Volkskrankheit Arteriosklerose: Was hilft gegen Arterienverkalkung?
- Was ist Arteriosklerose?
- Arteriosklerose: Wie können Sie Arterienverkalkung vorbeugen? 8 Tipps!
- Wie hängt Homocystein mit Arteriosklerose zusammen?
- Lässt sich die Arterienverkalkung im Körper auflösen?
- Wie wird Arteriosklerose behandelt?
- Welche Ursachen hat Arteriosklerose?
- Wie hängen Durchblutungsstörungen und Arteriosklerose zusammen?
- Fazit: Arteriosklerose ist vermeidbar
Wenn sich die Arterien durch Ablagerungen verengen und verändern, dann ist die Rede von Arteriosklerose. Im Volksmund wird Arteriosklerose auch Arterienverkalkung genannt. Die Folgen können gravierend sein. Sie können der Arteriosklerose jedoch vorbeugen, denn häufig ist sie eine Folge des eigenen Lebensstils.
Was ist Arteriosklerose?
Die Arterienverkalkung geschieht schleichend. Über Jahrzehnte lagern sich an den Wänden der Adern Fettmoleküle und weiße Blutkörperchen ab. Sie gelangen über die Ernährung in die Gefäße und sorgen für eine Verengung. Die Blutgefäße können vollständig verstopfen, sodass kein Blut mehr durchfließt. Die Ablagerungen, Plaque genannt, sorgen außerdem für eine Verhärtung der Gefäße, wodurch sie ihre Elastizität verlieren und immer enger werden.
Davon merken Sie in der Regel über Jahrzehnte nichts, bis es eines Tages zu spät sein kann. Verstopft ein Gefäß, können ein Schlaganfall, Herzinfarkt oder Thrombosen die Folge sein. Dabei muss das nicht sein und Sie können Arteriosklerose vorbeugen.
Arteriosklerose: Wie können Sie Arterienverkalkung vorbeugen? 8 Tipps!
Mit einem bewussten Lebensstil können Sie Arteriosklerose vorbeugen und so dazu beitragen, dass Arterienverkalkung gar nicht entsteht. Mit diesen 8 Tipps kann das gelingen:
- Viel Bewegung: Sich regelmäßig zu bewegen, ist ein wichtiges Mittel, um Arteriosklerose vorzubeugen. Schon 30 Minuten Spaziergang am Tag in zügigem Tempo sind ein gesundes Maß an Bewegung. Noch besser sind Ausdauersport und Krafttraining.
- Gesunde Ernährung: Ernähren Sie sich abwechslungsreich und vollwertig und setzen Sie auf Gemüse und Obst, fettarme Gerichte sowie ungesättigte Fettsäuren. Gesättigte Fettsäuren, wie sie in Fleisch vorkommen, gelten als einer der größten Risikofaktoren für Arterienverkalkung. Gesunde Öle mit Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren (z.B. Olivenöl oder Sonnenblumenöl) wirken ebenfalls positiv auf die Gefäßgesundheit.
- Blutdruck im Normalbereich halten: Liegt der systolische Wert über 140 mmHG, werden die Arterien mit jedem Herzschlag belastet. Senken Sie Ihren Blutdruck bzw. halten Sie ihn auf Normalniveau, was durch Sport, Bewegung und Ernährung unterstützt werden kann. Falls Ihr Blutdruck über einen längeren Zeitraum zu hoch ist, müssen Sie blutdrucksenkende Medikamente einnehmen.
- Mehr gefäßschützende Aminosäuren essen: Arginin, Lysin und Threonin heißen die wichtigen Stoffe, die die Gefäße schützen. Arginin ist enthalten in Haferflocken, Linsen, Gorgonzola und Erdnüssen. Lysin findet sich in Edamer, Speisequark, Kichererbsen, Linsen und Sojabohnen. Threonin nehmen Sie mit Weizenkeimen, Sojabohnen, Linsen, Forelle und Sonnenblumenkernen zu sich.
- Übergewicht reduzieren: Bei Übergewicht steigt die Wahrscheinlichkeit stark an, unter Arterienverkalkung zu leiden. Wer die Pfunde auf den Hüften reduziert, tut somit etwas für die Blutgefäße.
