchmal wachsen die Nagelzellen wieder nach.
Suchen Sie besser gleich einen Haut- oder Sportarzt auf. Wenn Sie bei der ansonsten sehr empfehlenswerten Fußpflege den eingewachsenen Nagel immer wieder herausschneiden lassen, verschieben Sie die eigentliche Behandlung nur, denn die Ursache wird dadurch nicht beseitigt.
Tragen Sie Schuhwerk, in dem Ihre Zehen wirklich Platz haben. Wählen Sie Strümpfe und Socken eine Nummer größer, denn diese sind ebenfalls oft zu eng.
Wechseln Sie häufig die Schuhe und laufen Sie viel barfuß. Das hilft auch bei möglichen anderen Fußproblemen wie Ballenzeh oder Fersensporn. Für die Beweglichkeit und Durchblutung Ihrer Füße sollten Sie Fußgymnastik machen – etwa mit einem kleinen Ball.