Rote Äderchen in Gesicht und Dekolleté: Couperose behandeln

Couperose: Rote Äderchen im Gesicht
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Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Couperose

  • Medizinischer Begriff: Couperose (Erythrosis facialis)
  • Symptome: Sichtbare rote Äderchen im Gesicht
  • Behandlung:  Lasertherapie, Lichttherapie
  • Risikogruppe: Hellhäutige Frauen mit rötlichen oder blonden Haaren, ab 30 Jahren
  • Besonderheit: genetisch bedingt, nicht ansteckend

Rote Äderchen im Gesicht: Was ist Couperose?

Das Phänomen der roten, „geplatzten” Äderchen im Gesicht wird in der Medizin Couperose genannt. Es trifft hellhäutige Frauen mit rötlichen und blonden Haaren eher als dunkelhäutige Frauen. Die roten, verästelten Äderchen, die dabei im Gesicht zu sehen sind, schauen übrigens nur so aus, als seien sie geplatzt. Sie haben ihre Fähigkeit verloren, sich zusammenzuziehen, und sind quasi ständig überdehnt.

Bei der Couperose kommt es damit zu einer Gefäßerweiterung im Gesicht. Couperose ist ein Begriff, der aus dem Französischen kommt. Die Übersetzung dafür lautet: Kupferrose oder Kupferfinne. Rote Äderchen treten vor allem bei Frauen auf – meist ab dem 30. Lebensjahr.

Unterschied: Couperose gegenüber Rosacea

Wenn es um Couperose geht, wird meist auch der Begriff Rosacea auftauchen. Couperose ist eine Vorstufe von Rosacea. Wer unter Couperose leidet, muss allerdings nicht zwangsläufig die chronisch verlaufende Rosacea bekommen. Wer jedoch mit Rosacea zu kämpfen hat, hat bereits das Vorstadium dieser Krankheit mit der Couperose durchlebt.

Im Vergleich zur Couperose, die meist mit auffälligen Rötungen und Hautreizungen einhergeht, ist das Erscheinungsbild der Rosacea in seiner Ausprägung deutlich stärker. Entzündliche Pusteln und vergleichsweise großflächige Flecken können sich bilden, ebenso wie die sogenannte Knollennase.

Dieses Erscheinungsbild kommt vor allem bei Männern häufig vor. In der Folge können chirurgischen Eingriffe sinnvoll und nötig sein. Im Vergleich zur Couperose ist Rosacea eine schwerere und entzündliche Hauterkrankung, die in jedem Fall behandelt werden muss – oftmals mit Antibiotika.

Können rote Äderchen auch bei Kindern auftreten?

In den meisten Fällen erkranken Erwachsene an Couperose. Aber auch Kinder können betroffen sein. In diesen Fällen kommt es häufig zu Entzündungen im Bereich des Augenlids. Eine Sehbeeinträchtigung kann die Folge sein.

Was sind typische Symptome von Couperose?

Bei Couperose-Patienten zeigen sich die Symptome vor allem in Form von Rötungen im Gesicht. Diese treten meist im Bereich der Wangen und Nase auf. Relativ deutlich ausgeprägt sind diese sichtbaren Äderchen, die bläulich oder rötlich durch die Haut schimmern. Im Fachjargon ist von sogenannten Teleangiektasien die Rede.

In manchen Fällen tauchen die roten Äderchen auch am Hals oder im Dekolleté auf. Weitere Symptome sind eine meist empfindliche Haut, die zudem dazu neigt, angespannt und trocken zu sein.

Rote Äderchen: Wie entsteht Couperose?

Die Ursache der Couperose ist überwiegend genetisch bedingt. Vor allem der Lebenswandel eines Menschen ist entscheidend. Mehrere Faktoren können dabei eine Rolle spielen. Wer regelmäßig zu viel Alkohol konsumiert, raucht und viel Kaffee sowie schwarzen Tee trinkt, kann damit die Entstehung und Entwicklung der Couperose begünstigen.

Ebenfalls kann ausgiebiges Sonnenbaden ein weiteres auslösendes Merkmal für die Erkrankung sein. Stark gewürztes oder scharfes Essen gehört in diesem Zusammenhang ebenfalls dazu. Auch Temperaturschwankungen können zur Entstehung der Couperose beitragen.

Bei den Ursachen ist nach aktuellem Forschungsstand auch die Hautbeschaffenheit eines Menschen zu berücksichtigen. Abhängig davon, wie die Haut strukturiert ist, treten rote Äderchen mehr oder weniger in den Vordergrund. Wie Gefäße genau beschaffen sind, auch das kann die Ausprägung und Entstehung der Couperose entscheidend beeinflussen.