- Stress reduzieren: Durch Stress steigt der Adrenalinspiegel im Körper an. Adrenalin kann sich an der Gefäßwand ablagern, wodurch sie unelastisch werden. Bewusste Entspannungstechniken und mehr Pausen im Alltag können also dazu beitragen, Arteriosklerose vorzubeugen.
- Zu hohen Blutzucker vermeiden: Bei der Diagnose Diabetes kann eine gute Blutzuckereinstellung verhindern, dass die Blutgefäße in den Organen angegriffen werden.
- Nicht rauchen: Zigaretten enthalten unzählige schädliche Stoffe, die die Gefäße schädigen. Wer mit dem Rauchen aufhört, tut somit auch seinen Arterien etwas Gutes.
Hinweis: Raucher, Diabetiker und passionierte Bewegungsmuffel trifft die periphere arterielle Verschlusskrankheit (paVK) am häufigsten. Damit Sie verschont bleiben, können Sie Ihre Gesundheit, Ihre Ernährungsgewohnheiten und Ihren Lebensstil selbst in die Hand nehmen.
Wie hängt Homocystein mit Arteriosklerose zusammen?
Homocystein ist in hoher Konzentration Gift für die Gefäße, da es die Gefäßverkalkung beschleunigt. Es handelt sich um eine schwefelhaltige Aminosäure, die ein Nebenprodukt des Stoffwechsels ist. Für den Abbau benötigt der Körper B-Vitamine. Fehlen diese oder ist der Stoffwechselprozess durch eine Krankheit gestört, kann der Homocystein-Spiegel im Blut steigen.
Die genaue Konzentration in Ihrem Blut können Sie beim Arzt messen lassen. Risikofaktoren für einen erhöhten Homocystein-Wert sind ein erhöhter Alkoholkonsum, Rauchen sowie eine gestörte Nährstoffaufnahme im Magen-Darm-Trakt. Auch Erkrankungen, die zu Enzymdefiziten führen, sind ein Risikofaktor.
Tipp: Indem Sie Vitamin B6, Vitamin B9 sowie Folsäure einnehmen, können Sie Ihren Homocystein-Spiegel im Blut senken. Sprechen Sie dazu mit Ihrem Arzt.
Lässt sich die Arterienverkalkung im Körper auflösen?
Ist die Arteriosklerose einmal eingetreten und die Gefäße sind verhärtet und verkalkt, dann wird es schwer sie wieder aufzulösen. Mit cholesterinsenkenden Medikamenten kann eine Rückbildung der Gefäßverkalkung klappen, allerdings funktioniert das nicht immer. Umso wichtiger ist daher, Arterienverkalkung vorzubeugen und Arteriosklerose gar nicht erst entstehen zu lassen.
Es gibt einige Hausmittel, die den Ruf haben, Arterienverkalkungen aufzulösen. Erwarten Sie sich davon jedoch keine Wunder, wenn Übergewicht, zu wenig Bewegung oder Rauchen weiterhin Ihren Alltag dominieren.
- Vitamin B6 steht im Verdacht, positiv auf die Verdickung der Blutwandgefäße zu wirken, insbesondere, wenn es in Kombination mit Folsäure und Vitamin B12 eingenommen wird.
- Vitamin C wirkt ebenfalls positiv auf die Gefäßwände, wenn es in hohen Dosen regelmäßig eingenommen wird.
- Vitamin K2 kann bei Personen mit koronaren Herzerkrankungen die Entstehung von Arteriosklerose verhindern.
- Es handelt sich jeweils um Nahrungsergänzungsmittel und hohe Dosen der jeweiligen Vitamine. Diese sollten nur in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden.
Neben diesen Nahrungsergänzungsmitteln können auch bestimmte Lebensmittel zu gesunden Arterien beitragen:
- Knoblauch gilt als Hausmittel bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In Untersuchungen konnte ein reinigender Effekt des Knoblauchs auf die Blutgefäße beobachtet werden, da dieser beim Abbau von Ablagerungen helfen kann.
- Granatapfelsaft wirkt nicht nur blutdrucksenkend, sondern hat auch einen positiven Effekt auf die Dicke der Gefäßwand.
- Kimchi (fermentierter Kohl) kann die Bildung von Ablagerungen in den Gefäßen stoppen (zumindest laut Versuchen im Tiermodell).
- Kohlgemüse wie Brokkoli oder Blumenkohl ist ebenfalls gut für die Arterien.
