COPD: Wie kann man die Lungenerkrankung alternativ heilen?

COPD, Lungenkrankheit
shane — Adobe Stock
Inhaltsverzeichnis

COPD ist in Deutschland weit verbreitet. Rauchen wird als Hauptursache dafür angesehen, dass sich die chronisch obstruktive Lungenerkrankung entwickelt. Was Betroffene tun können und welche alternativen Heilmethoden bei COPD diskutiert werden, erfahren Sie hier.

COPD: Was versteht man darunter?

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD führt dazu, dass sich die Atemwege immer weiter verengen. In Deutschland ist die Lungenerkrankung eine der Haupttodesursachen. Schätzungen zufolge sind aktuell in Deutschland zwischen 2,6 und bis zu 6,8 Millionen Bundesbürger von COPD betroffen.

Die Krankheit zeigt sich in erster Linie durch Atemprobleme, die sich vor allem auf die Ausatmung konzentrieren. Viele Betroffene können normal einatmen, können die Luft aber nicht mehr komplett aus der Lunge bekommen.

Das führt bei einigen Patienten mit COPD dazu, dass sie Erstickungsangst bekommen, was die Atmung noch weiter einschränkt. Wer Angst hat, zu ersticken, verkrampft sich zunehmend, was wiederum dazu führt, dass sich auch die Atemmuskulatur zusammenzieht. Das ist ein Grund dafür, warum die Atemnot noch schlimmer werden kann.

Die obstruktive Lungenerkrankung ist chronisch, lässt sich also nicht heilen. Jedoch gibt es mittlerweile recht gut erprobte Methoden und Medikamente, die dabei helfen können, die Beschwerden zumindest zu mildern.

Wie kommt es zu COPD?

Hauptursache für die Lungenerkrankung ist das Rauchen. Aber auch weitere Schadstoffbelastungen der Lunge können dazu beitragen, dass sich COPD entwickelt. Letztlich sind alle Umwelteinflüsse, die die Lunge schädigen, ein potenzieller Auslöser für die Erkrankung. Denn Umwelteinflüsse, die zu einer Entzündung der Bronchien führen können, könnten letztlich ein Grund dafür sein, dass sich die chronische Lungenerkrankung ausbildet.

Älterer Herr raucht
Neben dem Rauchen können auch Umweltbelastungen zu COPD führenmr nico | Adobe Stock

Welche Symptome hat COPD?

Die Erkrankung beginnt in vielen Fällen mit einem Raucherhusten. Daher ist es für Betroffene auch so schwierig zu erkennen, dass sich eine chronische Krankheit gerade entwickelt. Raucherhusten ist bei Rauchern nichts Ungewöhnliches. Daher machen sich die meisten keine Gedanken darüber, wenn sie husten müssen oder sogar Auswurf haben.

Das kann jedoch ein Fehler sein. Denn langanhaltender Raucherhusten in Verbindung mit einer chronischen Entzündung der Bronchien kann der Auftakt zu einem langen Leiden sein. Betroffene, die abwarten und nicht bereits bei ersten Anzeichen einer Krankheit zum Arzt gehen, können wertvolle Zeit verlieren. Denn einmal zerstörtes Lungengewebe regeneriert sich nicht mehr. Sind die Entzündungen der Bronchien so schlimm, dass sie chronisch werden, entwickelt sich COPD.

Die Entzündung der Bronchien ist also die Hauptursache bei der Entstehung einer COPD. Denn eine Entzündung bedeutet, dass sich die Immunzellen des Körpers gegen eindringende Schadstoffe oder Fremdkörper wenden. Leider werden bei dieser Immunreaktion nicht nur Schadstoffe beseitigt, sondern auch Lungengewebe angegriffen. Der Zelltod, der daraufhin einsetzt, führt dazu, dass Lungengewebe unwiederbringlich zerstört wird und ist die Grundlage für eine weitere Verschlechterung der Lungenleistung.

