Bandscheibenvorfall: Naturmedizin statt Operation
Die Schulmedizin hält Operationen in vielen Fällen für das beste Mittel, um einen Bandscheibenvorfall zu beseitigen. Ganzheitlich orientierte Ärzte glauben, die klassische Behandlung mit Bewegung, Massage und Krankengymnastik sei langfristig am aussichtsreichsten. Die wissenschaftliche Datenlage gibt ihnen Recht.
Operation nur im äußersten Notfall
In Deutschland wird zu schnell und zu häufig operiert. Medizinisch zwingend ist dies nur bei Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühlen und wenn die Blasen- oder Darmfunktion gestört ist. Probleme durch Narbengewebe, auch durch immer wieder nachwachsendes, sind nach Operationen keine Seltenheit. Vielen Operierten geht es nach dem Eingriff sogar schlechter als vorher.
Leider kommt es auch nach der Operation zu Rückfällen. Häufig werden bei dem Eingriff die betroffenen Wirbel „versteift”. Die Bandscheibe wird gänzlich entfernt und stattdessen Knochenmaterial eingesetzt. Die beiden benachbarten Wirbel können so miteinander verwachsen. Der Schmerz wird dadurch in der Regel beseitigt, doch der Verschleiß wird beschleunigt. Zudem wird Ihre Beweglichkeit eingeschränkt. Lassen Sie sich nicht drängen und ergreifen Sie lieber andere Maßnahmen.
Die Alternativen: Bewegung und Geduld
Bei operativen Eingriffen besteht vor allem die Gefahr, dass es zu weiteren Bandscheibenvorfällen kommt, sofern die klassische Behandlung außer Acht gelassen wird. Jeder Eingriff stört das sensible Gleichgewicht aufs Neue. Langzeitstudien zeigen inzwischen, dass die konservative Therapie der Operation überlegen ist. Diese sorgt vor allem dafür, dass mehr Muskeln aufgebaut werden und eine andere Körperhaltung eingeübt wird.
Je mehr Geduld Sie aufbringen, um so mehr arbeitet die Zeit für eine natürliche Heilung. Fast jeder Bandscheibenvorfall, so die aktuellsten Erkenntnisse, löst sich nach einigen Monaten von selbst wieder auf. Enzyme in der Lymphe bauen das drückende Bandscheibengewebe langsam wieder ab.
Die klassische Behandlung ist am effektivsten
Ganzheitlich orientierte Ärzte sind schon lange der Ansicht, dass die klassische Behandlung mit Bewegung, Massage, Krankengymnastik sowie unterstützenden alternativen Heilmethoden und Entspannung langfristig am aussichtsreichsten ist. Die wissenschaftliche Datenlage gibt ihnen Recht. Deswegen ist außer Bewegung Geduld Ihre erste Patientenpflicht.
Die Behandlung sollte nach meiner Erfahrung idealerweise körperliche und seelische Komponenten berücksichtigen. Nur die Kombination verschiedener Methoden kann wirklich zum Erfolg führen. Das heißt zunächst vor allem zu akzeptieren, dass der Rücken ein persönlicher Schwachpunkt ist, mit dem es zu leben gilt.
Dann ist die Schmerztherapie wichtig, damit der Körper nicht zu lange geschont wird. Denn die Wirbelsäule muss in Bewegung bleiben, damit es nicht zu einem gefährlichen Kreislauf kommt, in dem sich aus Angst vor Schmerzen eine Fehlhaltung entwickelt, die alles nur noch schlimmer macht. Das kann allerdings mühsam und langwierig sein. Aber es lohnt sich.