- Bei allen Untersuchungen und Studien zu der Wirkung einzelner Lebensmittel auf die Arterien handelt es sich um erste Ergebnisse und Indikationen. Weitere Studien folgen.
Wichtig: Selbst wenn bei Ihnen bereits Arteriosklerose festgestellt worden ist, ist es nicht zu spät Ihre Ernährung und Ihren Lebensstil umzustellen. Schließlich tragen Sie so dazu bei, dass es nicht noch schlimmer wird.
Wie wird Arteriosklerose behandelt?
Bei Arteriosklerose geht es vorwiegend darum, die zugrundeliegende Erkrankung zu behandeln, also:
- Diabetes
- Bluthochdruck
- Zu hohes Cholesterin
- Entzündungen
Rauchen ist einer der größten Risikofaktoren, der vermeidbar ist. Hören Sie mit dem Rauchen auf, treiben Sport, stellen Ihre Ernährung rum und reduzieren Stress, kann häufig schon nach einem Jahr ein messbarer Effekt auf die Herzkranzgefäße festgestellt werden. Findet eine medikamentöse Behandlung der Grunderkrankungen statt und wird zusammen mit Gewichtsverlust, Rauchstopp sowie Sport dauerhaft eingehalten, so kann nachgewiesenermaßen von einer Lebensverlängerung gesprochen werden.
Welche Ursachen hat Arteriosklerose?
Fast Dreiviertel der Menschen über 80 Jahre hat Arteriosklerose. Sie ist auch die Hauptursache für die koronare Herzkrankheit, unter der in Deutschland rund 6 Prozent der Männer und rund 3,7 Prozent der Frauen leiden (Quelle: RKI). Gefäßspezialisten gehen mittlerweile davon aus, dass Ablagerungen in den Gefäßen fast unvermeidlich sind. Die Krankheit entwickelt sich schleichend, häufig erst über Jahrzehnte, und verursacht keine Symptome, bis es irgendwann zum Zwischenfall wie einem Herzinfarkt oder Schlaganfall kommt. Zu den häufigsten Ursachen für Arteriosklerose zählen:
- Bluthochdruck
- Übergewicht
- Erhöhte Blutfettwerte
- Erhöhte Blutzuckerwerte
Durch Bewegungsmangel, Rauchen, Alkoholkonsum sowie Fleisch- und Wurstverzehr wird die Entwicklung von Gefäßverkalkungen begünstigt. Weißmehlprodukte sowie zuckerhaltige Getränke sind ebenfalls verstärkende Faktoren.
Wie hängen Durchblutungsstörungen und Arteriosklerose zusammen?
Bei Menschen über 50 Jahre ist Arterienverkalkung die häufigste Ursache für Durchblutungsstörungen. Stellen Sie also Durchblutungsstörungen bei sich fest, die sich durch Schmerzen in den Gliedmaßen oder Taubheitsgefühle äußern können, dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Auch dass sich der Arm oder das Bein kühler anfühlt und blasser ist, kann ein Anzeichen für eine Durchblutungsstörung sein.
Fazit: Arteriosklerose ist vermeidbar
Arterienverkalkung muss nicht sein! Arteriosklerose ist vermeidbar, wenn schon in jungen Jahren auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung geachtet wird. Rauchen ist ein großer Risikofaktor für die Entstehung von Ablagerungen in den Gefäßen und auch Fleisch- und Wurstwaren können die Arterien verstopfen.
Arteriosklerose ist häufig die Folge anderer Grunderkrankungen wie Diabetes oder erhöhten Cholesterin- oder Blutfettwerten. Behandeln lässt sich Arteriosklerose so direkt nicht – in der Regel wird die Grunderkrankung behandelt und auch cholesterinsenkende Medikamente können bei der Rückbildung der Ablagerungen helfen. Besser als Behandeln ist jedoch Vorbeugen: Stress vermeiden, nicht rauchen, Alkohol nur in Maßen oder gar nicht trinken, Sport treiben und gesund essen sind wichtige Faktoren, die der Arterienverkalkung vorbeugen.
Es gibt einige Hausmittel, die im Verdacht stehen, einen positiven Effekt auf verengte Gefäße zu haben. Diese isoliert in großen Mengen einzunehmen, nützt aber nichts, wenn weitere Faktoren nicht beachtet werden. Außerdem sollten Sie vor der Einnahme von hochdosierten Vitaminen oder anderen Nährstoffen immer Ihren Arzt befragen.