Hält die Entzündung der Bronchien an, zeigen sich weitere Symptome der COPD: Betroffene haben Probleme mit der Atmung, sie haben das Gefühl, dass sie immer schlechter Luft bekommen, wobei die Einatmung meist funktioniert. Zu Problemen kommt es bei der Ausatmung wegen der verengten Bronchien. Diese Beschwerden haben auch Asthmatiker und Menschen mit anderen Atemwegserkrankungen. Was es für Laien sehr schwierig macht, eine beginnende COPD von anderen Atemwegserkrankungen zu unterscheiden.

Durch die Probleme mit der Atmung kann es im Verlauf der COPD zu einem weiteren Symptom kommen. Bei einer eingeschränkten Atmung nimmt die Elastizität des Lungengewebes ab. Nach und nach kann es passieren, dass die Lunge sich zu weit aufbläht. Mit dem Ergebnis, dass sich ein Lungenemphysem entwickelt.

Schreitet die Krankheit weiter vor, kann als weiteres Symptom das Herz-Kreislauf-System betroffen sein und es hier zu Beeinträchtigungen kommen.

COPD alternativ heilen: Ist das möglich?

Aktuell gibt es in der Forschung noch keinen Ansatz, der zu einer kompletten Heilung von COPD führt. Betroffene fragen sich daher häufig, ob es die Möglichkeit geben könnte, COPD alternativ zu heilen.

Als alternative Heilmethoden für COPD werden Maßnahmen aus der Naturheilkunde diskutiert. Alternative Heilmethoden wie Homöopathie, Akupunktur oder Ayurveda werden von Personen mit COPD immer wieder ausprobiert.

Auch alternativ lässt sich COPD heute noch nicht heilen. Es ist jedoch möglich, die Symptome, die mit der Lungenerkrankung einhergehen, ein wenig abzumildern. Zu den Maßnahmen, die angewendet werden, um gegen die Symptome von COPD vorzugehen, gehören beispielsweise:

Kann man mit Kneipp-Kuren COPD alternativ heilen?

Kneipp-Kuren wird generell ein guter Einfluss auf den Körper nachgesagt. Sie finden daher nicht nur bei Atemwegserkrankungen, sondern auch bei anderen Gesundheitsproblemen Anwendung. Auch Personen, die keine gesundheitlichen Einschränkungen haben, sondern einfach nur gesund leben möchten, wenden Kneipp-Kuren an.

Bei einer Erkrankung mit COPD startet man in der Regel mit der Hydrotherapie. Dieser Schritt ist ohnehin der erste, wenn man Kneipp-Kuren für sich ausprobieren möchte. Beispielsweise kann man mit der sogenannten Hydrotherapie starten. Dabei wird kaltes und warmes Wasser im Wechsel angewendet. So kann man beispielsweise kalte und warme Wickel abwechselnd auf die Haut legen oder aber Bäder, Wechselduschen oder Wasser- und Tautreten ausprobieren. Ziel dieses Schrittes soll es sein, das Immunsystem zu aktivieren. Ein gut funktionierendes Immunsystem bietet Schutz vor Infektionskrankheiten. Was sehr sinnvoll sein kann, da eine Infektion der Lunge die Beschwerden der COPD verschlimmert.

Entspannung als alternative Behandlungsmethode bei COPD?

Stress führt zu einer Verkrampfung der Bronchialmuskulatur und begünstigt ein Fortschreiten der Erkrankung. Denn wenn die Atemmuskulatur verkrampft ist, gibt es Probleme mit der Ausatmung, was wiederum die Vorstufe zu einem Lungenemphysem sein könnte.

Mit Entspannungsübungen können Sie Ihr vegetatives Nervensystem ausgleichen und so einer Verschlechterung vorbeugen. Je nach Vorliebe eigenen sich hierzu autogenes Training, progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Mediation. Erlernen Sie die Technik Ihrer Wahl in einer Gruppe und trainieren Sie anschließend regelmäßig zuhause.

Mittlerweile gibt es daneben auch die Möglichkeit, die Grundlagen über eine App zu erlernen. Das hat den großen Vorteil, dass man sich mit den Übungen beschäftigen kann, wenn man gerade Zeit dazu hat. Auf der anderen Seite fehlt bei dem „Selbststudium“ Feedback eines Trainers oder einer anderen kundigen Person. Unter Umständen stellen sich Fehler ein, die man später nur sehr schwer wieder beheben kann. Die Vor- und Nachteile sollte man sorgfältig gegeneinander abwägen. Am besten, Sie fragen dazu Ihren Arzt, welche Form von Training er empfehlen würde.

