Ayurveda – So machen Sie Ihre eigene Entgiftungskur zu Hause
Im Ayurveda gibt es zwei Formen von Lebensenergie
1. Lebensenergie: Prana
Die Lebenskraft aus der Luft (Atem), dem Wasser (Getränke, die Sie zu sich nehmen), dem Feuer (Sonnenlicht), der Erde (Nahrung) und dem Äther (unsichtbare Energie, die z.B. ein Mensch oder ein Ort ausstrahlt).
Prana stärken Sie durch eine ayurvedische Behandlungen und besonders durch Yoga, Pranayama /Atemübungen aus dem Yoga) und Meditation.
2. Lebensenergie: Ojas
Die Energie, die von Ihrem Verdauungsfeuer abhängt. Je besser Ihr Körper eine Nahrung verdauen, verarbeiten und für die Gewebe im Körper nutzbar machen können, umso höher ist Ihr Ojas.
Im Yoga bedeutet Ojas die spirituelle Energie, die im Gehirn gespeichert wird, das Herz öffnet und eine tiefe Meditation ermöglicht.
Einen guten Fluss mit Ojas erkennen Sie:
- an der Leichtigkeit Ihrer Bewegungen
- an angenehmem Mund- und Körpergeruch
- wenn die Zunge nicht belegt ist
- an gesunder, schöner Haut
- an guter Verdauung mit regelmäßigem Stuhlgang
- wenn Sie selten krank sind
- wenn Sie morgens ausgeruht und energievoll aufwachen
- wenn Sie sich gut konzentrieren können und dem Leben positiv begegnen
Mangelt es an Ojas, entstehen Gift- und Schlackenstoffe. Sie werden Ama genannt. Im Ayurveda ist die Ansammlung dieser Giftstoffe neben dem Ungleichgewicht der Doshas (Konstitutionen) die Hauptursache für Unwohlsein und Erkrankungen.
Ama entsteht
- wenn zu wenig Verdauungsfeuer vorhanden ist: Die Nahrung wird nicht ausreichend aufgeschlossen und nur ungenügend vom Körper aufgenommen. Der Körper kann die Stoffwechselabbauprodukte nicht optimal ausscheiden und sie sammeln sich im Körper ab.
- durch Umweltgifte, Zusatzstoffe in Lebensmitteln, Körperpflegeprodukte mit potenziellen Giftstoffen und Mikroplastik, Genussgifte
- durch hektisches Essen
- durch in der Mikrowelle erhitztes Essen
- durch Tiefkühlkost
- durch abgestandenes Essen
- durch tierische Produkte, übermäßiges Essen, den Verzehr von zu viel Ungekochtem, durch unregelmäßiges Essen
- durch kaltes und feuchtes Wetter
- durch Stress und seelisch-geistige Belastungen
- durch das Unterdrücken von körperlichen Bedürfnissen wie Hunger, Durst, Schlaf, Weinen, Husten, Niesen, Aufstoßen, Blähungen, Harnlassen, Stuhlgang und Orgasmus.
Je mehr Ama, umso geringer ist der Energiefluss von Ojas und umso so größer das Risiko für Beschwerden und Erkrankungen.
Daran erkennen Sie ein hohes Maß an Ama (Gift- und Schlackenstoffe) im Körper:
- Weißer, gelber oder dunkler Belag auf der Zunge
- Übelriechender Mund- und Körpergeruch
- Sodbrennen, Blähungen, Völlegefühl, Appetitlosigkeit
- Fieber, Durchfall, akute Entzündungen im Magen-Darm-Trakt
- Chronische Entzündungen, Schmerzen
- Unregelmäßiger, unvollständiger Stuhlgang, geringe Harnproduktion
- Schwellung und Schmerzen in den Gelenken, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises (rheumatoide Arthritis, Arthritis urica), Arthrose
- Häufige Erkrankungen
- Verzögerte Wundheilung, Abwehrschwäche
- Erschöpfung und Depressionen
- Unklarheit, Entscheidungs- und Konzentrationsschwäche, negative Haltung dem Leben gegenüber
So können Sie ganz einfach mit Ayurveda entgiften und Ama abbauen
Diese Nahrungsmittel unterstützen die Entgiftung
- weißer Reis
- Blattgemüse
- Karotten, rote Beete
- Mungbohnen
- Getreide- und Gemüsesuppen
Diese Nahrungsmittel sollten Sie während einer Entgiftung im Ayurveda vermeiden
- Frittierte, fetthaltige und saure Nahrungsmittel
- Rohkost, rohes Getreide- und Frischkornmüsli
- Fleisch, Fisch
- Käse, Quark, Joghurt und andere Sauermilchprodukte
- Süßigkeiten
So führen Sie eine zehntägige ayurvedische Entgiftungskur durch
- Trinken Sie morgens als erstes ein Glas warmes Wasser mit Zitronensaft.
