Chronisches subdurales Hämatom: Eine Blutung im Gehirn
Ihre ältere Schwester war immer die Gesunde und selten in ihrem bisherigen Leben krank. Doch plötzlich hat sich die Situation zum Erstaunen aller geändert.
Ohne ersichtlichen Grund ist sie gelegentlich teilnahmslos und verwirrt.
Nach einer gründlichen Untersuchung und nach mehreren Tests erklärt Ihnen der Arzt, dass das seltsame Verhalten Ihrer Schwester durch ein chronisches subdurales Hämatom – das ist eine Blutansammlung, die sich zwischen Gehirn und Schädel gebildet hat – verursacht wird.
Chronisches subdurales Hämatom
Subdurale Hämatome können nach einem direkten, traumatischen Schlag auf den Kopf entstehen, beispielsweise bei einem Autounfall. Sie können jedoch auch bei einem scheinbar harmlosen Schlag oder einer plötzlichen Erschütterung entstehen; das gilt insbesondere für ältere Menschen.
Das Gehirn ist von der Hirnflüssigkeit umgeben, die es ihm erlaubt, im Schädel zu schwimmen. Das schützt das Gehirn vor leichten Erschütterungen, die jeden Tag auftreten können.
Zusätzlich ist das Gehirn durch eine Hülle geschützt, die Hirnhaut, die aus drei Membranen besteht. Die dickste und äußerste Membran, die direkt an den Schädel angrenzt, heißt Dura mater. Mit zunehmendem Alter wird das Gehirn eines Erwachsenen kleiner.
Da die Masse des Hirns abnimmt, wird der Raum zwischen ihm und der Dura größer. Der Alterungsprozess betrifft auch die Blutgefäße, die im Laufe der Zeit brüchiger werden.
Mit der Verkleinerung der Hirnmasse werden die brüchigen Blutgefäße gedehnt und können reißen oder werden undicht, insbesondere nach jeder Art von Verletzung. Wenn sich Blut im Raum zwischen dem Gehirn und der Dura ansammelt, entsteht ein subdurales Hämatom.
Auch eine kleine Erschütterung kann dazu führen, dass ein Blutgefäß reißt. Manchmal entsteht das Leck auch spontan, ohne eine Verletzung.
Das Risiko eines suduralen Hämatoms nimmt zu, wenn Sie täglich Acetylsalicylsäure (ASS, z. B. Aspirin®‚) oder Blut verdünnende Medikamente einnehmen oder beachtliche Mengen an Alkohol konsumieren.
All diese Stoffe beeinflussen die Blutgerinnung und können dazu führen, dass mehr Blut aus einem Leck austritt.
Symptome beim akuten sind anders als beim chronischen Verlauf
Unabhängig vom Alter kann eine gewaltsame Hirnbewegung – wie sie bei einem Autounfall vorkommen kann – zu einer schnellen Blutung führen und bedeutende Mengen Blut freisetzen, die schnell zu einem Druckaufbau im Gehirn führen.
So ein Ereignis kann zu einem akuten subduralen Hämatom führen – ein oft lebensbedrohlicher medizinischer Notfall.
Zu den Anzeichen und Symptomen zählen Kopfschmerzen, Schwäche, Sprechstörungen sowie Ausfallerscheinungen beim Sprachvermögen, Übelkeit, Erbrechen, Krampfanfälle und Bewusstlosigkeit; manchmal verstirbt der Betroffene.
Abgesehen von unfallbedingten Hämatomen neigen ältere Menschen eher zu chronischen subduralen Blutansammlungen aufgrund scheinbar harmloser Ereignisse.
Sie bilden sich im Allgemeinen langsamer durch kleinere, nicht kontinuierliche Blutungen. Infolgedessen kann sich das chronische subdurale Hämatom langsam vergrößern – manchmal über Wochen oder Monate hinweg – mit wiederholten Blutungen, die Druck auf das Gehirn ausüben.
Ein chronisches subdurales Hämatom kann Auswirkungen auf das Gedächtnis haben, Kopfschmerzen verursachen, zu Teilnahmslosigkeit, Verständnisproblemen und Schwäche führen.
Einige Blutungen und Blutgerinnsel können sogar so stark fortschreiten, dass der Patient ins Koma fällt oder gar verstirbt.
Wie können die Ärzte helfen?
Um die Diagnose eines chronischen Subdural-Hämatoms zu bestätigen und es genau zu lokalisieren, setzen Ärzte entweder die Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanz-Tomographie Kernspintomographie, NMR) ein.
Wenn das Gerinnsel und damit der Druck auf das Hirn klein ist und das Hämatom keine Symptome verursacht, empfiehlt Ihnen Ihr Arzt vielleicht, die Entwicklung eine Zeit lang zu beobachten.
Denn manchmal resorbiert der Körper das Blut allmählich im Verlauf der Zeit. In der Regel ist jedoch eine Operation erforderlich, wenn das Hämatom groß ist und der Patient Symptome verspürt.
Es gibt zwei verschiedene Operationstechniken:
- Einfache Drainage – Wenn feststeht, dass das Blut des Hämatoms eher flüssig als fest ist, ist das Ziel des Operateurs, es von der betroffenen Region abfließen zu lassen und so den Druck auf das Gehirn zu mindern. Dies kann mithilfe von einem oder zwei kleinen Bohrlöchern geschehen. Wenn die Prozedur abgeschlossen ist, lassen die Ärzte die Bohrlöcher unter der Kopfhaut offen.
