Was tun bei Verbrennung? So handeln Sie richtig
- Was kann man tun bei Verbrennungen?
- Welche Hausmittel helfen bei Verbrennungen?
- Wann muss man mit Verbrennungen zum Arzt gehen?
- Wann muss man mit Verbrennungen in die Notaufnahme?
- Wie erkennt man den Schweregrad von Verbrennungen?
- Welche Risiken bergen großflächige Verbrennungen?
- Wie können Sie Verbrennungen vermeiden?
Verbrennungen sind schmerzhaft und können zu schwerwiegenden Hautschäden führen. Sie entstehen durch heißes Wasser oder heißen Dampf, durch die Sonne, durch Feuer, durch heiße Gegenstände oder durch Strom. Sobald Sie sich verbrannt haben, sollten Sie schnell handeln. Doch was genau können Sie bei Verbrennungen eigentlich selbst tun und wann sollten Sie damit zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen?
Was kann man tun bei Verbrennungen?
Was Sie bei einer Verbrennung tun sollten, hängt davon ab, wie schwer diese ist. Leichte Verbrennungen können Sie selbst behandeln, in schweren Fällen müssen Sie in ärztliche Behandlung oder sogar operiert werden.
Verbrennung ersten Grades erfordern in der Regel keinen Arztbesuch und heilen von alleine wieder ab. Sie können bei Verbrennungen ersten Grades, die häufig durch Verbrühen oder das Berühren heißer Gegenstände entstehen, wie folgt handeln:
- Kühlen der Wunde (fließendes, kaltes Wasser oder Kühlpacks) für fünf bis zehn Minuten
- Ibuprofen oder Paracetamol helfen gegen die Schmerzen
Auch ein Verband kann sinnvoll sein, da die Wunde so nicht mit Luft in Kontakt kommt. Wichtig ist jedoch, dass der Verband nicht an der Wunde klebt. Nutzen Sie dafür spezielle Wundauflagen. Handelt es sich um eine leichte Verbrennung, können Sie auch ein Blasenpflaster aufbringen.
Wechseln Sie das Pflaster oder den Verband alle zwei Tage oder nach dem Kontakt mit Wasser. Sobald die Schmerzen weg sind, kann die leichte Verbrennung an der Luft abheilen.
Welche Hausmittel helfen bei Verbrennungen?
Es gibt zahlreiche Hausmittel, die bei Verbrennungen hilfreich sein können. Unter anderem helfen:
- Kartoffeln, die Sie halbieren und dann auf die Wunde legen.
- Backpulver, das mit Wasser vermischt und dann als Paste aufgetragen wird.
- Zwiebeln, die Sie über die verbrannte Stelle reiben, reduzieren den Schmerz und können die Entstehung von Brandblasen verhindern.
- Honig, da er eine antiseptische Wirkung hat und Entzündungen verhindern kann. Ein Tropfen Honig auf der verbrannten Stelle schützt vor Infektionen und beschleunigt die Wundheilung.
Neben Hausmitteln hilft auch die Kraft der Natur bei Verbrennungen und Verbrühungen. Spitzwegerich zum Beispiel kann in Form von Salben auf leichte Verbrennungen gegeben werden. Auch der Saft, der aus den in der Hand zerriebenen Blättern austritt, wirkt lindernd bei Verbrennungen.
Wann muss man mit Verbrennungen zum Arzt gehen?
Bei Verbrennungen zweiten Grades mit Blasenbildung, wie sie zum Beispiel bei einem sehr starken Sonnenbrand entstehen können, sollten Sie zum Arzt gehen. Wichtig ist, dass Sie Brandblase nie aufstechen, da das zu Entzündungen führen kann. Weitere Situationen, in denen Sie mit einer Verbrennung zum Arzt gehen sollten, sind:
- Aus der Brandwunde tritt Eiter aus
- Die Hautrötung wird schlimmer
- Die Schwellung wird größer
- Die Schmerzen werden stärker
Auch wenn Sie unsicher sind, wie schlimm die Verbrennung ist und ob Sie diese wirklich zu Hause behandeln können, sollten Sie zum Arzt gehen.
Handelt es sich um schwere Verbrennungen, sollten Sie Schmuck und Kleidung an dieser Stelle ablegen. Klebt Stoff an der Brandverletzung, schneiden Sie drumherum.
Wann muss man mit Verbrennungen in die Notaufnahme?
In die Notaufnahme gehen sollten Sie, wenn:
- die Verbrennung größer ist als die Größe Ihrer Handfläche.
- wenn sich die Verbrennung im Gesicht oder an den Augen befindet – in diesem Fall sollten Sie sich auch unbedingt aufrecht halten und nicht hinlegen, um die Wahrscheinlichkeit einer Schwellung zu reduzieren.
- die Haut weißlich-braun verfärbt ist oder verkohlt aussieht.
- die Verbrennung durch einen Stromschlag oder Chemikalien verursacht wurde.
