Homöopathische Mittel: Wirkung und Anwendungsgebiete

Homöopathische Mittel: Wirkung und Anwendungsgebiete
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Inhaltsverzeichnis

Homöopathische Mittel sind eine naturheilkundliche Möglichkeit, Krankheiten zu behandeln. Sie sind zumeist pflanzliche Arzneien, die durch Potenzierung gewonnen werden, was bedeutet, dass sie mehrfach mit Wasser oder Alkohol verschüttelt und somit verdünnt oder auch mit Milchzucker verrieben werden. In höheren Potenzen ist das homöopathische Mittel derart verdünnt, dass die Grundsubstanz nicht mehr nachweisbar ist. Die Mittel sind sowohl als Tropfen als auch als Globuli und in Tablettenform erhältlich.

Sie werden nach wie vor einer Arzneimittelprüfung unterzogen, die sich jedoch nicht am deutschen Arzneimittelgesetz orientiert, sondern nach Hahnemanns Anweisungen durchgeführt wird. Hierbei nimmt ein gesunder Homöopath das homöopathische Mittel ein und führt minutiös Buch über die wahrgenommenen Veränderungen, die prinzipiell als von dem zu testenden Mittel verursacht betrachtet werden. Homöopathische Mittel in niedrigen Potenzen sind bestens geeignet für die Selbstbehandlung, da auch der Laie durch Beobachtung seiner Symptome leicht und risikoarm das passende Mittel finden kann.

Globuli, Tabletten oder Tropfen – Welche Form der homöopathischen Mittel sollten Sie wählen?

Die meisten Menschen bevorzugen Globuli oder Tropfen, die jedoch aus Haltbarkeitsgründen bis zu 51 Prozent Alkohol enthalten. Bei den geringen Einnahmemengen fällt der Alkohol nicht ins Gewicht, es sei denn, Sie müssen ein absolutes Alkoholverbot einhalten. Dann sollten Sie Globuli, Tabletten oder Pulver wählen.

Die Standarddosis beträgt:

  • 5 Tropfen
  • 5 Globuli (Streukügelchen)
  • 1 Tablette
  • 1 Messerspitze Pulver (Verreibung = Trituration)

Wählen Sie nur niedrige Potenzen. Bewährt haben sich die Potenzen D6 und D12 sowie C6 und C12.

So wirken die homöopathischen Mittel optimal

  • Nehmen Sie Ihr Mittel stets eine Stunde vor oder zwei Stunden nach dem Essen ein.
  • Speicheln Sie das Mittel mindestens eine Minute im Mund ein bzw. lassen Sie Globuli, Tabletten und Pulver auf der Zunge zergehen. So wird es sofort über die Zungengrundvenen ins Blut aufgenommen.
  • „Spülen“ Sie niemals mit Wasser oder Tee nach. Erst nach 15 bis 20 Minuten sollten Sie wieder trinken.

Die richtige Dosierung

Von der „normalen“ Medizin sind Sie es gewöhnt, dass mehr Tabletten oder Tropfen auch mehr bewirken als eine geringere Anzahl. Das ist in der Homöopathie ganz anders, denn hier bestimmt nicht die Menge die Wirkung. Da die Mittel einen energetischen Reiz setzen, ist manchmal schon eine einzige Gabe ausreichend, um den Heilungsprozess einzuleiten. Das ist insbesondere bei Hochpotenzen ab C30 der Fall. Hier wäre es geradezu ein Kunstfehler, das homöopathische Arzneimittel mehrfach hintereinander zu nehmen.

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Auch die Menge der eingenommenen Globuli oder Tabletten ist nicht entscheidend für die Wirksamkeit, denn eigentlich ist zur Energieübertragung ein einziges Kügelchen oder eine Tablette ausreichend. Die Faustregel „drei bis fünf Globuli oder zwei Tabletten pro Einnahme“ hat nur einen einzigen Grund: Sicherzustellen, dass Sie auch wirklich die potenzierte Energie aufgenommen haben. Es könnte ja sein, dass beim Herstellungsprozess ein Kügelchen oder eine Tablette an der „Verdünnungsdusche“ vorbeigelaufen ist und keinen Wirkstoff aufgenommen hat. Sie sehen also: Selbst wenn Sie 20 Globuli auf einmal einnehmen würden, erzielen diese keine stärkere Wirkung.

Oft ist abwarten besser

Da bei tiefen Potenzen wie zum Beispiel D6 oder D12 der energetische Heilreiz auf der körperlichen Ebene wirkt und sich schnell verbraucht, müssen diese Potenzen tatsächlich meistens wiederholt werden. In der Regel sollen sie ein- bis dreimal täglich eingenommen werden.