Übergewicht ist ein weiterer Grund, dass die Krankheit entstehen kann. Übergewichtige Menschen haben oftmals ein geschwächtes Bindegewebe – und damit Voraussetzungen, dass rote Äderchen sichtbar werden. Patienten mit hohem Blutdruck zählen ebenfalls zur Risikogruppe.

Wie die erweiterten Äderchen im Gesicht oder Dekolleté entstehen, ist noch nicht vollständig geklärt. Deutlich zu erkennen ist allerdings, dass sie familiär gehäuft auftreten. Heilen lässt sich die Couperose nicht. Da der Leidensdruck bei Couperose-Patienten in vielen Fällen sehr groß ist, sollte bei einer Erkrankung in jedem Fall der Arzt aufgesucht und gemeinsam Behandlungsmethoden erörtert werden. Denn es gibt Behandlungsmöglichkeiten, mit denen sich die Krankheit in den Griff bekommen lässt.

Couperose: Wie kann man rote Äderchen in Gesicht und Dekolleté entfernen?

Wer sich mit den Äderchen nicht abfinden will, kann sich diese beim Hautarzt weglasern lassen. Das Verfahren wird je nach Ausmaß der Couperose in einer bis mehreren Sitzungen durchgeführt. Die Kosten (zwischen 100 und 300 €) müssen jedoch meist selbst getragen werden. Wichtig ist es, dass der Hautarzt mit dem Lasern Erfahrung hat, da sonst ein unebenmäßiges Hautbild entstehen kann. Eine Behandlung in der kalten Jahreszeit verspricht einen größeren Erfolg. Das hängt mit den Gefäßen zusammen. Im Sommer beziehungsweise bei wärmeren Temperaturen sind diese deutlicher geweitet.

Grundsätzlich wird das Verfahren der Laserbehandlung bei der Bekämpfung und Behandlung der Couperose als etabliert und bewährt angesehen. Doch wie läuft das Verfahren überhaupt ab?

Da bei einer Couperose die Äderchen erweitert sind, werden diese bei der Laserbehandlung verödet. Das Licht des Lasers sorgt dafür, dass die roten Blutkörperchen erhitzt werden und zu gerinnen beginnen. Jetzt geht es darum, die entsprechenden Äderchen zu zerstören. So scheinen sie nicht mehr durch die Gesichtshaut hindurch.

Vor- & Nachteile einer Laserbehandlung gegen rote Äderchen

Wer sich mit dem Thema Laserbehandlung beschäftigt, sollte die Vor- und Nachteile dieser Methode für sich abwägen. Die guten Erfolgsaussichten ermutigen Patienten häufig dazu, sich für diesen Weg zu entscheiden. Einerseits gilt diese Methode als relativ schmerzarm, dennoch berichten Patienten immer wieder von unangenehmen Stichen.

Letztlich spielen diesbezüglich die individuelle Hautbeschaffenheit oder auch das Schmerzempfinden eine entscheidende Rolle. Nach einer Sitzung ist die Haut meist gerötet. Auch ein Anschwillen der Haut, das meist nach kurzer Zeit aber wieder abnimmt, ist möglich.

Ob eine Laserbehandlung Risiken von Narbenbildungen birgt, darüber sind sich die Experten nicht grundsätzlich einig. Nach einer Behandlung kann es sein, dass die Haut äußerst empfindlich auf Sonnenlicht reagiert. Die Erfolgsaussichten einer Laserbehandlung werden grundsätzlich positiv bewertet. Da sich die Couperose nicht komplett heilen lässt, könnten möglicherweise auch nach mehreren Wochen weitere Laserbehandlungen nötig sein.

Couperose Behandlung mittels IPL2-Technologie

Neben der Laserbehandlung könnte auch eine Therapie mit der sogenannten IPL2-Technologie infrage kommen. Im Mittelpunkt dabei stehen Lichtimpulse, die präzise an die Haut abgegeben werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei Hämoglobin. Der Blutfarbstoff ist in der Lage, das Licht zu absorbieren und es in Wärme umzuwandeln. Das Blut gerinnt und die Gefäße verkleben.

Eine Behandlung dauert in der Regel ca. zehn bis fünfzehn Minuten. Mehrere Behandlungen sind meist nötig in Abhängigkeit davon, wie stark die Couperose ausgeprägt ist. Wie auch bei der Behandlung mit Laser kann es bei der Anwendung der IPL2-Technologie zu Schwellungen und Rötungen kommen. Nach kurzer Zeit klingen diese meist aber wieder ab.