- wenn Sie Rauch eingeatmet haben und ein Inhalationstrauma droht.
- wenn Sie noch weitere Verletzungen oder Gesundheitsprobleme haben oder Blut verlieren.
- wenn Sie schwanger sind.
- wenn Sie unter einer Krankheit wie Krebs, Diabetes, HIV oder Erkrankungen der Organe leiden. Auch bei bestehenden Hautkrankheiten sollten Sie Verbrennungen abklären lassen.
- wenn sich große Brandblasen bilden.
- wenn sensible Stellen wie der Kopf, die Hände oder die Genitalien betroffen sind.
Wie erkennt man den Schweregrad von Verbrennungen?
Um zu wissen, was Sie bei Verbrennungen selbst tun können und ab wann Sie zum Arzt oder ins Krankenhaus müssen, ist es wichtig die Unterschiede zu kennen. So gibt es verschiedene Verbrennungsgrade, die unterschiedliche Behandlungen nötig machen:
Schweregrad | Was passiert in der Haut? | Erkennungszeichen |
Ersten Grades | Nur die obere Hautschicht ist betroffen. | Die Haut ist gerötet, geschwollen sowie berührungsempfindlich. |
Zweiten Grades | Auch tiefere Hautschichten sind betroffen, es entstehen Brandblasen. Unterteilt wird in 2a und 2b, bei 2a ist die Verbrennung oberflächlich, die tieferen Hautschichten sind unversehrt. Bei 2b ist auch die Lederhaut, die unter der Oberhaut, der Epidermis, liegt, betroffen. Solche Verbrennungen gehen in der Regel mit Narbenbildung einher und auch die Nerven können betroffen sein. | Verbrennungen zweiten Grades sind daran zu erkennen, dass die Brandwunde hellrot oder gelblich-weiß ist, leicht nässt und die Brandblasen offen sind. |
Dritten Grades | Verbrennungen dritten Grades entstehen meist durch den Kontakt mit Feuer. Dabei sind nicht nur alle Hautschichten betroffen, sondern es kommt häufig auch zu einer Schädigung der Muskulatur. | Abgestorbenes Gewebe, das weißlich-braun gefärbt ist, kennzeichnet diese Art von Brandverletzung. |
Vierten Grades | Offenes Feuer oder Starkstrom können Verbrennungen vierten Grades verursachen, bei denen alle Hautschichten bis zum Fettgewebe, die Nerven, die Muskulatur und im schlimmsten Fall auch die Knochen betroffen sind. | Die Wunde sieht regelrecht verkohlt aus. |
Verbrennungen ersten Grades heilen in der Regel ohne Narbenbildung aus. Ab dem zweiten Verbrennungsgrad kommt es in der Regel zur Narbenbildung.
Welche Risiken bergen großflächige Verbrennungen?
Bei großflächigen Verbrennungen muss nicht nur die Haut behandelt werden. Häufig kommt es auch zum Kreislaufschock und zu Entzündungsreaktionen – sogar Organversagen ist möglich. Von einer lebensbedrohlichen Verbrennung spricht man, wenn bei Kindern fünf bis zehn Prozent der Körperoberfläche betroffen sind. Bei Erwachsenen wird es ab 15 Prozent verbrannter Körperoberfläche lebensbedrohlich.
Wie können Sie Verbrennungen vermeiden?
Verbrennungen entstehen häufig im Alltag und besonders häufig in der Küche. Besonders oft kommt es zu Verbrühungen durch Wasser. Diese können durch Leitungswasser entstehen, wenn die Leitungen nicht richtig eingestellt sind. Prüfen Sie, bevor Sie Ihre Hand unter den Wasserhahn halten, immer vorsichtig die Temperatur. Wenn Sie Wasser aufgekocht haben, halten Sie es von Kindern fern.
Achten Sie außerdem im Alltag darauf, dass der Herd aus ist, wenn er nicht verwendet wird und dass Sie Topfhandschuhe tragen, wenn Sie in den Backofen greifen oder mit heißen Töpfen und Pfannen hantieren.
Fazit: Was Sie bei Verbrennungen tun können, hängt vom Verbrennungsgrad ab
Leichte Verbrennungen können Sie mit Kühlen der Wunde sowie Hausmitteln selbst behandeln. Handelt es sich um großflächige oder schwere Verbrennungen mit Blasenbildung oder abgestorbenem Gewebe, müssen Sie zum Arzt oder in die Notaufnahme.
Insbesondere, wenn es zusätzlich zu einem Inhalationstrauma aufgrund eines Feuers gekommen ist, die Verbrennung durch Strom oder Chemikalien entstanden ist oder weitere Wunden vorhanden sind, ist der Gang in die Notaufnahme nötig. Leichte Verbrennungen heilen in der Regel ohne Narbenbildung aus – ab dem zweiten Verbrennungsgrad bleibt die Narbenbildung meist nicht aus.