Rhus toxicodendron: Bei Schmerzen am Bewegungsapparat
Rhus toxicodendron gehört zu den am häufigsten gebrauchten Mitteln in der Homöopathie und laut Angaben der Deutschen Homöopathischen Union (DHU) zu den zehn beliebtesten Heilmitteln der Deutschen. Die vielseitigen Anwendungsgebiete reichen von der Behandlung von Hauterkrankungen über Zerrungen, Überanstrengung, Nervenleiden und Hexenschuss bis hin zu Schmerzen am Bewegungsapparat.
Steckbrief: Rhus auf einen Blick
- Giftsumach (Rhus toxicodendron): Pflanzenart aus der Gattung Rhus in der Familie der Sumachgewächse; auch Giftefeu genannt
- Heilwirkung: der Giftsumach kann infektionshemmend und entzündungshemmend wirken; nimmt darüber hinaus ebenfalls Einfluss auf die Psyche
- Einnahme: hauptsächlich in Form von homöopathischen Globuli oder Tabletten
- Einsatzgebiete: bei Gelenk-Beschwerden, Nerven- und Rückenschmerzen, Hautausschlag und fieberhaften Infekten
- Inhaltsstoffe: Urushiol
Merkmale der Rhus toxicodendron
Die Ausgangssubstanz des homöopathischen Mittels sind die frischen jungen Triebe und Blätter des Giftsumach-Strauchs (Rhus toxicodendron), welcher überwiegend in Nordamerika wächst. Die Pflanze enthält gefährliches Urushio, wodurch bei Berührung mit den Blättern juckende Rötungen und schwere Kontaktekzeme mit Blasenbildung entstehen können. In besonders schweren Fällen kann zusätzlich noch Fieber und Körperschwäche auftreten.
Trotz dessen hält Rhus toxicodendron bei richtiger Verarbeitung einige heilende und symptomlindernde Wirkungen bereit, was sie zu einem wichtigen Mittel in der Homöopathie macht.
Heilpflanze
Auch wenn Rhus toxicodendron ursprünglich zur Heilung von Hautausschlägen genutzt wurde, wird es heute als eines der wichtigsten homöopathischen Medikamente bei Komplikationen am Bewegungsapparat – insbesondere bei Gelenk-, Sehnen- oder Muskelbeschwerden – eingesetzt. Zusätzlich kann das Heilmittel bei Hautbeschwerden wie beispielsweise Ausschlägen, Lippenherpes oder Bläschenbildung Verbesserung verschaffen.
Das Gift der Rhus toxicodendron kann darüber hinaus auch bei seelischen Zuständen wie Unruhe, Rastlosigkeit und innerer Unzufriedenheit unterstützend wirken. Es wird oft für Menschen empfohlen, die sich sowohl körperlich als auch seelisch in einem Zustand der Unausgeglichenheit und Unruhe befinden. Die Einnahme von Rhus toxicodendron kann darüber hinaus dazu beitragen, den seelischen Zustand zu beruhigen und das innere Gleichgewicht zu fördern. Darüber hinaus wird das homöopathische Arzneimittel regelmäßig bei durch Stress entstandenen Depressionen empfohlen.
Typische körperliche Symptome
Rhus toxicodendron hilft dann, wenn die Schmerzen zu Beginn einer Bewegung am schlimmsten sind und sich bei fortsetzendem Bewegen wieder verbessern. Betroffene weisen sogenannte Anlaufschmerzen, ausgelöst durch steife und kalte Gelenke, auf. Die Symptome können von Gelenkschmerzen über reißende Schmerzen in den Sehen, Nackenschmerzen, Schulterschmerzen bis hin zu Hexenschüssen reichen.
Typisch ist auch, dass Wärme, anhaltende Bewegung, Strecken der Glieder und die Änderung der Lage die Beschwerden lindert; während Nässe, kaltes und feuchtes Wetter und Ruhe dagegen symptomverschlechternd wirken.
Die wichtigsten Anwendungsgebiete von Rhus toxicodendron sind:
- Ischiasbeschwerden
- Rheumatische Gelenkbeschwerden
- Verrenkungen, Zerrungen oder Verstauchungen
- Hexenschuss
- Arthrose
aber auch
- Herpes
- Gürtelrose
- Nesselsucht
Typische seelische Symptome:
- Ruhelosigkeit und Unruhe
- Bewegungsdrang
- Verstimmungen
Die richtige Dosierung
Die Anwendung bzw. die Einnahme von Rhus toxicodendron sollte stets auf niedrigen Dosierungen beruhen. Sowohl bei Hauterkrankungen mit brennenden Bläschen als auch bei Schmerzen am Bewegungsapparat sollten bei Selbstbehandlungen die Potenzen D6 oder auch C6 gewählt werden.
Bei einer Akuttherapie der Beschwerden wird halbstündlich bis stündlich je eine Tablette zur Einnahme empfohlen. Sollte die Behandlung länger als eine Woche dauern und/ oder keine Verbesserung der Beschwerden eintreten, wird die Rücksprache mit einem Arzt empfohlen.
Bei der Dauertherapie hingegen sollten die homöopathischen Tabletten oder Tropfen bis zu drei Mal täglich mit jeweils drei Globuli oder zwei Tabletten langsam im Mund zergehend eingenommen. Sobald sich die Symptome verbessern, kann die Häufigkeit der Einnahme reduziert werden.