Auch Yoga wird empfohlen, wenn man gesund leben und den Beschwerden bei einer Lungenkrankheit aktiv begegnen möchte. Probieren Sie doch einmal diese Übung zur Weitung der Atemwege: Legen Sie sich flach auf den Rücken und schieben Sie Ihre Hände so weit wie möglich Richtung Oberschenkel unter das Gesäß. Atmen Sie nun tief ein, heben Sie dabei den Brustkorb vom Boden ab und strecken Sie gleichzeitig den Kopf nach hinten. Nach ein paar Durchgängen sollten Sie eine Entspannung und Weitung der Atemmuskulatur feststellen.

Lunge reinigende Kräuter bei COPD?

Verschiedentlich werden in der Naturheilkunde sogenannte Heilkräuter eingesetzt, die einen positiven Effekt auf die Lungen haben sollen und unter Umständen dabei helfen können, ein Lungenemphysem natürlich zu behandeln.

Diese Heilpflanzen können – laut Aussage einiger Experten – reizlindernd wirken. Was gerade im Hinblick auf die gereizte Schleimhaut der Bronchien bei COPD äußerst wünschenswert ist. Gehen die Entzündungen der Bronchien zurück, könnte sich die Atmung im Allgemeinen verbessern.

Daneben werden einige Heilpflanzen und Heilkräuter diskutiert, die eine entkrampfende Wirkung entfalten können. Auch das ist ein äußerst wichtiger Effekt in der Behandlung von COPD.

Folgende Heilpflanzen können eingesetzt werden, um zu versuchen, die Beschwerden bei COPD zu lindern und damit die Erkrankung alternativ zu heilen beziehungsweise die Symptome abzumildern:

  • Indisches Lungenkraut (Adhatoda vasica)
  • Sonnentau (Drosera)
  • Efeu
  • Pestwurz

Zubereitungen aus diesen Pflanzen lösen den zähen Schleim und dämpfen die allergische Reaktion. Entsprechende Fertigpräparate wie Allergin®, und Asthmahowen® erhalten Sie in der Apotheke.

Indischer Weihrauch hemmt die Bildung von Entzündungsbotenstoffen (Leukotriene), die bei Asthma entstehen, und wirkt daher antiallergisch. Ein Versuch mit einem Fertigpräparat ist daher durchaus lohnenswert.

Neben den bereits genannten Heilpflanzen werden noch weitere für eine Behandlung der Symptome bei COPD diskutiert, nämlich:

  • Efeu: Als Extrakt angewendet, soll das Heilkraut Reizhusten linden können und außerdem dazu beitragen, die Entzündung der Atemwege zu mildern. Schlägt es an, wäre das eine Möglichkeit, um COPD alternativ zu heilen. 
  • Spitzwegerich: Das Kraut wird schon lange Zeit bei der Behandlung von Husten eingesetzt, weil ihm entzündungshemmende und schleimlösende Wirkung nachgesagt wird.
  • Thymian: Mit diesem Heilkraut können Sie versuchen, etwas gegen die Verkrampfung der Bronchialmuskulatur zu unternehmen. Thymian soll nicht nur entkrampfend, sondern auch schleimfördernd wirken, was ebenfalls sehr wünschenswert ist, wenn man COPD alternativ heilen möchte.

COPD alternativ mit Schüßler-Salzen reinigen?

Zur Pflege der Bronchialschleimhaut und zur Verhinderung von aufflackernden Entzündungen bewährten sich die nach dem Deutschen Arzt Wilhelm Schüßler (1821 bis 1898) benannten Mineralsalze. Stellen Sie sich dazu aus den folgenden Salzen mit einem halben Liter stillem Wasser einen Mineraldrink her. Sie benötigen die folgenden Schüßler-Salze:

  • Nr. 4 Kalium chloratum D6 zur Regeneration der Bronchialschleimhaut
  • Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6 zur Entspannung der Bronchialmuskulatur und für ein leichteres Abhusten
  • Nr. 10 Natrium chloratum D6 für die Regulierung des Flüssigkeitshaushalts
  • Nr. 14 Kalium bromatum D6 gegen den ständigen Reizhusten

Lösen Sie von jedem dieser Salze jeweils drei Tabletten in einer Flasche Wasser auf und trinken Sie alles über den Tag verteilt in kleinen Schlucken aus. Schütteln Sie die Flasche jedes Mal bevor Sie trinken.

