Klopf-Methode: So finden Sie die EFT-Klopfpunkte

EFT Klopftechnik
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Alleinsein, Krankheit, Sucht – es gibt viele Dinge, vor denen man sich fürchten kann oder die einem Sorge bereiten. Bevor man in diesen Situationen zu Medikamenten greift, um seine Angst in den Griff zu bekommen, kann man es mit der sogenannten Klopfmethode probieren. Die Klopfakupressur können Sie relativ schnell erlernen und müssen dazu nicht viel mitbringen, außer ein bisschen Zeit und Geduld. 

EFT-Methode: Wie ist die Klopfakupressur entstanden?

Der US-amerikanische Personal Coach Gary Craig entwickelte in den 1990er Jahren die sogenannte Emotional Freedom Techniques, EFT abgekürzt. Auf Deutsch nennt man das EFT Tapping Klopfmethode. Er hatte sich zuvor mit der Gedankenfeldtherapie (Thought Field Therapy) von Roger Callahan auseinandergesetzt und einige Elemente für seine eigene Methode übernommen. Mit seiner Technik, so Craig, könne man allein durch das gezielte Klopfen emotionale Freiheit finden.

Klopfakupressur: Wofür kann ich Sie verwenden?

Helfen soll die EFT-Mechanik bei ganz unterschiedlichen und verschieden weitreichenden Problemen. Die Klopftechnik kann zum Beispiel eingesetzt werden, wenn Sie einen besseren Umgang mit Stress lernen und sich zukünftig nicht mehr so stark von ihm beeinflussen lassen wollen. Auch bei der Überwindung von Schuldgefühlen und Ängsten soll das gezielte Klopfen auf die Meridianpunkte helfen. Selbst traumatische Erlebnisse soll man mit der EFT-Technik besser verarbeiten und Trauerarbeit leichter bewältigen können. 

Hilft die Methode auch bei Panikattacken?

Die Klopfakupressur hat ein breites Anwendungsspektrum. Neben den bereits genannten Anwendungsgebieten soll die Methode bei folgenden Problemen helfen:

  • Wut
  • Selbstzweifel
  • Blockaden
  • Negative Glaubenssätze 
  • Panik
  • Phobien
  • Süchte
  • Depressionen
  • (Chronische) Schmerzen

Blockaden lösen: Wie wende ich die Klopfakupressur an?

Die EFT-Klopfpunkte orientieren sich an den Akupunkturpunkten, die wir aus der alternativen Medizin (unter anderem der traditionellen chinesischen Medizin) kennen. Die Klopfpunkte, die man in der EFT-Methode nutzt, sitzen jeweils an den Anfangs- beziehungsweise Endpunkten der sogenannten Meridiane, also der Energiebahnen, die unseren Körper durchziehen. 

In der Naturheilkunde und der traditionellen chinesischen Medizin spielen die Meridiane eine wichtige Rolle. Sie sorgen in unserem Körper dafür, dass die Energie fließen kann und verbinden unsere Organe und unseren Geist, unser Inneres mit der Außenwelt miteinander. Sie schaffen in der Ansicht der alternativen Medizin damit die Voraussetzung dafür, dass wir gesund sind.

Kommt es zu Blockaden im Energiesystem, zeigt sich in der Regel über kurz oder lang an unterschiedlichen Symptomen. Angefangen bei leichtem Unwohlsein, über ernsthaftere körperliche Beschwerden bis hin zu emotionalen Problemen. 

Auch unsere Gefühle können der Auslöser für Blockaden sein. Wenn wir mit einer bestimmten Situation negative Gefühle verbinden, werden diese Emotionen jedes Mal hervorgerufen, wenn wir uns in einer ähnlichen Situation befinden. Das sogar ganz unabhängig davon, ob wir bereits schlechte Erfahrungen gemacht haben oder ob unsere negativen Emotionen allein auf Glaubenssätzen beruhen.

Ein Beispiel: Wenn wir als Kind immer wieder gehört haben, dass wir uns von Hunden fern halten sollen, weil sie gefährlich sind und uns beißen könnten, haben wir häufig auch noch als Erwachsene Angst vor den Vierbeinern. Diese Angst kann aber vollkommen unbegründet sein, wir sind schließlich nie von einem Hund gebissen worden, sondern fürchten uns nur deshalb, weil uns als Kind Angst gemacht wurde. 