- Frühstück gibt es nur bei großem Hunger: ein frisch gepresster Saft
- Verzehren Sie warme, leichte Kost in stiller Atmosphäre passend zu Ihrem Dosha zum Mittagessen. Nach dem Essen noch 5-10 Minuten am Tisch sitzen bleiben
- Wenn es unbedingt sein muss können Sie als Zwischenmahlzeit wenige Schlucke frisch gepressten Saft zu sich nehmen.
- Kochen Sie Wasser zehn Minuten lang, geben Sie es in eine Thermoskanne und trinken Sie jede halbe Stunde 2-3 Schlucke. Daneben trinken Sie warmes Wasser oder warmen Tee, um die Schlacken- und Giftstoffe auszuspülen.
- Bewegen Sie sich viel an der frischen Luft!
- Gehen Sie spätestens um 22 Uhr ins Bett!
Wählen Sie eine Zeit für Ihre Entgiftungskur, in der Sie Urlaub oder ansonsten wenig zu tun haben. Befragen Sie bei chronischen Erkrankungen vor der Durchführung Ihren Arzt oder Heilpraktiker!
Die intensive Entgiftungskur: Das ayurvedische Fasten
Bei schweren Ama-Zuständen, d.h. starker Verschlackung, können Sie ein viertätiges ayurvedisches Fasten durchführen. Dazu nehmen Sie drei Tage lang dreimal täglich Reisschleim aus weißem Reis zu sich, die letzte Mahlzeit nicht nach 18 Uhr.
Rezept: 2 EL weißer Bio-Reis und 2 EL Bio Mung Dal mit einem halben Liter Wasser eine halbe Stunde lang köcheln. Würzen Sie mit Kreuzkümmel, Ingwer, Kurkuma und wenig Salz. Wenn Sie Reisschleim nicht vertragen, können Sie stattdessen einen Brei aus Gersteflocken oder eine Gemüsesuppe (ohne Fleisch!) zu sich nehmen. Dazu abgekochtes Wasser, warmes Wasser oder Kräutertee trinken. Am vierten Tag werden die gelösten Schlackenstoffe mit folgender Mischung ausgeleitet:
1 EL Rhizinusöl, eine halbe Tasse Wasser, Saft einer halben Zitrone, ein Viertel TL Ingwerpulver und eine Prise Salz. Die Mischung hat eine abführende Wirkung!
Als erste Mahlzeit danach empfiehlt sich ein Reisschleim oder ein Lassi (indischer Joghurt). An den darauf folgenden Tagen sollten Sie sich mit warmen, leichten, vegetarischen Gerichten ernähren.
Sie können die Entgiftungskur und das ayurvedische Fasten mit Yoga und Atemübungen begleiten. Natürlich auch das Fasten am besten, wenn Sie Zeit und Ruhe für sich haben.
Befragen Sie bei Erkrankungen vor Beginn der zehntägigen Entgiftungskur als auch des ayurvedischen Fastens Ihren Arzt oder Heilpraktiker.
Bei chronischen Erkrankungen ist auch eine Panchakarma-Kur zur tiefgehenden Entschlackung auf allen Ebenen empfehlenswert. Diese wird ambulant bei einem ayurvedischen Arzt oder Heilpraktiker oder in einer ayurvedischen Klinik durchgeführt.