Schüßler Salze pflegen die Bronchialschleimhaut und kann Entzündungen verhindernKathrin39 | Adobe Stock

Mit richtiger Ernährung die COPD-Beschwerden lindern?

Gesunde Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung, wenn man im Alter lange fit und gesund bleiben möchte. Sich richtig und ausgewogen zu ernähren, ist daher nicht nur für COPD-Betroffene, sondern für alle Menschen ein wichtiges Ziel.

Im Hinblick auf eine Erkrankung mit COPD und anderen Lungenkrankheiten gibt es Hinweise darauf, dass der Genuss von Pökelfleisch Beschwerden verschlimmern könnte. Gerade Wurstwaren scheinen einen sehr ungünstigen Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung zu haben. Ältere Studien sehen sogar einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Wurstwaren und einer Verschlimmerung der Lungenerkrankung.

Wenn möglich, sollte man als COPD-Betroffener auf stark verarbeitete Fleisch- und Wurstwaren verzichten und sich bei seiner Ernährung an den Regeln für gesunde Ernährung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) orientieren.

Wie wichtig ist Bewegung und Physiotherapie bei COPD?

In der Leitlinie der Deutschen Atemwegsliga wird auf die Wichtigkeit von Sport und Bewegung bei einer Erkrankung mit COPD hingewiesen. Viele Betroffene machen den Fehler, dass sie sich überhaupt nicht mehr sportlich betätigen, weil sie schlecht Luft bekommen. Wer Sport macht, gerät leicht außer Atem. Für Personen, die unter COPD leiden, kann das sehr unangenehm sein, weshalb sie es vermeiden.

Das ist aber falsch. Richtig eingesetzt, kann Sport dabei helfen, die Atemmuskulatur zu stärken. Beispielsweise in einer Lungensportgruppe können Betroffene lernen, wie sie sportliche Betätigung einsetzen können, um die Lungenkrankheit am Fortschreiten zu hindern.

Ähnlich hilfreich kann Physiotherapie sein. Ausgebildete Fachkräfte können ebenfalls durch gezielte Übungen oder Massagen erreichen, dass sich die Atemmuskulatur entspannt und im besten Fall Entzündungen der Bronchien abklingen können. In einer Physiotherapie können Patienten außerdem lernen, wie sie die Atemhilfsmuskulatur richtig einsetzen, um bei Atemnot den Ausatemstrom zu verlängern.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und lassen Sie sich individuell beraten, welche Option für Sie passen könnte.

COPD alternativ oder natürlich heilen? Weiterführende Informationen

Wenn Sie sich eingehender über die Möglichkeiten, COPD alternativ zu heilen, informieren möchten und außerdem die Behandlungsoptionen der Schulmedizin nicht außer Acht lassen wollen, können Sie sich beispielsweise bei der Initiative „Deutscher Lungentag“ erkundigen.

Mit dem jährlich wiederkehrenden „Deutschen Lungentag“ klären die Veranstalter über die Möglichkeiten der Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Atemwegserkrankungen auf. Getragen wird der Tag von zwölf Organisationen und medizinischen Fachgesellschaften. Weitere Informationen zum Deutschen Lungentag und eine Liste mit den bundesweiten Veranstaltungen sind erhältlich bei www.lungentag.de.

In Deutschland ist „Lungensport“ mit 418 Vereinen und 685 (Stand 2010) Lungensportgruppen weit verbreitet. Die AG Lungensport koordiniert die jeweiligen Aktivitäten. Eine Übersicht über die Ziele und Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft und eine Liste von Sportgruppen in Deutschland finden Sie unter www.lungensport.org.