Anleitung: Die 5 Schritte der Klopfmethode

Die Klopfmethode besteht aus fünf simplen Schritten, die leicht und ohne großen Aufwand erlernt werden können. Geklopft wird mit den Fingerspitzen einer oder beider Hände. Entscheiden Sie sich nur für eine Hand, wählen die meisten Personen diejenige Hand, die die dominante ist: Rechtshänder klopfen dann mit rechts, während Linkshänder mit links klopfen. Es ist Ihnen jedoch freigestellt, für welche Hand Sie sich entscheiden. 

Als Daumenregel gilt, dass Sie ungefähr fünf Mal auf den jeweiligen Klopfpunkt klopfen sollten. Sie können die Anzahl der Klopfer bei der Klopfakupressur jedoch auch variieren (mit Ausnahme des Setup Schrittes): zwischen drei und sieben Klopfer sind möglich. 

1. Schritt: Problem ausfindig machen

Der erste Schritt der Klopfmethode besteht darin, dass Sie dasjenige Probleme oder Thema identifizieren müssen, mit dem Sie aktuell am meisten Probleme haben. Das können ganz unterschiedliche Dinge sein: Eher körperliche Beschwerden wie die aktuellen Rückenschmerzen oder lange zurückliegende emotionale Verletzungen, wie die Zurückweisung eines geliebten Menschen in der Kindheit oder Jugend. 

Wichtig ist in diesem Schritt, dass Sie sich wirklich nur auf ein möglichst präzises Problem konzentrieren, denn nur dann kann die Klopfmethode angewendet werden. 

2. Schritt: Ausgangswert festlegen

Danach evaluieren Sie, wie sie sich aktuell fühlen. Dazu bewerten Sie das Problem, das Sie mit der Klopfmethode behandeln wollen, auf einer Skala von 0 (keine Schmerzen, Probleme oder Stress) bis 10 (sehr große Schmerzen, kaum auszuhaltende Probleme und überaus belastender Stress). 

Nach jeder erfolgreich absolvierten Klopfrunde vergleichen Sie die Werte miteinander: Wie fühlen Sie sich nun, nachdem Sie einen Klopfdruchgang hinter sich haben? Bewerten Sie auch dieses Empfinden auf einer Skala von 0 bis 10. So können Sie feststellen, inwieweit Ihnen der jeweilige Klopfdurchgang geholfen hat. 

3. Schritt: Der Beginn des Klopfdurchgangs

Wenn Sie den Ausgangswert für Ihr Problem bestimmt haben, können Sie damit beginnen, Ihren Körper und Ihren Geist auf die Klopfmethode vorzubereiten. In der Klopfmechanik nennt man diesen Vorgang auch Setup. Während des Setups klopfen Sie kontinuierlich auf den Handkantenpunkt und sprechen eine sogenannte Beschwörungsformel. Diese Formel könnte zum Beispiel so aussehen: “Obwohl ich dieses Problem habe – etwa Kopfschmerzen, Verspannungen oder Angst vor einem wichtigen Termin, akzeptiere ich mich voll und ganz.”  Diesen Satz wiederholen Sie dreimal, um Ihr Unterbewusstsein und Ihren Wunsch nach Heilung in Einklang zu bringen. Sie können ihn laut, leise oder still in sich hinein sprechen.

4. Schritt: Das Stimulieren und Ausbalancieren

Danach startet der erste reguläre Klopfdruchgang. Jeder der 9 Punkte wird in jeweils rund 3 Sekunden 7 Mal mit dem Zeige- und Mittelfinger geklopft. Das Klopfen soll leicht, aber spürbar sein. Dazu sprechen Sie eine verkürzte Selbstbeschwörungsformel – etwa “keine Angst vor der Konferenz”.

5. Schritt: Vorher-Nachher-Vergleich

Nun bewerten Sie wieder auf einer Skala von 0 bis 10, wie es Ihnen geht. Stellen Sie fest, dass es durchaus noch Verbesserungsbedarf gibt, starten Sie einen neuen Durchgang. Klopfen Sie den Klopfdurchgang erneut – bis Sie feststellen, dass es Ihnen besser geht.

Zum Abschluss machen Sie das sogenannte Gamut-Verfahren, mit dem Sie Ihren Erfolg verfestigen. Dabei werden Ihre beiden Gehirnhälften harmonisiert. So gehen Sie dabei vor: Klopfen Sie ununterbrochen den sogenannten Handrückenpunkt, der sich auf Ihrem Handrücken in der Rille zwischen den Grundgelenken des Ring- und kleinen Fingers befindet. Blicken Sie gerade aus. Schließen Sie die Augen. Öffnen Sie sie wieder. Blicken Sie schräg nach unten rechts (Kopf nicht bewegen).