Bei den Hochpotenzen wie der C30 oder C200 wirkt der Reiz viel tiefgreifender, sodass man nach der Gabe erst einmal ein paar Tage abwartet, was sich durch das Arzneimittel verändert. Denn durch den energetischen Reiz des Mittels werden die Selbstheilungskräfte auf den Plan gerufen, die nun an die Arbeit gehen. Das kann schon etwas länger als nur ein paar Stunden dauern. Nach der Einnahme des Arzneimittels ist daher nicht nur eine gute Beobachtungsgabe, sondern auch Geduld gefragt.

Auch in der Homöopathie gibt es Placebos

Erfahrene Homöopathen wissen, dass man nicht eingreifen darf, wenn durch die Gabe eines Mittels die Heilungsprozesse in Gang gekommen sind. Selbst wenn sich in der ersten Zeit Reaktionen wie ein Hautausschlag oder leichtes Fieber einstellen, ist das nur ein Zeichen dafür, dass die Energie aufgenommen wurde und das Mittel arbeitet. Hier mit einer erneuten Gabe oder einem anderen Mittel gegenzusteuern, wäre ein Fehler.

Da viele Patienten in der Situation jedoch von ihrem Therapeuten erwarten, dass er „etwas tut“, greifen viele Homöopathen zu nichtarzneilichen Globuli. Das sind Zuckerkügelchen, die zwar aussehen wie homöopathische Mittel, jedoch nicht mit einem potenzierten Arzneimittel getränkt sind. Auf diese Weise hat der Patient das Gefühl, das etwas getan wird, um die Heilung zu beschleunigen, und das richtige Arzneimittel kann in Ruhe wirken.

Welches sind die beliebtesten Anwendungsgebiete der Homöopathie?

Homöopathische Mittel können je nach zu behandelnden Schmerzen unterschiedlich wirken und müssen auch abhängig von der Erkrankung oder dem Leiden dosiert werden. Wählen Sie aus den folgenden Mitteln dasjenige, das Ihren Beschwerden am besten entspricht. Natürlich müssen Sie nicht alle genannten Anzeichen spüren.

Wichtig

Nehmen Sie bei eher körperlichen Beschwerden dreimal täglich fünf Globuli des Mittels in der D6-Potenz; bei eher seelischen Beschwerden reichen einmal täglich fünf Globuli in der D12-Potenz. Ist nur die D12-Potenz angegeben, nehmen Sie davon eine Dosis pro Tag. Falls nach zwei Wochen keine Besserung durch das homöopathische Mittel eingetreten ist, suchen Sie bitte einen erfahrenen Homöopathen auf.

Grundsätzlich: Diese homöopathischen Zubereitungen helfen Ihnen

  • Stress und Überlastung: Cocculus (Kockelskörner) D6, China (Chinarinde) D6, Acidum phosphoricum (Phosphorsäure) D12
  • Ärger und Wut: Nux vomica (Brechnuss) D12, Chamomilla (Kamille) D 2
  • Angstgefühle, Zukunftsängste, Lampenfieber: Argentum nitricum (Höllenstein) D12, Cimicifuga (Traubensilberkerze) D12, Capsicum (Spanischer Pfeffer) D12, Pulsatilla (Wiesen-Küchenschelle) D12
  • Nervosität und Reizbarkeit: Zincum metallicum (Zink) D12, Sepia (Tintenfisch) D12, Arsenicum album (Arsen) D12
  • Eifersucht: Hyoscyamus (schwarzes Bilsenkraut) D12, Stramonium (Stechapfel) D12
  • Migräne: Chamomilla (Kamille) D6
  • Schlafstörungen: Magnesium phosphoricum D30
  • Menstruationsbeschwerden: Ignatia D30, Pulsatilla (Wiesen-Küchenschelle) D12
  • Wechseljahrsbeschwerden: Aristolochia D12, Cimifuga D6, Lachesis D6, Sanguinaria D6, Sepia D6

Homöopathie bei Bluthochdruck

  • Aconitum hilft zuverlässig, wenn der Blutdruck plötzlich in die Höhe schnellt und dabei Angst und Panikgefühle auftreten. Ursache für die Druckerhöhung ist meistens eine Schocksituation, massiver Stress oder ein Erschrecken.
  • Arnica ist ein bwährtes Mittel bei einem „roten Hochdruck”, bei dem das Gesicht gerötet ist und es zu Ohrensausen und Nasenbluten kommt.
  • Ceataegus ist zur dauerhaften Behandlung geeignet, wenn eine Herzschwäche und leichte Angina pectoris vorliegen und die Betroffenen über Schwindelgefühle klagen.
  • Viscum ist angezeigt, wenn der hohe Blutdruck Schwindel und Unruhe verursacht und den Schlaf empfindlich stört.
  • Nux vomica ist ein gutes Mittel für gestresste Menschen, die ständig überlastet sind und zu viele Genussmittel wie Kaffee, Alkohol und Nikotin konsumieren.
Arzt misst Blutdruck bei Patient
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Homöopathie bei Prellungen und Quetschungen