Wie teuer eine Behandlung ist, hängt wesentlich von der Ausprägung der Krankheit ab. Auch bei dieser Methode gilt es zu beachten, dass nicht die Ursache der Krankheit bekämpft wird. Es geht in erster Linie darum, für ein besseres Hautbild zu sorgen. Meist ist die gleichzeitige und regelmäßige Behandlung mit Heimpflegeprodukten eine gute und sinnvolle Ergänzung.

Rote Äderchen im Gesicht behandeln: Alternative Therapien für Couperose

Couperose kann darüber hinaus mit Cremes, die beispielsweise Substanzen wie Metronidazol oder Azelainsäure erhalten, behandelt werden. Medizinische Kosmetika, die speziell auf die Couperose ausgelegt sind, können vor allem im frühen Stadium und bei einer eher geringeren Ausprägung gute Erfolge erzielen. Entzündungshemmende Wirkstoffe können das Hautbild begünstigen. Zu diesen zählen beispielsweise Aloe Vera, Leinöl sowie das Vitamin K1.

Einerseits wird darauf verwiesen, dass starkes Rubbeln und Drücken für die Couperose-Haut nicht günstig sind, auf der anderen Seite werden auch spezielle Massagen, sogenannte Sobye-Massagen, angeboten, die die speziellen Bedürfnisse berücksichtigen. Grundsätzlich geht es darum, die Elastizität der Gefäße positiv zu beeinflussen.

Mit welchen Hausmitteln kann man rote Äderchen im Gesicht behandeln?

  • Aloe Vera Gel: Beruhigt & beugt Rötungen vor.
  • Honig: Wirkt antibakteriell % entzündungshemmend.
  • Reizfreie Kosmetika mit viel Feuchtigkeit: In der Apotheke gibt es spezielle Präparate für Couperose-Haut. Zum Abdecken einer starken Couperose verwendet man am besten Abdeckstifte, die grüne Farbpigmente enthalten.
  • Kühlende Gele mit hohem Lichtschutzfaktor: Wenn diese mit Minze, Eukalyptus oder Kampfer versehen sind, ziehen sie die Äderchen zusammen. Heilkräuter wie Johanniskraut, Hamamelis, Ringelblume oder Lavendel beruhigen die Haut. Bei sehr intensiver Sonnenstrahlung einen Sunblocker verwenden & im Schatten bleiben, in die Sonne nur mit Hut.

Wie kann man Couperose verhindern?

Im Rahmen der Vorbeugung ist zu beachten, dass die Grundlage einer Couperose meist genetisch beziehungsweise familiär bedingt ist. Als Vorbeugung geht es vor allem darum, die für die Ursachen infrage kommenden Aspekte zu meiden. Da Temperaturschwankungen Couperose begünstigen können, sollte daher auf Saunagänge verzichtet werden. Auch Wechselduschen sollten vermieden werden, ebenso Dampfbäder und heiße Kompressen. Thermo- und Wärmemasken sind ebenfalls tabu.

Jedes Rubbeln, Zerren oder zu hartes Massieren fördert die Durchblutung der Gesichtshaut, deshalb heißt es auch hier: Finger weg. Der Haut lieber Streicheleinheiten geben. Eine leichte Lymphdrainage bei der Kosmetikerin kann das Bindegewebe stärken. Bei den Kosmetika, die verwendet werden, sollten keine scharfen und alkalischen Reinigungsmittel, kein Gesichtswasser mit Alkohol, keine Peelings und Präparate mit Fruchtsäuren dabei sein. Einen Bogen um zu fetthaltige Hautpflegepräparate machen, denn sie können unter der Fettschicht einen Wärmestau verursachen.

Eine ausgewogene Ernährung ist eine wichtige Grundlage – zu viel Alkohol, Nikotin und scharfe Speisen sollten daher nicht dazugehören. Auf ausgiebige Sonnenbäder verzichten! Zu viel Sonne mindert die Elastizität der Gefäße. Sonnenstrahlung kann die Struktur des Bindegewebes in der Haut verändern, sodass die Äderchen stärker durchscheinen. Wer sich dennoch über einen längeren Zeitraum der Sonne aussetzen muss, cremt sich entsprechend ein. Empfehlenswert ist ein hoher Lichtschutzfaktor.

Zu viel Kälte tut der Haut nicht gut. Sollte am Strand doch mal eine zu starke und steife Brise wehen, das Gesicht am besten möglichst mit einem Schal oder Tuch schützen. Zusammenfassend ist ein gesunder, ausgeglichener Lebensstil mit nicht zu viel Stress ein wichtiger Baustein im Rahmen der Vorbeugung.

Hinweis

Unsere Informationen ersetzen keinen ärztlichen Rat. Sollten Sie vermuten an Couperose zu leiden, wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt. Dieser wird Sie im Zweifel an einen Dermatologen (Hautarzt) überweisen.