- Kraniotomie (operative Schädeleröffnung) – Bei Fällen, in denen die Blutung zum Teil oder ganz erst kürzlich aufgetreten ist, ist das Blut normalerweise geronnen und von der Konsistenz her gelartig. In diesem Fall wäre es zu schwierig, es durch die kleinen Bohrlöcher zu entfernen. Stattdessen wird der Schädel großräumig geöffnet, um Zugang zu dem Gerinnsel zu bekommen und es zu entfernen. Nach erfolgreicher Entfernung wird das entnommene Schädelstück wieder an der ursprünglichen Stelle fixiert und mit Haut gedeckt.
Bildgebende Verfahren helfen bei der Therapie
Eine CT- oder eine NMR-Aufnahme können dem behandelnden Arzt Aufschluss darüber geben, ob das Hämatom gelartig ist oder es sich verflüssigt hat – was im Rahmen des natürlichen Umwandlungsprozesses nach einer Blutung und Gerinnselbildung geschieht.
Eine Aufnahme kann zudem zeigen, ob das Gehirn des Patienten mehrere Blutgerinnsel oder Abnormalitäten wie Blutungen aufweist, die besser durch einen größeren operativen Eingriff behandelt werden können.
Für den Fall eines neueren, kleineren Hämatoms – welches keine Symptome verursacht – kann der Operateur den Eingriff aufschieben, bis das Gerinnsel in den flüssigen Zustand übergetreten ist und dann durch kleinere Bohrlöcher entfernt werden kann.
Die Wiederbildungsrate eines subduralen Hämatoms nach einer Operation variiert von 5% bis 40%. Manchmal ist eine zweite Operation notwendig.
Je größer die Rate der altersbedingten Hirnschrumpfung ist, desto höher ist die Wiederbildungsrate. Um eine Neubildung eines Hämatoms zu verhindern, kann der Operateur vorübergehende Drains in der Region des Hämatoms legen.
Die Genesung hängt von der Schwere des subduralen Hämatoms zum OP-Zeitpunkt ab und natürlich von der allgemeinen gesundheitlichen Verfassung des Patienten.
Regen Sie mit Tönen Ihr Gehirn und Ihre Seele an
Musik bewirkt Wunder. Töne haben eine beruhigende und gesundheitsfördernde Wirkung auf Ihren Körper und Ihre Seele. Bereits ein unter der Dusche gesungenes Lied kann Sie aufmuntern. Gehbehinderungen können mit Musik gelindert werden.
Egal ob Einstein oder Leonardo da Vinci: Die Menschen, die wir heute als „große Geister“ bezeichnen, waren alle Musiker.
Heute dagegen kürzt man den Musikunterricht in Schulen in der Regel als erstes Fach. Musik verkommt zur Berieselung im Kaufhaus.
Bereits wenn Sie Musik intensiv hören, kann Sie das schlauer machen. Das wiesen US-Forscher 1993 nach. Sie ließen Collegestudenten Mozart hören. Laut den Tests verbesserte sich nach zehn Minuten bei den Teilnehmern das räumliche und zeitliche Denken.
Dieses Phänomen bezeichnet man als „Mozart-Effekt“. Aber nicht nur Mozart zeigte diese Auswirkung. Auch andere Musik wirkt sich positiv auf Ihren Geist sowie auf Körper und Seele aus.
Warum ist Musik so gesund?
- Sie lässt die Seele sprechen. Mit Musik drücken Sie aus, für was Sie sonst keine Worte finden. Ganz gleich ob Trauer oder Fröhlichkeit: Jeden Gemütszustand beschreibt Musik besser.
- Musik regt Ihr Gehirn an. Amerikanische Forscher fanden heraus, dass Menschen, die bewusst Musik hören (also nicht zur Hintergrundberieselung), ihr Gehirn anregen. Welche Areale man dabei aktiviert und so trainiert, hängt von dem Musikstück ab. Rockmusik beeinflusst andere Bereiche als ein Klassikkonzert. Selbst wenn Sie bekannte Musik hören, nimmt das Gehirn sie immer wieder anders auf und verarbeitet sie. So entwickelt sich aktives Musikhören für Sie zu einem wahren Gehirntraining.
- Musik verbessert Ihre Intelligenz. So lautet das Ergebnis einer dreijährigen Studie, die an der Universität Paderborn stattfand. Musizierende Kinder verglichen Forscher dabei mit Kindern, die kein Instrument spielen. Es zeigte sich, dass die kleinen Musikanten tatsächlich intelligenter waren. Grund dafür ist, dass das Musizieren große Anforderungen an Gehör und Feinmotorik stellt. Darüber hinaus wandeln Sie beim Musizieren die abstrakten Noten um in die Griffe, die Sie spielen. Das regt Ihr Gehirn an.
- Musik lindert Vergesslichkeit. Forscher wissen heute, dass Alzheimer-Patienten sich wieder an Vergangenes erinnern, wenn man ihnen Musik aus der damaligen Zeit vorspielt.
Musik wirkt sich vorteilhaft auf Ihre Merkfähigkeit aus
Die Musik trug viel zu unserer Entwicklung vom Affen zum denkenden Menschen bei. Darüber sind sich Wissenschaftler mittlerweile einig.
Sie fanden heraus, dass sich der Mensch nicht dadurch entwickelte, dass sich die linke Hirnhälfte für das logische Denken weiterentwickelte. Vielmehr war es die rechte, kreative Gehirnhälfte, die für die Entwicklung von Sprache und Denken entscheidend war.
Aufgrund der Kreativität und Musikalität entwickelten die Menschen in den letzten Jahrmillionen eine Sprache. Diese Erkenntnis ist heute noch nutzbar.
Wissenschaftler der Chinese University of Hongkong wiesen in einer Studie nach, dass sich Musik vorteilhaft auf Lernprozesse auswirkt. Sie ließen Musiker und unmusikalische Menschen Vokabeln einer fremden Sprache lernen.
Die Musiker erlernten eine neue Sprache viel besser.