  • Arnica D12 bei sehr schmerzhaften Schwellungen und bei blauschwarzen Blutergüssen, auch wenn Sie sich insgesamt (z. B. nach einem Sturz) völlig zerschlagen fühlen
  • Bellis perennis D6 bei Prellungen der Brüste bei Frauen (z. B. durch einen Ast oder Tennisball)
  • Hypericum D6 bei Verletzungen nervenreichen Gewebes (z. B. der Finger, Zehen und Lippen)
  • Ruta D6 bei Blutergüssen nahe am Knochen (z. B. am Schienbein, Knöchel, Knie, Unterarm und Ellbogen)

Bei Zerrungen und Verstauchungen

  • Bryonia D6 bei heftigen Schmerzen, schon die leichtesten Bewegungen sind unerträglich, erhebliche Besserung durch festes Umwickeln, deutliche Schwellung, aber ohne Bluterguss
  • Ledum D6 bei rötlicher Schwellung mit ausgeprägtem Kältegefühl, trotzdem lassen die Schmerzen durch Kälte (z. B. Umschläge) nach und nehmen bei Wärme zu
  • Rhux toxicodendron D6 ist das Hauptmittel für Gelenke; trotz der Schmerzen bewegt der Patient ständig das verletzte Gelenk, Wärme lindert die Schmerzen

Homöopathie bei Zahnschmerzen

  • starke ziehende (Nerven-)Schmerzen: Hypericum perforatum C12, dreimal täglich 3 Globuli
  • Schmerzen beim Kauen: Ammonium carbonicum C12, dreimal täglich 3 Globuli
  • berührungsempfindliche Zähne: Plantago C12, dreimal täglich 3 Globuli
  • Schmerzen in gesunden Zähnen ohne Füllungen: Argentum nitricum C12, dreimal täglich 3 Globuli
  • Schmerzen strahlen zum Ohr aus: Lachesis C12, dreimal 3 Globuli
  • Schmerzen werden durch Wärme schlimmer und durch Ruhe besser: Belladonna C30 oder Bryonia C30, einmal je 3 Globuli
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  • Schmerzen werden durch Wärme schlimmer und Bewegung an der frischen Luft besser: Pulsatilla C6, alle zehn Minuten bis zu sechsmal je 5 Globuli
  • Schmerzen werden durch Wärme schlimmer und besser durch Kälte: Coffea D4, alle zehn Minuten bis zu sechsmal je 5 Globuli
  • Schmerzen nach Zahnbehandlung werden durch Kälte schlimmer und durch Wärme besser: Aconitum C30 oder Arnica C30 (v. a. nach Zahnentfernung), je einmal 3 Globuli
  • Schmerzen durch hohe Wärme beim Bohren: Apis mellifica C12, bis zu sechsmal je 5 Globuli

Homöopathie bei Halsschmerzen

  • Aconitum D12: plötzliches Halsbrennen durch trockenen kalten Wind, auch Fahrtwind; Patient möchte nur Wasser trinken
  • Apis mellifica D6: stechende, brennende Schmerzen. Rachenschleimhaut stark gerötet und glasig geschwollen, kein Durst
  • Belladonna D6: starke, brennende oder pulsierende Halsschmerzen, Hals trocken, trotzdem kaum Durst
  • Dulcamara D6: starkes Halskratzen und wunde Lippen durch Verkühlung oder Nasswerden, oft starke Tränenbildung
  • Lachesis D12: Schmerzen wandern von links nach rechts, Festes rutscht besser als Flüssiges, Patient verträgt nichts Enges am Hals
  • Lycopodium D12: Schmerzen wandern von rechts nach links, rauer trockener Hals, starke Schluckbeschwerden, Verlangen nach warmen Getränken