Blicken Sie schräg nach unten links. Rollen Sie Ihre Augen im Uhrzeigersinn – so als wollten Sie alle Ziffern eines Uhrenblattes abtasten. Rollen Sie sie Augen entgegen den Uhrzeigersinn. Schauen Sie nun wieder geradeaus. Summen Sie für zwei bis drei Minuten ein paar Töne oder eine kurze Melodie. Zählen Sie laut von eins bis fünf.  Summen Sie noch einmal einige Sekunden ein paar Töne.

Wiederholen Sie die Klopf-Sequenz noch einmal und sprechen dabei Ihren Beschwörungssatz.

Bewerten Sie zum Abschluss noch einmal, wie Sie sich fühlen.

Wo finde ich die EFT-Klopfpunkte?

Es ist egal, ob Sie die Punkte auf der rechten oder linken Seite Ihres Körpers klopfen, sofern sie sich nicht in der Körpermitte befinden. Diejenigen Klopfpunkte, die sich auf einer Körperseite befinden, haben einen sogenannten Zwillingspunkt auf der gegenüberliegenden Seite. Es reicht meist aus, wenn Sie sich auf eine Seite konzentrieren. Sie können die Wirkung der Klopfmethode unter anderem dadurch verstärken, wenn sie mit beiden Händen, also auf der rechten und linken Seite, gleichzeitig auf die Akupunkturpunkte klopfen. 

In der klassischen EFT-Mechanik gibt es insgesamt neun Klopfpunkte, nämlich: 

Klopfpunkt 1:  Der erste Klopfpunkt (AK) befindet sich auf dem höchsten Punkt des Kopfes, also kurz bevor der Hinterkopf anfängt. 

Klopfpunkt 2: Den sogenannten Augenbrauenpunkt, AI, finden Sie zwischen Augenbrauenansatz und Nasenwurzel.

Klopfpunkt 3: Diesen Punkt finden Sie in der leichten Vertiefungen am seitlichen Rand der Augenhöhle. Er wird auch als AA bezeichnet. 

Klopfpunkt 4: Auf dem Knochen in der Mitte unter dem Auge befindet sich der Jochbeinpunkt – mit etwa 2,5 cm Abstand zur Pupille. In der Literatur wird diese Punkt auch UA genannt. 

Kopfpunkt 5: Den nächsten Klopfpunkt (UN) finden Sie in der kleinen Furche unter der Nase in der Mitte zwischen Nase und Oberlippe.

Klopfpunkt 6: Dieser Punkt, den man auch schlicht mit K abkürzt, befindet sich direkt unter der Unterlippe in der Mitte des Kinns.

Klopfpunkt 7: An der Stelle, an der Brustbein, Schlüsselbein und erste Rippe zusammentreffen, befindet sich der Schlüsselbeinpunkt (SB).

Klopfpunkt 8: Etwa 10 Zentimeter unterhalb Ihrer Achselhöhle am Rumpf finden Sie den Unterarmpunkt, UA.

Klopfpunkt 8: An der Außenseite Ihres Daumens, dort wo der Nagel aus dem Nagelbett heraus wächst, befindet sich der Daumenpunkt.

Klopfpunkt 9: Am Ende der Hautfalte, die sich bei geschlossener Faust neben dem Grundgelenk des kleinen Fingers bildet, finden Sie den Handkantenpunkt, der auch mit HK abgekürzt wird. 

Welcher Klopfpunkt ist der richtige für mein Problem?

Wenn Sie sich nun fragen, für welchen Klopfpunkt Sie sich entscheiden sollten, hilft nur eins: Ausprobieren. Pauschal lässt sich nicht sagen, welcher Punkt für Sie besonders gut geeignet sein könnte. Das hängt damit zusammen, dass wir Menschen ganz individuell sind und damit unterschiedlich auf verschiedene Dinge und Situationen reagieren. Das gilt auch und insbesondere für Blockaden in unserem Energiesystem. Einige Personen bevorzugen besonders den Klopfpunkt auf dem Handrücken, weil er gut zu erreichen ist, meiden aber gleichzeitig den Klopfpunkt am Auge, weil sie das Klopfen in der Nähe des Auges als unangenehm empfinden.  Noch dazu sind die verschiedenen Klopfpunkte unterschiedlich gut für die verschiedenen Klopfsequenzen geeignet.