Homöopathie bei Gesichtsschmerzen

  • Aconitum napellus: wenn der Schmerz durch Kältereize ausgelöst wird
  • Arsenicum album: bei besonders starken Schmerzen mit Todesangst, großer Schwäche, Übelkeit und Erbrechen
  • Belladonna: bei allgemeinen Schmerzzuständen
  • Cedron: bei Neuralgie des ersten Trigeminusastes
  • China: wenn die Schmerzen täglich zur selben Stunde auftreten
  • Colchicum: bei klopfenden Schmerzen, die durch Kälte ausgelöst und nachts schlimmer werden.
  • Colocynthis: wenn sich die Nervenschmerzen durch Wärme bessern
  • Kreosotum: bei brennenden Gesichtsschmerzen, die sich durch Bewegung und Sprechen verschlechtern
  • Spigelia: bei stechenden, kaum auszuhaltenden Schmerzen, die sich bei Berührung und Bewegung verschlimmern, abends aber besser werden
  • Magnesium phosphoricum: wenn Wärme oder Hitze die Schmerzen bessern
  • Mezereum: bei Schmerzen am Wangenknochen oder über den Augen; Wärme verschlimmert die Schmerzen
  • Thuja occidentalis: wenn die Schmerzen im Stehen oder Sitzen schlimmer werden oder Bewusstlosigkeit auslösen

Homöopathie bei Wetterfühligkeit

  • Veratrum album und Gelsemium: bei Föhn, aber auch bei warmen Winden, die zu Kopfschmerzen führen
  • Aconitum: bei Beschwerden durch kalten, eher stürmischen Wind oder durch trockene Kälte
  • Natrium sulfuricum: falls Ihre Beschwerden auftreten, wenn das Wetter von trocken zu feucht wechselt
  • Rhus toxicodendron: bei rheumatischen Schmerzen, wenn das Wetter nasskalt oder neblig ist
  • Causticum: Beschwerden bei schönem trockenen Wetter
  • Phosphor: Beschwerden bei jedem Wetterwechsel unter Beschwerden; auch wenn Sie sich bei gewittrigem Wetter schwach fühlen
  • Calcium carbonicum: Erschöpfung bei Kälte oder feuchtem Wetter oder vermehrtes Schwitzen bei drückendem Wetter
  • Lachesis: für Frauen, die Hitze und Sonne während der Wechseljahre nicht vertragen und besonders unter Hitzewallungen leiden
  • Belladonna: Hitzestauungen bei feucht-heißem Wetter
  • Cocculus: Benommenheit, Schwäche und Schwindel bei jedem Wetterwechsel

Sie sollten die Präparate in der Potenz D6 oder D12 verwenden. Hiervon nehmen Sie dreimal täglich fünf Globuli.

Welche Homöopathischen Mittel helfen bei Erkältungen?

In erster Linie sind bei grippalen Infekten zwei Mittel zu nennen, die Sie durchaus in Eigenregie einnehmen können: Aconitum und Belladonna. Sie müssen sehr genau auf Ihre Beschwerden achten, damit Sie sich für das richtige Mittel entscheiden. Beide Mittel sind Akutmittel. Der Beginn der Erkrankung ist immer heftig und sehr plötzlich. Wenn Sie also bei einem grippalen Infekt plötzlich zu frösteln beginnen, sich krank fühlen und Fieber bekommen, ist eines der beiden homöopathischen Medikamente sicher das richtige Erstmittel.

So können Sie unterscheiden, welches der beiden Ihnen helfen wird:

Aconitum:

  • heiße aber blasse Haut
  • Unruhe und Ängstlichkeit
  • großer Durst
  • Halsschmerzen

Belladonna:

  • heißes, rotes Gesicht
  • erweiterte Pupillen
  • kein Durst trotz Mundtrockenheit
  • rauer Hals

Wenn es Sie mit diesen Beschwerden erwischt hat, lösen Sie am besten fünf Globuli des zu Ihren Beschwerden passenden Mittels in einem Glas stillem Wasser auf, rühren kräftig mit einem Plastiklöffel um und trinken von der Lösung im viertelstündigen Abstand jeweils einen Schluck. Stoppen Sie die Einnahme, sobald Sie eine Besserung verspüren und das Fieber zu sinken beginnt.

Kraft der Homöopathie wissenschaftlich belegt

Erkältungen sind das häufigste Anwendungsgebiet homöopathischer Arzneimittel. Erstmals wurde nun ein Homöopathikum in einer wissenschaftlichen Anwendungsbeobachtung in Apotheken überprüft. Der Erfolg gibt den Verfechtern der Homöopathie recht. In der Studie wurden 64 Anwender des Komplex-Homöopathikum Katimun® (zugelassenes Homöopathikum, das Urtinkturen aus Aconitum, Bryonia, Eupatorium, Gelsemium und Rumex enthält und rezeptfrei in der Apotheke erhältlich ist) gegen Erkältungen in 14 Apotheken im gesamten Bundesgebiet befragt. In der wissenschaftlichen Studie waren mehr als zwei Drittel der Patienten mit den Präparat sehr zufrieden.

Ihre Beschwerden besserten sich während der Einnahme rasch: 11 Prozent der Patienten bemerkten eine Besserung bereits nach dem ersten Tag der Einnahme. Fast die Hälfte der Patienten (47 Prozent) berichteten über eine Besserung zwischen dem zweiten und dritten Tag, weitere 33 Prozent nach dem dritten Tag. Zu den häufigsten Symptomen, bei denen das homöopathische Komplexmittel eingesetzt wurde, zählten Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen, Halsschmerzen bzw. Heiserkeit und Husten. Die Beschwerden wurden vor der Einnahme des Arzneimittels häufig als mittelschwer oder stark eingestuft. Nach Ende der Einnahme wiesen die überwiegende Mehrzahl der Patienten (84 Prozent) keine oder nur noch milde Symptome auf.

Allergien: Welche Homöopathischen Mittel als Alternativen zu Antihistaminika?

Viele Menschen haben auch bei Allergien sehr gute Erfahrungen mit der Homöopathie gemacht. Teilweise gelingt es, die Allergieanfälle deutlich zu reduzieren.

  • Acidum formicicum (Ameisensäure): Hilft bei katarrhänlichen Anfällen mit Schnupfen, Heiserkeit und Husten. Sie können das Mittel auch anwenden bei heftigem Husten mit Erbrechen und Atemnot. Sie erhalten die Präparate als Tropfen oder als Globuli (kleine Kügelchen zum Einnehmen) in der Apotheke.
  • Arsenicum jodatum (Arsenjodid): Sie können es anwenden bei Heuschnupfen mit wässrigem, scharfem oder heißem Nasensekret, schmerzhaftem Brennen von Augen und Nase und häufigem Niesen. Bestens geeignet, wenn Ihr Heuschnupfen durch frische Luft und gemäßigte Temperaturen gemildert wird und sich bei extremer Hitze oder Kälte verschlechtert.
  • Galphimia Glauca (Galphimia): Wenden Sie dies bei Heuschnupfen und Allergien an, die sich auf die Schleimhäute der Atemwege niederschlagen. Eignet sich auch zur Prophylaxe.
  • Lobelia inflata (Lobelie): Hilft Ihnen bei Heuschnupfen mit ständigem Niesen und Aufstoßen. Besonders geeignet, wenn Ihr Heuschnupfen einhergeht mit Übelkeit, sich morgens verschlimmert und sich bessert, wenn Sie sich bewegen oder Wasser trinken.
  • Luffa operculata (Luffaschwamm): Sie können es gegen Heuschnupfen verwenden, der sich durch häufiges Niesen, Jucken und empfindliche Nasenschleimhaut äußert. Besonders geeignet, wenn die Sekrete des Schnupfens morgens stark gelblich sind, tagsüber dann farblos. Hinzu kommen schmerzende Augen und Lichtempfindlichkeit.
  • Sabadilla (Läusesamen): Besonders geeignet, falls Sie unter Heuschnupfen leiden, wenn Sie ins Freie gehen, ins Licht sehen oder Ihnen beim Niesen und Husten die Augen tränen. Ihre Lider sind rot und geschwollen. Das Niesen ist krampfhaft, Ihr Schnupfen ist wässrig und brennend. Sie haben ständig das Gefühl, Ihre Nase ist verstopft, leiden unter Kopfschmerzen über den Augen und an der Nasenwurzel.
  • Sanguinaria canadensis (Blutwurzel): Anzuwenden, wenn sich Ihr Heuschnupfen durch vieles Niesen äußert, das Sekret wässrig ist und für wunde Stellen sorgt. Sie verspüren einen dumpfen Schmerz an der Nasenwurzel, leiden unter Geruchs- und Geschmacksverlust. Zudem sind sie überempfindlich gegen den Duft von Blumen.
Mann mit Allergie putzt sich die Nase
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Gibt es Homöopathische Mittel für Operationen und zahnärztliche Eingriffe?

Auch zur Nachbehandlung und Förderung der Wundheilung eignen sich homöopathische Mittel hervorragend. Schmerzen, Nachblutungen und Infektionen der Operationswunde sind oft die unangenehmen Folgen einer Operation oder einer Zahnentfernung. Auch Narkosenachwirkungen wie Kopfschmerzen und Übelkeit sind häufig. Rechtzeitig schon vor dem Eingriff eingenommen, können bestimmte Mittel wirksam vorbeugen und die Nachwirkungen auf ein Minimum beschränken oder sogar vollständig verhindern.

Das wertvollste Mittel zur Verhinderung eines körperlichen und geistig-seelischen Operationstraumas ist die homöopathische Zubereitung von Arnica montana. Arnica beschleunigt den Abbau von bei Operationen oft unvermeidlichen Blutergüssen im Bereich der Wunde und verhindert Nachblutungen. Damit beugt das Mittel Infektionen vor und fördert die Wundheilung. In geistig-seelischer Hinsicht hilft es, Schrecken und Sorgen besser zu verarbeiten, die fast immer mit einer Operation verbunden sind. Nehmen Sie 30 Minuten vor und 30 Minuten nach dem Eingriff je eine Standarddosis D12 oder C12. Verwenden Sie Arnica niemals in einer Potenz niedriger als D6 oder C6, weil diese Blutungen fördern.

Nux vomica macht Narkosen besser verträglich

Narkosenachwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Benommenheit lassen sich gut mit Nux vomica behandeln. Nehmen Sie direkt nach dem Erwachen aus der Narkose bis zum Abklingen der Beschwerden alle 30 Minuten eine Standarddosis Nux vomica D12 oder C12, am besten als Globuli. Wenn Sie trinken dürfen, empfiehlt sich auch die Verklepperung ebenfalls aus fünf Globuli oder zehn Tropfen Nux vomica D12 oder C12.

Bei schmerzhaften Operationswunden hilft Bellis

Bellis perennis hat sich vor allem bei Wundschmerzen nach Unterleibsoperationen bewährt. Die Wunde fühlt sich wie gequetscht an; oft bessert ganz leichte Bewegung die Schmerzen. Nehmen Sie dreimal täglich eine Standarddosis Bellis perennis D6 oder C6 über mehrere Wochen, bis die Wunde gut verheilt ist.

Nach Darmoperationen empfiehlt sich Collinsonia

Collinsonia canadensis ist ein hervorragendes Mittel zur Förderung der Wundheilung bei verletzten Schleimhäuten im Darmbereich. Es hat sich auch zur Nachsorge nach Hämorrhoiden-Entfernung (einschließlich Verödung) bewährt. Nehmen Sie dreimal täglich eine Standarddosis Collinsonia D6 oder C6.

Verletzte Nerven heilen besser mit Hypericum

Ziehende Schmerzen nach Operationen an Nerven und in nervenreichem Gebiet wie Finger- und Zehenspitzen werden sehr gut durch Hypericum perforatum gelindert. Das gilt auch für Amputationen und Zahn- bzw. Zahnwurzelentfernungen. Nehmen Sie dreimal täglich eine Standarddosis Hypericum D6 oder C6.

Nach Bauchoperationen sollten Sie Staphysagria einnehmen

Größere Operationsschnitte im Bauchbereich heilen besser und sind weniger schmerzhaft nach Einnahme von Staphysagria. Staphysagria ist auch angezeigt, wenn Sie das Gefühl haben, Ihre „persönliche Bannmeile“ sei durch den Eingriff verletzt worden oder Sie sich nach der Operation unerklärlich wütend fühlen. Nehmen Sie dreimal täglich eine Standarddosis Staphysagria D12 oder C12.

Senega beschleunigt die Heilung nach Augenoperationen

Bei Augenoperationen, besonders nach dem Einsetzen einer künstlichen Linse bei Grauem Star, kann Senega Schmerzen lindern und die Heilung beschleunigen. Nehmen Sie dreimal täglich eine Standarddosis Senega D6 oder C6.

Starke Lichtempfindlichkeit verlangt nach Zincum metallicum

Wenn Sie nach einer Augenoperation sehr lichtempfindlich sind, vielleicht sogar Sehstörungen wie Blitze, farbige Ringe, Flecke sehen, dann wird Ihnen Zincum metallicum in homöopathischer Zubereitung helfen. Nehmen Sie dreimal täglich eine Standarddosis Zincum metallicum D6 oder C6.

Alle Mittel sollten Sie so lange einnehmen, bis sich die Besserung stabilisiert hat. Bei tiefen Operationswunden kann eine mehrwöchige Einnahme erforderlich sein. Falls bei Ihnen ein erhöhtes Blutungs- oder Thromboserisiko besteht, sollten Sie die Auswahl des passenden Mittels einem erfahrenen ärztlichen Homöopathen überlassen.

Wie kann Homöopathie auf Reisen helfen?

Falls Sie per Flugzeug reisen, sollten Sie Ihre homöopathische Reiseapotheke in den Koffer und nicht ins Handgepäck packen: Homöopathika sind empfindlich und vertragen Röntgenstrahlen nicht besonders gut. In der Mitte des Koffers sind sie geschützter, falls Ihr Gepäck durchleuchtet wird. Nur die Mittel, die Sie unterwegs brauchen (z. B. gegen Reiseübelkeit oder Ohrenschmerzen bei Kindern) gehören ins Handgepäck.

Reiseübelkeit, Sonnenbrand, Sonnenstich

  • Cocculus hilft gegen Übelkeit, Jetlag, Schwäche und Schwindel
  • Tabacum: Mittel gegen Reiseübelkeit, die mit Herzklopfen und kaltem Schweiß einhergeht

Insektenstiche

  • Apis melifica hilft gegen Bienenstiche und allergische Reaktionen, die heiß, rot und geschwollen sind
  • Cantharis: Mittel der Wahl wenn der Stich von Bläschen begleitet ist; hilft auch gegen Blasenentzündung
  • Ledum  wirkt vorbeugend und lindernd bei Insektenbissen, auch gegen Zecken
  • Vespa crabo: ideales Mittel gegen Wespenstiche

Magen-Darm-Beschwerden

  • Nux vomica: bewährtes Mittel gegen Durchfall und Erbrechen, die durch zu viel Essen ausgelöst werden; hilft aber auch bei allen Beschwerden, die durch zu viel Arbeit, Stress oder Kaffee ausgelöst werden
  • Okoubaka: Notfallmittel gegen Durchfall und Erbrechen, ausgelöst von ungewohnter (nicht verdorbener) Nahrung; auch bei Magen-Darm-Grippe
  • Arsenicum album: passendes Mittel bei Durchfall und Erbrechen, ausgelöst von verdorbener Nahrung und bei Lebensmittelvergiftung (Achtung: Nicht überdosieren!)
  • Veratrum album wird eingesetzt bei heftigem Erbrechen mit krampfartigen Bauchschmerzen und kaltem Schweiß
Magen, Geschwür, Magengeschwür
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Prellungen, Verletzungen, Muskelkater

  • Arnica montana: bewährtes Mittel bei Verletzungen aller Art, gleich ob innerlich oder äußerlich; sorgt für schnellere Heilung; auch äußerlich als Salbe anwendbar
  • Rhus toxicodendron: Mittel der Wahl bei Zerrungen, Verstauchungen, Überanstrengung, Hexenschuss und allgemein bei Schmerzen am Bewegungsapparat

Gut zu wissen

Auch andere Beschwerden, die vor einer Reise auftreten können (z. B. Reisefieber und Reiseängste), sprechen auf die homöopathische Behandlung gut an. So haben sich etwa die Mittel Gelsemium Argentum nitricum und Pulsatilla, jeweils in der D12- oder C12-Potenz, bei lampenfieberartigen Beschwerden mit Nervosität und Magen-Darm-Beschwerden vor einer Reise bewährt. Die Auswahl treffen Sie bitte anhand Ihres Homöopathiebuchs oder bitten Ihren Therapeuten um Rat.

 Erkältungen, Grippe

  • Belladonna: Mittel der Wahl gegen schnell steigendes Fieber
  • Echinacea hilft gegen alle Erkältungskrankheiten und grippale Infekte; kann bei Abwehrschwäche auch vorbeugend genommen werden
  • Ferrum phosphoricum: bewährtes Mittel gegen fiebrige Infekte, Husten, Halsschmerzen und Ohrenschmerzen; wirkt bei Kindern besonders gut
  • Gelsenium sempervirens hilft gegen Grippe mit Gliederschmerzen und / oder Fieber
  • Allilum cepa wird eingesetzt bei klarem Fließschnupfen, Heuschnupfen, Husten und Infekten der oberen Atemwege
  • Pulsatilla hilft gegen Erkältungen, Grippe, Husten und Schnupfen; löst Stockschnupfen und rauen Husten
  • Apis melifica wirkt gegen stark stechende Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
  • Bryona alba: bewährtes Mittel gegen harten, trockenen Husten mit stechendem Schmerz

Die kalte, trockene Luft aus den Klimaanlagen im Flugzeug oder Hotelzimmer kann Ihnen schnell eine Erkältung mit trockenem Husten bescheren. Hier sollten Sie Ihre Abwehr unterstützen und gleich bei den ersten Anzeichen ein Fertigpräparat aus Extrakten des Roten Sonnenhuts einnehmen. Thymian wirkt auf die gereizten Schleimhäute der Atemwege wie ein natürliches Antibiotikum und lindert die Entzündung in den Bronchien. Trinken Sie zusätzlich auch reichlich stilles Wasser, denn Flüssigkeit ist der beste Schleimlöser.

Welche homöopathischen Mittel helfen während der Wechseljahre?

[B heißt: Ihre Beschwerden werden durch die genannten Faktoren gebessert, V bedeutet Verschlechterung.]

  • Cimicifuga D6 / D12: Nervöse Hochspannung, ungewohnte Furcht vor Krankheiten. Niedergeschlagenheit. Hastig und immer in Bewegung. Hitzewallungen ohne Schweiß. Schießende Kopf- und Nervenschmerzen, auch Migräne. Leeregefühl im Magen, aber kein Appetit. Unregelmäßige, schwache Menstruation mit wehenartigem Schmerz. V: morgens, feucht-kaltes Wetter, Menstruation. B: Wärme, im Freien, kleine Mahlzeiten.
  • Conium D12: Traut sich nichts mehr zu. Menschenscheu, kann aber nicht allein sein. Berstender Kopfschmerz, Schwindel beim Drehen des Kopfes, auch im Liegen. Herzklopfen. Sehr blasse, bläuliche Augenringe. Appetitmangel, aber großes Verlangen nach Saurem und Salzigem. Großer Durst; liebt Kaffee, hasst Milch. Unregelmäßige Blutung mit heftigen Krämpfen und schmerzhaften Schwellungen der Brüste. V: nachts, Alkohol. B: Bewegung, Gehen, Strecken, Wärme.
  • Lachesis D12: Ungewohnt nervös, reizbar, ängstlich, misstrauisch, niedergeschlagen. Redet wie ein Wasserfall. Hitzewallungen und Schweißausbrüche mit starkem Geruch. Oft ständiges Schwitzen. Körperlich sehr schwach mit Herzklopfen. Kopfschmerzen / Migräne mit Schwindel und Nasenbluten. Kann nichts Enges am Hals ertragen. Unregelmäßige, starke Menstruation mit Krämpfen und Kreuzschmerzen. V: Wärme jeder Art, feuchtes Wetter, nach Schlaf. B: Beginn der Menstruation.
  • Natrium chloratum D6 / D12: Traurig, ernst, in sich gekehrt, wortkarg. Denkt dauernd an alten Kummer, kann aber Trost nicht ertragen. Schlaflos vor Sorgen. Opfert sich für andere auf. Herzklopfen und Angstzustände in engen Räumen oder Menschenmengen mit Neigung zu Ohnmacht. Schnell erschöpft, blasse Haut. Berstende Kopfschmerzen / Migräne. Unregelmäßige, starke Menstruation. Juckreiz und Trockenheit der Vagina. V: vormittags, Hitze, Geräusche, Trost. B: Frische Luft, im Freien, Alleinsein.
  • Pulsatilla D12: Sehr gefühlsbetont mit ständig wechselnden Stimmungen. Sorgt sich sehr um andere. Ängste vor Alleinsein, Dunkelheit und der Zukunft. Nervöse Kopfschmerzen. Blass mit Neigung zu Anämie. Ständiges Schwitzen am ganzen Körper. Gebärmuttersenkung. Rheumatische Beschwerden. Typisch: friert leicht, kann aber Wärme nur schlecht vertragen. V: Wärme in jeder Form. B: frische Luft, im Freien, Bewegung, Zuwendung, Trost.
  • Sepia D6 / D12: Völlig erschöpft. Plötzlich gleichgültig gegen Familie oder Beruf, arbeitet aus Pflichtbewusstsein weiter. Wut- und Tränenausbrüche aus Überlastung. Hitzewallungen und kalte Schweißausbrüche. Gelblich-blasses Gesicht mit dunklen Augenringen. Kopfschmerzen / Migräne. Menstruation unregelmäßig, übel riechend, wundmachend, mit Gebärmutterkrämpfen. Gefühl des Nachuntendrängens der Gebärmutter. Abneigung gegen Sex. V: morgens, abends, Menstruation, Kälte. B: Wärme, leichte Bewegung, Tanzen, im Freien, Alleinsein, Ruhe.
  • Sulfur D6 / D12: Aktiv, macht viele Pläne, dann wieder niedergeschlagen. Hitzewallungen und Schweißausbrüche mit starker Erschöpfung. Schweißausbrüche an Kopf, Händen und Füßen. Handflächen und Fußsohlen heiß und brennend, streckt oft die Füße aus dem Bett. Juckreiz und Wundheit der äußeren Genitalien. Morgendliche Übelkeit mit Schwindel und Durchfall. Neigung zu Rücken- und Blasenbeschwerden, schweren Beinen und Krampfadern. V: vormittags, Wasser, Stehen, Hitze, Anstrengung. B: kleine Mahlzeiten, Süßigkeiten, Liegen.